ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Wild anzeigen lassen ist eine heikle Sache. Es kann gut gehen, aber wehe man macht unbewusst einen Fehler im Aufbau der Verhaltenskette!
    Oder der Hund merkt, dass er sich durch anzeigen oder antäuschen einen Kick holen kann... dann judihui....


    Ich finde anzeigen von Wild etwas sehr schwieriges!

    Ich hab das bei meinen ja ohne großartige Erfahrung trainiert und beide zeigen Wild an (Finya allerdings nur auf Sicht, weil sie Spuren nur sehr selten spannend findet und da eh ansprechbar bleibt), aber sie stehen normal nicht einfach nur ohne Grund so rum um einen Keks abzustauben. So verfressen sind die einfach nicht.
    Klar, Frodo zeigt mir dann auch mal eher unnötige Sachen an (letztens ein fliegendes Blatt und ein Plastiksackerl xD xD ), aber das ist mir lieber, als wenn er losrennen würde :ka:


    Für mich bzw. uns ist das die beste und praktikabelste Lösung. Ich wüsste gar nicht, wie ich sonst mit dem Jagdtrieb von den beiden umgehen sollte :???:

  • Ich sage nur, dass man ganz schnell Verhalten antrainieren kann, welches man gar nicht wollte. Gerade wenn es sich um Bewegungsjunkies handelt, ist Vorsicht geboten.

    Naja, aber das hat man ja bei jeder auftrainierten Verhaltenskette?
    Warum findest du, dass gerade bei Bewegungsjunkies (hab ja so einen) Vorsicht geboten ist? :???:

  • Er steht aber trotzdem noch extrem unter Strom. Das heißt, ich clicke das ruhige Verhalten und er dreht sich ruckartig zu mir um und fängt das Quietschen und Jammern an. Den Keks nimmt er zwar noch, aber er kommt dann nicht mehr runter.

    Da schließe ich mich @Michi69 an. Quietschen und Jammern als Zeichen der Anspannung in Verbindung mit Keks und Signalen find ich weniger produktiv. Wenn er noch so hoch gedreht ist, ist es einfach noch zu früh ihn mit dem Reiz zu konfrontieren.


    Ich würde eine Kehrtwende machen und in Bewegung bleiben. Bewegung baut Stress ab und du hast die Chance seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn es blöd läuft, verbindet er den Keks als Bestätigung für Jammern und Quietschen...nicht gut.



    Gerade wenn es sich um Bewegungsjunkies handelt, ist Vorsicht geboten.

    Ich finde, es hängt davon ab, was der Hund anbietet. Ich gebe dir Recht das es sicherlich Hunde gibt, bei denen Anzeigen die Vorstufe zum loslegen ist...bei uns ist es nicht so, d.h. meine Hündin hat nach ersten Lospreschversuchen und viel Schleppleinentraining von sich aus das Anzeigen angeboten. Das tut sie bei allem, egal ob Mensch, Tier, Müllsack, Hubschrauber..wobei dann auch was folgen muss. Gebe ich dann kein Signal, d.h. hat sie keine Anleitung, was zu tun ist, geht sie auch nach vorne. Ich persönlich denke, man muss seinen Hund dafür einfach sehr gut kennen und auch einschätzen können. Aufgebaut haben wir da übrigens nix, das kam von ganz allein durchs tägliche Training.

  • Irgendwie ging in meinem ersten Post die Hälfte des Textes verloren. So ist das ja nicht wirklich verständlich was ich meine :-)


    Da stand in etwa noch:
    Je nach Veranlagung des Hundes muss man beim anzeigen aufpassen, dass er nicht auf alles generalisiert. Ich will ja nicht dass er fallende Blätter anzeigt. Das kann je nach Typ oder Rasse schnell passieren.


    Bei den Bewegungsjunkies ist es halt (je nach Hund) kritisch, weil er sich das als Kick holen kann.


    Ich will aber nicht dass er sich da einen Kick holt, ich will nur das er stoppt/ den Weg nicht verlässt und wieder runter fährt.


    Natürlich ist das Anzeigen bei vielen Hunden der Weg, um einen Fuss in die Tür zu bekommen bevor er losstürmen kann. Da sage ich auch überhaupt nichts dagegen. Versteht mich bloss nicht falsch.
    Ich denke es kommt einfach auch sehr auf den Typ Hund an.
    Ich kenne aber mittlerweile einige Exemplare, die da eine interessante Verknüpfung gemacht haben.


    Bis hin zu: losstürmen - Stoppen - Belohnung abholen als Vehaltenskette nur um die Belohnung auszulösen. Weil der Kerl Bewegung als Kick toll findet. Es ist kein Wild vorhanden in dem Moment. :roll:

  • @wildsurf
    Meinst du mit Bewegungsjunkie einen Hund, der gerne rennt oder einen Hund, der auf jeden Bewegungsreiz reagiert?
    Ich hab nämlich beides hier. :lol:


    Was ist schlimm daran, wenn Hund fallende Blätter anzeigt?
    Frodo hat früher extrem auf fliegende Blätter reagiert. Finya auf Jogger, Radfahrer, rennende Kleinsthunde und beide zeigen diese Objekte inzwischen einfach durch stehen bleiben an. Frodo nimmt dazu meist auch das Vorderbein hoch.
    Für mich sind das natürlich Dinge, die nicht unter Wild fallen, aber trotzdem wird die Anzeige hochwertig belohnt. Stehen bleiben ist IMMER besser als losrennen, egal bei was (okay, außer beim Rückruf xD ).



    Ich verstehe den letzten Teil auch nicht ganz...meinst du der Hund rennt von selbst los und stoppt von selbst ab, weil er imaginäres Wild sieht?

  • Ich verstehe den letzten Teil auch nicht ganz...meinst du der Hund rennt von selbst los und stoppt von selbst ab, weil er imaginäres Wild sieht?

    Nicht weil er "imaginäres" Wild sieht, sondern weil er verknüpft hat, losrennen, kurz stoppen, zurück zum HH , Leckerli.

  • Nicht weil er "imaginäres" Wild sieht, sondern weil er verknüpft hat, losrennen, kurz stoppen, zurück zum HH , Leckerli.

    Es ging mir nicht um das imaginär, sondern um das Losrennen.


    Ich wollte wissen, ob das so gemeint ist, dass der Hund etwas "sieht" und einfach losrennt und dann von selbst abstoppt oder ob er vom Halter gestoppt wird?



    Wenn der Hund von selbst losrennt und dann abstoppt, dann zeigt er ja nicht an? Ein Hund der anzeigt, soll ja stehen bleiben, sobald er etwas wahrnimmt und nicht vorher losrennen? :???:

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