Gewalteinsatz bei Rangelei- Welche Folgen?
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Morrygan, nicht enttäuscht sein. Das ist hier noch harmlos.
Es gibt Thread´s, da werden allen Ernstes Schlagstöcke, Pfefferspray und Elektroschocker zur Abwehr anderer Hunde empfohlen und sich damit gerühmt, daß man ohne diese "Waffen" das Haus nicht mehr verläßt.
In meinen Augen sind HH, die treten, schlagen verletzen müssen genauso ungeeignete HH, wie die, die ihre Hunde ohne Aufsicht und Einwirkungsmöglichkeiten frei laufen lassen.
Ich habe meinen kleinen Hund schon auf Autodächer gesetzt, über fremde Gartenzäune befördert, habe fremde Hunde am Halsband festgehalten oder mit meiner Leine an Laternen gebunden - bis der HH kam - aber nie getreten, geschlagen und verletzt.
Einmal habe ich vor Wut einem Angreifer einen Beutel Möhren entgegen geschleudert. Der Beutel platzte, der Hund flüchtete vor den gelben Geschossen:D und ich durfte die Möhren wieder einsammeln :motz:
Nichts ist unsinniger, als einen voll Adrenalin gepumpten Hund, durch Schreie und Schmerzen noch mehr aufzupuschen.
Ich hatte eine Bekannte, die zwei Neufundländer, Rüde und Hündin hielt. Wir traffen uns öfter zu Spaziergängen. Irgendwann, die Hündin war wohl kurz vor der Läufigkeit, interessierte sich mein Rüde für sie. Das mißfiel dem anderen Rüden. Es kam zu dem üblichen Geprolle zwischen gleichstarken Rüden. Das war dem weiblichen Luder zu wenig. Mit schrillem Gekläffe tobte sie um die sich anpöbelnden Rüden herum. Das Gebrüll der Bären wurde lauter, sie begannen zu steigen. Das reichte der Dame nicht und ehe wir eingreifen konnten, zwickte sie ihren Partner in den Hintern und wir hatten die Keilerei.
Genau dasselbe passiert, wenn HH auf unqualifizierte Weise eingreifen. Die Hunde ordnen als Verursacher des Schmerzes den anderen Hund ein und der Kampf wird aggressiver, endet meist blutig.
Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Hi
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Naja, ich hatte mittlerweile drei Bandscheibenvorfälle und bin herzkrank, ich bin körperlich wahrscheinlich gar nicht mehr fit genug, mich in ein Schlachtgetümmel zu werfen und meinen Hund heldenhaft zu retten (da würde ich wahrscheinlich den Kürzeren ziehen). Schon gar nicht fit genug um gebückt hinter agressiven Fußhupen her zu rennen um die zu fassen zu kriegen (oder auch nicht).
Darf ich deswegen jetzt keinen Hund mehr halten oder was?
Außerdem brauche ich meine Hände zum Arbeiten, ich kann weder gebrochene noch abgebissene Finger wirklich gebrauchen.Mal ganz davon abgesehen, dass ich aber noch nie der Meinung war, ich müsse die Erziehungsfehler anderer Leute ausbügeln und mein Hund solle deswegen den Kopf hinhalten und sich erst mal lochen lassen, bis ich den Angreifer zu fassen kriege.
Ein Tritt ist mit Sicherheit lange nicht so gewalttätig wie ein unerwarter grundloser Angriff auf meinen Hund. Man sollte da doch mal die Kirche im Dorf lassen. Weder ich noch die anderen hier (so hab ich das jedenfalls verstanden), die ihren Hund auf diese Art vor einem Angriff beschützt haben, haben das aus purer Agression oder Gemeinheit gemacht.
Und ein Tritt ist auch was ganz anderes als ein Prügel, Gasangriffe oder Elektroschocker oder so ein Zeug.
Die Angreifer stecken das imho ganz gut weg, ganz im Gegenteil zu den meisten ihrer Opfer, die nach deren gelungenen Angriffen schwer traumatisiert und/oder mehr oder weniger schwer verletzt zurückbleiben.
Ich trete auch nicht grundsätzlich, wenn sich der Angreifer anders vertreiben lässt, ist es ja gut. Aber als letztes Mittel um meinen Hund zu schützen finde ich das durchaus legitim. Ich hab zwar echt Mitleid mit dem getretenen Tier, aber da ist mir mein eigenes Tier doch bedeutend näher und das gilt es zu schützen. Für das körperliche und seelische Wohl eines Angreifers fühle ich mich jedenfalls nicht zuständig. -
Zitat
Man sollte solche echten Kaempfe sowieso nicht mit Hektik und zu viel Bewegung und Schreien etc angehen.....ruhig bleiben, eingreifen und die Hunde so packen das sie einen nicht leicht mit dem Maul erwischen koennen.wie geht das, taga?
