Hundebegegnung - jetzt bin ich ganz und gar verunsichert

  • Hallo ins Forum,

    eben war die Dame vom Tierschutzverein zur Nachkontrolle bei mir.
    Wir haben unseren Hund ja vor zwei Jahren als Welpe aus dem Tierheim geholt.
    Sie hat also jede Menge Fragen gestellt und sich etwas umgesehen (Futter- und Schlafplatz). Dabei kamen wir auch auf das Verhalten bei Hundebegegnungen zu sprechen. Meiner ist ja nun nicht verträglich, und wir arbeiten mit einer Trainerin fleißig daran. Bei meiner Trainerin habe ich gelernt den Hund bei Begegnungen (meiner ist an der Leine - der andere Hund ist ohne Leine), mich schützend vor meinen Hund zu stellen und ihm dadurch zu zeigen - Frauchen regelt das, Du brauchst Dich nicht aufzuregen. Jetzt erzählt mir die Dame vom Tierschutz: Sie müssen den Hund von der Leine lassen und sich auf keinen Fall dazwischenstellen.

    Was jetzt?
    Ich habe die Befüchrtung, wenn ich ihn von der Leine lasse, dass er bei einem Kampf nicht aufgibt.
    Wenn ich ihn an der Leine lasse und mich dazwischenstelle, habe ich natürlich auch Bedenken, dass es mal mich oder meine kleine Tochter erwischt.

    Ich meine hier jede Art von Hundebegegnung, also der andere kommt in freundlicher oder nicht in freundlicher Absicht. Fakt ist meiner wird warscheinlich bis jetzt immer angreifen. Wir hatten Begegnungen, da war der andere von Anfang nicht wirklich freundlich. Und wir hatten Begegnungen, da war der andere erst einfach nur neugierig, aber nachdem meiner mal wieder angegriffen hat, natürlich nicht mehr freundlich.

    Ich bin jetzt völlig verunsichert und weiß gar nicht mehr was jetzt richtig ist.
    Könnt ihr mal Klarheit schaffen?

    Noch ein paar Daten zu meinem Hund falls wichtig:
    - 2 Jahre alt
    - Rüde
    -Dackel-irgendwas-Mischling
    -chemisch kastriert

    Viele Grüße
    Liz

  • Hallo Liz,

    als Erstes mal: Ich würde mich auf meine Trainerin verlassen. Die kennt Dich und Deinen Hund bestimmt besser. Sie wird ihren Grund gehabt haben, warum Du das so machen sollst und nicht, wie die Dame vom Tierschutz es beschrieben hat.

    Lass Dich nicht verunsichern und besprich das mit Deiner Trainerin.

    LG und weiterhin viel Erfolg, Regina

  • Zitat

    Bei meiner Trainerin habe ich gelernt den Hund bei Begegnungen (meiner ist an der Leine - der andere Hund ist ohne Leine), mich schützend vor meinen Hund zu stellen und ihm dadurch zu zeigen - Frauchen regelt das,


    Warum stehst du?
    Wenn du befürchtest, dass dein Hund aggressiv reagiert, dann ist das beste Mittel, zügig weiterzugehen, und in Bewegung zu bleiben. Sich schützend vor den eigenen Hund zu stellen reicht nicht aus, wenn man dann abwartend dasteht und es letztendlich doch zu einem Kontakt zwischen den beiden kommt, weil es ja wie eine Einladung wirkt auf den anderen HH und Hund.
    Ich selber bin in den letzten 6 Jahren nur dreimal in die Situation gekommen, einen anderen Hund abwehren zu müssen, während meiner angeleint war. In deinem Posting hört es sich so an, als wenn dir das andauernd passiert. Muss ja an irgendwas liegen.

    Zitat


    Jetzt erzählt mir die Dame vom Tierschutz: Sie müssen den Hund von der Leine lassen


    Kommt drauf an, was sie damit meint. Sie hat sicherlich damit recht, wenn sie meint, dass du ihn losmachen sollst, wenn du einen gewünschten Kontakt willst mit einem anderen, freundlichen Hund.

    Zitat


    Ich habe die Befüchrtung, wenn ich ihn von der Leine lasse, dass er bei einem Kampf nicht aufgibt.


    Wie kommst du zu der Annahme?

    Zitat


    Fakt ist meiner wird warscheinlich bis jetzt immer angreifen. Wir hatten Begegnungen, da war der andere von Anfang nicht wirklich freundlich. Und wir hatten Begegnungen, da war der andere erst einfach nur neugierig, aber nachdem meiner mal wieder angegriffen hat, natürlich nicht mehr freundlich.


    Kannst du das näher beschreiben?

    Zitat


    -chemisch kastriert


    :schockiert: Wie geht das?

  • Ich würde es auch genauso machen, wie es dir deine Trainerin gesagt hat.
    Nur weil jemand im Tierschutz aktiv ist, heißt das noch lange nicht, das so derjenige Ahnung von Hundehaltung und Erziehung hat. Das sieht man ja an ihrer unqualifizierten Aussage.


