ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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ChatSauvagee - du hast vor drei Seiten gesagt, bei euch gab es auch schon mal einen Vorfall, kann man den hier nachlesen? Hab ich den schon gelesen?
Ja, bestimmt vor drölfzig Seiten.
Täter: Meine damals 6-jährige Mischlingshündin (Akita, Labrador, unbekannt..)
Tatort: Unsere 'Hausfeldrunde', breiter Kiesweg, rechts und links Felder
Das war um die gleiche Zeit wie jetzt , ungefähr im Mai.
Man muss dazu sagen, bis zu dem Tag war ihr Jagdtrieb soweit händelbar, dass sie bei Wildsichtung ohne Leine noch ansprechbar war und ich sie mit strenger Ansprache aus dem Tunnel holen konnte, bevor sie zum hetzen angesetzt hat. Bestimmt war es aber auch eine gute Portion Naivität meinerseits, denn die ein oder anderen, kurzen 'Hinterhersetzer' habe ich zugelassen, oder absichtlich nicht schnell genug reagiert. Ich wusste ja, sie kommt sofort wieder, wenn ich rufe.
Ich hatte im Winter davor ein Pärchen mit zwei Huskymädels kennengelernt und wir waren bis dato schon oft zusammen spazieren. Die Hunde immer im Freilauf. Im Winter ist ja kaum Wildverkehr und im Wald sind wir eh selten unterwegs, mit anderen Hunden zusammen nie. Also gab es in dieser Zeit auch keine Vorkommnisse. Gut, die Huskys haben einen extremen Radius (meiner Meinung nach immer auf Spurensuche) und absolut keinen Grundgehorsam, aber Nicki schließt sich da ohne Grund nicht an und bleibt wie immer in der Nähe, ist abrufbar.. wie sonst auch. Mein Glück ist auch, dass sie niemals nicht auf Spur loszieht, sondern rein auf Sicht.
An dem Tag, mitten in der Brut- und Setzzeit (Leinenpflicht gibt es hier nur an wenigen, ausgeschriebenen Orten und eigentlich dürfen meine Hunde auch keine Wege verlassen), ist uns ein sehr junger Feldhase direkt vor die Füße gelaufen. Nein, eigentlich ist er mir zwischen und auf die Füße gelaufen. Der kam direkt aus dem Feld von rechts, die ja um die Zeit ziemlich hoch gewachsen sind. Die Hunde waren alle auf dem Weg bei uns. Dann ging es blitzschnell. Neben dem Hasen hatte ich 3 Hunde zwischen den Beinen und es war einfach nur ein heilloses Chaos. Bis ich den Überblick wieder hatte, ist der Hase den Kiesweg geradeaus davongerannt. Und das war sein Todesurteil. Die Hunde sind hinterher, Nicki vielleicht knapp einen cm mit der Nase am Hinterteil. Der Hase ist ungefähr 100 Meter vor uns rechts in einen Zweigweg abgebogen. Sehen konnten wir durch die hohen Felder nichts mehr, also mussten wir erstmal nachrennen. Und bis wir da waren... die Details lasse ich weg. Jedenfalls war es mein Hund, der deutliche Blutspuren im gesamten Gesichts- und Halsbereich hatte. Die weißen Huskys nicht.
Seit diesem Vorfall können wir nicht mal mehr entspannt neben das offene Kaninchen- und Meerschweinchengehege meiner Freundin sitzen. Da wird fixiert, mit hochgezogener Pfote und der Hund zuckt bei jeder kleinsten Bewegung im Stall. Wirklich abartig, was das nach sich gezogen hat.
Aber lustigerweise bezieht sich das nur auf Tiere, die Kaninchen ähnlich sehen oder diese Größenordnung haben. Rehe sind gleich spannend geblieben, bzw. weiter händelbar. Katzen hat sie nie gejagt, tut sie auch heute nicht.
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Hi
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Klar, aber die Argumentation war, Stadthunde sehen nur ein paar Wasservögel
Hä? Das war keine Argumentation. Das war ein Beispiel dafür, wie sich Halter in ihren Hunden täuschen können, wenn die eben nie auf Wild treffen...
Zieh dir doch den Schuh ned an ?!
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Auch ganz lustig, (Stadt-)Hunde, die in den Parkanlagen bis auf Wasservögel nix anderes zu sehen bekommen, laut Halter jagen die nicht.
Dann ist der Satz falsch aufgebaut. Die erste Aussage kommt ja nicht von den Haltern, sondern ist in diesem konkreten Zitat deine Annahme.
Ganz ohne Schuh, nur eine Reaktion auf eine Annahme, die so völlig falsch ist. Ich sehe hier am Tag mehr Getier, als in der Natur und die Hunde gewöhnen sich entsprechend dran bzw. wird auch mit denen gearbeitet. Kenne hier kaum einen Hund der beim ersten Kaninchen, Fuchs,... stoisch weiterlatscht. Ist hier aber nix besonderes und kommt eben oft vor, entsprechend ist der Umgang mit den Hunden.
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Ganz ohne Schuh, nur eine Reaktion auf eine Annahme, die so völlig falsch ist.
Entschuldigung, wenn das tatsächlich realen Begebenheiten entspricht, die du nicht erlebst, ich aber sehr wohl.
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Bzw. wenn nicht dran gearbeitet wird, es vielleicht aufgrund entsprechender Prägung vielleicht wirklich nicht tun. Mich störte nur die Annahme.
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Entschuldigung, wenn das tatsächlich realen Begebenheiten entspricht, die du nicht erlebst, ich aber sehr wohl.
