ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Sina hat gestern an der 2m-Leine eine Maus getötet, so schnell konnte ich gar nicht schauen, wie sie einen Satz vom Feldwegrand 50cm weiter ins Stoppelfeld gemacht hat und die Maus im Maul hatte.
    Ich habe absichtlich nicht sofort "pfui" gesagt, weil ich das bei meinem Benny schon mal gemacht hatte und dann hat er mir die halbtote Maus vor die Füße gespuckt. Daher habe ich bei Sina kurz gewartet, bis ich mir sicher war, dass die Maus tot ist und habe dann erst "pfui" gesagt und sie hat sie wieder ausgespuckt.

    Das passiert bei uns tatsächlich häufiger.
    An kurzer Leine in der Stadt, Schokodrop geht brav an meinem Bein, macht einen halben Satz und hat ne Maus im Maul.
    Das bekomm ich einfach nicht verhindert.

  • @blauewolke jup, ham wir hier auch, allerdings mit nem nicht-erfolgreichen hund. warum? evtl nicht vorhandene erfolgserlebnisse oder zu wenig "können" im jagen, zum glück. aber so viel zu "an der leine kann das nicht passieren" ... leider doch!

  • ham wir hier auch, allerdings mit nem nicht-erfolgreichen hund. warum

    Duke hatte mal ein Krähenpaar mit ihren Jungvogel aus den Garten verjagt, da war ich leider zu langsam gewesen, ich hatte die ums Eck gar nicht gesehen gehabt. Als ihm plötzlich der Jungvogel beim Versuch abzuheben direkt ins Mal flog :headbash: Er war so erschrocken und verdutzt, das er sofort ausgelassen hatte Er hatte nicht mal zugebissen gehabt :headbash: Na ja, ich schaute mir das Vieh an, stellte keine Bissspuren fest, legte den Vogel in nen Karton und wollte in unsere kleine Tierklinik damit, dort hab ich schon mehrere Wildtierchen hin gebracht. Na ja, bevor ich los fuhr, segnete er das Zeitliche, wohl am Stress Herzversagen.

  • Hallo ihr Lieben,
    Ich verfolge den Thread hier schon länger und jetzt bräuchte ich mal eure Tipps.
    Mein Hund läuft zur Zeit noch an der Schleppleine. Wir haben ihn seit etwas mehr als einem Jahr und seitdem ist er bei mir auch an der Schleppleine( er kam mit einem Jahr zu uns und lebte davor im Ausland, vermutlich aber nicht als Straßenhund). Ein Familienmitglied hatte ihn letztes Jahr auch ab und ab mal im Freilauf, einmal ist er dabei einem Reh hinterher und war einige Minuten weg.
    Wir üben jetzt seit einem Jahr sehr viel am Rückruf und haben tolle Fortschritte gemacht. An sich klappt der Rückruf super. Nur manchmal bei Wild nicht. In den letzten 3 Monaten konnten wir viel an Rehen und Hasen üben, weil es hier recht viel Wild gibt. Seit ca 10 Wochen übe ich mit einer Super Belohnung und seitdem ist er auch keinem Reh/Hase mehr hinterher. Bis heute.


    Zur Zeit zieht er die Schleppleine hinterher und heute ist er dabei leider einem Hasen einige Meter hinterher. Der Hase war nur sehr wenige Meter vor ihm und ist dann aus dem Feld gesprungen. Er ist dann trotz Rufen hinterher und im Endeffekt konnte ich dann eben die Leine noch ergreifen.
    Ich weiß jetzt nicht genau wie ich den Vorfall einordnen soll. Eigentlich wollte ich am Wochenende die Schleppleine kürzen, aber jetzt traue ich mich das doch nicht.


    Wie geht ihr mit solchen Rückschlägen um und was habt ihr bisher für Erfahrungen damit gemacht?
    Ich hab halt total Angst, dass wir jetzt wieder ganz am Anfang stehen. Oder meint ihr ich sollte das jetzt eben als "schlechten Tag" verbuchen und das ganze nicht überbewerten?


    Würde mich über ein paar Tipps freuen.

  • An sich klappt der Rückruf super. Nur manchmal bei Wild nicht.


    Seit ca 10 Wochen übe ich mit einer Super Belohnung und seitdem ist er auch keinem Reh/Hase mehr hinterher. Bis heute.


