Dienstlich geführte vs. privat geführte Hunde

  • Zitat


    Jetzt seid doch wieder lieb zu mir....
    Hängt Euch doch nicht an einigen wenigen Worten auf.... Ich schreibe hier in Eile, zwischen Rechnungen schreiben und Angebote machen... Da ist nicht jedes Wort wohl überlegt und manchmal vielleicht sogar etwas blöd, weil menschlich.....

    Also ich wollte Dir nix böses... :ops: Ich möchte manche Argumente nur verstehen.

    Du sprachst den gemäßigten Trieb an bei unserer Layla... ich bin mir nicht sicher ob der Trieb bei ihr nicht eher hoch ist... nur das sie ansonsten sehr ausgeglichen ist, außerhalb der Schafe... Sie ist ja erst 14 Monate und manches muss sich ja noch weiter entwickeln...

  • bordy: Du verurteilst hier gerade, ohne irgendwas zu wissen....

    Ich verstehe einfach nicht, daß die meisten ganz einfach mal davon ausgehen, daß bei Hunden, die hören "müssen" (Diensthunde usw.) bestimmte methoden sein MÜSSEN, obwohl sie es selber auch nicht besser wissen. Aber es wird einfach der Sache zugestanden, obwohl es in der Literatur und Wissenschaft genug Beweise gibt, daß es eben doch ohne geht, sogar besser und zuverlässiger...
    Ich gehe lieber erst mal davon aus, daß diese wissenschaftliche Literatur die Wahrheit sagt, weil ich damit für alle Tierquäler Argumente in der Hand habe. Stachel, Teletakt und Schmerzen jeglicher Art sind Tierschutzrelevant und der Gebrauch verboten. Daß sich immer noch bestimmte Sparten drüber wegsetzen ist schon schlimm genug. Und daß Leute hier, die es selber auch nicht wissen, das Zeug auch noch vertreten, ist noch viel schlimmer...

    Nein, ich bin sicher keine Fachfrau im Sinne von 1000 Hunde in jeder möglichen Sparte ausgebildet haben oder ähnliches, aber wer das von sich behaupten kann, werfe den ersten Stein...
    Aber ich habe ganz sicher viiieeel Erfahrung, habe viel gesehen, bin weder zu naiv alles zu glauben noch zu arrogant alles in Frage zu stellen. Ich gehe mit offenen Augen durch die Hundewelt und ICH sehe es einem Hund an, der mit Druck gearbeitet wird... egal ob im Obedience oder im Schutzdienst... Und leider sehe ich das oft genug... Ich selber brauche solche methoden nicht und mein Hund ist jüngster und erfolgreichster in seiner Klasse in unserem Landesverband. Er ist in den Prüfungen sowie im Training absolut zuverlässig, führt immer aus, mal perfekter mal weniger perfekt, was aber meist durch seine enorme Geschwindigkeit in der Ausführung bedingt ist. Also braucht mir echt keiner mehr zu erzählen, daß man bestimmte üble Methoden braucht um einen Hund egal in was auszubilden.. Noch vor wenigen Jahren (in vielen Vereinen heute noch) hieß es auch im Schutzdienst ohne Starkzwang geht es nciht... Diese Leute können sich nicht mal vorstellen, daß ein Hund freiwillig das Holz bringen könnte....

    Jörg: Der Trieb ist sicher gemäßigt im Sinne von Maß im Sinne von richtig. Klar, ist der dann an den Schafen hoch, weil er da auch hin gehört. Aber übertriebene Triebe braucht sicher keiner. Das sind dann solche, die wirklich alles hüten, was ihnen vor die Nase kommt und die auch mit 300 Schafen nicht zufrieden sind und früher oder später an dem hohen Streßlevel eingehen... Genau wie es inzwischen immer mehr Malis gibt, die wegen jedem Scheiß an die Decke gehen, die in alles reinbeißen, die nie still sitzen können, die vor lauter Streß ständig Durchfall haben usw.. Die Liste ließe sich endlos fort führen...