Hatte bislang glücklicherweise noch keine derartigen Zwischenfälle. Wie kann man in einem solchen Fall einschreiten? Ich hätte Angst, dass ich ggf. gebissen werden würde.
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Ich könnte nicht mal sagen das ich nicht treten würde oder ähnliches. Ich denke wenn man hilflos ist und zusehen muss wie der eigene Hund "fertig gemacht" wird und dessen Besitzer nciht eingreift, kann es vorkommen das man zuschlägt ofer eben tritt.
Jetzt zu schreiben "würde ich nie tun" ist eben schnell geschrieben. Wenn man mal in einer solchen Situation ist und sich nicht mehr zu helfen weiß, handelt man sicher anders. Schockreaktion/Kurzschlußhandlung eben.
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Zitat
Ich könnte nicht mal sagen das ich nicht treten würde oder ähnliches. Ich denke wenn man hilflos ist und zusehen muss wie der eigene Hund "fertig gemacht" wird und dessen Besitzer nciht eingreift, kann es vorkommen das man zuschlägt ofer eben tritt.
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Genau so isses.
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Ich hoffe einfach, das ich es immer vorher abwenden kann, bevor es zu einer Rangelei/Rauferei kommt. Allerdings wüsste ich auch nicht, was ich mache, wenn jemand nach meinem Hund tritt.
Bei uns gab es mal einen Jogger, der aus Frust nach Hunden getreten hat, die ihm entgegen gekommen sind. Mir war er vorher nur aus Erzählungen bekannt aber aufgrund der Beschreibung konnte ich ihn schon von Weitem erkennen und habe meine Hunde wie ich es immer mache zu mir gerufen.
Als er dann kurz vor uns war und auf meine unangeleinten, im perfekten Fuß laufenden Hunde schielte, rief ich ihm entgegen: "Junge wage es Dir nur den Fuß nach einem meiner Hunde zu lupfen dann zeig ich Dir was 4 Jahre Vollkontakt-Karate für Spuren hinterlassen".
Er rümpfte die Nase und brüllte was von blöder ****** und rannte dann weiter...also es gibt auch bescheurte Jogger nicht nur bescheuerte Hundehalter
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Ich war in solchen Situationen, zweimal. Und ich schlage und trete nicht. Das hat nichts damit zu tun, daß mir der aggressive Hund leid tun würde, sondern weil ich weiß, wie ein Hund, der schon aufgepuscht ist, reagiert. Nämlich mit sich steigernder Aggressivität weil ihm Schmerzen zu gefügt werden.
Einen Hund, den ich fest im Genick packe, der kann mir auch nicht in die Hand beißen. Ich kann ihn aber von meinem unterlegenen Hund befördern und entfernen.
Und Osiris, es soll schon Hunde gegeben haben, die haben in den sie tretenden Fuß oder Bein gebissen. Arbeitet es sich damit besser, als mit verletzten Fingern? Und wenn die "agressive Fußhupe" am rennen ist, wird sie das kaum mit Deinem Hund im Fang tun, also warum willst Du hinterher rennen?
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Ich war ja auch immer eine Anhängerin der Aussage: Da passiert schon nix, die machen das unter sich aus...
Aber inzwischen hatte ich schon einige echt üble Situationen und denke da auch anders. Ich schütze meine Hunde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Das Problem sind ja nur bedingt die Hunde, sondern vielmehr die rücksichtslosen Hundehalter, denen sogar der eigene Hund genauso egal ist wie der fremde.
Ich habe auch schon zwei Hunde "weggetreten". Aber der Begriff treten ist ja auch dehnbar. Ich hielt mit den Händen meinen eigenen Hund an der Leine hinter mir, die zwei fremden Hunde kamen fixierend von vorne, das Frauchen hielt es trotz mehrfacher Aufforderung und Rückwärtsgehen meinerseits nicht für nötig, ihre Hunde zu sich zu rufen, also habe ich sie, als sie nacheinander knurrend an mir vorbei zu meinem Hund setzen wollten, sie mit dem Bein weggeschubbst. Ich würde das nie und nimmer als echten Tritt bezeichnen, weil ich mit meinem Schienbein die Hunde seitlich weggedrückt habe. Da gab es sicher ein minimales Verletzungsrisiko für die fremden Hunde... Ich will ja auch keinem Hund weh tun, wenn es sich irgendwie vermeiden läßt. Aber ich verstehe da die anderen Hundehalter nicht, daß die so rücksichtslos sind.
