ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Zitat

    Vielleicht muß man es auch nicht unbedingt 'bespaßen' nennen. Man könnte ja sagen: Ich beschäftige mich mit meinem Hund oder ich gebe ihm eine Aufgabe. :p

    Ich sag ja immer, ich lass mich von meinem Hund bespaßen, damit mir beim Gassi nicht langweilig wird... :lol: Sonst komm ich am Ende noch auf dumme Gedanken... :headbash:

  • Uns ist leider was blödes passiert. :( Ich hatte meinen Hund an der Schleppleine, er war ca. 2-3m hinter mir und ich sehe aus dem Augenwinkel wie er interessiert am Wegesrand im Gras rumschnuppert, ich drehe mich um und da nimmt er schon wieder den Kopf hoch und hat etwas im Maul. Ich sage 'Aus!', er lässt das etwas fallen und es ist ein Vogel! :( Ich habe die Leine meinem Freund in die Hand gedrückt und erstmal nach dem Vogel geschaut. Der sah zwar äußerlich ganz gut aus, hat sich aber kaum noch bewegt, nur noch nach Luft geschnappt und ist dann nach wenigen Sekunden gestorben. :| Der Arme! Ich hoffe und vermute ja irgendwie, dass er schon verletzt (oder krank) im Gras lag, sonst hätte ihn mein Hund ja nicht einfach so erwischt, oder? Was meint Ihr sollte dieses Erlebnis für unser Training bedeuten?

  • Huhu,

    das ist ja blöd gelaufen, aber naja. Manche Dinge kann man einfach nicht vorher sehen.
    Ich empfinde Hetzen oder Töten immer als Rückschritt (die es eben auch bei uns gibt, zumindest jetztens ersteres), denn das ist ja die Sache, wo wir von weg wollen, unser Grundproblem.

    Aber ich denke, solche Dinge sensibilisieren auch und nochmal wird es dir vermutlich nicht passieren ;)

    Macht nur weiter, das wird scho

  • Oh so ein Mist. Aber hast du gesehen, dass er reingesprungen ist? Oder hat er nur geschnuffelt und dann praktisch den Vogel aufgehoben? Denn bei letzterem wäre es ziemlich sicher, dass der Vogel schon verletzt/krank war, sonst wäre er ja weggekommen.

    Lena hat im Schnee eine Maus gefangen, in einem Schneehaufen. Die war total lahm, ist vermutlich durch irgendwas aufgescheucht worden und kam auf der Seite raus, wo die zwei Hunde am Schnuffeln waren. War aber total langsam unterwegs, die war also auch nicht ganz fit. Ich sehe auch keinen erhöhten Jagttrieb seit dem, nicht mal die Ecke wo sie sie hatte ist interessanter als vorher. Von daher ist ein "Jagterfolg" nicht gleich Jagterfolg.

  • Danke Maanu und Faesa für Eure Meinungen! Also, richtig gesprungen ist er nicht, hat erst kurz etwas aufgeregt geschnuppert und dann -zack- hatte er den Vogel schon, ohne dass er sich groß vom Fleck bewegen musste.

    Ich vermute also, der Vogel war vielleicht krank/verletzt und hat sich nur noch so ein bisschen durch´s Gras gezappelt. :sad2: Das wird der Hund gehört haben, dann hat er wohl wissen wollen, was das ist und hat ihn eben gleich gefunden. Oder der Vogel hatte sich irgendwie erschreckt und da im Gras/Dornen verheddert oder so. Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist er nicht durchgestartet oder sowas, sondern hatte ziemlich leichtes Spiel. Aufmerksam werden - kurz orten durch schnuppern - packen. Ich dachte ja erst an einen Baby-Hasen oder sowas, weil er das Tier so mehr oder weniger einfach aus dem Gras gepflückt hat.

