"Besuchsregelung" nach Trennung

  • Hallo!


    Ich weiß nicht, ob ich hier das richtige Forum erwischt habe, aber ich schreibe einfach mal drauf los:


    Mein Freund und ich haben gemeinsam einen Husky. Da wir uns jetzt trennen, steht die Frage an, wie wir das mit dem Hund regeln. Natürlich wollen wir beide ihn sehen. Rein rechtlich gehört er mir (er ist auf mich angemeldet und ich habe den Sachkundenachweis gemacht). Mein Freund besteht jetzt aber mehr oder weniger darauf, dass wir eine Wochenregelung einführen sollen, sprich eine Woche soll er bei mir sein, die nächste bei ihm. Ich finde das für den Hund absolut unzumutbar. Er hat ja dann gar kein richtiges Zuhause... (Ein Kind würde ich ja auch nicht wöchentlich mal beim Vater und dann bei der Mutter wohnen lassen.)


    Jetzt wollte ich mal nachhören, ob hier jemand ähnliches hinter sich hat und wie ihr das geregelt habt, damit der Hund nicht drunter leidet.


    Viele Grüße

  • Der Hund leidet schon nicht drunter,
    wenn er mal bei dir bzw. bei deinem Freund ist ;)


    Rein rechtlich ist der Hund eine Sache.
    Wenn er dir gehört, liegt es allein an dir,
    zu entscheiden, ob du das willst, oder nicht ;)


    Siehs mal unter praktischen Gesichtspunkten:
    Spart doch Arbeit, gelle?




    P.S.
    Kindern täte es gut, wenn sie wochenweise mal bei Pappa oder Mama wohnen könnten. Sofern die Schule gut erreichbar und die Wohnorte nicht zu weit auseinander sind - und Papa und Mama noch zivilisiert miteinander umgehen ;)

  • Zitat

    Der Hund leidet schon nicht drunter,
    wenn er mal bei dir bzw. bei deinem Freund ist ;)


    Hm, ich weiß nicht, ich denke da kommt es auch sehr stark auf den Hund an. Wenn ich nur mal unseren kleinen Chicco nehme. Für ihn wäre so eine Regelung überhaupt nichts. Er wüsste dann gar nicht mehr, wo er hingehört. Er ist sehr unsicher und braucht seine festen Bezugspersonen und Rituale. Bei so einer Regelung hätte er sich grad daran gewöhnt beim Freund bzw. bei mir zu sein und dann wird er da für eine Woche wieder rausgeholt und das immer wieder ... :???: .


    Ich persönlich denke, für einen Hund ist es das beste ein festes zu Hause zu haben, wo er weiß, dass er da hin gehört und nicht immer wieder wechseln muss.

  • hallo Brinchen,


    der kennt die beiden ja schon, also sind es beide für ihn Bezugspersonen.
    Hunde können schon sehr wohl zwischen unterschiedlichen Personen unterscheiden.


    Außerdem hast du mit einem Husky viel Arbeit, da kanns hilfreich sein, diese Arbeit aufzuteilen.


    Letztendlich würde ich nicht den Hund vorschieben, bzw. das Wohl des Hundes, sondern klipp und klar "ja" oder "nein" zu dem Vorschlag des Freundes sagen.
    Für mich klingt es so, als würde die TS eher zu "nein" tendieren.
    Dann soll sies ihm halt sagen.

  • Also ich habe solch eine Geschichte schon hinter mir.
    Der Hund war mir - schon immer gewesen, obwohl er in der Ex-Beziehung angeschafft wurde.
    Ich habe mich hauptsächlich um ihn gekümmert - mein Ex nur soweit, dass er ihn mal kurz rausgelassen hat usw, wenn ich nicht da war.
    Klar, er hat auch mit ihm geschmust usw. aber die Arbeit blieb an mir hängen - war ja soweit ok, da mir das bewusst war VOR der Anschaffung.


    Erst wollte er gar keinen Kontakt mehr zum Hund, weil ihm das angeblich so weh tun würde, wenn er ihn mir dann wieder geben würde und er mich weiterhin sehen müsste.
    Also anfangs ein hin- und her, wie es der Herr denn nun haben will.
    Dann hat er ihn immer wieder mal zu sich genommen etc - aber letztendlich war der Hund immer ein Grund für ihn, an mich heranzutreten und mit mir Kontakt zu halten.
    Ich habe dann jemand neues kennengelernt, ihm waren dann nach einer x-ten Abfuhr von mir der Hund relativ egal.
    Also wie man sieht ein ziemliches wirrwarr.