Ne andere Situation: ich gehe mit meinem joggen, von vorne kommt ein dreimal so großer und schwerer Mix auf uns zu, der meinen Stinker schon zweimal attackiert hatte, den ich schon zweimal von meinem entfernen mußte. Mein Hund versteckt sich schon hinter mir, der Besitzer kommt irgendwo aus weiter Ferne weit hinter seinem Hund. Er ruft ihn nicht, macht auch sonst keine Anstalten. Ich nehme meinen auf die dem fremden Hund abgewandte Seite neben mich, versuche ruhig und locker an dem Fremden vorbei zu joggen. Der macht nen Riesensatz um mich rum und steht schon über meinem, bevor ich realisiere, was passiert... Meiner liegt untendrunter, schreit wie am Spieß, der andere obendrüber macht ein Mordstheater. Ich habe ihn am Halsfell geschnappt und von meinem runter gezerrt. Daraufhin knurrt das Viech mich an und fletscht die Zähne. Dank viel Glück und jahrelanger Erfahrung mit vielen rüpelnden Hunden auf dem Hundeplatz konnte ich den fremden Hund gut genug festhalten, daß er nichts tun konnte. Das Herrchen geht mit beiden Händen in der Tasche an uns vorbei und beschimpft mich. Erst als ich in meiner Rage drohe, seinem Hund den Hals umzudrehen, kommt er zurück und holt seinen Hund am Halsband ab...
Und ja, ich bin meist auch "bewaffnet", weil in meiner Umgebung tatsächlich viele "unsaubere" Hunde rumlaufen, mit noch "unsaubereren" Herrchen und Frauchen. Denen ist echt egal, ob was passiert. Ob der eigene oder ein fremder Hund verletzt wird...
Ich habe auch Pfefferspray dabei, aber eher um mich vor so schlimmen Leuten zu schützen, als vor einem Hund...
Und zurück zur Frage: Es kommt auf die Situation an: Wenn meiner mit nem Kumpel spielerisch rauft, kann ich sie mit nem lauten "Hey, Hallo?!!" sehr gut trennen, da schaukelt sich nix hoch. Überhaupt weiß mein eigener sehr wohl, was es heißt, wenn ich mal laut werde, nämlich daß Schicht ist...
Bei anderen Hunden habe ich aber schon oft beobachtet, daß sie hochgepuscht werden, wenn die Besitzer schreiend den Namen rufen. Ich denke, da geht es vielen Hunden, wie nem Boxer im Ring, dessen Name geschrien wird: Die fühlen sich angefeuert.
Ich denke, daß echte schmerzhafte Tritte oder Schläge ne Situation verschärfen können. Allerdings habe ich in der Praxis schon oft erlebt, daß tatsächlich eine dazwischen geschlagene Leine oder Basecap die Streithähne auseinander gehen läßt...Im Idealfall nimmt jeder seinen Hund und holt ihn raus, so sieht es aber seltenst aus, weil oft gerade die Besitzer der angreifenden Hunde das eher locker sehen und gar nichts tun wollen oder können...
Ich kenne viele Leute, die einen aggressiven Hund haben, und die ihren eigenen Hund in bestimmten Situationen nicht angreifen können, weil er sie sonst beißen würde.Und tatsächlich gibt es wenig Hunde, die so aggressiv sind, daß sie ein abgeschwächter Tritt vor die Brust nicht abhalten würde.
Selbst wenn ein Streit nicht in Tötungsabsicht ausartet, so muß sich doch mein eigener Hund nicht von einem wildfremden tätlich angreifen lassen, ohne Grund, nur weil der andere fremde Hund nicht sozialisiert ist und es dem besitzer egal ist???? Da wird man mir doch zugestehen, daß ich den fremden Hund fernhalte... Wenn es dem Besitzer ja am Herzen liegt, daß sein Hund unverletzt bleibt, soll er ihn doch unter Kontrolle halten..
Ich mußte bisher noch nie ernsthafte Gewalt anwenden, würde es aber tun, wenn ich keinen anderen Ausweg sehen würde, meine Hunde vor einer Attacke zu schützen...
Ich warte nämlich nicht erst ab, ob und was passiert.. Ein fremder Hund hat meinem nicht zu nahe zu kommen. Basta...!!!
