ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Wenn einer meiner Hunde es nicht mehr schafft, mir seine Aufmerksamkeit zu schenken, dann darf er an der Leine laufen und ganz releaxt schnüffeln und Hund sein...

    Vielleicht bin ich da zu bequem? Keine Ahnung....

    Das mache ich auch, wenn die Bracke überdreht. Ich glaube, hier geht es aber um einmalige kurze Bummeleien. Also der Hund ist eigentlich aufmerksam, hat sich aber irgendwo kurz festgerochen oder so. Oder wälzt sich in Scheiße. Also bevor man quasi beschließt, dass das heute keinen Sinn mehr macht.

  • Das mache ich auch, wenn die Bracke überdreht. Ich glaube, hier geht es aber um einmalige kurze Bummeleien. Also der Hund ist eigentlich aufmerksam, hat sich aber irgendwo kurz festgerochen oder so. Oder wälzt sich in Scheiße. Also bevor man quasi beschließt, dass das heute keinen Sinn mehr macht.

    Dann hast du etwas anderes vor Augen als ich.
    Was sollte ich bei einem gut ausgebildeten Hund dagegen haben, wenn der wo schnüffelt?

    Ich habe doch nur DANN ein Problem, wenn der Hund eben NICHT gut ausgebildet ist, oder noch jung, kurz erst bei mir..ect...

    Dann ERKLÄRE ich dem Hund, was ich will.

    Kann er das dann, dann rufe ich ihn einfach.

    Darum geht es jetzt?

  • Dann hast du etwas anderes vor Augen als ich.
    Was sollte ich bei einem gut ausgebildeten Hund dagegen haben, wenn der wo schnüffelt?

    Erst kommt das Schnüffeln, dann das Wälzen.
    Loki darf grundsätzlich schnüffeln und sein Ding machen. Aber es gibt dieses Festschnüffeln und man erkennt, er überlegt, wie er den Kot ab besten flächig auf den Körper aufträgt ....
    Stehe dann da und rufe "Nein", "Laufen"! Dann läuft er.
    In seltenen Fällen muss ich dann doch einen Motzsprint hinlegen.

  • Wenn eure Hunde nicht hören...dann kann ich doch nicht Rückruf trainieren. Oder steh ich auf dem Schlauch?

    Eigentlich kann man den RR doch eh nicht wirklich "trainieren", oder?
    Ich kann rufen/pfeiffen und hoffen, dass mein Hund sich für mich entscheidet. Ist er offline, kann ich doch in Wahrheit nicht viel anderes tun. Außer evtl. auf ihn zugehen und ihm "unangenehm werden" (so hab ich das jetzt mal rausgelesen - find ich interessant, hab ich aber noch nicht gemacht). Genauso beim "Name, schau". Bei sehr extrovertierten Hunden ist es nicht so einfach, da Zugang zu bekommen.
    Der Hund "hört" mich doch in Wahrheit sehr wohl - er entscheidet sich nur gelegentlich für was anderes, weil eben interessanter. Das steht ihm ja im Grunde frei, vor allem, wenn ich das alles positiv aufbaue. Denn dann müsste ich ja das Ereignis-Zentrum meines Hundes sein und das bin ich nicht (was ich auch dank deines Buchtipps so für mich nun voll akzeptiert hab!)
    Wenn mein Jagdhund die Wahl zwischen mir und dem Eichhörnchen oder ein Level tiefer, der Wildspur, hat, dann entscheidet er sich nicht zwingend für mich.
    Echte Kontrolle hab ich hier nur per Leine - Management also.
    Das wäre aber gleichbedeutend mit Leinenknast. Kein freies Rennen, kein Toben und Spielen mit dem Hundekumpel. Und das will ich nicht für meinen Hund.
    Was ich also mache ist einerseits Training und andererseits Management bei den Spiel-Spaziergängen. Dabei "riskiere" ich in gewisser Weise, dass er abgeht, weil was tolles an Wild auftaucht. Da das aber im Stadtwald maximal Eichhörnchen oder Vögel sind, denen er nicht lange folgen würde, gehe ich das Risiko ein. Er ist aber auf diesen Spaziergängen eher mit dem anderen Hund beschäftigt als mit dem Wild. Und wenn er in den Jagdmodus umschaltet (was ich ihm ansehe bevor er abhaut), dann kommt er an die Leine.
    Die Trainingskommandos benutze ich bei den offline-Spaziergängen eben nur dann, wenn ich weiß, dass sie funktionieren (ich seh ihm an, wie die Kooperation grade bestellt ist). Beim Training mit der SL oder Flexi gebe ich die Kommandos viel häufiger (vor allem Nein und Raus da) und setze das dann eben auch mit Hilfe der Leine durch falls nötig. Das festigt die Kommandos in seinem Kopf. Ergänzen tue ich das mit Umorientierungsspielchen, die jede Orientierung an mir belohnen (Click und Leckerli) - auch basierend auf "Stressfrei".