    Nun ist es so, dass ich ihm, sollte er demnächst mal wieder nach dem Hund fragen, ihm diesen verwehren.
    So geht es mir einfach besser.
    Der Hund leidet nicht - im Gegenteil nach einem Wohnungswechsel hat er sich sehr gut eingelebt und ich denke nicht, dass ihm was fehlt.


    DU musst dir darüber im Klaren sein, wie solch eine Regelung auf lange Sicht hin funktionieren würde.
    Auch in Bezug auf neue Partner etc.
    Mein Freund sagt mittlerweile ganz klar, wenn er nochmal fragen sollte - er kriegt den Hund nicht mehr.
    Ein Hund ist kein Kind und demnach eine solche Regelung nur in den seltensten Fällen wirklich umsetzbar.

  • Hallo Brinchen,


    ich finde, dass du den Vorgang sehr plastisch und eindrücklich beschrieben hast, ich denke, dass genau das, was du beschreibst, auch eher die wahren Motive sind.


    P.S.
    glaub nich, dass es bei Regelungen um Kinder andere Mechanismen gibt; genau so, wie du's oben beschrieben hast gehts auch - oft - mit den Kindern ab ;) --
    mit einem Hund ist es nur insofern einfacher, weil du klipp und klar "Nein" sagen kannst, wenn du zukünftigen Stress/ Kontakt vermeiden möchtest.

  • Hallo und danke für eure Einschätzungen!


    Die wahren Motive sind etwas kompliziert:
    - Ich will eine Regelung, unter der der Hund nicht leidet
    - Ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich ihm den Zugang zum Hund versage, denn schließlich ist es unser gemeinsamer Hund, auf einen musste er halt angemeldet werden und das war - aus verschiedenen Gründen - ich.
    - Ich glaube, dass ich der "bessere" Besitzer wäre, da Huskys einen tierisch dicken eigenen Kopf haben und eine sehr konsequente Erziehung brauchen, wo ich einfach die konsequentere von uns beiden bin (was er auch zugibt). Vielleicht ist das typisch "Mama". Bei Kindern wird das ja auch gesagt, dass die Mutter oftmals die strengere ist und der Papa eher zum spielen da ist. So ist das hier in der Tendenz jedenfalls.
    - Ich trenne mich, weil mein Freund trinkt und ich Angst habe, dass unser Hund nicht richtig versorgt werden wird


    Aber wenn ich ehrlich bin, versuche ich im Endeffekt jetzt nur noch ne Rechtfertigung für meine bereits gefallene Entscheidung zu finden, die ihn dazu bringen wird, diese auch ohne großes Theater zu akzeptieren.


    Aber im Gegensatz zu bungee denke ich nicht, dass das kein Problem wäre mit ner Wochenregelung. Er kennt zwar uns beide, aber ein ständiges Wechseln zwischen den Lebensbedingungen kann doch gar nicht gut sein. So sehe ich das jedenfalls. Ich dachte nur, vielleicht hat hier jemand das nach ner Trennung schon mitgemacht, und kann mir dann Erfahrungen schildern. Billchen hatte zwar so was ähnliches, aber da war es ja recht offensichtlich, dass es nur um das Fortbestehen des Kontaktes ging und nicht, weil ihr Ex wirklich Interesse an dem Hund (war ja auch schließlich Billchens Hund) hatte. Wir haben ihn dagegen gemeinsam angeschafft.


    Aber nochmal lieben Dank für eure Gedanken dazu.

  • zwei Möglichkeiten fallen mir dazu spontan ein.


    was hälst du davon, wenn ihr eine Art Probezeit vereinbart?