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    Ich verstehe einfach nicht, daß die meisten ganz einfach mal davon ausgehen, daß bei Hunden, die hören "müssen" (Diensthunde usw.) bestimmte methoden sein MÜSSEN, obwohl sie es selber auch nicht besser wissen. Aber es wird einfach der Sache zugestanden, obwohl es in der Literatur und Wissenschaft genug Beweise gibt, daß es eben doch ohne geht, sogar besser und zuverlässiger...

    Es ist dir evtl. noch nicht aufgefallen, aber hier schreiben gerade zu einem großen Teil Leute, die fast täglich in den genannten Sparten arbeiten und es durchaus auch versuchen, so weit wie möglich positiv zu arbeiten. Hier hat niemand gesagt "positiv ist Mist".
    Theorie ist schön und gut, aber wie du mal wieder ignorierst, Praxis ist nunmal oft anders. Weil niemand die absolut gleichen Rahmenbedingungen wie im sterilen Labor schaffen kann, weil jeder Hund ein Individuum ist, nicht zuletzt auch, weil zu einem Team immer auch eni individueller Hundeführer gehört.
    Ich arbeite gerade im Forschungs und Entwicklungsbereich eines großen Motorherstellers und auch hier entspricht die Theorie nur selten genau der Praxis. Das sind aber nur Maschinen. Vielleicht kannst du dir dann denken, wie das erst mit einem Lebewesen sein muss.


    Übrigens : Ein Stachel ist nicht verboten.

  • Zitat

    Ihr fragt mich die ganze zeit, wieviele Ich selbst ausgebildet habe, aber da muß ich zurück fragen: Wieviele habt Ihr denn ausgebildet???

    Keinen. Zumindest keinen der VPG-Prüfungen läuft, oder jagdlich geführt wird oder sonstiges. Aber genau deswegen schimpfe nicht über diese Ausbildung. Eben weil ich es auf eine andere Art nicht besser/genauso gut hinbekommen habe...

    Und was man z.B. bei den jagdlich geführten Hunden nicht vergessen darf, ist das deren Ausbildung nicht eben mal so geht. Unsere ganzen Hunde dürfen nicht jagen. Meine kleine hat das ab einem Alter von 8 Wochen gelernt. Gejagt wird nicht, bzw. nur nach meinen regeln und die schließen Wild aus!! Die jagdlich geführten Hunde, dürfen aber jagen. Aber eben nicht immer. Und das einem Hund zu erklären, ist nunmal nicht einfach. Vorallem geht es doch auch gar nicht darum den Hund zum Spaß mit Zwang auszubilden (ich nehm die Freaks jetzt mal raus, die gibt es überall). Es geht darum den Hund z.B. über das Down sofort am Boden "festzutackern" und ihm somit u.U. das Leben zu retten.

    Der Stock beim hüten ist doch auch eine Art Zwang. Er zwingt den Hund zum Abstand halten. Das kann ich aber bei einem Jagdhund nicht machen, dazu ist er zu weit weg, was seine Arbeit auch erfordert! Ich kann keinen Jagdhund an das Reh stellen und ihn mittels Stock o.ä. auf Abstand halten..

    Ich wollte Dich nicht angreifen! Meine Frage wieviel solcher Hunde du ausgebildet hast, war ganz ohne Hintergedanken, sondern nur aus reiner Neugier ;)

  • Zitat

    dass wenn der Familienhund in einer bestimmten Situation versagt einfach NICHTS passiert normalerweise, außer vielleicht einem aufgebrachten Besitzer

    Hat ein Familienhundebesitzer deswegen denn von vorneherein eine andere Intention? NEIN!
    Im übrigen kann schon sehr sehr viel passieren, wenn das nicht klappt. Wenn man sich mal die ganzen Beißunfälle anschaut. Waren doch meistens Familienhunde und keine dienstlich geführten, oder?
    Dazu kommt, das ich zwei Russell Terrier führe. Einer davon mit extremem Jagdtrieb. Er wird nicht jagdlich geführt (siehe Unten), es ist aber dennoch NICHT okay wenn er ein Tier hetzt oder gar wildert!
    Also muss auch ich, als "Ottonormal-Hundehalter" einen erhöhten Anspruch darauf haben, oder nicht?
    Ich arbeite mit "Jagdersatz", aber dennoch tut ein Jäger doch nichts anderes oder? Er bildet seinen Hund in DER Arbeit aus für die er ihn einsetzen möchte. Der Hund darf, kontrolliert und geleitet den Trieb 'rauslassen' und arbeiten. Mit dem Unterschied das Jäger eben direkt am Wild arbeiten, arbeiten Andere z.B. mit dem Beuteersatz. DA es auch heir nicht passieren darf das der Hund wildert oder unkontrolliert hetzt. Auch HIER muss er einfach funktionieren und das doch auch 100% oder?