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich glaube, dass man das Vertrauen in sich und den Hund verliert, wenn man über Monate hinweg nur mit Leine geht. Ich merke das schon, dass mir das Ableinen nach über einer Woche SL-Training schwerer fällt als vorher. Man gibt ein Stück Kontrolle ab, muss das glaube ich aber auch können, um dem Hund vertrauen zu können. Und natürlich muss man sich gut überlegen, wo und wann man ableint.

    Wenn der Rückruf nicht befolgt wird oder der Hund den Weg verlässt, gebe ich das Abbruchsignal ("Nein"). Ignoriert er das, bin ich hingespurtet und habe geschimpft und ihm im Extremfall am Geschirr aus dem Gebüsch gezogen.

    Okay, danke.
    So ähnlich mache ich das auch - normalerweise mit Hilfe der 20m-SL. Einfach, damit Kommandos immer konsequent befolgt werden müssen. Hört er von selbst, folgt die Belohnung. Hört er nicht, angle ich ihn raus oder stoppe ihn und gehe kommentarlos weiter.

  • Haben wir das Thema gehabt?

    Es wurde gefragt, was wir machen, wenn der Hund nicht hört, dachte ich.
    Und ich meinte: Hingehen, abholen und manchmal sogar richtig motzen (im Kacki-totes-Tier-Güllegrube-Kotze- Fällen).

  • Ich habe doch nur DANN ein Problem, wenn der Hund eben NICHT gut ausgebildet ist, oder noch jung, kurz erst bei mir..ect...

    Dann ERKLÄRE ich dem Hund, was ich will.

    Kann er das dann, dann rufe ich ihn einfach.

    Die Frage ist dann, wann der richtige Zeitpunkt für Freilauf ist?
    Und ich denke, dass ein Hund doch den RR nie wirklich kann, denn er wird Zeit seines Lebens immer frei entscheiden, ob er kommt oder nicht. Und dem einen Hund fällt das leicht (weil Frauchen ist die Beste usw.) und dem anderen nicht (weil Frauchen ist toll, das Eichhörnchen aber toller). Daher finde ich den "aversiv gesichert" Ansatz interessant, weil ich glaube, dass nicht jeder RR über die positive Schiene funktioniert, sondern der Hund bei manchen Dingen auch lernen muss "das darf ich nicht".

  • und das heisst - wenn der Hund nicht ins Platz geht, nachhelfen?

      .

    Das heisst, deine Hunde zischen nie soweit ab, dass sie ausserhalb des Bereiches sind, in dem du was werfen kannst?
    Kommt das bei euch nicht vor, dass die Hunde ausserhalb deines direkten Einflussbereichs sind?

    Oder ist immer die Schleppleine dran?

    Schleppleine nutzen wir eigtl so gut wie garnicht mehr. Entweder sind die Hunde aufmerksam oder die kurze Leine kommt dran. Die Schleppleine verändert ja nicht nur das Körpergefühl der Hunde, sondern ich bin auch nicht so authentisch, weil es ne gestellte Situation ist und mein Kopf das auch weiß ;)
    an der SL lasse ich mitunter schonmal Verhalten zu, was ich ohne abbrechen würde... deshalb hab ich die eingestaubt für eher unaufmerksame Momente. Außerdem ist SL bei mehr als einem Hund total unpraktisch.

    meine Hunde lasse ich idR nicht weit weg, weil unser Spaziergebiet das einfach nicht zulässt. Zu viel Wild und zu viele angeleinte Hunde.
    manchmal sind die Hunde auch aus meinem Einwirkungsbereich... aber nur dort, wo alle etwas entspannter sind mit Hunden und nicht viel passieren kann.

  • Das se3he ich absolut anders.

