Tierschutzhunde aus dem Ausland - Was ist das?

  • Hallo!

    Ich gehörte ja bis vor nicht all zu langer Zeit auch noch zu den Unwissenden. Ich wusste zwar, dass man Hunde im Tierheim findet, die aus dem Ausland sind, aber dass es Organisationen gibt, die diese zu Pflegestellen bringen usw. wusste ich bis Nelli :) noch nicht.

    Ich habe auch im Bekanntenkreis immer oft auf Unwissenheit stoßen müssen und überlege mir jetzt, wie man zB die Tiroler Tierengel oder ähnliche Organisationen bekannter machen könnte.

    Spontan würde mir jetzt als Mediendesignerin einfallen, eine Kampagne zu gestalten und Zettel (Plakate/..) in Zoohandlungen aufzuhängen. Mir würde da weniger eine Werbung für die Hunde in den Sinn kommen.. es sollte eher eine Art Aufklärung und Denkanregung sein.

    Meint ihr man könnte durch eine solche oder eine ähnliche Aktion die Leute besser aufklären? Was hätte es für Auswirkungen? Habt ihr andere Vorschläge?

    GLG
    Nikki

  • Hallo,
    wenn Du selbst in diesen Organisationen mitarbeitest und aktiv mithilfst, erreichst Du wahrscheinlich mehr Menschen.
    Bei der Flut an Zetteln und Plakaten, die man täglich überall zu sehen bekommt, wird die Resonanz wohl nicht so gross sein, wie Du es Dir wünschen würdest.
    Mund-zuMund-Propaganda und Dein eigener Hund sind schon mal eine Menge Werbung, oder ?

    GLG und viel Freude mit Nicki !

    Katja

  • Hier bei uns werden von den privaten Tierheimen
    immer öfter 'Mischlingsausstellungen' oder 'Tag des Mischlings' veranstaltet.

    Dort kann man mit seinem Hund über den Laufsteg gehen und
    wird dann in Kategorien wie
    - die grössten Ohren
    - bestes Hund-Mensch Team
    - hübschester Rüde / Hündin
    - der mit dem meisten Fell
    - der kleinste / grösste
    etc. prämiert.
    Ausserdem gibt's eine Tombola, einen Basar und Spielchen aussenrum.

    Die Beteiligung wird immer grösser.
    Die Leute mit adoptierten oder auch sonstigen Hunden gehen da hin,
    um einen schönen Tag mit Wuffi zu verbringen.

    Nebenbei werden Flyer verteilt und alle Einnahmen gehen an die Orga.

    Ich find's gut.
    Wir sind fast jedes Jahr mit irgendeiner kleinen Agility oder Trickdogging Vorführung dabei.

    LG
    Chrissi

  • Hallo Nikki,

    ...Du hast Recht!

    Aufklärung tut Not.
    Bestes Beispiel: Das DF.

    Hier sind schon einige Threads gestartet worden mit der Frage, warum
    eigentlich Auslandstierschutz? Haben wir nicht hier schon genug Not-
    leidende Tiere?

    Niemals wäre ich jemandem böse, der diese Frage stellt. Klingt sie doch
    berechtigt.
    Doch wer die Hintergründe kennt, würde so eine Frage gar nicht stellen
    und wer einmal erfahren hat, warum es einfach eine Notwendigkeit ist
    zu helfen, der hat vielleicht nicht immer ein Einsehen, aber auf jeden
    Fall Verständnis.
    Und noch keiner der Fragesteller hat am Ende eines solchen Threads
    gesagt, Auslandstierschutz ist falsch.

    Die beste Aufklärung jedoch ist, wenn man sich selbst zu Markte trägt.
    Wie oft werden wir auf unsere beiden Kamele angesprochen.

    'Ach, was sind die Hübsch! Was ist das für eine Rasse? Sind das Ge-
    schwister?'

    'Nein. Keine Geschwister. Keine Rassen. Mischlinge. Griechische Strassen-
    hunde. Die Besten!'

    Und so kommen wir ins Gespräch. Erzählen von den Verhältnissen in
    Griechenland, Spanien, Osteuropa.
    Die Menschen werden hellhörig und zeigen Interesse und meistens werden
    es längere Gespräche.
    Und wenn nur einer von fünfzig im Internet nachsieht, berührt wird und
    etwas für den Tierschutz tut, dann hat sich das schon gelohnt. Weil irgend
    einer armen, einsamen Seele Menschlichkeit zuteil wird.

    Die beste Methode was zu tun ist das gesprochene Wort auf der Strasse.
    Aber auch eine zündende und gut umgesetzte Idee -wie eine Plakat-
    aktion- ist gut und wertvoll.
    Nur ausgewogen muss sie sein. Nicht verharmlosend, aber auch nicht ab-
    schreckend en detail. Ansprechend, aber auch aufklärend. Fordernd, aber
    nicht zwingend.
    Mit Sicherheit eine tolle Aufgabe für jemanden mit Deinem Job.

