ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
-
-
Da meine Hunde auf den Wegen bleiben müssen, habe ich kein Problem damit, dass sie sich ins Mäusejagen reinspinnen.
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Hallo nun melde ich mich mal als Hunde-Oma!

Ganz kurze Erklärung: Im September hat meine Tochter einen süßen, kleinen Hund auf einer Tierschutz-Internetseite entdeckt und da ihr die Beschreibung des Charakters gut gefiel (super lieb, gehorsam, wenig Energie) hat sie sich darauf beworben. Sie hat sich die kleine Maus ein Mal persönlich angeguckt und da Hund und Mensch begeistert voneinander waren holte sie sich Resi 2 Wochen später zu sich "in eine Mietswohnung ohne Garten".
Die Kleine ist superlieb und ein richtiger Goldschatz. Allerdings hat meine Tochter schon immer erzählt, dass sie nach dem Spazierengehen an der Leine zu Hause total abdreht! Rennt herum wie unsinnig, versucht auch schon mal in den Fuß zu zwicken und, und, und... also von wegen wenig Energie

Nun hatte ich die kleine für 4 Tage und habe nun erkannt, dass sie ein kleine Jägerin durch und durch ist (also in ihr steckt wahrscheinlich Dackel, Pinscher, Beagle oder/und Jack Russel T.)! Muss dazu sagen, dass meine Tochter in der Stadt wohnt und nur in einem Park Gassi geht und ich wohne auf dem Land mit einem riiieessen Garten, der für die kleine Resi das Paradies auf Erden darstellt: Bei uns gibt es zig Katzenspuren (Nachbarskatzen), mehrere Maulwurfhügel und wahrscheinlich tausende Wühlmäuse. Da das Grundstück aber nicht ausbruchssicher ist, muss ich sie leider auch hier an der Schleppleine laufen lassen (habe aus einem 5 mm starkem Seil eine 15m lange Schleppleine gebastelt, die ist nicht so nervig wie die breite, normale Schleppleine und zudem noch länger
)!
Aber hier powert sie sich total aus und vom Schnüffeln und hin und her flitzen und buddeln ist sie nach 20 Min fix und alle!Nun stellt sich aber auch das Problem dar, dass sie in der Wohnung schon einige Befehle sicher ausführt aber draußen ist alles beim Teufel! Z.B. habe ich ihr in nur 2 Tagen beigebracht einen Tennisball auf meinen Pfiff mit einer Hundepfeife zu bringen, den legt sie mir vor die Füße und macht sofort Sitz - PERFEKT ! Draußen interessiert sie gar nichts, kein Namensruf, keine Pfeife, kein Leckerli - typisch Jagdhund halt (ich hatte vor zig, zig Jahren mal einen Beagle und so manchen Verhalten von Resi ist diesem komplett gleich).
Nun meine Fragen:
1. Fehlt dem Hund was in der Stadt, wenn er den Jagdtrieb nicht ausleben kann und entwickelt evtl. Marotten?
2. Wie schwierig oder überhaupt möglich bei Jagdhunden ist es ihnen beizubringen, auch draußen sicher nach Zuruf (oder Pfeife) zu kommen, da z.B. mein Beagle damals zwar zu 80 % sicher herkam, aber mit Spur in der Nase war Hopfen und Malz verloren.
3. Darf der Hund (jetzt mal generell) VOR dem Menschen laufen, denn sie zieht natürlich an der kurzen Leine auch schon ziemlich, was allerdings bei 6 kg erst einmal nicht so tragisch erscheint, aber es geht hier um die "Erziehung".
Mir macht auch ein wenig Sorge, da meine Tochter erst seit kurzem weiß, dass sie schwanger ist, dass sie evtl. gar nicht die Kraft und Energie aufbringen kann einen Jagdhund richtig zu erziehen. Ich habe die letzten 4 Tage schon gemerkt, dass das keine einfache Aufgabe ist und auch ziemlich frustrierend sein kann und ein Baby fordert ja ansich schon die ganze Aufmerksamkeit! Da mein Beagle damals plötzlich agressiv wurde und sogar öfters gebissen hat (Futterneid), wollte ich persönlich keinen Hund mehr und schon gar keinen Jagdhund!!!! Und man möchte natürlich auf gar keinen Fall, dass sich das wiederholt!
oregano: Wie hast du es bei deinem denn geschafft?Sternchen2010
-
Zitat
Nun meine Fragen:
1. Fehlt dem Hund was in der Stadt, wenn er den Jagdtrieb nicht ausleben kann und entwickelt evtl. Marotten?
2. Wie schwierig oder überhaupt möglich bei Jagdhunden ist es ihnen beizubringen, auch draußen sicher nach Zuruf (oder Pfeife) zu kommen, da z.B. mein Beagle damals zwar zu 80 % sicher herkam, aber mit Spur in der Nase war Hopfen und Malz verloren.
