Border Collie als reiner Familien/Begleithund!?

  • In meiner Frage geht es weniger um mich, als vielmehr um eine gute Freundin, die sich in den Kopf gesetzt hat, sich einen BC zuzulegen.
    Also es ist so, dass sie nie einen eigenen Hund hatte (es wäre also der Ersthund), sich aber in jeder freien Minute mit Hunden beschäftigt hat (Spaziergänge mit Nachbarshunden, lesen entsprechender Fachliteratur etc.).
    Seit dem sie denken kann, ist der BC wohl ihr Traumhund und nun möchte sie unbedingt einen haben!
    Meint ihr das ein BC auch ohne Hütemöglichkeit glücklich wäre, denn eigentlich sind bei ihr alle Vorrausetzungen für eine optimale Hundehaltung gegeben. So verfügt sie über ein relativ großes Fachwissen, hat, da Studentin relativ viel Freizeit, wohnt in einer grossen Wohnung auf dem Land, geht viel joggen und Fahrrad fahren etc. Ausserdem ist es ihr Wunsch, ihren Hund zum Rettungshund auszubilden, um ihn zu beschäftigen.
    Also ich sehe die ganze Sache ja relativ kritisch, einen Hund klar, auf jeden Fall, aber muß es denn gleich ein BC sein?
    Ich habe ihr schon einen Australian Shepherd als Alternative vorgeschlagen, der Erfolg war nicht besonders groß!
    Jetzt hat sie über eine Vermittlungsseite im Internet Kontakt aufgenommen zu einer Familie mit einem fünfmonatigem Border. Der Hund war wohl eine vorschnelle Anschaffung, jedenfalls wächst er der Familie über den Kopf und meine Freundin wird wohl bald hinfahren und ihn anschauen. Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, wenn der Kleine ihr gefällt, dass sie ihn gleich mitnimmt!
    Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, ich glaube schon, dass sie Alles tun wird um ihren Hund sowohl geitig als auch körperlich auszulasten, aber ich bin mir nicht sicher ob ein BC ohne Hütemöglichkeit nicht doch etwas "zu viel" Hund ist.
    Was meint Ihr?

  • hallo!
    du wirst viel kritik in diesem forum finden. schua mal hier:
    https://www.dogforum.de/viewto…9d46465d3e4b2e7888ef59d84


    das ist meine persönliche meinung:
    es kommt auf den hund an. wenn der trieb nicht so stark und ausgeprägt ist, kann der border mit diesen voraussetzungen sehr glücklich werden. aber wenn er einen grossen trieb hat, dann wird es nur mit hüten zufrieden sein.
    ich mache mit meinem BC als erster dogdancing danach hüten. meiner hüdin macht es nichts aus, wenn sie nicht an den schafen ist. also sie ist nicht überdreht und fängt auch nicht an autos zu jagen usw. aber wenn sie an den schafen ist, ist sie natürlich in ihrem element.
    ich kenne einige borders, unter anderem den fizeweltmeister im katastrofenhund. sie sind sehr motiviert und auf mich machen sie ein glücklichen eindruck.

  • Zitat

    Ausserdem ist es ihr Wunsch, ihren Hund zum Rettungshund auszubilden, um ihn zu beschäftigen.


    Hi Du!


    Zum Border Collie werden wohl noch mehrere was sagen und ich kenne diese Hunde auch nicht so gut, weil ich noch nie selbst einen hatte!


    Aber zum Thema Rettungshund kann ich doch was beisteuern... Zur RH-Arbeit gehört weit mehr, als den Hund zu beschäftigen! Da hängt ein Haufen von Zeit dran, die nichts und zwar absolut nichts mit dem Hund zu tun hat! Neben dem Suchen mit dem Hund muss man eine Erste Hilfe Ausbildung machen und eine Sanni-Ausbildung (A, B und C). Es gehört dazu, dass man Funken kann, mit Karte und Kompass umgehen kann. D.h. eine Sprechfunkausbildung sowie Kartenkunde und Einsatztaktik! Das sind viele Wochenenden. Bei uns hat man auch mindestens 4 mal im Jahr ein Wochenende Dienst. Meist jedoch öfter! Das bedeuted, dass man sein komplettes Wochenende von Samstag in aller Herrgottsfrüh bis Sonntag Abend ca. 20h rumsitzt und wartet, ob Einsätze kommen...! Je nachdem bei welcher Organisation man ist, kommen zusätzlich zu dem allem noch weitere Dinge dazu. Bei uns ist das Klettern und eine Winterausbildung für Akja-Fahren mit Ski und oder Snowboard! Abseilen mit Hund etc. Macht nicht alles Spaß... Vor allem wenn man das nur macht um den Hund zu beschäftigen!


