ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Was ich ja spannend finde, ist die Sache mit Lob und Korrektur..
ich dachte/denke schon, es ist sinnvoll, den befolgten Befehl Raus da! dann auch positiv zu bestärken.
Mein Hund ist ja eher ein Sensibelchen. Ich neige eher dazu, auch mal laut zu sein. Nicht gut bei so einem Hund - der hat sich dann erschreckt und wollte Distanz zu mir. Blöd.
Also habe ich dann darauf geachtet, zwar durchaus mal "aversiv abzusichern" (haha) - also einen Brüller loszulassen - aber das gewünschte Verhalten dann sofort belobt/belohnt. so, wie man einen Abbruch halt aufbaut. Oder?
Jetzt stresst ihn ein Nein! oder ein Lass das! nicht mehr, sondern er versteht (besser), dass er abbrechen soll und dann ist alles wieder gut.
Die Gefahr der unerwünschten Verhaltenskette ist natürlich da, aber ich finde es einfacher, die dann wieder abzubauen, indem das Lob nach dem zeigen des erwünschten Alternativverhaltens seltener wurde.
Mir hat die beginnende Verhaltenskette eher gezeigt, dass er im Hirn bei der Frage ist, wie er an Lob kommt - also "bei mir" ist und damit auch bei sinnen, also erst mal gar nicht so schlecht. Wenn er den Weg verlässt, weil er sich was verdienen will, ist es besser, als wenn er einfach so losrennt. Als erster Schritt.
Ohne das Lob für das Alternativverhalten habe ich nur den Erregungslevel gesteigert, was genau das Gegenteil war von dem, was sein soll.
(Mal abgesehen davon natürlich, dass mehr Ruhe generell rein musste, mehr Kontrolle, auch öfter Leine usw - das alles auch, schliesst sich ja nicht aus)
Mann kompliziert. Hoffentlich habe ich noch mindestens 5 Hunde, oder 10, damit ichs irgendwann dann mal kann

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Was ich ja spannend finde, ist die Sache mit Lob und Korrektur..
ich dachte/denke schon, es ist sinnvoll, den befolgten Befehl Raus da! dann auch positiv zu bestärken.
Mein Hund ist ja eher ein Sensibelchen. Ich neige eher dazu, auch mal laut zu sein. Nicht gut bei so einem Hund - der hat sich dann erschreckt und wollte Distanz zu mir. Blöd.
Also habe ich dann darauf geachtet, zwar durchaus mal "aversiv abzusichern" (haha) - also einen Brüller loszulassen - aber das gewünschte Verhalten dann sofort belobt/belohnt. so, wie man einen Abbruch halt aufbaut. Oder?
Jetzt stresst ihn ein Nein! oder ein Lass das! nicht mehr, sondern er versteht (besser), dass er abbrechen soll und dann ist alles wieder gut.
Die Gefahr der unerwünschten Verhaltenskette ist natürlich da, aber ich finde es einfacher, die dann wieder abzubauen, indem das Lob nach dem zeigen des erwünschten Alternativverhaltens seltener wurde.
Mir hat die beginnende Verhaltenskette eher gezeigt, dass er im Hirn bei der Frage ist, wie er an Lob kommt - also "bei mir" ist und damit auch bei sinnen, also erst mal gar nicht so schlecht. Wenn er den Weg verlässt, weil er sich was verdienen will, ist es besser, als wenn er einfach so losrennt. Als erster Schritt.
Ohne das Lob für das Alternativverhalten habe ich nur den Erregungslevel gesteigert, was genau das Gegenteil war von dem, was sein soll.
(Mal abgesehen davon natürlich, dass mehr Ruhe generell rein musste, mehr Kontrolle, auch öfter Leine usw - das alles auch, schliesst sich ja nicht aus)
Mann kompliziert. Hoffentlich habe ich noch mindestens 5 Hunde, oder 10, damit ichs irgendwann dann mal kann

Ich empfinde mein Mädchen so, als dass ein Ansprechen sie dazu motiviert aufmerksam(er) zu sein - das würde sich mit deiner Aussage der Steigerung des Erregungslevels decken.
