Hundebegegnung - jetzt bin ich ganz und gar verunsichert

  • Mein Hund ist mittlerweile schon viermal von freilaufenden nicht abrufbaren Hunden angegriffen worden. Daher seine Reaktion - Angriff ist die beste Verteidigung. Wirklich schlimmes ist bisher noch nicht passiert, aber allein den Stress, den er in so einer Situation hat reicht ihm.

    Und wirkliches Interesse so mit Spielen hatte er von Anfang nicht. Wenn ich da an die Welpenspierstunden denke. Alle Welpen habe irgendwie miteinander gespielt nur meiner nicht - der hat sich lieber die Gegend angesehen.

    Lucy-Lou
    Ich stell mir gerade das Gesicht des anderen Hundehalters vor, wenn ich plötzlich quer im Wald verschwinde :lachtot:
    Aber wenn ich dann über eine Straße gehe und dem anderen Hund passiert was - ne, das könnte ich mir nicht verzeihen.

    Terry
    Die chemische Kastra ist in Verbindung mit der Verhältenstherpie die wir machen. Auch ein bischen in der Hoffnung, dass sie Einfluß auf das Verhalten hat. Ich habe bisher in zwei Punkten sehr positive Veränderung, aber eben nicht in dem entscheidenden - das Verhalten anderen Hunden gegenüber.

    LG Liz

  • Ich würde auch auf keinen Fall ableinen, wenn die gefahr besteht, dass dein Hund einen anderen beißt. Mal abgesehen davon, dass das dem anderen Hundehalter gegenüber ziemlich respektlos wäre, kann es dir auch eine Menge Ärger einbringen. Ich denke auch, dass dein Hund lernen muss, dass nicht er derjenige ist, der vermeintlich brenzlige Situationen zu regeln hat. Sicherheit vermitteln schadet nie, vor allem nicht, wenn der Hund aus Unsicherheit beißt. Wichtig auch: Vermittele deinem Hund, was er STATT DESSEN tun soll. Also gib ihm ein Kommando. Zum Beispiel ein knappes und konsequentes "Fuß", und dann einfach zügig dran vorbei an dem anderen ohne wenn und aber.

  • Zitat

    Mir ist nicht ganz klar, wieso sich Liz nicht vor ihren Hund stellen soll,


    Hat doch keiner gesagt. :???:

    Zitat


    Den Tipp den Hund abzuleinen, find ich extrem gefährlich, denn so lernt der Hund nur, das er alles alleine regeln muss.


    Wieso regeln? Im Normalfall regelt der Hund bei einer Begegnung mit einem Artgenossen ja nichts, sondern nimmt einfach nur Kontakt auf, und lernt ihn kennen.
    Warum ist es denn schlecht, wenn Hundchen lernt, mit einer Situation alleine fertig zu werden? Nennt man sowas nicht auch "Sozialverhalten lernen"?

    Zitat


    Ich halte meine Hunde auch immer bei mir, wenn wir fremden Hunden begegnen.
    Meine Hunde müssen nicht mit jedem Hund Kontakt aufnehmen.


    Nicht mit jedem, aber doch ab und zu mit einigen, oder?
    Ziemlich pauschalisiert, die Aussage. Wenn du das ernst meinst, dann hieße das ja mehr oder minder, dass er praktisch nie fremde, also neue Hunde kennenlernen könnte.

    Zitat

    Mein Hund ist mittlerweile schon viermal von freilaufenden nicht abrufbaren Hunden angegriffen worden. Daher seine Reaktion -


    Meiner auch. "Angreifen" tut meiner deswegen trotzdem nicht. Mann muss ein negatives Erlebnis nicht gleich zu nem gewaltigen Knacks ausbauen. ;)

    Zitat


    Angriff ist die beste Verteidigung. Wirklich schlimmes ist bisher noch nicht passiert, aber allein den Stress, den er in so einer Situation hat reicht ihm.


    Ich weiß immer noch nicht, was du mit Angriff meinst.

    Zitat


    Ich stell mir gerade das Gesicht des anderen Hundehalters vor, wenn ich plötzlich quer im Wald verschwinde


    Wär das schlimm, wenn er ein Gesicht verzieht?

    Zitat


    Ich habe bisher in zwei Punkten sehr positive Veränderung,


    In welchen?

  • Alina: Ich stelle mich vor meine Hunde, wenn ein unangeleinter Hund AUF meine Hunde zukommt.
    Und Liz`s Hund reagiert agressiv, wenn Hunde auf ihn zugehen, dann muss er handeln, da Frauchen es nicht für ihn regelt.
    Man kann doch so eine Situation, nicht mit einer normalen Hundebegegnung vergleichen.
    Ich bestimme wann und wo meine Hunde Kontakt zu anderen Hunden haben, nicht meine Rüben. Verstehst du was ich meine?
    Ich hasse auch die Hundehalter die schon von weitem rufen: DER MACHT NIX, DER WILL NUR SPIELEN!
    Das aber nur, weil sie ihre Hunde absolut nicht kontrollieren können.