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Zitat
Ich finde es irgendwie schade, dass irgendwie keine richtige Diskussion zustande kommt. Hier schreiben immer wieder Leute über die mehr oder weniger "tollen" Tritte, die sie schon vollführt haben. Leider habe ich bisher noch nicht ein einziges Argument ausmachen können, was es rechtfertigt oder sinnvoll erscheinen lässt zu treten. Ich bin gerne bereit dazu zu lernen und meine eigene Argumentation zu überdenken, aber so ist es irgendwie müßig. Ich könnte hier eigentlich ständig das selber herunterbeten auf die Argumente, die u.a. von tagakm und mir aber auch von anderen kamen, geht leider niemand wirklich ein.
Wie gesagt, ich gehe auch dazwischen - auch bei Raufereien - aber ich habe dazu niemals Gewalt anwenden müssen.
Reicht dir denn die Besorgnis der Hundehalter um ihre Hunde als Argument nicht?
Ich finde es auch toll dass Taga hier ihre Tipps verteilt hat wie man es machen kann, aber wenns nicht funzt?
Ich glaube es wäre mir ziemlich egal ob der Hund mir in die Hände beißt wenn ich um die Gesundheit meines Tieres Sorge haben muss. Und ein allgemein gültiges Rezept wird es nicht geben.
Wenns über die übliche Rangelei rausgeht und blutig wird geh ich dazwischen, egal wie. Wenns sein muss auch mit den Füßen.
Ich kam mir schon ziemlich dämlich vor, Gott sei dank scheint es nicht nur in unserer Gegend Hundehalter zu geben die sich um andere nicht kümmern.
"Ich würde nicht..." ist gut. Erst mal in so eine Situation kommen. -
Man, was ein Thread und das in so kurzer Zeit.
Situation 1: Mein Hund ist der Angreifer.
In diesem Fall brülle ich sehr wohl und bewege mich sehr schleunig auf das Hundeknäuel zu, denn sie weiß: wenn ich erstmal kommen muss, gibts Ärger. Bevor das funktioniert hat, half es sehr gut sie an den Hinterbeinen zu packen und wegzuziehen, vor allem deswegen, weil sie dann das Maul geöffnet hat. Ist mein Hund dabei an der Leine, wird sie weggezogen.Situation 2: Mein Hund wird angegriffen.
a.) Ist der andere Hund ca. so groß wie meine oder kleiner, bleibe ich stehen, mein Hund kommt an die Leine oder bleibt jedenfalls dran und wird per Befehl kurz gehalten. Der andere Hund wird durch Zischen oder kurze Befehle verscheucht so guts geht (bisher klappte das fast immer). Sollte er sich davon nicht abhalten lassen, was selten vorkommt ..... hat er Pech gehabt, dann gebe ich meinem Hund Leine. Ich liefere sie einem gleichstarken oder schwächerem Gegner jedenfalls nicht aus. Bisher ließen die Angreifer bei der starken Gegenwehr meines Hundes schnell ab und liefen knurrend um sie herum (die ich nun mit der Leine auf Abstand halte). Treten würde ich nicht - ich könnte nämlich meinen eigenen Hund treffen. Bisher vertraue ich bei solchen Angreifern auf die Gegenwehr meines Hundes.
b.) Ist der andere Hund deutlich größer als meiner, ist meine erste Reaktion ebenfalls stehen bleiben. Ist mein Hund von der Leine, gebe ich ihr keinen Befehl und warte ab, was passiert. Bisher ging das gut. Ist mein Hund an der Leine und ein großer Hund rennt auf uns zu, kommt die Leine ab, wenn ich nicht an einer Straße bin. Angeleint: stehenbleiben, vor meinen Hund stellen, anderen Hund anschnauzen. Unangeleint: s.o. Wie gesagt, ging bisher gut, womit ich nicht meine, dass die anderen Hund nicht angegriffen hätten oder arg gemobbt. Aber die Sache war immer fix vorbei, nicht selten trauten sich die anderen an meinen Hund nicht mehr so stürmisch heran, wie sie ankamen. Auch wenn sie der Größe nach eher in die Kategorie Fußhupe gehört. Ehrlich gesagt ist meine erste Hoffnung bei solchen Begegnungen eher die, dass mein Hund den anderen bitte nicht Verletzen möge. Denn in der Situation kommt das schon eher vor, dass mein Hund kräftig austeilt, sprich, Lefzen und Ohren locht, zerkratzt, Fell ausreißt.Eigentlich bin ich keine Freundin des "die Hunde regeln das schon unter sich", auch wenn sich das oben jetzt anders liest. Dieses sich untereinander regeln lassen ist immer ein Vabanque-Spiel und zuviele Faktoren müssen beachtet werden: Größe, Alter und Geschlecht der Hunde (bei zwei Hündinnen hätte ich mehr Bedenken), mentale Verfassung (Mobber gegen Schisser oder Macho gegen Macho), Anlaß (läufige Hündin, Ball etc.). Es gibt Situationen wo ich nicht eingreife, auch wenn sie schon weit gediehen sind. Und es gibt Situationen wo ich schon frühzeitig eingreife, weil ich weiß, wie sie enden werden.
