Ganzes Training durch eine Begegnung versaut

  • Zitat

    so sollte es sein :D
    aber die "der tut nix das hat er noch nie macht" halter, die ihren hund sowieso nicht im griff haben, sehen das leider nicht ein.
    mich wundert, dass sie keine angst um ihren hund haben, denn wie wir hier schon gelesen haben, gibt es durchaus gefahren für solche hunde, nicht nur durch hunde :D
    gruß marion

    :reib:
    LG Noora und Jerry

  • Egal wie heftig hier über die Hundehalter gewettert wird, die ihre Hunde nicht anleinen, wenn ihnen ein angeleinter Hund entgegen kommt, ihr werdet sie damit nicht erreichen und Ulli ist das auch keine Hilfe.

    Ulli, du schreibst in deinem Eingangsbeitrag, dass dein Hund dich immer noch nicht so richtig als Rudelführer akzeptiert. Ihm fehlt immer noch das Vertrauen in dich. Und genau da liegt das Problem.
    Ich war nicht dabei und weiß nicht wieviel Möglichkeit dir wirklich gegeben war um zu reagieren. Nur zukünftig würde ich dir folgendes Raten:
    Du hast deinen Hund im Sitz und an der Leine.
    Das Gegenüber nimmt seinen Hund nicht an die Leine. - Jetzt ist für dich absolute Aufmerksamkeit geboten -
    Macht der andere Hund auch nur die kleinsten Anstallten in eure Richtung zu kommen KLÄRST du die Situation. Stell dich vor deinen Hund - ruf, lassen sie ihren Hund nicht zu meinem - Kommt der Hund trotzdem, wirf ihm was vor die Füße - versuch ihn vom Näherkommen abzuhalten.
    Sieht dein Hund, dass du den anderen Abwehren kannst, kann er sich auch auf dich verlassen. Wie jedoch soll er kapieren, dass du die Situation regelst, wenn du nur da stehst und abwartest.
    Lieben Gruß
    ulli

  • Hallo ihr Lieben, danke für die vielen Antworten.

    Ulli, dein Beitrag hat mir besonders weitergeholfen. Genau diese Frage wollte ich nämlich Mittwoch meinem Trainer stellen: "Was mache ich wenn ein unangeleinter Hund auf Django los geht?" Die Frage ist mir somit schonmal sehr gut beantwortet - Danke! Ich hoffe ich kann es umsetzen.

    Mein Problem ist nämlich meist nicht, dass ich es nicht verstehe oder nicht weiss was ich machen müsste - sondern das Umsetzen ist das was nicht so klappt wie ich es gern hätte :kopfwand:

    Jaaja, die Bindung zwischen mir und Django. Irgendwie haben wir bisher mehr nebeneinander her gelebt als miteinander. Gassi, Füttern, Garten, Hundeschule. Mit Sammy war das anders, da er ja allein mit mir war. Jetzt passe ich immer drauf auf, dass beide genug Aufmerksamkeit bekommen - aber die doppelte Zeit hab ich ja nun leider nicht.

    Mein Trainer hat mir jetzt empfohlen, mir 2-3 mal am Tag den Django allein zu schnappen, in den Garten oder auf die Wiese hier um die Ecke zu gehen und mit ihm zu spielen. Und zwar mit einer Beisswurst, damit er nur mit mir spielt. Und ich soll ihn erstmal am Anfang immer gewinnen lassen damit er den Spaß nicht dran verliert. Und wenn er hoch im Trieb steht und die Beisswurst uuuunbedingt haben will soll ich sie wegstecken. Damit er sich beim nächsten Mal, wenn ich die Wurst raushol gleich riiichtig doll drauf freut und lernt, heyy - richtig Spaß gibts nur mit Frauchen und der Beisswurst. Ziel soll sein, dass ich ihn mit Beisswurst dann abrufen kann aus dem Freilauf. Was haltet ihr davon? Ich hoffe so, dass ich so seinen Trieb umlenken kann und er gern wieder zu mir zurück kommt...

