ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Hallo zusammen, ich schau hier nach langer Zeit mal wieder vorbei und zwar wegen dem Pudeli (5,5 Jahre).


    Nachdem Frodo und ich sein Hibbelproblem inzwischen scheinbar so gut wie vollständig gelöst haben, will ich mich jetzt dem letzten Punkt auf unserer AJT Liste widmen.

    Das Abrufen von knapp vor dem Hund hochgehendem Wild.



    Frodo ist super brav und hört im Alltag sehr gut und vor allem schnell (bin ich von Finya nicht so gewohnt, deshalb ist das für mich sehr angenehm :tropf:). Er hat von Welpe an gelernt mir Wild(spuren) anzuzeigen und macht das auch sehr brav.

    Wild, das in der Ferne flüchtet, ist auch kein Thema, aber wehe ihm springt ein Hase quasi genau vor die Nase. Alles zwischen 10 und so 50m ist verfassungsabhängig.

    Er hatte bisher 3x Jagderfolg (hetzen, kein töten), davon 2x an Stellen, wo ich absolut nicht mit Wild gerechnet habe :muede:


    Wie auch immer - Frodo ist schnell und sehr reizempfänglich für alles, was sich schnell bewegt, besonders eben wenn es plötzlich auftaucht.

    Letzte Woche ist direkt vor ihm eine Katze aus dem Gebüsch gesprungen und er hat direkt nach dem Ansetzen hinterher zu sprinten auf mein Rufen umgedreht - immerhin!

    Das hätte ich auch gerne am Feld, weil es garantiert, dass er auch in den warmen Monaten freilaufen kann.



    Habt ihr Tipps für mich?:tropf:

  • Letzte Woche ist direkt vor ihm eine Katze aus dem Gebüsch gesprungen und er hat direkt nach dem Ansetzen hinterher zu sprinten auf mein Rufen umgedreht - immerhin!

    Damit wäre ich persönlich vollkommen zufrieden wenn sich der Hund abbrechen lässt und zurückkommt.


    Meine Schäferhunde ließen sich mit hinterherbrüllen ins Platz schicken wenn sie schon losgestartet waren. Die hatten nicht gelernt, dass man Wild anzeigen kann/soll. Da musste ich immer mit offenen Augen Gassi gehen und alles scannen und wenn einer vor mir den Hasen entdeckt hatte, ist er losgeflitzt, ich hab Platz geschrien und dann hab ich ihn halt 10-20m vor mir liegend angeleint und abgeholt.


    Sina zeigt Wild an und interessiert sich nicht weiter dafür wenn es ausreichend weit entfernt ist. An Katzen läuft sie brav ohne Leine vorbei, dafür muss sie aber nahe bei mir sein.


    Ich denke, sie würde evtl. auch hinterherhetzen wenn sie nur 10m vor mir ist und dann plötzlich eine Katze/Hase usw. aufspringt, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich sie dann verbal abbrechen kann. Diese Situation hatten wir aber bisher noch nie.

    Und wenn ich sie dann abbrechen kann, dann reicht mir das vollkommen, Hauptsache, sie hetzt nicht hinterher.

  • oregano Ich habe so etwas immer nur über einen deutlichen Abbruch lösen können. Wenn wirklich etwas ganz nah vor mir hochgeht, ist selbst mein alter Pudel(mix) der überhaupt nicht zum Hetzen neigte, ein paar Meter hinterher.


    Nicht wenn die Katze (oder das Wild) still saß wie im Video, dann ist das eher beherrschbar. Aber Wild hochgeschreckt, zehn Meter vor mir? Konnten hier bisher eigentlich alle Hunde nicht ignorieren.


    Abbruch - und dann Rückruf.


    Edit: Das hat sich zeitlich mit @Wuggi überschnitten. Ist im Prinzip exakt das gleiche.

  • Ich glaube, das kam falsch rüber :tropf:


    Bei der Katze hat er sich nur so schnell stoppen lassen, glaube ich, weil er mir quasi aus dem Kommando (er sollte warten, weil wir grad erst zur Tür raus waren und ich noch zusperren musste) rausgesprungen ist.

    Wenn wir auf den Feldern rumlaufen, steht er ja nicht im Kommando und allgemein weiß er ja, dass dort Wild rumläuft. Das hat er schon immer am Schirm, auch wenn er nicht wie Finya früher ständig im Jagdmodus ist. Im Gegenteil - er ist dort super (!) entspannt und schlendert zufrieden vor sich hin.


