Züchterin will nach einem Jahr Hündin abgeben....?

  • So etwas verurteile ich auch. Wobei ich trotzdem finde, dass es der abgegebene Hund woanders sicher besser hat!!
    Ich habe beim Agility auch schon einen Border gesehen, den mußte man fast über's Hindernis (und das war gaaanz niedrig) tragen. Also, nicht jeder Hund ist typisch für den Standard. So wie es bei der Züchterin im Ausgangspost ja auch war. Aber die Hintergründe sind hier halt total andere.
    Und man muß das von Fall zu Fall differenzieren - denke ich!!!
    Es macht schon einen Unterschied, ob ich den halt mal schnell weitergebe, weil er nicht so ist wie ich mir das vorgestellt habe, oder ob ich mich schweren Herzens nach einer guten Bleibe für ihn umsehe, weil ich nicht mit ihm züchten kann und ich nicht noch einen Hund großziehen kann.
    Ich weiß nicht, ob ich mich trennen könnte oder wollte (eher nicht), aber bevor ich nicht alle Hintergründe kenne, will ich einfach kein Urteil zu irgendwelchen Gunsten fällen.

  • Zitat

    ich muss mal was los werden... ich habe ne bekannte züchterin die hat sich von ihrem vorletzten wurf eine hündin behalten die sie zur zucht nehmen will. jetzt hat sie auf die BHP gearbeitet und will sie trotzdem abgeben wenn sie nicht zuchttauglich wird.

    keine ahnung wie man einen hund abgeben kann den man erzogen hat und er schon ein jahr alt ist. kann das einfach nicht verstehen.... :kopfwand:

    Nein, verstehen können das nicht alle, ist aber Gang und Gebe unter Züchtern. Ist der Hund nutzlos, kommt er weg, so ist das bei vielen, nicht bei allen. Sogar 5 Jahre alte Hunde werden dann noch verkauft.

    Es gibt auch Züchter, die tun so, als hätten sie lauter Zuchthunde und nehmen die Hunde, die sie bereits verkauft haben und tun so, als seien es ihre Eigenen. Ich finde das alles sehr suspekt.

    Aber das ist nun mal so. Ich hoffe, der Hund findet einen guten Besitzer, dem ein Makel egal ist und macht ihm lange Freude!

    LG Schopenhauer

  • Hallo Ihr,
    ich finde keineswegs, daß ein Hund, der einjährig abgegeben wird als Zuchtgegenstand gesehen wird. Einen Gegenstand würde jemand ohne Rücksicht auf Gefühle und Neigungen einfach irgendwo hin geben. DAs wird ein verantwortungsvoller Züchter nicht tun. WEnn in Ruhe und gewissenhaft in wirklich geeigneter Halter gesucht wird, dann finde ich das in Ordnung. Es geht für nicht nicht um das ob, sondern um das wie. Würde so ein Hund bei Ki...i als "zum verschenken" oder "günstig abzugeben" inseriert werden, fände ich das daneben. Wird der Hund auf eine gezielte Anfrage, die passt, hin abgegeben, ist das ganz etwas anderes.
    Ich züchte selber Meerschweinchen - der große Unterschied ist, daß diese keine persönliche Bindung zum jeweiligen Menschen aufbauen. Mir ist aber die Situation, daß man nicht alle behalten kann, die sich nicht so entwickelt haben wie gewünscht, bekannt.
    Jeder Züchter muß nun mal darauf achten, daß sich sein Bestand nicht ins Unendliche vergrößert. Dazu gehört nun mal auch die Abgabe nicht gut zuchtgeeigneter Tiere. Ein stetes Behalten dient am Ende auch nicht mehr dem Wohlergehen jedes einzelnen Tieres.

    Und eins ist nun mal so: Ein Züchter stellt seine Zuchtineressen zumindest neben die Interessen des einzelnen Hundes. Anders geht Zucht nicht. Schließlich riskiert man mit einem Wurf auch immer etwas für die Hündin - auch das im Interesse des Züchters und im Hinblick auf den Erhalt/die Verbesserung der Rasse. Wer selber einen Rassehund besitzt, hat also immer Anteil daran, daß das Interesse der Rasse über das Interesse des einzelnen Tieres gestellt wird.
    Der Unterschied liegt wie immer im Einzelfall. Auch wenn die Randdaten zweier Fälle vollkommen identisch sind, kann der Einzelfall einmal als akzeptabel und einmal als vollkommen unakzeptabel bewertet werden.
    Bedenklicher finde ich die Weitergabe älterer Hunde - diese sollten nach Zuchteinsatz das Recht haben dort zu bleiben, wo sie ihre Leistung erbracht hatten. Aber auch da mag es Einzelfälle geben, in denen ich so etwas akzeptieren könnte.

  • @beast

    Du hast natürlich recht, ist eigentlich sehr schlimm. Aber dem Hund geht es am neuen Ort sicher besser (hoffe ich jedenfalls).