    LG Ulli

    Elke, ich meld mich gleich bei Dir!

  • agil

    Ulli, weisst du was ich mir noch nicht so recht vorstellen kann:

    wenn mein Hund sowieso schon angespannt ist und eigentlich lospöbeln will, wie halte ich ihn dann am Geschicktesten hinter mir. D.h. ich muss ja vor ihm um den anderen was vor die Füsse zu werfen. Mein Jack ist auch ein Kandidat, der gern mal rumgiftet. Er wiegt jetzt nur 17 Kg und ich kann ihn gut halten, aber bei Django - wenn er dann plötzlich losstürmt - wüsste ich mir nicht zu helfen. :???:

  • Zitat

    agil

    Ulli, weisst du was ich mir noch nicht so recht vorstellen kann:

    wenn mein Hund sowieso schon angespannt ist und eigentlich lospöbeln will, wie halte ich ihn dann am Geschicktesten hinter mir. D.h. ich muss ja vor ihm um den anderen was vor die Füsse zu werfen. Mein Jack ist auch ein Kandidat, der gern mal rumgiftet. Er wiegt jetzt nur 17 Kg und ich kann ihn gut halten, aber bei Django - wenn er dann plötzlich losstürmt - wüsste ich mir nicht zu helfen. :???:

    Ja das würde mich auch interessieren. Meiner wiegt nur 12,5 Kilo, also ein Leichtgewicht. Aber wenn er will, dann hängt er so in der Leine, dass es anstrengend ist. Wir haben auch dieses Problem, wenn wir anderen Hunden begegnen. Wie ich es auch mache, es geht dennoch meisten schief. Ich bin mir sicher, dass der Fehler bei mir liegt, aber ich weiss nicht, wie ich es verbessern soll. Am Freitag habe ich eine Gespräch in der HuSchu. So geht es nicht weiter. Aber wie halte ich meinen Hund hinter mir. Ich lasse ihn absitzen, stelle mich vor ihn, aber er will garnicht hinter mir bleiben. Er will ja sehen, was davorne abgeht. Und sobald sich der Hund nähert, prescht er vor. Das ist macht es schwierig das Vorgehen, was du empfiehlst, durchzuziehen.
    Und dann frag ich mich noch: wie wird der fremde Hund reagieren? Wird er mir gegenüber agressiv sein? Denn oft sind ja Hunde ohne Leine nicht freundlich???
    Mich macht die Situation auch ganz fertig, weil Gassi gehen so anstrengend ist. Das spürt mein Hund sicher auch!!!!

  • Erstmal möchte ich allen Mut zusprechen, die in diese blöde Lage kommen!
    Soetwas ist echt ätzend, aber da muss man leider durch, weil viele entweder den Hundeknigge nicht kennen oder ihn ignorieren.
    Ich führte bis vor einem halben Jahr auch einen angstaggressiven Hund mit mir. Mein "Leihborder", inzwischen 2 Jahre, nicht kastriert.

    Wir haben es auch so geregelt, dass
    1. Ich entscheide, ob wir mit einem anderen Wesen ( sei es Hund oder Mensch) Kontakt haben wollen. Wenn ich das nicht will, setze ich das irgendwie durch, notfalls auch körperlich( was aber sehr anstrengend sein kann und auch gefährlich)
    2.Wenn ich beschließe das wir Kontakt haben, dann muss ich mir relativ sicher sein, dass der andere meinen nicht zerlegt, sonst ist das Vertrauen in meine Fähigkeit die Situation einzuschätzen wieder völlig hinüber und man kann oftmals von vorne anfangen.
    3. Der Hund muss in allen anderen Situationen perfekt im Grundgehorsam stehen, wie soll er sich in einer so prekären Situation beherrschen, wenn er es noch nicht mal bei zl.B. freudiger Erregung schafft?
    4. Man braucht am besten viele angeleinte Hunde zum Üben, am Anfang gehen sie in großem Abstand vorbei. In der Endphase lohnt es sich andere Leinenpöbler zu "organisieren", damit der Hund auch später ohne Leine auf solche Pöbeleien nicht eingeht.
    Ich bat meistens nette "EbenfallsimParkspaziergänger" darum sie als "Übungsobjekt" nutzen zu dürfen.
    5.Der wohl kritischste Punkt (wo die Meinungen oft auseinandergehen): Man schütz seinen eigenen Hund so gut es geht bzw. "schmeisst sich dazwischen"
    Hierzu sollte man sich aber vorher Gedanken machen, ob man sich das ernsthaft zutraut, nur dann kommt man so rüber, dass es klappt und dennoch kann es gefährlich sein.
    6. Bei meinem Leihborder funktioniert es sehr gut, wenn er nach einer erfolgreichen Begegnung evnt. Aggression ( später soll sie am besten ja nicht mehr vorhanden sein)/ Energie beim Zerrspiel mit mir abreagieren kann ( natürlich kontrolliert).