Wir haben heute mal einfach Hunde beobachtet, auf der Wiese. Viel mehr Ruhe. Und dann ging es eben nur zum Apportieren von der Leine, der Rest wurde an der Leine gearbeitet. Ätsch

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Da verstehe ich dich jetzt nicht.
Mein Hunde, die aus dem Tierschutz und auch die Welpen lernen vom ersten Tag: RR...mh, okay. Dann muss ich das noch mal besser ausdrücken.
Jetzt hat der mein Zitat in das Zitat... ach, egal.
Hier gibt's auch kein "Schau", sondern eben "Felix" und Schnalzer. Oder nur Schnalzer. Wir haben auch gar keinen RR, sondern nur einen Rückpfiff. Ist doch egal, wie man es nennt.Aber der RR ist kein Waffenschein gegen die Jagdlust des Hundes. Das sind zwei paar Schuhe.
Absolut - das hab ich sicher in meinem Post auch zu sehr miteinander verwurstelt.
Fangen wir mal vorne an - was will ich denn?
Einen Hund, der hört, wenn ich ihn rufe und ansonsten aber sein Ding machen kann. Also außer den Weg verlassen, Jogger und Radler jagen, Leute anspringen, Hunde übern Haufen rennen usw. Und jagen soll er auch nicht. Das ist also weit entfernt von "sein Ding machen".Der RR ist ein Teil davon. Beim RR sehe ich den Vorteil, dass ich ein natürliches Verhalten (komm zu mir, weil ist toll bei mir/gibt ne Belohnung/wir spielen/wir gehören zusammen - was auch immer DER Anreiz ist) bestärken kann! Das ist super und macht mir den positiven Aufbau leichter. Auf der anderen Seite ist der RR im Freilauf aber auch immer mit Freiheit gekoppelt. Das heißt, der Hund kann jedes Mal frei entscheiden, ob er kommen will oder nicht. Denn das ist ja das Prinzip des positiven Bestärkens. Der Hund soll sich für den Mensch und das Kommando entscheiden.
Ich sehe da wenig Raum für aversiven Aufbau (ein paar Dinge gabs ja im anderen Thread). Man könnte - was ja einige Hundetrainer empfehlen - den Hund sonst hungern lassen und nur draußen aus dem Futterbeutel und für den RR füttern. Damit mache ich den Hund halt abhängig von mir. Kann man machen, meins wär's nicht.
Daher eben auch mein Satz, dass man den RR nicht wirklich trainieren kann. Die Entscheidung "kommen oder nicht" trifft der Hund doch jedes mal aufs neue. Wir haben ja schließlich keine Maschinen. Ich festige maximal den Gedanken hinter "sie ruft", aber es ist und bleibt situationsabhängig, ob der Hund kommt.Anders als beim RR ist das Jagen nichts, was ich bestärken kann. Im Gegenteil, ich muss dem Hund klar machen, dass ich das nicht will und er etwas davon hat, wenn er dem von mir angebotenen Alternativvorschlag folgt. Das ist natürlich ungleich schwerer, weil der Hund gar nicht die Notwendigkeit sieht, das instinktive Verhalten ("ich fange mein Abendessen") sein zu lassen und dafür was anderes zu tun. Ich muss also das Gegenteil von dem bestärken, was der Hund instinktiv tun würde.
Entdeckt nun der Hund im Freilauf Wild, treffen RR und Jagdabbruch aufeinander. Deshalb sind es zwar zwei Paar Schuhe, aber eben doch direkt miteinander verknüpft. Statt auf einen 100%igen RR (der sich ja immer auf die Kooperation des Hundes verlassen muss) könnte man hier eher auf einen Abbruch setzen (der in meinen Augen meist etwas aversives hat).
Keiner der Hunde findet mich wirklich Spannender als eine Feldmaus (überpitzt gesagt) Aber die Feldmaus gehört nicht zur Fasmilie, ich ja. Wir gehören zusammen, das bedarf keinen grossen Atraktionen, da muss mich auch bitteschön keiner anhimmeln.
