Statement Auslands.-Tierschutzhunde!!!

  • Ich finde die hohen Schutzgebühren sehr sinnvoll.
    1. bei einer Anschaffung in dieser Höhe überlegt man sich das genau
    2. was nix kostet is nix Wert <- leider immer noch so in den Köpfen vieler
    3. Kann der "Gewinn" im Herkunftsland sinnvoll eingesetzt werden. Viele Hunde dort werden eben nicht nur kastriert und geimpft sondern brauchen auch sonst medizinische Versorgung. Dann gibt es ja noch die Tiere die nicht so schnell vermittelt werden können weil sie entweder krank sind oder noch zu jung. Auch diese müssen ja versorgt werden und brauchen Futter.
    Da wo ich meinen Oscar her habe, die füttern auch wilde Hunde die in der kalten Jahreszeit auf dem Teide nichts zu fressen finden usw.
    Dann muss ja auch das Grundstück und auch die Zwinger finanziert werden.


    Und die Vermittlung von Problemhunden in Deutschland wird dadurch nicht schlechter.
    ICH würde nicht jedem Hinz und Kunz einen Problemhund in die Hand drücken. Solche Hunde brauchen Hundeerfahrung!
    Nicht jeder kann sich einen großen Hund halten. Sei es aus Kostengründen oder weil einfach der Platz nicht reicht.

  • Nachsatz:


    Sorry, vergessen....


    "Probleme" können natürlich auch mit einem GUT geprägten Welpen von einem seriösen Züchter auftreten..... :)


    Liebe Grüße
    Andrea, Indiana und Athos

  • Hallo,


    es war nur "meine Meinung" - die kann ich natürlich auch nicht in 10 geschriebenen Sätzen komplett wiedergeben - gerade schreiben ist ganz anders als jedes Gespräch. Natürlich gibt es nicht nur "schwarz und weis" oder "gute und böse" - ich finde nur, man sollte drüber nachdenken.


    In jeder Branche gibt es schwarze Schafe und andere die es zu gut meinen.


    Was mich hier allerdings etwas stört - es sind Statements und Meinung - dazu kann jeder seine Meinung geben - aber niemand sollte wegen seiner Meinung "angegriffen" werden.


    Lena,
    die nicht versteht warum ihr wunderschöner, junger, wenn auch großer Hund über ein Jahr im TH gesessen hat - das verstehen überings viele Menschen die ihn kennen

  • Hallo an Alle, die hier so ausführlich diskutiert haben!


    Ich habe seit 20 Jahren Hunde, aus Deutschland, vom Züchter UND aus Spanien. Eigentlich ist dies hier -soweit ich das verstanden habe- keine Pro und Contra Auslandshundediskussion. IndianaJones hat nur versucht zu informieren. Gerne gebe ich meine persönliche Erfahrung weiter und stehe zu meinem Wort, dass ich IMMER WIEDER einen spanischen (ausländischen) Hund nehmen würde! Wie schon gesagt, ich wollte keinen Deutschen Schäferhund und keinen Anlagehund, die Tierheime sind voll. Ich suchte nach einem Hund der


    a) sozial verträglich mit anderen Hunden (egal ob männl. oder weibl.)
    b) mindestens kniehoch ist
    c) katzenverträglich
    d) lauffreudig ist und wenig Jagdtrieb hat (letzteres hat nicht immer hingehauen :wink:


    Warum sollte(n) mein(e) Hunde so sein?
    Weil wir Katzen im Haus haben und Pferde halten, wobei unsere Hunde frei laufen können (sofern sie sich abrufen lassen, was problemlos möglich ist) und ich möchte dass meine Tiere Kontakte zu anderen Hunden haben können!
    In deutschen Tierheimen war ich sehr oft, (alle meine Katzen und sogar zwei meiner Hunde- die ich ein paar Jahre begleiten durfte) stammen aus Deutschland. Nachdem ich aber meinen ersten Hund aus Spanien hatte ich durchweg positive Erfahrungen machte, zogen bald andere Spanier in meinem Bekanntenkreis ein, welche allesamt nach einer gewissen Eingewöhnungszeit -die individuell ist- ausnahmslos ALLE als sehr sozial und menschenbezogen beschrieben werden.