    Conny

  • Hallo Liz,

    ich finde es fehlen noch viele Infos, um das beurteilen zu können. Dein Hund kam als Welpe zu Dir und ist nach zwei Jahren bei Dir unverträglich mit anderen Hunden!

    Kein Hund wird unverträglich geboren. Gab es mal ein traumatisierendes Erlebnis mit anderen Hunden?

    Die Situation, angeleinter Hund trifft auf unangeleinten, ist immer etwas spezielles! Der angeleinte ist in seiner Handlungsfreiheit eingeengt und manche fühlen sich mit Mensch am anderen Ende der Leine so richtig stark!

    Ich versuche immer die Halter der unangeleinten Hunde zu bitten, diese abzurufen. Leider haben erstaunlich viele ihre Hunde nicht unter Kontrolle!

    Falls das Umfeld es erlaubt (weit weg von Straße und anderen Gefährdungen) ziehe ich es auch vor, meinen dann von der Leine zu lassen. Es ist noch nie was passiert und wenn beide Hundehalter in entgegengesetzten Richtungen zügig davon marschieren, verlässt die Hunde i.d.R. der Kampfesmut!

    Aber wenn das nicht geht, würde ich mich auch als "Bollwerk" zwischen meinen angeleinten und den frei Laufenden stellen.

    Insoweit denke ich, könnten beide - Deine Trainerin und die Dame vom Tierschutz - Recht haben. Es kommt halt auf die Situation an.

    LG Appelschnut

  • Zitat


    Warum stehst du?,


    Natürlich versuche ich zügig weiterzugehen, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Aber manchmal steht man in der Enge und kann nicht einfach weg - und dann stehe ich vor meinem Hund.

    Zitat

    Ich selber bin in den letzten 6 Jahren nur dreimal in die Situation gekommen, einen anderen Hund abwehren zu müssen, während meiner angeleint war. In deinem Posting hört es sich so an, als wenn dir das andauernd passiert. Muss ja an irgendwas liegen.

    Wir haben hier sehr viele freilaufende Hunde und da meiner im Moment immer noch jedes Mal meckert, habe ich so eine Situation öfter.

    Zitat


    Ich habe die Befüchrtung, wenn ich ihn von der Leine lasse, dass er bei einem Kampf nicht aufgibt.

    Zitat

    Wie kommst du zu der Annahme?.


    Weil meiner immer angreift und sich noch nie beeindruckt gezeigt hat.

    Zitat


    Fakt ist meiner wird warscheinlich bis jetzt immer angreifen. Wir hatten Begegnungen, da war der andere von Anfang nicht wirklich freundlich. Und wir hatten Begegnungen, da war der andere erst einfach nur neugierig, aber nachdem meiner mal wieder angegriffen hat, natürlich nicht mehr freundlich.


    Kannst du das näher beschreiben?
    Ich meine damit, wenn ein an sich freudlich gestimmter Hund meinem zu nahe kommt, dass meiner dann angreift und da wiederrum läßt sich kein anderer Hund gefallen.


    Zitat


    -chemisch kastriert

    Zitat

    :schockiert: Wie geht das?


    Er hat einen Chip gespritzt bekommen, der die Testosteronproduktion hemmt. Wirkt 6 Monate.

    Wenn ich das jetzt richtig rauslese, bist Du auch der Meinung sich vor den Hund zu stellen und nicht einfach die Leine fallen zu lassen?

    LG Liz

  • Spreche mit deiner Trainerin darüber. Ihr arbeitet zusammen.

    Die Dame vom Tierschutz war nur kurz da und hat etwas "Pauschales" von sich gegeben.

    Es wäre gut verschiedene Lösungen Situationsangepasst zu finden. Denn wenn du immer stehen bleibst kann das irgendwann auch mal nach hinten losgehen. Übel weil du noch ein Kind dabei hast.

    Hat er Kontakt mit ausgewählten Hunden?

    Ist die chemische Kastration als Test gedacht ob er sein Verhalten ändert (um ihn evtl. zu Kastrieren)?

  • Ich kann das aus dem Geschriebenen von dir nicht genau beurteilen, aber meine Hündin könnte da ähnlich sein :| . Eher unsicher, aber abgesehen von ihrer Unsicherheit auch nicht wirklich interessiert an fremden Hunden. Da ist es sehr schwer, Hundebegegnungen positiv zu gestalten. Selbst wenn die anderen Hunde nur friedlich schnüffeln wollen, schwankt sie sie zwischen genervt, ertragen und Stress... Ich habe ja mittlerweile auch mal einen Trainer drauf schauen lassen. In meinem Fall meinte er, fremde Hunde toll finden, nur weil die so nett Guten Tag sagen wollen oder spielen wollen, wird sie nie. Wie soll ich es ausdrücken :???: ... er meinte, sie schwankt zwischen neutral und negativ. Da ist einfach kein positives Interesse, keine positive Erwartungshaltung. Sie will nicht schnüffeln, sie will nicht spielen, sie will keine neuen Bekanntschaften...
    Da Lucy von Welpe an in die Richtung ging, nicht die Unsicherheit, aber das relative Desinteresse, mag es wohl so sein, dass es einfach Hunde gibt, die mit ihren bekannten Hunden glücklich sind und auf kurzfristige Fremdkontakte keinen Wert legen. In meinem Fall hat das bedeutet, fremde Hunde können nicht bewirken, dass Hundekontakte für Lucy positiver werden, weil da in Lucys Augen nichts Positives ist, egal wie "toll" sich die fremden Hunde verhalten... Der Trainingsansatz dieses Trainers ist, etwas an Lucys Erwartungshaltung zu ändern. Nur dass das in diesem speziellen Fall von mir ausgehen muss, nicht von den fremden Hunden
    Die Frage würde ich mir bei euch als erstes stellen: warum reagiert euer Hund so? Hat euer Hund denn Hundefreunde? War euer Hund immer schon unsicher?