Deine Hunde orientieren sich aber an Dir. Warum auch immer - der Anreiz kann wie oben geschrieben sehr unterschiedlich sein. Ohne das kein RR und kein gemeinsames Spazierengehen.
Die Intensität dieser Orientierung ist aber von Hund zu Hund verschieden! -
Ich glaube direkt vom alten Hundeabrichteplatz.
"Willst du nicht hören, so musst du fühlen"Nein.....das passt nicht zum Buch, was ich dir empfohlen habe. Da ist der Umgang mit Hunden da auch deutlich anders beschrieben.
Das ist sehr schwarz-weiß gedacht.
Ja, auch hier gilt: wer nicht hört, hat die Konsequenzen zu tragen.
Für den Hund heißt das: wer nicht kommt, wenn ich rufe, wird leicht an der SL gezuppelt als Erinnerung (oder abgeholt, wenn das Gelände das zulässt). Meist reicht die "Erinnerung" und er kommt doch noch. Dafür gibt's ein langweiliges Leckerli. Muss ich ihn holen, gibt's nichts. Kommt er, gibt's Würstchen. Kommt er ohne Rufen vorbei, gibt's verbales Lob oder auch mal was leckeres.
Aber immer gilt: der RR ist zu befolgen!
Das ist in meinen Augen nicht konträr zu Orientierungstraining. Das lässt sich wunderbar vereinbaren. -
IKch habe manchmal Verständnisschwierigkeiten hier.
Wenn eure Hunde nicht hören...dann kann ich doch nicht Rückruf trainieren. Oder steh ich auf dem Schlauch?
Meine Hunde lernen in meiner Nähe zu gucken, wenn ich sie anspreche...und dann weiter weg, mit Ablenkung - Ohne- und mit und Ohne Leine......und dann in immer grösseren Abnständen.
Ich glaube, du hast Verständnisschwierigkeiten, weil du noch nie einen wirklich aussenfokussierten Hund hattest. Der eben nicht immer auf mich guckt, auch wenn wir das trainiert haben.
Und selbstverständlich kann man auch mit einem aussenfokussierten Hund RR trainieren - der ist ja nicht permanent in einer anderen Welt, sondern nur zeitweise. Selbst wenn es im Extremfall anfänglich nur Indoor oder an der langen Leine ist. Ich trainiere RR beim Welpen, bevor er sicher weiss, was sein Name ist....

Wenn mein Hund mich allerdings nicht wahrnehmen kann, DANN kann ich auch keinen RR trainieren. Drum lass ich es bei einem dirkt vor der Hundenase abspringenden Reh bleiben. Was nicht bedeutet, dass man mit demselben Hund an einem ablenkungsarmen Ort nicht RR trainieren kann. Finde es eher erstaunlich, dass du das nicht verstehst.

Meine Hunde lernen auch, mich auf dem Peilsender zu behalten. Ständig nach mir gucken müssen und sollen sie nicht. Der Prozess dauert aber je nach Hund recht lange, und Empfangslöcher lassen sich nie ganz ausschliessen.
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Ich glaube, du hast Verständnisschwierigkeiten, weil du noch nie einen wirklich aussenfokussierten Hund hattest. Der eben nicht immer auf mich guckt, auch wenn wir das trainiert haben.
Hast du das so verstanden?
Und Nein ist nicht so. Und auch habe ich nicht nur meine Hunde trainiert. Aber is auch wurscht.
"Meine Hunde erziehen sich selbst. Mit dem Clicker und positiver Verstärkung"
SInd ja Hütehunde und keine wirklich schwierigen Hunde, sogar BCs drunter
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Das ist sehr schwarz-weiß gedacht.Ja, auch hier gilt: wer nicht hört, hat die Konsequenzen zu tragen.
Für den Hund heißt das: wer nicht kommt, wenn ich rufe, wird leicht an der SL gezuppelt als Erinnerung (oder abgeholt, wenn das Gelände das zulässt). Meist reicht die "Erinnerung" und er kommt doch noch. Dafür gibt's ein langweiliges Leckerli. Muss ich ihn holen, gibt's nichts. Kommt er, gibt's Würstchen. Kommt er ohne Rufen vorbei, gibt's verbales Lob oder auch mal was leckeres.