    Zugegeben, die "älteren" Hunde habe sehr wohl Anlaufschwierigkeiten, wie Angst vor Männern und unterwürfiges oder unsicheres Verhalten gezeigt. Bestes Beispiel ist unser BEN. Er ist 9 Jahre alt, stammt aus Fuerte Ventura (Nikki kam als Welpe von SARA aus Lanzarote), er ist jetzte grade mal 4 Wochen bei uns. Als er kam wußte er nicht wie er heißt, kannte keine Anprache, kein Lob, keine Streicheleinheiten und auch sonst nichts! Er benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit und ist schwerer zu motivieren, na UND? Mit Geduld und Lekkerli und freundlicher Bestätigung macht er nun rasend schnell Fortschritte. Er kann inzwischen frei laufen und hört auf seinen Namen. Anfangs hat er mich logerischerweise völlig ignoriert -er wußte ja nicht was ich von ihm wollte oder gar dass er angesprochen wurde- .
    Er lehrt mich Geduld (welche ich früher nicht so hatte) und läßt mich noch aufmerksamer durchs Leben gehen. Jedes Schwanzwedeln, jeder Blick zu mir, jedes vertrauensvolle Ankuscheln, jeder noch so kleine Fortschritt in seinem Verhalten (sicherer werdend und mehr Anteilnahme an der Umgebung) lassen mein Herz aufgehen und ich könnte vor Freude weinen wenn ich ihn dann ansehe! ER der sein ganzes Leben an einer rostigen Kette lag, der nur Tritte und Schläge kanntem von eingeweichtem Brot ernährt wurde, der in der Tötungsstation auf sein Ende wartend, abgemagert, volelr Ekzeme und mit blutigen Wunden übersäht, sicher auch nichts mehr vom Leben erwartete... ER wird langsam zu einem fröhlichen Hund! Er hüpft wie ein Gummiball wenns Futter gibt und weckt mich jeden morgen zärtlich mit einer saften Berührung seiner Nase. Wenn ich sehe wie dieser Hund allmählich "auftaut" und sein Blick wacher wird und wie er aufmerksam schaut wo ich hin gehe und immer in meiner Nähe ist und Diese sucht, dann WEISS ich: wir sind auf dem richtigen Weg.


    Ich habe ein Foto von ihm im Internet gesehen, er sah so aus als ob er mit dem Leben abgeschlossen hat, nicht traurig, aber irgendwie der Welt entrückt, in sich gekehrt. In dieses Gesicht, dieses weise, um die Grausamkeit der Menschen wissende Gesicht, hatte ich mich verliebt. Meine Aufgabe sollte es sein, ihm seine Würde, seine Lebenslust wiederzugeben und sein Vertrauen zu gewinnen und es zu hüten wie einen Schatz, ihn zu schützen und ihm ein liebevolles Zuhause zu geben, solange seine Zeit auf Erden andauert. Dieser Hund bedeutet mir so viel, das kann ich gar nicht ausdrücken und es bedarf wohl keiner weiteren Worte mehr.


    Das war -kurz- die Geschichte von Ben, dem alten Hund aus Spanien, der bei uns bleibt bis er über die Regenbogenbrücke geht. UND bei IHM weiss ich, er wartet dort auf mich.


    Indi


  • wie ja schon gesagt wurde macht kein TH profit durch die vermittlung der hunde. Das Aeltere oder gesundheitlich geschaedigte hunde fuer weniger geld abgegeben werden zeigt doch einsatz oder nicht? wenn es die chance erhoet das ein solcher hund vermittelt wird ist eine niedrigere schutzgebuehr doch sehr angebracht. Immerhin ist anzunehmen, dass auf den neuen besitzer in naher zukunft einiges an kosten zukommen kann.
    Als wenig arbeit wuerde ich eine flugreise nach deutschland und TA kosten nicht bezeichnen. Natuerlich lasse ich wie immer die scharzen schafe aussen vor.


    Jedem TH hund der ein neues zuhause findet wurde geholfen, egal wo er herkommt, und jeder der einen hund aus dem TH rettet hat fuer diesen hund etwas gutes getan und platz fuer einen weiteren gemacht.

  • Also ich fand das Eingangs-Statement gut :gut:


    Zunächst einmal bin ich persönlich sicher, daß es keine Frage der Landesgrenze als solche ist, sondern der Umstände, in denen ein Hund aufgewachsen ist.


    Es gibt leider viel zu viel Leute, die denken Hund ist gleich Hund, und ich habe in meinem Umfeld schon einige Schwierigkeiten mit Südlands-Adoptionen beobachtet. In erster Linie Bindungs-Probleme, in zweiter Linie Jagdambitionen. Südlandshunde sind nun einmal nicht auf soziale Menschen-Prägung angewiesen um zu überleben, d.h. es kann einfach sein, daß sie gelernt haben, nicht vom Menschen abhängig zu sein und das kann sich je nach Vorgeschichte blöd in der neuen, deutschen Hund-Mensch-Beziehung entwickeln.