    Er ist inzwischen bei Begegnungen sehr entspannt und wird inzwischen schon wieder neugierig ;)
    Außerdem hat er auch ohne Leine seine "Pseudomachomanieren" abgelegt und kommt, wenn er ein Problem mit einem anderen Hund hat ( z. B. mit "Dauerhinternschnüfflern", Grobmotorikern ect.) zu mir. Ich probiere aber auch, wenn er denn mit solchen Hunden mal läuft und ich merke dass er sich nicht sonderlich wohl fühlt, weiterzugehen.

    Zum Thema Sitzen nochmal. Ich weiss nicht, wie es bei Euch läuft, aber mein Leihhund kennt bei mir unterschiedliche Stimmenlagen, darunter gibt es eine, die absolut keine Widerrede, erlaubt. Sie wird aber nur in ganz seltenen Fällen eingesetzt. Im Training rede ich ruhig und freundlich mit ihm, ich setze es zwar immer durch, aber eher ruhig und konsequent und manchmal auch langatmig. Er ist dan von meinem scharfen Ton in besonderen Situationen so überrascht, dass er garnicht darüber nachdenkt das Kommando nicht auszuführen.

    Achso, nochetwas, egal wie lieb das Gegenüber ist, wenn die Leine stramm ist, kommt er grundsätzlich GARNICHT zu dem anderen hin, dann entferne ich mich rückwärts solange mit ihm, bis er gedanklich wieder bei mir ist und eher hinter mir steht, als neben mir. Tut er das nicht, gibt es halt keinen Kontakt.
    Das ist zwar alles recht anstrengend, aber es lohnt sich!! Haltet durch!
    Neulich hat mein Leihborder es sogar geschafft ruhig zu bleiben als ihm ein zähnefletschender Jagdhund mit der Nase bis ca 40 cm vor seine Schnauze gesprungen ist( das war natürlich nicht geplant, er kam, zum Glück angeleint, hinter einer Schrebergartenhecke hervor)
    Also nochmals: Haltet durch! Lasst euch von solchen I :zensur: nicht deprimieren!

  • @Bubbl: Danke für deine Antwort! Das macht Mut!
    Wir arbeiten dran. Ich lass mich nicht entmutigen *einred*

    Und scheiss auf die Leute die bescheuert gucken weil ich
    ständig Richtungswechsel einbau und mit ner dicken
    Beisswurst in der Arschtasche rumrenn :roll:

    Glücklicherweise hab ich meine Trainingsjacke vom
    Schäferhundverein, wenn ich die anhab, denken die
    Leute immer ich wär Tiertrainer :lachtot:
    und gucken mehr interessiert und nicht mehr blöd =)