    Ich wäre gespannt und neugierig, einen entsprechenden Entwurf von Dir
    zu sehen.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Ich finde, wenn man wirklich etwas für die Auslandshunde tun möchte, sollte man Geld an entsprechende Organisationen senden, anstatt dieses sinnlos in Flyer zu stecken, die kaum jemand lesen wird.
    Mit diesem Geld könnten die Orgas die Straßenhunde kastrieren und so verhindern dass immer mehr Strassenhunde nachwachsen werden. So wird das Problem an der Wurzel behandelt, während man, wenn man einen Hund aufnimmt diesem vlt für den Moment hilft. An der Gesamtsituation gemessen ist das aber nur ein Tropen auf den heissen Stein.

  • Ist natürlich löblich, dass du Werbung machen möchtest. Auch keine schlechte Idee. Ich frage mich nur, ob du deine Flyer überhaupt loswerden würdest. Da das Thema ein heißes Eisen ist und es sehr viele Leute gibt, die gegen das Importieren von Hunden aus dem Ausland sind, könnte ich mir vorstellen, dass eventuell Zooläden, usw. diese Flyer gar nicht auslegen möchten.

    Ich sollte mal einen Flyer bei Tierärzten verteilen, auf dem nach Pflegestellen für Hunde aus Spanien gesucht wurde. Die Tierärzte haben diesen Flyer nicht ausgehängt, da es Ärger mit der Kundschaft geben könnte.

  • Hallo Nikki,

    aus eigener Erfahrung kann ich Patrick nur zustimmen.

    Ok, bei mir ist es nicht der eigene Hund, aber der Pflegehund (der noch dazu die Logos "Zuhause gesucht" am Geschirr hat). Wie oft ich in den beiden Wochen, seit Engy bei uns wohnt, auf sie angesprochen wurde, weiß ich gar nicht. Schon alleine, weil fast keiner in Deutschland die Rasse Spinone Italiano kennt. Aber all diesen Menschen kann ich sagen, warum Engy bei uns ein vorübergehendes Zuhause hat, wie sie bisher lebte und warum ich der Meinung bin, dass meine Hilfe bei diesem Verein, dieser Tierschutzorga wichtig ist.

    Zusätzlich fahre ich zwar noch mit einem entsprechenden Plakat auf dem Auto spazieren, auf dem einige der Hunde, die wir in der Vermittlung haben, abgebildet sind und auch die Homepage genannt ist. Aber Mund-zu-Mund ist wirklich das Beste.

    Und was ich auch merke: Wenn einer unserer Hunde ein tolles Zuhause gefunden hat, werden ja auch diese Leute wieder im Familien-/Bekannten-/Freundeskreis auf den Hund angesprochen. Und schon interessiert sich wieder jemand für einen Auslandshund *freu*.

    Trotz allem wird es aber immer Leute geben, die es nicht verstehen, warum man Tieren im Ausland hilft *seufz*. Selbst ziemlich gebildete Leute (zumindest dachte ich es bis dahin von diesen Personen), sind hier manchmal sehr extrem.

    Ein nachdenkliches Erlebnis am Rande: Als ich ganz am Anfang mit Engy spazieren ging, wurden gerade die Wahlplakate in Bayern aufgehängt. So auch ein Plakat der Partei, die Deutschland gerne wieder allein für die Deutschen hätte. Als ich mit Engy an dem Mann vorbeiging und Engy neugierig ihren Kopf zu dem Mann reckte, sagte ich nur zu ihr, dass er sicher keine ausländischen Hunde mag. Ob er meine Bemerkung verstanden hat? Wohl kaum!

    schlaubi

  • Die Idee mit Flyern ist schon sehr gut und wichtig, da so vllt. mehr Menschen klar werden könnte, in welcher Situation sich die Hunde z.B. hier in Spanien befinden. Durch gezielte Aufklärung über die Bedingungen in den Perreras wäre vllt einigen Menschen mehr klar, warum Auslandhund!!! In der Umsetzung aufgrund vieler Vorurteile (z.B. Unwahrheiten und Horrorgeschichten zur Leishmaniose!!!) jedoch mehr als schwierig :error:

    In meinen Augen ist es kein Tropfen auf den heissen Stein, einen Hund zu nehmen welcher ansonsten aufgehangen, ersäuft oder vergast würde. Aber jeder hat freies Meinungsrecht!!! Schön das viele anders denken und so viel geholfen wird.
    :reib:

    LG

  • Zitat

    In meinen Augen ist es kein Tropfen auf den heissen Stein, einen Hund zu nehmen welcher ansonsten aufgehangen, ersäuft oder vergast würde.

    Sehr richtig. ;)

    Wobei steter Tropfen besagte Stein durchaus zu höhlen fähig ist.

    liebe Grüsse ... Patrick :^^:

  • @ Jimmy Jazz:
    Wenn der Stein, über den wir hier reden, nicht ständig nachwachsen würde, hättest du sicher recht...
    Erst wenn das gestoppt wurde, kann man darüber reden ihn zu beträufeln um selbigen auszuhöhlen.

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