    Klar, gibt's das auch bei jedem "guten deutschen Zucht-Hund", dort ist der Abgabegrund an Tierheim oder Tierschutzverein auch meist anders gelagert. Wieso haben wir denn soviele Schäferhunde, "Kampfhunde", bissige Terrier, etc..., die keiner haben will?


    Die Auslandshunde haben da meist kein "Vorstrafenregister", werden oftmals in schon fortgeschrittenem Alter vermittelt (also geht man damit auch nicht selbstverständlich in die Welpenschule) und ich denke, daß das größte Problem daran liegt, daß die neuen Halter von den Tierschutzvereinen absolut nicht über eventuelle Schwierigkeiten aufgeklärt werden. Erfahrungsgemäß sieht es doch in vielen Fällen (NICHT in allen!) so aus (Tierschutzvereine, die direkt importieren):
    - Hund ist im Ausland von Straße geholt worden und sitzt jetzt im Partnertierheim oder schon in dt. Pflegestelle
    - eine Familie entscheidet sich für einen Hund,
    - es wird gesucht, von den Tierheimen hat man nix gutes gehört (oder macht gerade eine schlechte Erfahrung, weil Mitarbeiter gerade schlecht gefusselt sind oder so), also ab ins Internet
    - Hundefoto gesehen - sofort verliebt, Anruf folgt
    - Jaaaa, der Hund ist total lieb, Kinder, andere Hunde kein Problem - was will man mehr?
    - Hund kommt und weil er ja soooo arm ist und schlechtes erlebt hat, liegt man wochenlang auf dem Boden, kriecht dem Hund hinterher, verpflichtet ihn, auf dem Sofa zu liegen und verwöhnt ihn nach Strich und Faden - Fotos an den TSV: SO gut geht es ihm jetzt!
    - nach der berühmten Flitterwochen-Phase wird der Hund mutiger, darf von der Leine und fängt das Jagen an...
    - Die Oma, die tagsüber mit dem Hund ihre Runde dreht, steht dann am Waldrand und heult vor Sorge und weiß nicht, wie der Hund so undankbar sein konnte und jetzt lieber dem Reh hinterher rennt! Man hat sich doch so sehr bemüht....


    Dafür habe ich Beispiele aus Spanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Ungarn (- klar, und auch aus Deutschland).


    Wie das aussieht, wenn ein Hund anfängt sich für Wild zu interessieren, hat den Leuten niemand gesagt, denn Hundeschule wollte man dem armen Tier ja noch nicht antun. Was in dem Hund "drin" ist? Schnauzer ganz bestimmt, weil er so viel Haare unterm Kinn hat... (Terrier scheint es bei Tierschützern kaum zu geben :) )
    Daß man Spaziergänge auch anders als ein nettes Plauderstündchen gestalten kann, hat man auch nicht gewußt - die Probleme werden erst wahrgenommen, wenn sie sich wunderbar etabliert haben und ich meine, da sollten die Tierschutzvereine schon einiges mehr an Aufklärung leisten!
    Nee, denen geht es um Vermittlungsquote, Hauptsache nette Leute mit viel Zeit, großer Wohnung, Garten wäre ideal - prima, wieder ein Platz frei für neue Hunde...


    Ja, den Hunden im Ausland geht es sehr viel schlechter. Im Osten erfrieren die Hunde im Winter, das passiert hier nicht. Im Süden verhungern sie, sterben an Krankheiten. Erschlagen oder überfahren werden sie in beinah allen Ländern. Ich finde auch, daß dagegen was getan werden soll, aber im Moment habe ich schon so ein bißchen das Gefühl, daß man mit den Importen mal ein bißchen auf die Bremse treten sollte... Das einzige, was ich dauernd lese, sind die Vermittlungszahlen und wieviele Hunde gerade wieder "angekommen" sind.
    Was ich vermisse, sind Zahlen, wie viele Hunde nach der Vermittlung wieder zurückkommen und wie vielen Hunden von der Vermittlungsgebühr vor Ort geholfen wird (Kastrationen etc.).


    Wie konnte es passieren, daß sich in Duisburg bei einer "Tierschützerin" über 200 Hunde, die größtenteils aus dem Süden stammen und meist zurückgegeben wurden, angesammelt haben???