    Man muss sehr viel Zeit, Arbeit und Motivation da rein stecken, um das wirklich machen zu können! Außerdem muss man sich VORHER fragen, ob man das kann mit Einsätzen... Es ist kein schönes Gefühl durch den Wald zu laufen und zu wissen, der Hund könnte jede Minute die kleine Peggy finden! Wenn es um Kinder geht ist da noch mal einiges mehr dahinter, aber auch bei einem vermissten Erwachsenen, den man tot im Wald auffindet gehört einiges dazu! Rettungshundearbeit ist etwas soziales, wofür man mehr oder minder "leben" muss. Es muss mit der Überzeugung übereinstimmen! Tut es das nicht hat man ein riesiges Problem in den Einsatz zu gehen! Zumal auch der Hund darunter leiden kann! Es ist auch für einen Hund gefährlich, er kann sich verletzen und das um das Leben eines vielleicht lebensmüden Menschen zu retten. Ohne Frage steht bei manch einem Einsatz das Leben des eigenen Hundes auf dem Spiel! Suche an nicht gesperrten Autobahnen in unwegsamen steilem Gelände etc. Von Gas und anderen gefährlichen Dingen mal abgesehen! Das alles muss einem bewusst sein!


    Ich hab festgestellt, dass manche Border Collies zwar suchen und ihre Arbeit auch ganz gut machen, aber es einfach nicht ihrer Art von "Arbeit" entspricht. Der Border Collie ist kein Hund, der stöbert...! Vielleicht fehlt ihm an mancher Stelle auch die Nase... Ich spreche nicht von allen Bordern, sondern von all denen die ich bisher als Rettungshund erlebt habe! Und keiner war so freudig, mit Eifer und Spaß bei der Sache wie manch andere Hunde, die einfach Nasenveranlagung und Stöbertrieb haben! So wäre vielleicht auch ein Jagdhund mit eben diesen genannten Eigenschafften für's Hüten absolut ungeeignet ;)


    LG murmel

  • @ Murmel


    ich kann Dir nur zustimmen, eine Rettungshundeausbildung macht man nicht nur um den Hund zu beschäftigen. Es sind unzählige Stunden, in denen der Hund nicht zum Zuge kommt, all die theoretische Ausbildung, die unzähligen Erste Hilfe Kurse, die HF Besprechungen usw. Für diese Zeit braucht man oft sogar noch einen Hundesitter, denn teilweise geht sowas ein ganzes Wochenende lang.
    Mich hat vor vielen Jahren mal ein Prüfer gefragt "sind sie bereit Ihren Hund da reinzuschicken, auch wenn Sie wissen, er kommt evtl. nicht mehr raus." Damals habe ich voll entrüstet geantwortet , nein nätürlich nicht. Die Antwort kam- dann haben Sie hier ihre Rückfahrkarte- das wars. Gott sei Dank durfte ich die Prüfung doch machen (und hab sogar bestanden). Aber es trifft den Kernpunkt der Ausbildung, es gehört soziales Engagement, Kameradschaft und die Bereitschaft dazu auch am Heiligen Abend in der Matsche rumzurennen um nach einem Selbstmörder zu suchen.
    Den Zeitfaktor einer solchen Ausbildung darf man nicht unterschätzen. Ein freies Wochenende gibt es nicht mehr.


    @ Sleipnir
    Um den Hund zu beschäftigen sollte man sich sehr gründlich überlegen, ob das wirklich der richtige Weg ist.


    Christine

  • wow, wusste gar nicht wieviel bei sonem "Retterteam" dahintersteckt, und das sind ja nur ein paar Aufzaehlungen....respect fuer jeden der das macht, kann ich da nur sagen!! :gut:


    is nix mit eben mal in der Lawine schnueffeln, finden und happy happy,haw? denn das ist ja das, was man(oder ich zumindest) mit "rettungshund" verbindet.
    Gibts da eigentlich Buecher drueber? Also nicht unbedingt Fachliteratur sondern eher der Alltag oder wie sieht ein Einsatz aus oder nen Roman oder sowas?


    Mein Interesse ist geweckt ... ;)


    gute n8
    zD

  • Die Antwort ist NEIN!
    Ein echter Border, und ein ebensolcher solls ja wohl sein, ist ohne das Hüten in jeder Hinsicht unzufrieden und endet im schlimmsten fall als Gefahr für sich und seine Umwelt!


    ABER:
    Bitte last uns diesen Thread nicht weiterführen, denn wenn du mal in alten Threads nach schaust findest du genug antworten auf dieses Thema!
    Die Meinungen gehen leider finster auseinander und dies hier führt Gewiß zu einer der vielen Endlosdisskusionen!


    Von daher, einfach viel Spaß mit der "Suchen"-Funktion!


    VG Kai

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