    Wenn ich mit meinen 3 Hunden laufen, dann ist einer mindesten 50 m vor mir, einer immer im 10 -20 m Bereich und einer dazwischen.
    Und wir gehen gemeinsam.

    Einen Hund muss etwas mehr managen, weil er zwar genial hört, aber wenn er jagen will, muss ich ihn da rausholen. Und das mache ich bei diesem Hund mit der Flexileine.

    Meine taube Hündin muss ich auch öfter anleinen, damit sie nicht überfahren wird zum Beispiel.

    Der Collie läuft einfach so.

    Keiner der Hunde findet mich wirklich Spannender als eine Feldmaus (überpitzt gesagt) Aber die Feldmaus gehört nicht zur Fasmilie, ich ja. Wir gehören zusammen, das bedarf keinen grossen Atraktionen, da muss mich auch bitteschön keiner anhimmeln.

    "Schau" finde ich ein furchtbares "Kommando", habe es aber dennoch auf bitten meiner Trainerin eingeübt, wie ein Kunststück. Und ich habe wieder viel gelernt. Aber ich nutze das überhaupt nicht. Nur als Geduldsübung mit den Hunden, als Trick eben.

    Zum RR

    Da verstehe ich dich jetzt nicht.
    Mein Hunde, die aus dem Tierschutz und auch die Welpen lernen vom ersten Tag: RR...

    Da gibts viele Wege das so zu üben, dass der Hund nicht überlegen kann, ob er kommt, sondern dann schon kommt.
    Aber der RR ist kein Waffenschein gegen die Jagdlust des Hundes. Das sind zwei paar Schuhe.
    Aber Rückruf, sollte jeder Hund gerne und immer befolgen,
    Da bin ich ehrlich gesagt auch zwanghaft. Ohner gesicherten freudigen Rückruf, kein Freigang.

    Die Frage ist dann, wann der richtige Zeitpunkt für Freilauf ist?Und ich denke, dass ein Hund doch den RR nie wirklich kann, denn er wird Zeit seines Lebens immer frei entscheiden, ob er kommt oder nicht. Und dem einen Hund fällt das leicht (weil Frauchen ist die Beste usw.) und dem anderen nicht (weil Frauchen ist toll, das Eichhörnchen aber toller). Daher finde ich den "aversiv gesichert" Ansatz interessant, weil ich glaube, dass nicht jeder RR über die positive Schiene funktioniert, sondern der Hund bei manchen Dingen auch lernen muss "das darf ich nicht".

    Der "aversiv gesicherte" Ansatz, ist so alt wie die Bundesrepublik.

    Ich glaube direkt vom alten Hundeabrichteplatz.
    "Willst du nicht hören, so musst du fühlen"

    Nein.....das passt nicht zum Buch, was ich dir empfohlen habe. Da ist der Umgang mit Hunden da auch deutlich anders beschrieben.

  • Ich habe dir oben den fehlenden Passus aus meinem Zitat ROT und GROSS markiert.
    Beui dir funktioniert es nicht an der Leine, also musst du daran arbeiten.
    Was verstehst du daran nicht?

    Oder wolltest du gar nicht diskutiern, sondern nur darauf hinweisen, dass dein Hund das nicht lernen kann, weil er aus dem Ausland kommt?

    Jetzt mal halblang und den Ton gezügelt, denn das geht auch freundlich (und nicht á la "Was verstehst du daran nicht?")!

    a) wirkt der von mir zitierte Passus so, als hättest du mir vorgeworfen, dass ich meinen Hund ohne Leine ins Unglück laufen könnte und dem ist nicht so.
    b) läuft mein Hund an der Leine wunderbar auf dem Weg, aber off-line eben nicht.
    und c) hat das nichts mit "der kann das nicht lernen" zu tun, wenn ich mir Gedanken darüber mache, ob ihr Jagdimpuls aus früheren Zeiten kommt, wo sie sich eben auf der Straße ihr Futter erjagen musste.

    Und deine rot markierte Aussage "dann frag noch mal nach dem nächsten Schritt" werde ich mir zukünftig sparen, wenn ich derart von dir angegangen werde.
    Es ist mein erster Hund, der zum ersten Mal Dampf bekommen hat, seit sie bei mir ist. Ja, scheiße gelaufen und hat keiner mit gerechnet. Hat mir schon genug gelehrt, statt hier noch einen oben drauf zu bekommen, obwohl ich Ansätze gesucht habe...

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