  • Ok, es ist nicht einfach und wichtig ist, dass der Gehorsam steht.
    Ich hatte schon die Situation, dass ich Paul im Sitz hatte, ein Dalmirüde mit Maulkorb um uns herumtänzelt und Paul attakieren will. Paul saß zitternd vor Wut neben mir und sein Blick sagte mir nur, lass mich, lass mich.
    Mir war klar, dass der Dalmi aufgrund seines Maulkorbs, Paul nicht hätte verletzten können aber ich konnte die Situation auch nicht so hin nehmen und habe mich im Kreis um Paul bewegt und den Dalmi von ihm fern gehalten. Als ich den Dalmi erfolgreich vertrieben hatte, war der Blick von Paul genial.
    Leider kann man solche Situationen nicht planen und ein Hund, der dann nicht zuverlässig im Sitz bleibt ist tödlich.
    Ich denke in der Situation, in der der Hund noch nicht 100%tig hört, würde ich Situationen, in denen der Hund auf euch zukommt nachstellen. Der Hund sollte abrufbar sein und euer Hund ggf.durch eine zusätzliche Leine gesichert sein.
    Ist nicht einfach aber ich denke, je souveräner die nächsten Situationen von Euch gemeistert werden um so schneller wird der Hund zu euch aufschauen. Das fängt im kleinen schon an.

  • Ja das ist ja das Problem, Django steht auch noch nicht im
    Gehorsam, er macht zwar recht zuverlässig "Sitz", bleibt
    dann aber nur so lange sitzen wie er lustig ist. Aber wird
    schon besser :) Übung macht den Meister!

    Danke für die Tipps!

    Was haltet ihr eigentlich davon, Django an einen Maulkorb
    zu gewöhnen und dann mal zu probieren, was er tun würde,
    wenn ich ihn angeleint an einen anderen Hund lassen würde?

    Würde gern wissen, ob er "nur" pöbelt oder ob er auch
    was machen würde. Oder ist das eher unvorteilhaft?!

    LG Ulli

  • Danke euch. Ich werde fleißig weiter so üben. Manchmal gibt es kleine Erfolge, die erheitern mir ungemein den Tag. Auch wenn es am nächsten schon wieder anders aussehen könnte, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen......... :D

    Heute war es z.B. ein guter Tag.
    Wir waren vorhin auf unserer Runde, da sind wir in der Straße einer Frau begegnet, sie hat 2 Tibetterrier. Der eine ist noch ein Welpe, oder ist er schon ein Junghund (weiss nicht genau wie alt er schon ist). Naja, unser Bruno wollte immer mit ihm spielen, er wurde aber immer zickig. Dadurch war unser Hund dann schon bei seiner Sicht stinkig. Aber nachdem wir fleißig üben, ist er heute eher freundlich aufgelegt gewesen. Ich habe ihn also sitzen lassen und wir haben gewartet, bis die 2 einen Meter von uns entfernt waren. ICH bin dann auf den Hund zugegangen und habe meinem Hund signalisiert, komm mit, der ist ok, zu dem gehen wir. Sie haben sich dann beschnuppert, es kam keine Bürste und auch kein Knurren. Der Terrier hat dann unseren zum Spielen aufgefordert, der das doch glatt ignoriert hat :schockiert: Das kenn ich garnicht von ihm. Zwischendurch habe ich ihn dann mal abgerufen und er kam :hurra:
    Ich war zwar nur 1-2 Meter weg, aber das ist für unseren Hund schon genial. Und dann hat er sich auch einfach mal allein umgedreht um schnüffeln zu gehen. Ich sehe vielleicht ein Licht am Ende des Tunnels........
    Eine Hürde haben wir noch. Eine Etage tiefer ist vor kurzem ein Rüde eingezogen. Leider wusste ich es nicht und die 2 sind sozusagen ineinander gerannt. War natürlich nicht freundlich.
    Ich möchte aber, dass sie sich wenigstens akzeptieren. Aber wenn unser aus der Wohnungstür geht und den anderen nur riecht, dann geht er ab wie Schmidts Katze. Heute habe ich die Dame angesprochen, ob wir uns nicht mal in der Straße treffen könnten, damit die 2 sich außerhalb des Hauses kennenlernen könnten. Könnt ihr mir sagen, was ich da am besten beachte, damit es nicht wieder so in die Hose geht?????? :???:

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