Ehrlich gesagt, das beste Mittel gegen Raufereien ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen (ja, bei der Situation, dass ein fremder Hund auf einen zukommt, geht das nicht), frühzeitig zu wissen, wann man eingreifen muss. Wenn mehr als zwei Hunde miteinander spielen und einer ist am Boden oder hat sich hingelegt, rufe ich meine Hündin immer ab. Weil ich weiß, dass sie sich in diese Situation hineinsteigert. Und das funktioniert. Soll heißen, ich komme gar nicht erst in die Situation, einen Hund treten zu müssen. Beißereien entstehen - jedenfalls meiner Erfahrung nach - eher unter miteinander bekannten Hunden. Und eher weniger mit fremden Hunden, die auf einen zulaufen.
Was ich bisher gesehen habe lautet: ein beißender Hund ist weitestgehend schmerzunemfpindlich und in diesem Moment gehorsamsresistent. Das heißt aber auch, er weiß nicht mehr, wohin er beißt, kann mich beißen (und zwar eher ins Bein als in den Fuß und damit eher in große Blutgefäße als in den Schuh). Es kann auch sein, dass mein eigener Hund mich im Eifer des Gefechtes beißt. Schreien hören die Hunde nicht oder nehmen es nur als Anstachelung wahr.
Möglichkeiten, die ich schon gesehen habe und die halfen: bei kleinen Hunden eine Jacke drüber werfen. Da muss man natürlich auch so reaktionsschnell sein, und die beiden freien Hunde schnell packen. Oder sich möglichst weit von den Streithähnen entfernen, die dann irgendwann hinterherlaufen. Oder die beiden in den nächsten Bach stoßen. Oder versuchen einen Stock zwischen die beiden zu schieben in den der eine beißt und den anderen Hund wegzuziehen.
Wenn der eigene Hund angegriffen und gebissen wird, ist das immer eine enorme Streßsituation, ich kann nur jedem raten dabei nicht unüberlegt zu handeln, sondern soweit es geht Ruhe zu bewahren und bewusst etwas zu tun, am besten zusammen mit dem anderen HH. Und vor allem, anschließend sehr schnell herunterzukommen, auch von der eigenen Wut, die man empfinden mag. Es bringt nichts, anschließend den anderen HH anzubrüllen (mir passiert, der Typ kam auf mich zu und saß mir fast auf der Nase, so dass nun ich mich bedroht fühlte, daraufhin fing mein Hund natürlich an zu knurren), denn die Hunde sind noch immer aufgeputscht und Schreien und Brüllen bringt die Situation nur erneut zum Eskalieren. VOR ALLEM: je größer man die Sache macht, desto größer ist sie auch für den eigenen Hund. Sprich, sie prägt sich dem eigenen Hund umso massiver ins Hirn, umso schlimmer wirkt sie und umso stärker sind die Folgen. Ich bin bisher immer gut gefahren mit Ruhe bewahren, erstmal beide Hunde nach Verletzungen abchecken, bei Feststellen von Verletzungen halt Adressen austauschen etc. Konsequenz: trotz Angriffen an der Leine, Beißwunden am Hals, Löchern etc. ist mein Hund kein Nervenbündel oder misstrauisch o.ä. gegen anderen Hunde. Auch bei einem mir bekannten Labrador, der vor zwei Monaten von einem Boxermischling (mit Bullterrierkopf) so schwer verletzt worden war, dass er anderthalb Stunden in Vollnarkose im OP lag. Verhaltensänderungen bei dem Hund? Null. Kein ängstliches Verhalten, kein Misstrauen. Schön, man kann sagen, das kommt vielleicht noch, aber ich glaubs nicht. Weil der Hund in sich schon so gefestigt ist.
Das heißt nicht zwangsläufig, dass man nun immer selbst schuld ist, wenn der eigene Hund nach einer Beißattacke verändertes Verhalten zeigt. Aber ich glaube schon, dass man solche seelischen Folgen durch überlegtes und ruhiges Handeln beeinflussen oder vermindern kann. Das heißt nicht, dass man die Sache für sich selbst auch als unwichtig betrachten muss oder dass man das herunterspielen muss, auch nicht gegenüber dem anderen HH. Aber gegenüber dem eigenen Hund halte ich das schon für sinnvoll.
Binehund, shit, jetz aber fix zur Uni
PS: JA, es gibt immer Ausnahmen.
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