    Conny

  • Zitat

    Jetzt erzählt mir die Dame vom Tierschutz: Sie müssen den Hund von der Leine lassen und sich auf keinen Fall dazwischenstellen.

    Unsinn! Dadurch ist der Aerger ja schon vorprogrammiert. Wenn Du weisst das Du einen leinenaggressiven Hund hast dann ist es deine Pflicht ihn an der Leine zu lassen.

    Natuerlich sollte ein Hund auch mit Artgenossen sozialisiert werden, aber so etwas muss kontrolliert vorgehen und nicht auf Gut Glueck mal die Leine abpriemmeln.

    Was mich nur wundert.....ihr habt den Hund schon seit Welpenalter....wieso ist er nun so unsozialisiert? Habt ihr das nicht von Anfang an trainiert?

  • Zitat

    Im Normalfall regelt der Hund bei einer Begegnung mit einem Artgenossen ja nichts, sondern nimmt einfach nur Kontakt auf, und lernt ihn kennen.
    Warum ist es denn schlecht, wenn Hundchen lernt, mit einer Situation alleine fertig zu werden? Nennt man sowas nicht auch "Sozialverhalten lernen"?

    Und warum muss ein Hund fremde Hunde kennen lernen, die er vermutlich nie wieder sieht? Und was ist mit Hunden, die keinerlei Interesse daran haben, sollten die zu ihrem "Glück" gezwungen werden? Wenn auch ein freundlich schnüffelnder Hund lästig ist oder Stress bedeutet? Wem bringt das was?

    Zitat


    Meiner auch. "Angreifen" tut meiner deswegen trotzdem nicht. Mann muss ein negatives Erlebnis nicht gleich zu nem gewaltigen Knacks ausbauen. ;)

    Ja, Grisu ist auch schon einige Male ordentlich zurecht gestaucht worden, seiner Liebe zu anderen Hunden tat das keinen Abbruch. Bei Lucy sieht es anders aus. Man kann nicht alle Hunde über einen Kamm scheeren.


    Zum Thema: Was ich bei Lucy mache: In dem Moment, in dem Lucy den fremden Hund sieht, bekommt sie Salami reingestopft. Die bekommt sie sonst nie. Wir machen das jetzt seit etwa 3 Wochen (und hatten vielleicht 5 übungsrelevante Hundebegegnungen in der Zeit), aber es zeigt schon Wirkung. Lucy sieht fremden Hund und schaut mich freudig an :^^: . Wir hatten sogar einen sehr neutralen Schnupperkontakt vor ein paar Tagen. Heute sind dann blöderweise zwei sehr große Hunde auf uns zugeschossen und Lucy bekam eine Bürste und knurrte. Blöd gelaufen... Generell reagiert aber schon deutlich positiver auf den Anblick fremder Hunde. Dazu versuche ich auszuweichen, falls möglich. Wenn ich weiß, der andere Hund ist einer, mit dem Lucy sehr wahrscheinlich nicht kann (selbst unsicher und groß oder rüpelig verspielt) bitte ich um anleinen und weiche ansonsten tatsächlich so aus, dass der andere Hundehalter kaum mehr die Möglichkeit hat, seinen Hund nicht einzufangen (wie beschrieben). Wenn nichts mehr geht (Kontakt unvermeidlich), je nach Situation: Denke ich, es könnte gut gehen, teile ich das Lucy mit und gebe sie frei. Denke ich das nicht, versuche ich den anderen Hund abzuwehren (bzw. schicke Grisu los, den Hund zu beschäftigen :p ).

  • Hallo.
    Ich frage mich:
    Warum läßt du dich von der Dame vom Tierschutz verunsichern?
    Die taucht nach ca. 2 jahren bei dir auf.
    Kennt dem zur Folge auch nicht eure jetzige Situation.
    Die Entwicklung, die evtl. Probleme, gar nichts...
    Wenn du deiner TRainerin vertraust, ist es doch völlig wurscht, was die Dame von sich gibt!

    Zitat

    ...
    Ich habe die Befürchtung, wenn ich ihn von der Leine lasse, dass er bei einem Kampf nicht aufgibt.
    ....

    Wie kommst du darauf?
    Überlass es einfach mal deinem Tier, sich zu beweisen.
    Evtl. sucht er sogar das Weite, wirft sich auf den Rücken, spielt ausgelassen.
    Um einen eindeutigen Versuch mit eine VERTRÄGLICHEN HUnd wirst du nicht drum herum kommen ;)
    Trau dem HUnd und auch dir einfach mal was zu!


    Und deine Tochter ist bei solch einem Feldversuch besser nicht zugegen :|

  • Zitat

    Ich stelle mich vor meine Hunde, wenn ein unangeleinter Hund AUF meine Hunde zukommt.