    Es kann aber natürlich sein, dass der Abbruch und Abruf inzwischen (wieder) so gut sitzt, dass ich ihn auch vor aufspringenden Hasen abrufen kann, aber sicher bin ich mir halt nicht und ich will ihn ungern wieder an die Flexi hängen, weil er die abgrundtief hasst (Schleppleine geht mit Finyas Buggy und Frodos Art spazieren zu gehen nicht).


    Früher war das so einfach, da gab es hier so viel Wild, dass ich bei jeder Runde mit Finya üben konnte. Jetzt sehen wir nur jedes Mal die Rehe am Feld rumstehen, aber kaum Hasen. Ich hoffe sehr, dass das zum Frühling hin besser wird. Dann würde ich mit Frodo ein paar Mal extra zum Üben rausfahren, aber viel Hoffnung hab ich da nicht. Die letzten Jahre gab es auch nur sehr sehr wenige :verzweifelt:


    Platz oder zumindest Sitz auf Distanz wäre ja meine liebste Lösung, aber da macht Frodo nicht mit - zu kalt, zu nass, zu kitzelig, zu steinig :roll:

    Aber mit Stehen bleiben sollte das ja an sich auch klappen :denker:

  • Ich hab ihn heute mal beobachtet...ab etwa der Hälfte der Runde fängt er schon an zu suchen. Er steht am Feldrand und guckt, wo was sein könnte.


    Es war heute sehr viel los, deshalb waren die Rehe sehr unruhig. 4x sind welche vor uns geflüchtet.

    Beim letzten Mal hatte ich gerade Finya in ihren Buggy gesetzt und mich gefragt, wo der Pudel ist. Ich dreh mich um, da steht er stocksteif da und starrt aufs Feld. Ich gucke hoch, steht so 50m entfernt eine kleine Gruppe Rehe.

    Ich weiß nicht, ob er die schon gesehen hat, als sie gelaufen sind oder erst als sie stehen geblieben sind, aber ich bin die paar Meter rüber und hab ihn festgehalten und mit Keksen vollgestopft. Als sie losgerannt sind, hat er dann doch kurz gejodelt, sich aber sehr schnell auf seinen Ball und danach aufs Kekse suchen umlenken lassen.

    Dass Finya in ihrem Buggy gejammert hat, hat es für ihn sicher nicht besser gemacht |)

    Ich glaube ohne Finya wäre es für ihn einfacher, aber er war so auch richtig richtig genial.

    Ich bin stolz auf den Zwerg! Der hat sich in den letzten Monaten echt richtig gemacht :cuinlove::applaus:

  • oregano Ganz ehrlich? Das klingt doch echt super.


    Hat er denn einen wirklich robusten Abbruch? Also irgendeinen Befehl der bedeutet: "Lass was immer du gerade tust sonst fällt dir der Himmel auf den Kopf?"


    Wenn ja? UND er kann sich so beherrschen wie heute, dann ist doch alles gut.


    Rennt er mal zehn Meter hinterher weil der Bewegungsreiz so nah vor ihm hoch ist, donnerst du ihn an. Er lässt es und gut ist.

  • Ich muss hier auch mal eine Frage loswerden:


    Lässt hier jemand seinen Hund gezielt jagen oder fördert das Jagen in bestimmten Situationen?


    Hintergrund der Frage ist, ob und wie gut Hunde unterscheiden können zwischen „Jetzt ist es okay, weil Arbeit/Spiel/Sport...“ und „Nein, hier wird nicht gejagt und du hast es schon gar nicht alleine zu entscheiden!“.


    Kann das gezielte Jagen in der Jugend den Hund überhaupt erst auf die Idee des „freien Jagens“ bringen? Oder ist das ohnehin Veranlagung und man beugt womöglich damit sogar der Entwicklung eines unkontrollierten Jagdverhaltens vor?


    Wie würdet ihr das sehen?

  • Lässt hier jemand seinen Hund gezielt jagen oder fördert das Jagen in bestimmten Situationen?


    Hintergrund der Frage ist, ob und wie gut Hunde unterscheiden können zwischen „Jetzt ist es okay, weil Arbeit/Spiel/Sport...“ und „Nein, hier wird nicht gejagt und du hast es schon gar nicht alleine zu entscheiden!“.

    So wie du das beschreibst ist doch jedes Dummytraining genau das :???:

  • Das ist ohne Jagdschein Wilderei und somit verboten

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!