3. Darf der Hund (jetzt mal generell) VOR dem Menschen laufen, denn sie zieht natürlich an der kurzen Leine auch schon ziemlich, was allerdings bei 6 kg erst einmal nicht so tragisch erscheint, aber es geht hier um die "Erziehung".
1. Naja, wenn man sich einen Hund anschafft in dem sich mehrere Jagdhunderassen vereinen dann bin ich der Meinung, sollte man den Hund auch artgerecht auslasten. Genauso wie Hütehunde eben eine artgerecht Auslastung bekommen sollten. Man dann den Jagdtrieb ja nicht weg erziehen, aber man kann ihn in richtige Bahnen lenken. D.h. in dem man mit dem Hund gemeinsam Jagdersatzspiele macht, je nach Interesse kann das Dummyarbeit sein, Mantrailing, Leckerlie Suche usw. Man muss schauen was Hund und Halter gemeinsam Spaß macht. Vieles davon kann man in der Wohnung und im Garten anfangen und dann auf Spaziergängen ausweiten.
2. Naja, auf jeden Fall schwieriger als bei einem Jagdlich uninteressierten Hund, aber mit dem richtigen Training und Geduld in vielen Fällen durchaus machbar.
3. Meine Hunde dürfen natürlich auch vor mir laufen, allerdings nicht ziehen. D.h. wir haben eben Leinen-Training gemacht. Am Anfang wars echt nervig und wir sind nicht von der Stelle gekommen, denn bei jedem Ziehen sind wir stehen geblieben, aber am Ende hat es sich gelohnt.
Meiner Meinung nach darf ein Hund ruhig den Radius seiner Leine ausnutzen, solange er nicht meint ständig daran ziehen zu müssen. -
Wie alt ist denn der süße kleine Hund?
-
Die kleine Süße ist 1,5 Jahre und ansonsten ein richtiger Goldschatz!
Aber ich habe auch die letzten Tage gemerkt, dass sie evtl. noch gar keine so große Bindung zu meiner Tochter und deren Partner gebildet hat. Sie hat die beiden in keinster Weise vermisst und mit mir jeden Abend auf der Coutch gekuschelt: Mal ganz blöd gesagt, ich denke, gerade weil sie ja die letzten 1,5 Jahre nur in einem Shelter gelebt hat, ist ihr egal WER ihr die Zuneigung, Futter und Spaziergänge gibt, sie liebt dann genau DIESEN Menschen.
Deshalb ganz vorsichtig angefragt, da ich auf meine Tochter mit Baby echten Streß zukommen sehe: Wäre es vielleicht vernünftiger für die Kleine ein anderes Zuhause zu suchen mit Garten und viel Zeit sich der Erziehung eines Jagdhundes zu widmen?
LG
Sternchen2010 -
-
Wäre sicher nicht die schlechteste Idee.
Es kommt viel Arbeit mit dem Hund auf euch zu, um aus ihm ein unkomplizierter Alltagsbegleiter zu machen. Mit einem Kleinkind ist die Belastung dann ja riesig.
Je nach Kind schläft man dann ja nicht zwingend sehr viel, oder nicht sehr regelmäßig, da fehlt dann je nach dem einfach die Kraft und Motivation, mit dem Hund zu arbeiten.Ich würde das mit deiner Tochter zusammen ganz in Ruhe diskutieren, möglichst wertfrei, und überlegen welche Option für alle Beteiligten ein gangbarer Weg wäre.
Vielleicht hast ja du Lust, den Hund zu dir zu nehmen und mit ihm zu arbeiten? Dann wäre er doch immer noch in der Familie.
-
ZitatAlles anzeigen
Super sabarta, das ist klasse
Hat hier eigentlich noch jemand einen Hund, der ohne Wildgeruch/-sicht eher wie ein gelangweilter Senior rumläuft und aussieht, als könnte man ihn mit einmal pusten umwerfen? So richtig tüdelig und nicht ganz bei der Sache?
Fini träumt am Spaziergang immer vor sich hin, tapert hinter mir her oder läuft auch mal ein kleines Stück voraus, immer total gechillt, ohne Eile - nix Duracellhäschen. Die ist so ruhig, so dass wirklich jeder, der sie sieht meinen könnte, sie wäre der totaler Langweiler und ich könnte sie immer und überall problemlos ohne Leine laufen lassen.