    Zitat

    Bei meiner Trainerin habe ich gelernt den Hund bei Begegnungen (meiner ist an der Leine - der andere Hund ist ohne Leine), mich schützend vor meinen Hund zu stellen und ihm dadurch zu zeigen - Frauchen regelt das,

    Die Frage ist, kannst du es denn wirklich regeln? Vielleicht schaffst du es in 9 von 10 Fällen den anderen Hund abzuwehren, aber der 10. Fall wird sich ins Gedächtnis deines Hundes einbrennen: Frauchen kann das nicht regeln... Falls du es wirklich schaffst, wow, da bist du viel weiter als ich :^^:
    Ich frag mich auch, was lernt der Hund? Je nachdem wie man auftritt vielleicht auch eher: oh, da kommt wirklich ein Feind.


    Zitat

    Wenn du befürchtest, dass dein Hund aggressiv reagiert, dann ist das beste Mittel, zügig weiterzugehen, und in Bewegung zu bleiben. Sich schützend vor den eigenen Hund zu stellen reicht nicht aus, wenn man dann abwartend dasteht und es letztendlich doch zu einem Kontakt zwischen den beiden kommt, weil es ja wie eine Einladung wirkt auf den anderen HH und Hund.
    Ich selber bin in den letzten 6 Jahren nur dreimal in die Situation gekommen, einen anderen Hund abwehren zu müssen, während meiner angeleint war. In deinem Posting hört es sich so an, als wenn dir das andauernd passiert. Muss ja an irgendwas liegen.

    stehen bleiben würde ich auch nicht, bringt nur noch mehr Spannung rein. Was einige Hundehalter dazu bewegt, es doch mal überzeugender mit dem Abruf zu versuchen, ist quer über die nächste Straße zu gehen oder in schnellem Tempo querfeldein im Wald zu verschwinden :p .

  • Schau mal hier:
    https://www.dogforum.de/ftopic48164.html
    https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…rfkette&start=0

    Zitat


    Wenn ich das jetzt richtig rauslese, bist Du auch der Meinung sich vor den Hund zu stellen und nicht einfach die Leine fallen zu lassen?


    Nein, ich sehe es genauso wie Appelschnut. Es kommt auf die Situation an.

    Zitat


    Natürlich versuche ich zügig weiterzugehen, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Aber manchmal steht man in der Enge und kann nicht einfach weg - und dann stehe ich vor meinem Hund.


    In welcher Situation kommt das vor? Wo? Im Fahrstuhl? Nenn mal ein, zwei Beispiele. Stehst du nur da? Wehrst du den anderen Hund ab? Ziehst du deinen an der Leine hinter dich? Lässt du einen Kontakt zu?

    Zitat


    Wir haben hier sehr viele freilaufende Hunde und da meiner im Moment immer noch jedes Mal meckert, habe ich so eine Situation öfter.


    Was für eine Situation? Dass Hunde frei laufen? Dass dein Hund meckert? :???:

    Zitat


    Weil meiner immer angreift und sich noch nie beeindruckt gezeigt hat.


    Weiß immer noch nicht, was du mit angreifen meinst. Wie geht das, wenn er doch immer an der Leine ist?
    Wovon hat er sich nicht beeindrucken lassen?

    Zitat


    Ich meine damit, wenn ein an sich freudlich gestimmter Hund meinem zu nahe kommt, dass meiner dann angreift und da wiederrum läßt sich kein anderer Hund gefallen.


    "Zu nahe" - an der Leine?

    Zitat


    Er hat einen Chip gespritzt bekommen, der die Testosteronproduktion hemmt. Wirkt 6 Monate.


    :/ Braucht man sowas?

  • Mir ist nicht ganz klar, wieso sich Liz nicht vor ihren Hund stellen soll, wenn ein unangeleinter Hund, egal ob freundlich oder nicht, auf die beiden zukommt? :???:
    Den Tipp den Hund abzuleinen, find ich extrem gefährlich, denn so lernt der Hund nur, das er alles alleine regeln muss.
    Ich halte meine Hunde auch immer bei mir, wenn wir fremden Hunden begegnen.
    Meine Hunde müssen nicht mit jedem Hund Kontakt aufnehmen.
    Mach ich ja auch nicht! :D


    Conny

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