Aber immer gilt: der RR ist zu befolgen!
Das ist in meinen Augen nicht konträr zu Orientierungstraining. Das lässt sich wunderbar vereinbaren.Du schriebst "aversives Absichern" interressiert dich sehr.
Das was du hier beschreibst, habe ich ehrlich gesag nie als "aversives Absichern" verstanden.
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Deine Hunde orientieren sich aber an Dir. Warum auch immer - der Anreiz kann wie oben geschrieben sehr unterschiedlich sein. Ohne das kein RR und kein gemeinsames Spazierengehen
Die Intensität dieser Orientierung ist aber von Hund zu Hund verschieden!Aber das, genau das habe ich mir bisher bei JEDEM Hund mehr oder weniger hart erarbeiten müssen.
Das ist,was mich auch an Naijras Beitrag belustigt. Nur weil meine Hunde gut erzogen sind heisst es doch nicht, das das super einfach war.
Und die Hunde, die ich führe, sind längst nicht die einzigen,die ich trainiert habe.Meine Hunde orientieren sich an mir, aneinander. Wir orientieren uns aneinander. Und genau das ist keine einfach Nummer.
Ich habe Hütehunde, die jagen auch gerne. Meine verstorbene Hündin hat nur einen Blick gebraucht, um einzuladen zur Jagd.Meinst du, oder andere, dass es einfacher wird je mehr Hunde man hält?
Nein, es multipliziert sich. 3 oder 4 Hunde zu führen, kann sehr anstrengend sein.
Und ich habe bisher immer Hunde gehabt, die gejagt haben wie SAU....einzig der Collie ist wirklich für mich einfach gewesen ihn zu erziehen.Aber alleine hat der sich auch nicht erzogen.
Meine Hunde sind 10, 9 und 4.....wenn ich jetzt immer noch Probleme hätte, wär ich ganz still und würde hier mitlesen. Aber ich kann auf 15 Jahr aktives Hundetraining zurückblicken. Mit allen Höhen und Tiefen.
Auf der anderen Seite ist der RR im Freilauf aber auch immer mit Freiheit gekoppelt. Das heißt, der Hund kann jedes Mal frei entscheiden, ob er kommen will oder nicht. Denn das ist ja das Prinzip des positiven Bestärkens. Der Hund soll sich für den Mensch und das Kommando entscheiden.Ah, jetzt verstehe ich besser, was du meinst!
Eins aber noch.
Der RR ist nicht das, was meinen Hunden hilft nicht zu jagen. RR ist ein Basissignal, was jeder Hund braucht.
Meine Hunde sollen aber lernen, nicht zu jagen, bzw, möchte ich nicht mit einem permanent jagenden Hund unterwegs sein.
AUCH ein Jagdhund, kann das lernen. Manche schwerer bis gar nicht, manche akzeptieren, dass ein Spaziergang keine Jagd ist.
Da sind natürlich rassetypische Grenzen und Besonderheiten vorhanden und ich denke, hier auch jedem klar.
Ich kenne Menschen, die laufen mit 10 unangeleinten Huskys durch den Wald und andere, die bekommen einen einzelnen Hund nicht erzogen.
Und da ist es einfach oft wurscht, was das für eine Rasse ist, es liegt vielmals auch schlicht am Menschen, der es nicht kann. -
ab etwa 4-5Hunden wird die Erziehung wieder einfacher, da lassen sich dann Gruppendynamiken schön nutzen
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Das ist,was mich auch an Naijras Beitrag belustigt. Nur weil meine Hunde gut erzogen sind heisst es doch nicht, das das super einfach war.
Habe ich doch gar nicht behauptet. Ich habe von Aussenfokus gesprochen. Aber wenn ich mit meiner Vermutung daneben lag - vielleicht magst du erklären, was für dich so unverständlich daran ist, dass man RR üben kann mit einem Hund, der nicht permanent "hört". Dann können wir dein Verständnisproblem lösen.
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