    Und ich hoffe, dass sie sich so schnell keinen anderen anschaffen wird oder dass der Züchter, wo sie den nächsten holen will, bessere Menschenkenntnis hat.


    Niani

    Dann möchte ich mich entschuldigen fürs falsch verstehen.

    Wenn jemand ein bestimmtes Ziel hat für sich und seinen Hund, in unserem Falle ja züchten, und das nicht erfüllen kann, weil eben der Hund vom Wesen, Gebäude, Zahnstellung oder was auch immer nicht geeignet ist, dann kann das schon ein Problem sein. Nicht nur für den Züchter und seine Planung, sondern auch für den Hund. Denn der Hund wird trotz aller Liebe vielleicht doch spüren, dass er nicht ganz das geworden ist, was man sich erhofft hat.

    Ist doch bei Menschen auch so, wenn ein Anwalt oder Arzt hofft, sein Kind wird ihm nachfolgen, dieses will dann aber lieber Koch oder Gärtner werden, dann heisst das nicht, dass man das Kind weniger liebt. Aber irgendwo war doch mal diese Hoffnung, die nicht erfüllt wurde. Das spürt man doch immer noch irgendwie.

    Und ich bin überzeugt, dass Hunde, diese feinfühligen Wesen, dies ausch spüren. Da fühlen die sich doch vielleicht an einem anderen Ort, wo sie einfach sie selbst sein könne, doch wohler.

    Oder vermenschliche ich es jetzt auch zu sehr...?

  • Das mit dem falsch verstehen war ja kein Drama, konnte ja schnell geklärt werden ;)

    Ich finde den Vergleich mit dem Kind gar nicht so schlecht, ich habe die ganze Zeit schon überlegt, ob ich ihn anbringen soll. Fakt ist aber doch, dass man auch sein Kind nicht einfach 'abgibt', nur weil es nicht Anwalt oder Arzt werden will (ja, es wird auch solche Menschen vermutlich geben und ich würde sie ebenfalls verurteilen). Genauso schlimm finde ich Eltern mit falschem Ehrgeiz für das Kind, wo die Tochter unbedingt ins Ballett muss, obwohl sie lieber Fußball spielen möchte. Oder die Tochter darf Fußball spielen und die Mutter lässt sie dennoch spüren, dass sie lieber eine kleine Prinzessin gehabt hätte und enttäuscht von ihr ist. Findet sowas irgendwer gut? Wäre es deswegen gerechtfertigt, die Tochter wegzugeben? Nö, da erwartet man (ich zumindest), dass man die Tochter so annimmt, wie sie ist, dass man sich damit arrangiert, dass sie nunmal lieber durch den Matsch tobt als Ballett zu machen.

    Was mir dann auch wieder dazu auffällt: Einerseits wird der Hund als das feinfühlige Wesen dargestellt, das sofort spürt, dass es nicht das geworden ist, was man gern gehabt hätte, auf der anderen Seite soll er aber super damit klarkommen 'abgeschoben' zu werden (für den Hund ists ja kein Abschieben, der Hund ist ja darauf ausgerichtet, sich auch in ein neues Rudel sofort perfekt einzufügen...). Ist das nicht zweierlei Maß? Entweder der Hund ist so sensibel, dass er das mitbekommt, dass er nicht so 'erwünscht' ist, dann wird er aber auch sensibel genug sein, unter der Trennung/Veränderung zu leiden oder er ist es nicht, dann ist beides hinfällig.

    Schlimm finde ich allerdings die Einstellung der Züchter dazu. Dass man tatsächlich enttäuscht vom Hund ist, dass er nicht die Anforderungen erfüllt und ihn das vielleicht unterschwellig spüren ließe. Ich weiß, dass es Züchter gibt, die ihren Hund so nehmen, wie er ist und wenn er zuchttauglich ist, dann ist ers halt, dann freut man sich und es ist schön, ist ers nicht, dann ist ers halt nicht und es ist trotzdem okay. Finde ich sowohl bei Kindern schlimm als auch bei Hunden.

  • Ich bitte doch um Vorsicht bei den Kind-Hund-Vergleichen.
    Diese hinken immer.

    Tatsache ist doch, dass Hunde aus den unterschiedlichsten Gründen abgegeben werden und zwar tagtäglich.

    Ich selbst war noch nicht in der Situation und kann es mir auch gar nicht vorstellen.
    Nachvollziehen kann ich es bei Züchtern, bei nicht arbeitenden Arbeitshunden, bei völliger Überlastung der Hunde haltenden Person...
    Deswegen muss ich es nicht gut heißen.