    Er ist dann trotz Rufen hinterher und im Endeffekt konnte ich dann eben die Leine noch ergreifen.


    In den letzten 3 Monaten konnten wir viel an Rehen und Hasen üben, weil es hier recht viel Wild gibt.

    Wäre es mein Hund, würde er nicht ohne Leine laufen.


    Meine Sina läuft nur extrem selten ohne Leine und wenn dann nur mittags, wenn die Feldhasen i.d.R. Siesta machen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie weg wäre, wenn 10m vor ihr ein Hase aufspringt und das passiert hier leider fast wöchentlich weil wir hier auch sehr viel Wild (vor allem Feldhasen) haben.
    Mir ist das zu riskant, dass sie entweder weg ist und dann vllt. in irgendeinem Bau verschwindet und nicht mehr rauskommt oder dass ihr oder einem Verkehrsteilnehmer wegen ihr was passiert.

  • Ich sehe das genauso wie du. Deswegen ist er bei mir auch immer an der Leine. Also er läuft zur Zeit gar nicht frei.
    Dadurch, dass er jetzt die letzten Wochen wirklich zu 100% gehört hat, habe ich eben doch Hoffnung bekommen.
    Er ist auch gewiss kein Vollblutjäger. Er jagt auch nur auf Sicht und nicht auf Spur. Deswegen war eben meine Hoffnung, dass er (irgendwann) zumindest mal an manchen Stellen freilaufen darf.

  • Ich würde bei einem jagenden Hund niemals die Schlepp schleifen lassen. Das is Mordsglück, wenn du die noch erwischt, wenn er losstartet - und wenn nicht, verheddert er sich damit irgendwo tief im Wald und verhungert dort... ^^ Grad jagende Hunde sind da sehr schnell - wenn einer zB bei Hundesichtung reagiert, hat man viel mehr Zeit. Wenn, dann ganz ohne Leine.

  • @sabarta
    Ein tolles Foto :applaus:



    @FrauFlausch
    Jagen beginnt eigentlich lange bevor der Hund losläuft, deshalb ist der Rückruf bzw. der Pfiff bei meinen beiden einzig und allein meine Versicherung, dass ich sie im Notfall, falls alle Stricke reißen (heißt sie hetzen oder gehen einer Spur nach) doch noch abrufen kann. Ziel ist, dass ich den Rückruf/Pfiff in der Situation nie brauche, weil ich sie so bei mir halten kann.


    Meine Hündin jagt auch fast nur auf Sicht (bei ganz frischen Spuren würde sie schon mal gerne nach, ist da aber relativ gut händelbar) und die hat gelernt, dass sie bei Wildsichtung stehen bleibt und in Wildrichtung starrt. Sie darf sich gerne hinsetzen, aber es wird niemals alleine hinterher gegangen! Bei ihr sitzt der Rückruf (noch) nicht so wirklich sicher, deshalb ist die Schlepp trotz ihrer inzwischen guten Kooperation noch dran.


    Aber jeder Hund ist anders und jeder Halter ist anders und je nachdem wie dein Hund jagt, mag es reichen den Rückruf ausreichend sicher zu trainieren.
    Mir persönlich wäre das nur viel zu stressig, dass ich bei jeder Wildsichtung Angst haben müsste, dass der Hund losrennt. Das gibt ja auch jedes Mal aufs Neue einen super tollen Adrenalinkick.

  • Wir machen Urlaub am Ende der Welt - und man stelle sich vor inmitten von Millionen Karnickeln. Sogar in unserem Garten gibt es mehrere Baue - große Löcher überall. Die hoppeln hier fröhlich umher und der Hund ist ständig im Jagdmodus.
    Aber - wer sich erinnert - letztes Jahr auf Skye war das ja ähnlich und da war er völlig gaga. Dieses Jahr kann er sich nach 1-2 Minuten, wenn die Karnickel im Bau verschwunden sind, umorientieren und holt sich ein Leckerli ab. Er kann sogar stellenweise freilaufen und bleibt kontrollierbar (solange ich ihn verbal im 5m-Radius halte und nicht eine Sekunde aus den Augen lasse). Karnickel in 50m oder mehr Entfernung hält er aus und bleibt bei mir!


    Okay, am Abend und inmitten der Horden taugt nur Leine, aber immerhin - er rastet nicht mehr völlig aus und hängt nur noch kreischend in der Schlepp. Ich sehe Fortschritte... :lol:

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