    Ich glaube, er wusste selbst nicht so richtig, was er nun mit dem Tierchen im Maul anfangen sollte, hielt ihn mehr so lose, es wirkte nicht so, als ob er ihn wirklich fest gebissen hat, er hat ja auch sofort auf 'Aus!' reagiert. Und komisch, jetzt wo ich drüber nachdenke, bevor ich was sagen konnte ist er glaube ich mit dem Vogel sogar einen Schritt in meine Richtung gekommen, als ob er ihn bringen wollte. :???:

    Naja, ich werde jetzt einfach noch besser aufpassen und hoffe, dass es uns nicht so sehr zurückwirft, da er ja nicht richtig gehetzt hat. Vögel interessieren ihn auch eigentlich nicht so besonders. Ach Mensch, echt blöd gelaufen irgendwie. :|

  • SO eine ähnliche Situation hatten wir mit einem Eichhörchen- und einem Krähenbaby, nur dass Missy es zufällig gefunden und dann permanent drauf rumgestupst hat... keinerlei Ambitionien zu Töten... es ist auch nochmal ein sehr großer Schritt vom Jagen zum Töten.

    Bei vielen Jagdhund(mix)rassen ist das Erlegen der Beute auch gar nicht das Ziel, zudem denke ich, muss ein gewisser Hormonspiegel durch zb Hetze entstanden sein, damit auch ein Hund, der nie gelernt hat zu töten, Beute erlegt.

    Ich würds nicht als Rückschritt sehen, du wirst es ja spätestens bei den nächsten Spaziergängen merken, ob sich was verändert hat oder nicht.

  • Jaja... Diese Jagerei immer :-(
    Wir haben 2 Goldies. Die eine-älter-neigt zum übergwicht-sehr gemütlich- rennt zwar mal hinterher, bekommt sie aber erstens nciht und zwietens hat sie nach spätestens 500m ehe keine Lust mehr zum Rennen und kommt zurück. Soweit so gut.
    ABER: Die andere-jung-aktiv-bewegungsfreudig und "dürr"- Die läuft..und läuft.. und läuft... bis sie fast zusammenbricht. Die vergisst alles um sich herum und hat nur noch das Wild im Kopf.
    Die zwei zusammen sind auch gerne mal längrer weg und stacheln sich gegenseitig an.

    Bei der älteren arbeiten wir eigentlich nicht daran. Wir lassen sie wenn ünberhaupt getrennt von der Leine und bei der jüngeren, die sehr swselten von der leine kommt, versuchen wir es durch alternativen zum Jagen zu lösen (sprich suchübungen, unterordnung, tricks). Wir betreiben mit beiden THS, als alternative bewegung.

    Uns wäre es natürlich lieber, wenn sie beide so schnell aufgeben würden beim jagen, aber wir lieben sie auch so ;-)

  • Zitat

    Bei vielen Jagdhund(mix)rassen ist das Erlegen der Beute auch gar nicht das Ziel, zudem denke ich, muss ein gewisser Hormonspiegel durch zb Hetze entstanden sein, damit auch ein Hund, der nie gelernt hat zu töten, Beute erlegt.

    hm jein
    Kira hat vor 2(?) Jahren nen Kaninchenbaby gefunden
    die hats im Genick gepackt und getragen (leider waren wir erst weiter weg und dachten, Hund hätte nen Quitschi gefunden :(
    sie hats dann aber fallen gelassen, aber es hörte auf zu schreien

    ob der Hund es nun töten wollte oder nicht, kann ich nicht sagen, aber gehetzt hat sie vorher nicht

  • AuraI, bei den nächsten Spaziergängen ist mir jetzt nichts weiter aufgefallen, mein Hund reagiert aber ja hauptsächlich auf Wild (Hasen/Rehe), flüchtig und auf kurze Distanz und diese Situation ist ja nicht ständig gegeben. Vögel langweilen ihn (zumindest nicht halbtot im Gras zappelnd) immernoch, er hat heute nicht mal den Kopf gehoben, als eine Amsel kurz vor ihm im Gras rumgehüpft ist. Sonstiges Federvieh wie Enten findet er immernoch nur mäßig spannend, er würde sie gerne verjagen, lässt sich aber daran hindern.

    Was meinst Du hätte es denn für Veränderungen geben können? Vielleicht habe ich auch was übersehen. Bei der Impulskontrolleübung mit Ball gab es auch keinen merklichen Rückschritt. Ich frage mich eben nur, ob sich in seinem Kopf irgendwas getan hat, was ich (noch) nicht bemerke, er hatte ja vorher noch nie ein zappelndes lebendiges Tier im Maul (außer seiner Lieblings-Spielfreundin vielleicht :D )...

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