    Ich kenne eine Hundehalterin näher, deren Hündin eine ehemalige Zuchthündin, mit über 5 Jahren abgegeben wurde.
    Die beiden sind ein tolles Gespann und beide wirken sehr zufrieden mit ihrer Situation.
    Dann kenne ich total unglückliche Familienhunde ohne Chance auf ein neues Zuhause und einen Schäfer mit einer relativ kleinen Herde. Dieser musste auch einen Hund abgeben, weil er nicht geeignet für die Arbeit an der Herde war.
    Er braucht einen Hund, aber eben nur einen.

    Ganz ganz vielen Menschen fehlt die innere Bindung an ihren Hund.
    Das zeigen doch die überquellenden Tierheime, die Aussetzungen zur Urlaubszeit, die Misshandlungen durch körperliche und seelische Gewalt und so fort.

    Ich kann die Schelte auf eine abgebende Personengruppe jetzt nicht so ganz nach vollziehen.

    LG, Friederike

  • Zitat

    Verstehe es so das ich mir eine Hündin aus einer Linie aussuche, diese Linie dann an dem anpasse was ich besonders gut finde und darauf hin züchte. Also nur meine Idee der Zucht verwirkliche (immer im Rahmen des Standards) :^^: .

    Leider verändern sich dadurch die Rassen so sehr und das nicht immer zum Vorteil.

    Hier eine sehr interessante Seite über Beardies http://www.beardie-special.de/bc/home/start/text.htm.

  • Terry, aber DAS ist ein Problem für sich.
    Es gibt genug Leute, die versuchen, nicht für irgendeinen Richter zu züchten, nicht für irgendeine bestimmte Sichtweise des Standarts.

    Es kann immer nach hinten logehen, es kann immer Leute geben die ohne Plan oder mit dem "falschen" Plan züchten (was falsch ist kann man sicher auch nochmal pro Rasse schön drum streiten).

    Und immer werden Züchter Welpen + ältere Hunde abgeben, weil sie nicht alle behalten können.

  • Zitat

    Terry, aber DAS ist ein Problem für sich.


    Nö, denn der Hauptgrund für die Abgabe von Hunden die nicht Zuchttauglich seien war ja der das es für die Zucht das Beste sei.

    Aber die Vorgehensweise bei dem Bearded z.B. zeigt doch das es nicht so ist. Und für mich wäre nun einmal Zucht um der Erhaltung der Ursprungsrasse (Gesund und Wesensstark) wesentlich wichtiger als das Erzielen eines Zuchtzieles das einzelnen Züchtern durch den Kopf geht.

    Viele Rassen wurden so schon richtig kaputt gemacht.

    Also lieber weniger Züchter welche es sich leisten könnten Hunde zu behalten und auszubilden um dann den richtigen Zuchthund zu behalten und die Anderen in gut ausgewählte Hände zu geben, als produzieren von Welpen , einen zu behalten um diesen dann abzugeben weil nicht Zuchttauglich. Der wirklich zuchttaugliche Hund wurde dann vielleicht auch noch als Welpe verkauft weil noch nicht erkennbar.

    Aber das sind meine ganz persönlichen Ansichten aus den Beobachtungen die ich so mache. Wenn man die Veränderung einer Rasse (oft nicht wirklich zum Guten) beobachtet kann ich der Züchterei leider nichts abgewinnen. Und kann dann auch die Abgabe eines Hundes, weil nicht zuchttauglich, nicht nachvollziehen, da in anderen Bereichen es wohl nicht so "eng" gesehen wird.

  • Zitat

    ...... Und für mich wäre nun einmal Zucht um der Erhaltung der Ursprungsrasse (Gesund und Wesensstark) wesentlich wichtiger als das Erzielen eines Zuchtzieles das einzelnen Züchtern durch den Kopf geht.


    Und genau hier ist das Beispiel dafür, dass sich die Diskussion am beginn einer Spirale befindet...

    Gesund und Wesenstark ist bei einer Zucht selbstredend!
    Was ist, wenn der von mir als Züchter ausgesuchte Hund, überhaupt nicht zur (Weiterführenden)Zucht geeignet ist?
    Dann spielt es doch überhaupt keine Rolle, ob es darum geht, die Linie zu erhalten / ein Zuchtziel zu erreichen, sondern hier steht doch im Vordergrund, dass dem HUnd in solch einem Fall bei geeigneter Weitervermittlung wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu teil werden kann.


    Hier scheiden sich die Geister offensichtlich leider sehr. :/
    Für die Einen geht es um den Vorwurf der Herzlosigkeit und des Umsatzmachens auf Seiten des Züchters,
    Die Anderen bemühen sich, den tatsächlichen Grund verständlich zu erläutern.


    Ich denke, dass
    das Thema Zucht und Züchter (immer wieder professionell und seriös vorausgesetzt) ein sehr vielschichtiges Thema ist,
    und hier klar zwischen der Grundeinstellung und der tatsächllichen Absicht eines Halters und eines Züchters unterschieden werden sollte.

    ;)

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