    Oder alternative Möglichkeit, die mir grad so einfällt:
    Er kriegt den Hund wochenweise, sobald er trocken ist ;)



    P.S.
    Sehe oft betrunkene Hundehalter (z.T. sogar mit der Bierflasche in der Hand: die Hunde werden allerdings gut versorgt)

  • Also wenn der Hund beide als Bezugsperson hat und an beiden hängt, dann ist es auch keine Quälerei für ihn, wenn er jedes 2. Wochenende bei deinem Ex ist. Hunde lernen sehr gut mit solchen Dingen umzugehen, wenn sie nun nicht überängstlich sind. Man darf Hunde auch nicht unterschätzen, oft tendiert man ja dazu die Tiere zu vermenschlichen. Würde dein Freund keine Bezugsperson sein, dann würde ich dieses hin und her nicht befürworten aber so wie es aussieht ist er auch Bezugsperson und somit finde ich die Regelung Bestens.


    Würde ich in die Situation kommen wäre es für mich überhaupt keine Frage. Unser Hund hängt an mir, wie an ihm und wir beide sind Bezugspersonen. Max ist auf mich angemeldet aber das bedeutet nicht, dass er nicht weniger sein Hund ist. Ich hab ihn ausgesucht und ich wollte ihn unbedingt haben ... er wollte "nur mal kucken" :D. Wir erziehen ihn aber alle beide, lieben ihn alle beide und er hängt an uns beiden. Natürlich erziehen wir ihn gewissermaßen unterschiedlich ... jeder ist vom Charakter her anders aber der Hund stellt sich durchaus darauf ein.


    Zu Kindern. Auch Kinder werden oft unterschätzt ... nicht selten aus Eigennutz. Wenn die Eltern ein gutes Verhältnis miteinander behalten und sich nicht wie die Pest gegenseitig sehen, wenn die Kinder bei beiden Eltern ihr Zimmer haben, dann kommen sie besser damit klar als wie man denken möchte. .. es kann sogar eine große Bereicherung sein und auch zur Selbständigkeit beitragen.


    Hunde, wie auch Kinder, sollte man nie unterschätzen ;) :).



    Edit: Wenn dein Ex den Hund liebt und nicht so besoffen ist, dass er nicht mehr weiß, wo er sich befindet und wer er ist, dann wird er den Hund auch versorgen. Hier stehen ständig welche rum die - ich denke mal - Alkoholiker sind. Ihre Tiere sind trotzdem versorgt. Kommt auf den Grad der Alkoholerkrankung an. Wenn es ihm nicht zuzutrauen ist, dann hat der Hund natürlich nix bei ihm zu suchen... .die Alkoholerkrankung selber ist jedoch noch kein Grund ihm den Hund zu verwehren.

  • Lenny stammt aus so einem Wirrwarr und der hat sehr gelitten und wurde genau aus diesem Grund dann ja auch Gott sei Dank abgegeben.


    Der Zwerg kam mit dem hin und her gar nicht zu recht, was so weit ging, das er Verdauungsprobleme von dem Stress bekam und sich nur noch übergeben hat und Durchfall hatte. Lenny war zu dünn und damit auch zu leicht. Wollte und konnte nicht alleine bleiben, war anhänglich und wollte immer und 24 Stunden am Tag Körperkontakt haben.


    Als ich ihn übernahm bekam ich ein Häufchen Elend, welches aufgepäppelt werden musste. Schon nach einer Woche, wie seine eigentlichen Besitzer seine Unterlagen und Sachen brachten, ist er völlig aufgelöst unterm Schreibtisch hinter einen Computer verschwunden. Als ich ihn da hervor geholt hatte und sein ehemaliger Besitzer ihn auf den Arm nahm fing er an zu zittern und wollte sofort zu mir auf den Arm. Das war auch nicht anders, als der zweite Part aus der Beziehung die Sachen von dort zu mir brachte - obwohl Lenny dort allerdings aufgeschlossener war. Aber wie dort dann die Aufbruchstimmung kam war Lenny auch wieder verschwunden und hatte sich versteckt.


    Ich bin froh, das er sich nun endlich gefangen hat und ich auch mal alleine weggehen kann und Lenny bei meinem Mann lassen kann, das war nämlich bis vor zwei Monaten nicht möglich und ich musste den Zwerg mit auf jeden Termin nehmen.


    Ganz ehrlich, wenn es sich in irgendeiner Art vermeiden lässt, dann rate ich immer dazu, so ein hin und her zum Wohl des Tieres zu vermeiden.

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