Und dann riecht/hört/sieht sie irgendein Viech (je nach Tageslaune halt) und zack fliegt der Schalter auf die andere Seite und das Traummännlein ist plötzlich hellwach und läuft mit gut 500Volt durch die Gegend
Ich meine, mittlerweile ist ihre Warmlaufzeit zum Glück länger (oder ich erkenne sie früher) und kann dementsprechend reagieren, aber früher hat sie mir damit regelmäßig einen Adrenalinschock wie auf ner Achterbahn verpasst.
Es ist irgendwie viel einfacher zu trainieren, wenn sie ständig im Jagdmodus ist. Dann ist sie aufmerksam - sowohl was die Umwelt, als auch mich angeht und reagiert einfach schneller.
Wenn sie im Ruhemodus ist, reagiert sie nur auf Stopp zuverlässig, alles andere kommt mit einer Verzögerung, dass man glaubt, sie hat schon wieder vergessen, was man von ihr wollte.
Im Gegensatz dazu - heute haben wir einen Reiher beobachtet, der geduckt übers Feld geschlichen ist. Finya fand den zunächst mal sehr seltsam, hat ihn dann aber für jagdbar befunden und als ich gerade den Schuh auf der Schlepp ein Stück versetzen wollte, ist sie los und auf ein "Hiiiiiiiier!" umgedreht und zu mir gerannt.
Das Viech ist echt gestört...früher am Spaziergang wollte ich sie vom Felldummy abrufen (den sie leider immer noch eher langweilig findet), den hat sie getrost überhört und dann reagiert sie ausgerechnet in dem Moment doch darauf?
Immer für eine Überraschung gut - wirklichDas hört sich genau nach meinem Hund an
Die wird auch erst ansprechbar, wenn der Jagdpegel angesprochen wird. Ansonsten läuft sie verträumt herum und schnüffelt halbherzig nach Mäusen. Ich mache mir schon ab und an Sorgen ob mit ihr alles ok ist^^
Wenn ich sie ließe, würde sie 200m hinter mir hertrödeln, ab und an stehen bleiben und mal in ein Mauseloch am Wegesrand reinschielen. Dieser Modus nervt, ehrlich gesagt^^
Wie bei dir geht dann noch ein Stopp, sie kommt auch zu mir, wenn ich Pfeife. Aber die Zeit, die sie dafür braucht ist vollkommen ausreichend um eine komplexe, 34 seitige Hausarbeit zu schreiben.
Letztens hab ich beim drauftreten auch die Schlepp verfehlt und Frau Hund ist laut japsend Rehen hinterher. Reflexartiger Pfiff und das Vieh kommt wieder
-
Zitat
Die Kleine ist superlieb und ein richtiger Goldschatz. Allerdings hat meine Tochter schon immer erzählt, dass sie nach dem Spazierengehen an der Leine zu Hause total abdreht! Rennt herum wie unsinnig, versucht auch schon mal in den Fuß zu zwicken und, und, und... also von wegen wenig Energie

Es kann durchaus möglich sein, dass sie in ihrem vorigen Zuhause ruhig war. Das, was Du beschreibst ist Stressabbau. Vermutlich sind die Eindrücke auf den Spaziergängen zuviel für sie. Nach müde kommt blöd - kennt man von kleinen Kindern ja auch gerne mal, wenn es so Tage gibt, an denen es zu viel war.
Wenn das allerdings für den Hund ein Dauerzustand ist, dann sollte man was ändern, denn es ist nicht gesund jeden Tag überfordert zu sein
ZitatNun hatte ich die kleine für 4 Tage und habe nun erkannt, dass sie ein kleine Jägerin durch und durch ist (also in ihr steckt wahrscheinlich Dackel, Pinscher, Beagle oder/und Jack Russel T.)! Muss dazu sagen, dass meine Tochter in der Stadt wohnt und nur in einem Park Gassi geht und ich wohne auf dem Land mit einem riiieessen Garten, der für die kleine Resi das Paradies auf Erden darstellt: Bei uns gibt es zig Katzenspuren (Nachbarskatzen), mehrere Maulwurfhügel und wahrscheinlich tausende Wühlmäuse. Da das Grundstück aber nicht ausbruchssicher ist, muss ich sie leider auch hier an der Schleppleine laufen lassen (habe aus einem 5 mm starkem Seil eine 15m lange Schleppleine gebastelt, die ist nicht so nervig wie die breite, normale Schleppleine und zudem noch länger
)!
Aber hier powert sie sich total aus und vom Schnüffeln und hin und her flitzen und buddeln ist sie nach 20 Min fix und alle!Ja, sie dreht halt bei Dir im Garten ab. Ob das jetzt so viel besser ist als das Abdrehen nach dem Spaziergang ist die Frage...