    Ich haben in den letzten Wochen samstags mal in der Tierbörse des Kölner Stadtanzeigers nachgezählt: von 100 Angeboten bei Hunden und Katzen sind mindestens (!) 90 Angebote von "Züchtern", der Rest Tierschutz oder Privat (ältere Tiere).
    Es ist heute viel zu einfach, an einen Hund zu kommen - ob In- oder Ausland - und so lassen sich spontane Hundekäufe leider auch zu leicht umsetzen. Da macht man sich nicht unbedingt Gedanken über die Folgen. Und wenn es dann zu unbequem wird, kann man den Hund ja auch wieder abgeben. Das lernen ja leider auch die Kinder schon am praktischen Beispiel!


    Ich fänd es gut, wenn es Tierschutz-Unterricht in den Schulen gäbe - weltweit - einfach um mehr Respekt und Verantwortungsgefühl im Umgang mit Tieren zu vermitteln. Jäger gehen ja schließlich auch schon in Kindergärten und Grundschulen um den Kleinsten schon Verständnis für ihr "Tun", ähm... ich meine für Wald und Tierwelt zu vermitteln.
    Religionsunterricht findet auch schon sehr früh statt - warum dann nicht auch Tierschutz-Lehre? Wenn die Eltern schon nicht dazu in der Lage sind...

  • Liebe Dani,
    ich stimme Dir zu, dass oftmals Menschen Hunde halten, die sich besser einen Robodog anschaffen sollten...


    Grundsätzlich -um all das Elend in Deuztschland in den Griff zu bekommen- wären meine Vorschläge:


    -Züchten ja, aber nur auf Nachfrage -keine Massenproduktionen
    -Abgabe von Tieren (egal welche) nur wenn der neue Halter eine Art
    Sachkundenachweis erbringt (wenn ich mir ein Auto kaufe, lese ich vorher auch Prospekte und mache eine Probefahrt und vorher den Führerschein)
    -gründliche Aufklärung hinsichtlich der Eigenarten des Tieres und am Besten noch die Option, telefonisch UND vor allem persönliche Betreuung durch erfahrene Menschen, Trainer etc.


    Leider gibt es zu wenige Hundehalter, die sich tatsächlich mit Erziehung, Pflege, Verhalten, Krankheiten etc. auseinandersetzen. Für den Einen ist ein solcher Hund eine Herausforderung, an der er wächst und dieser Mensch sucht sich professionelle Hilfe und entwickelt idealerweise seine eigene- auf den Hund passende- Erziehungsmethode. Der Andere gibt auf, ist überfordert, das Ende von Lied heißt dann: der Hund ist schuld, weil panisch, hört nicht, jagd, beißt etc.


    Aber solche Maßnahmen sind einfach nicht durchführbar, weil aufwendig, Kosten und zum Teil abschreckend. Abschreckend darf es schon sein, wenn einem Hund damit -wie IndianaJones- erspart bleibt dass er durch so viele Hände gehen muss!


    Leider ist es immer einfach die Schuld bei den Tieren oder bei den Vermittlern zu suchen. Aber da die Tiere in Tierheimen, Perreras, Auffangststionen, Fincas reichlich sind und die Zahl der Menschen die sich meist uneigennützig um die Tiere kümmern eher gering ist, KANN dem Einzelnen Tier NIE soviel Zuwendung gegeben werden wie es braucht UND auch nie sein voller Charakter erfaßt werden. Hier werden immer nur Ausschnitte vom "Ist" Zustand erfaßt, nie aber das Gesamtbild, was ja auch nicht möglich ist da oftmals keine Vorgeschichte existiert.


    Ob vom Züchter oder vom Tierheim, oft habe ich erlebt, dass sich Menschen die noch keine oder wenig Erfahrung mit Hunden haben, sich ausgerechnet für den dominaten Welpen oder den problematischen Hund entscheiden weil er eben grade so süß oder beschützend wirkt, ohne draüber nachzudenken dass so ein Welpe Arbeit macht, wächst oder ein erwachsener Hund bereits Erfahrungen gemacht hat die ihn nicht unbedingt zum Traumhund für Anfänger machen. Seriöse Tierheime oder Vermittlungen fragen hier vorher nach und geben einen Hund eben auch mal NICHT ab, auch das habe ich schon erlebt.


    Wie dem auch sei, ich denke jeder entscheidet für sich selbst welchen Hund er zu sich holt. Die verantwortungsbewußten unter uns, wissen was sie sich und ihrem Umfeld "zumuten" können oder in wie weit sie in der Lage sind dem Tier ein hundgerechtes Leben zu ermöglichen.


    So, wieder ein Roman...


    LG
    Indi

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