    Ja. Aber wann kommt denn das mal vor? Mir passiert sowas im Prinzip nie, es sei denn, ich gebe dem anderen HH eindeutige Signale. Vielleicht hilft es, einfach grimmig und abweisend zu gucken? :^^:

    Zitat


    Ich bestimme wann und wo meine Hunde Kontakt zu anderen Hunden haben, nicht meine Rüben. Verstehst du was ich meine?


    Naja, bis jetzt kam es so rüber, als wenn du bestimmst, dass sie eben keinen Kontakt haben. Nie. :ka:

    Zitat


    Ich hasse auch die Hundehalter die schon von weitem rufen: DER MACHT NIX, DER WILL NUR SPIELEN!
    Das aber nur, weil sie ihre Hunde absolut nicht kontrollieren können.


    Hm .. ich merk schon, wo das eigentliche Problem liegt. Die Der-Tut-Nix-Leute begegnen mir auch. Und auch ich merke, dass sie ihre Hunde nicht kontrollieren können. Aber nachdem ich sie einmal wütend angefaucht habe, und meinen allergenervtesten Blick auf gesetzt habe, können sie es! :mg: Ich glaube, ihr seid einfach zu nett.

    Zitat


    Und warum muss ein Hund fremde Hunde kennen lernen, die er vermutlich nie wieder sieht?


    Öhm .. weil er sonst nüscht hat? Was hat denn ein Hund sonst? Einfach der Abwechslung halber. Um sich mal hündisch zu unterhalten. Sich auseinanderzusetzen, den Grips anzustrengen, außerhalb der Reichweite von Suchspielen, Tricks üben oder Dummywerfen.
    Und wieso nie wieder? Die Gassirunden, die man täglich läuft, ändern sich ja nu nich so häufig. Ich treff sehr oft die gleichen.

    Zitat


    Und was ist mit Hunden, die keinerlei Interesse daran haben, sollten die zu ihrem "Glück" gezwungen werden?


    Ich denke, jeder Hund hat Interesse an anderen Artgenossen. Jacky trifft z.B. öfter mal auf ältere, die einfach nur steif dastehen, und sich beschnüffeln lassen. Oder der Form halber ein empörtes Kläffen zum besten geben. Trotzdem merke ich diesen Hunden an, dass sie interessiert sind, und erfreut sind über die Begegnung. Wie alte Menschen, die sich nicht mehr so richtig artikulieren können, körpersprachlich, mimisch und akustisch. Trotzdem merkt man ihnen an, dass sie die Begegnung brauchen.

    Zitat


    Wenn auch ein freundlich schnüffelnder Hund lästig ist oder Stress bedeutet? Wem bringt das was?


    Stress bedeutet es nur dann, wenn einer der beiden, oder beide nicht sozialisiert ist.
    Es bringt insofern was, dass der Hund die Situation kennenlernt, und lernt, mit ihr umzugehen.

  • Zitat


    Öhm .. weil er sonst nüscht hat? Was hat denn ein Hund sonst? Einfach der Abwechslung halber. Um sich mal hündisch zu unterhalten. Sich auseinanderzusetzen, den Grips anzustrengen, außerhalb der Reichweite von Suchspielen, Tricks üben oder Dummywerfen.
    Und wieso nie wieder? Die Gassirunden, die man täglich läuft, ändern sich ja nu nich so häufig. Ich treff sehr oft die gleichen.


    Ich denke, jeder Hund hat Interesse an anderen Artgenossen. Jacky trifft z.B. öfter mal auf ältere, die einfach nur steif dastehen, und sich beschnüffeln lassen. Oder der Form halber ein empörtes Kläffen zum besten geben. Trotzdem merke ich diesen Hunden an, dass sie interessiert sind, und erfreut sind über die Begegnung. Wie alte Menschen, die sich nicht mehr so richtig artikulieren können, körpersprachlich, mimisch und akustisch. Trotzdem merkt man ihnen an, dass sie die Begegnung brauchen.


    Stress bedeutet es nur dann, wenn einer der beiden, oder beide nicht sozialisiert ist.
    Es bringt insofern was, dass der Hund die Situation kennenlernt, und lernt, mit ihr umzugehen.

    Dem kann ich mich nur anschliessen. Ein Hund ist ein soziales Wesen und ein Hund der absolut keinen Kontakt wuenscht zu Artgenossen (oder gar sofort aggressiv reagiert) ist nicht wirklich ein normaler Hund, solch ein Verhalten sind Macken die von irgendwo her kommen....sei es null oder kaum Sozialisierung, traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit etc. Aber normales huendisches Verhalten ist es nicht.....genau so wie's beim mensch absolut nicht normal ist sich voellig und ganz von der Menschheit abschotten zu wollen.....da stimmt auch so gut wie immer etwas nicht :)

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