ZitatNun stellt sich aber auch das Problem dar, dass sie in der Wohnung schon einige Befehle sicher ausführt aber draußen ist alles beim Teufel! Z.B. habe ich ihr in nur 2 Tagen beigebracht einen Tennisball auf meinen Pfiff mit einer Hundepfeife zu bringen, den legt sie mir vor die Füße und macht sofort Sitz - PERFEKT !
Wie baust Du denn da den Pfiff ein?
ZitatDraußen interessiert sie gar nichts, kein Namensruf, keine Pfeife, kein Leckerli - typisch Jagdhund halt (ich hatte vor zig, zig Jahren mal einen Beagle und so manchen Verhalten von Resi ist diesem komplett gleich).
Könnte schon sein, dass die Jagdreize eine Rolle spielen. Vielleicht ist es auch einfach die Umgebung. Kannte sie denn Spazierengehen an wechselnden Orten vor ihrer Zeit bei Euch?
Zitat1. Fehlt dem Hund was in der Stadt, wenn er den Jagdtrieb nicht ausleben kann und entwickelt evtl. Marotten?
Ich verstehe den Zusammenhang mit "in der Stadt" nicht. Wenn ein Hund einen Jagdinstinkt hat, dann sollte er ihn natürlich ausleben dürfen. Aber ich hoffe doch nicht, dass Du sie von der Leine machst und sie sich bei Dir "auf dem Land" da austoben darf?
Zitat2. Wie schwierig oder überhaupt möglich bei Jagdhunden ist es ihnen beizubringen, auch draußen sicher nach Zuruf (oder Pfeife) zu kommen, da z.B. mein Beagle damals zwar zu 80 % sicher herkam, aber mit Spur in der Nase war Hopfen und Malz verloren.
Kommt drauf an... auf die Veranlagung des Hundes, das Trainingsgeschick des Besitzers, den Gestresstheit-Grad des Hundes (meiner Erfahrung nach nutzen viele Hunde das Jagen auch als Ventil um Stress aus anderen Bereichen loszuwerden)...
Zitat3. Darf der Hund (jetzt mal generell) VOR dem Menschen laufen, denn sie zieht natürlich an der kurzen Leine auch schon ziemlich, was allerdings bei 6 kg erst einmal nicht so tragisch erscheint, aber es geht hier um die "Erziehung".
Was heißt dürfen? Ich persönlich bevorzuge leinenführige Hunde. Schon allein, weil das sich in die Leine werfen den Hund ziemlich stresst... Dabei dürfen die im Radius der Leine gehen wo sie wollen. Nur nicht direkt vor meinen Füßen
ZitatMir macht auch ein wenig Sorge, da meine Tochter erst seit kurzem weiß, dass sie schwanger ist, dass sie evtl. gar nicht die Kraft und Energie aufbringen kann einen Jagdhund richtig zu erziehen.
Ich würde mich da gar nicht auf den "JAGD"hund festnageln. Ein Hund aus dem Tierschutz ist oft eine große Aufgabe, die zeitlebens läuft... also, jeder Hund muss zeitlebens erzogen werden und braucht Dinge, die für ihn passend sind. Aber ein Tierschutzhund kann da schon deutlich mehr vom Mensch fordern, ganz klar. Und mit 1,5 Jahren ist sie ja noch lange nicht fertig ausgereift.
ZitatDeshalb ganz vorsichtig angefragt, da ich auf meine Tochter mit Baby echten Streß zukommen sehe: Wäre es vielleicht vernünftiger für die Kleine ein anderes Zuhause zu suchen mit Garten und viel Zeit sich der Erziehung eines Jagdhundes zu widmen?
Ich denke, diese Frage muss sie für sich selber beantworten. Wenn man sich da unsicher ist, könnte man ja vielleicht auch mal jemanden dazunehmen, der sich professionell mit Hunden beschäftigt und um Einschätzung bitten.
Viele Grüße
Corinna -
Zitat
Da meine Hunde auf den Wegen bleiben müssen, habe ich kein Problem damit, dass sie sich ins Mäusejagen reinspinnen.
Gehst du nur auf Stein oder Asphalt?
unsere Feldwege sind irgendwie gleichzeitig Mäuseautobahn... -
Ja, bei uns auch. Ich bin vor Kurzem auf eine draufgetreten, weil die mir unter den Schuh gelaufen ist :bäh:
Aber, da ich da ja in der Regel nicht rumstehe, sondern vorwärtslaufe und meine Hunde gelernt haben mitzugehen, haben die da gar keine Zeit zur Mäusejagd.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!