Aus einen sehr beschränken Kreis heraus.
Dann ist die Formulierung trotzdem falsch.
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Sonst erkläre es mir in Bezug auf das sehr verallgemeinernde Zitat, in dem erstmal nur eine Annahme ohne Bezug verpackt ist.
Vielleicht verstehe ich dich dann besser.
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Sonst erkläre es mir in Bezug auf das sehr verallgemeinernde Zitat, in dem erstmal nur eine Annahme ohne Bezug verpackt ist.
Vielleicht verstehe ich dich dann besser.
Also.... für dich. Ich habe nicht geschrieben:
Alle Stadthunde.
Ich habe "Stadt" in Klammern gesetzt, weil es überall passieren kann, dass Hund sehr sehr lange in seinem Gassi Gebiet kein Wild trifft, bis dann Tag x auf ner Wanderung kommt.
Des Weiteren kann ich ned mal einzelne Gassigebiete vergleichen, weil es dermaßen individuell ist, dass es keinen Sinn ergibt.
Ich kann Berlin nicht mit hessischen Städten vergleichen, weil ich ned mal die hessischen Städte miteinander vergleichen kann - Beispiel:
Stadt 1: Stadtspark - nur Wasservögel. Und ja, es gibt tatsächlich HH die ausschließlich dort ihre Runde gehen. Weil direkt vor der Tür.
Stadt 2: Hasenfeld mit massig bauten, direkt zwischen Skatepark, Baseballfeld und Flughafen und Kaserne.
Geht man da Gassi, weil man halt da wohnt, hat man zwangsläufig Kontakt mit Wild.
Wald 1: Wild extrem scheu, sieht man nie
Wald 2 am Flughafen: Wild verhältnismäßig scheu, trotzdem laufen dir bei ner Runde von einer Stunde 4 Rudel über den Weg und das sind verdammt große Rudel.
Ich kenn nen Stadthund, der hat Wildkaninchen im Garten - mitten im Ruhrgebiet.
Genauso wie ich jemanden kenne, der Eichhörnchen im Wandschrank hat. Mitten in der Stadt, im dritten Stock. Sind über die Regenrinne eingezogen.
Genauso wie ich Hunde kenne, die nicht auf Gatterwild reagieren, kenne ich Hunde, die auf Gatterwild reagieren - Wohnort: Gemischt.
Und ich persönlich finde es halt immer wieder faszinierend, wenn HH erklären, der Hund würde nicht jagen - aber tatsächlich hatten sie eben auch noch keine Wildbegegnung.
Das ist keine Annahme, das kommt durchaus vor. Das heißt aber nicht, dass es in Städten kein Wild gibt.
Und nein: meine Anzahl an Hunden, die ich kenne, beschränkt sich nicht auf 5.
Es ist keine Ahnnahme, sondern das, was ich so erlebe und das habe ich beschrieben.
Du erlebst es anders, also schreibst du was Anderes.
Um was geht es dir jetzt? RECHT haben?
Wohl schwerlich möglich, bei recht individuellen Erfahrungen.
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Ich habe das Wanderreh nicht gelesen, deshalb der Stadtfokus.
Trotzdem, mag ich so negativ gezeichnete Bilder immer nicht.
Wenn der HH sagt der Hund jagd nicht, weil nur Wasservögel und seinen Park nie verlässt, tut der Hund das ja auch in seiner Lebenswirklichkeit wirklich nicht.
Also die Aussage der Hund jagd nicht, ist doch aus deren Realität dann völlig korrekt.
Blöd wenn dann die böse Überraschung kommt, klar. Aber deren Annahme ist doch erstmal richtig, weil Hund nie Jagdverhalten gezeigt hat, auch wenn's nur mangels Wildbegegnung ist. Der normale HH spezifiziert das ja nicht nochmal und macht sich da wahrscheinlich auch keine Gedanken, wozu auch.
Aber wie gesagt, ich habe das Wanderreh im Nachgang gekonnt überlesen und dachte es geht um wildarme Städte. Meine auch nicht nur Berlin, Deutschlandweit ist die Artenvielfalt in vielen Städten ja enorm und meiner Meinung nach kommt es in Siedlungsnähe deutlich häufiger zu Kontakten als außerhalb. Wild passt sich ja an und Jagd ist in Siedlungsnähe schwierig. Ist dann aber an deiner Aussage vorbei.
Dem armen Reh hier hilft's sowieso nicht, das kann man ja leider nichtmal unter 'der jagd nicht" verbuchen, dann wäre es einfach ein tragischer Unfall gewesen.
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Ich wollte kein negatives Bild zeichnen. Ich bin sowohl in Stadt als auch in Hinterkasemuckl am Ende der Welt tätig.
Da gibt's ja auch noch die Kategorie HH, die sagen "mein Hund jagt nicht", während ihr Hund fröhlich Spur verfolgend Kreise über die Wiese rennt.
Ich schreib auch nix zu denen, die mit "der freut sich" bei Fiddeln hoch10 um die Ecke kommen oder das Beißen von Menschen mit "der nifft nur" verharmlosen.
Erst Recht nicht von denen, denen es wirklich wurscht ist, wenn der Hund wildert und hetzt.
Ich freu mich total für HH, die 1. So nicht sind und 2. Nie auf solche HH treffen.
Dennoch gibt's sie. Leider. Denn wie schön wäre die Welt, wenns keine Wesensgutachten, keine Auflagen, keine Hundetrainer bräuchte, weil halt mal wirklich alles schön und gut.
Isses aber leider nicht.
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