    Natürlich passiert nichts wenn ein Familienhund beim Platz und Bleib aufsteht. Aber beim Diensthund DA in der Regel auch nicht. Wenn ein Ottonormalhundehalter einen Hund auf dem Grundstück hat, darf der sich auch nicht erlauben einfach so zu zupacken - wird ja auch geahndet.
    Auch hier muss er funktionieren, oder?

    Ich habe auch NIE behauptet das es keiner oder zu wenige probiert haben, sondern es war lediglich eine FRAGEstellung OB es so sein könnte!? Also unterstellt mir das bitte nicht!
    Ich kenne nur ein paar Leute die ihre Jagdhunde beclickern und andere Methoden anwenden und auch deren Sporthunde. Diensthunde allerdings habe ich nur die "harte schiene" kennengelernt mit: "Wenn die nicht parieren dann gibts nen Leinenruck vom feinsten" oder dem 'typischen' rumgebrülle und Hund auf den Bodengedrücke wenn er nicht "parriert".

    Leider driftet diese Diskussion wieder ab in die Richtung: Ihr habt nen Hund in dem Bereich nicht ausgebildet sondern "nur" nen Familienhund, also habt ihr keinerlei Ahnung!
    Es gibt auch Leute die genau das aber nicht wollen, nen Hund in dem Bereich führen, eben aus SOLCHEN Gründen.
    Die Plätze und Vereine die ich kennengelernt habe (das waren so einige, bis wir die richtige Huschu/Hupla gefunden hatten) und Sportarten wie VPG anbieten bilden mit den wirklich "harten" Methoden aus.
    Und darauf hatte ich keine Lust und da gegen anzukommen ist ja wohl auch mehr gegen den Sturm rennen als alles andere und würde einem das Vereins oder Huschuleben zur Hölle machen. (Und bevor man ein System 'stürzen' kann oder etwas verändern, muss man erstmal wirklich REIN kommen und sich hochschlafen ähh arbeiten meinte ich natürlich ;) )
    Na dann lieber doch nicht ;)

    Zur Jagdausbildung, naja um den Hund jagdlich zu Führen ist ein Jagdschein nötig, dieser Kostet einiges an Kohle und als Student ist das nicht sooo einfach - auch wenn man da schon "Rabatt" bekommt. Nur haben muss man es ja auch, oder? (Ansonsten JEDERZEIT, weil ich das grüne Abi einfach GUT finde, vorallem für meinen Arbeitsbereich :P )

    Wobei ich durch viele Bekannte und Freunde, sowie Züchter, welche Jäger und Jagdhundeführer sind auch Eindrücke und Eiblicke in die Ausbildung der Hunde bekomme. Wenn auch nur in "Speziellen" Gebieten, da die meisten eben doch Russell Terrier führen und ich nur wenige andere Ausgebildete Hunde kenne.
    man treibt sich halt doch in Terrierkreisen rum wenn man welche hat :p

    Ich denke mir geht es vorallem auch um die Grundeinstellung die man hinter solchen Ansätzen und Methoden lesen kann.
    Und vorallem auch die allesübergreifende Meinung, seine eigene Wahrheit sei auch die der Anderen, was sich sehr gut auf die Hundeausbildung übertragen ließe.

    Nina

    edit:

    Zitat

    Ich wollte Dich nicht angreifen! Meine Frage wieviel solcher Hunde du ausgebildet hast, war ganz ohne Hintergedanken, sondern nur aus reiner Neugier


    @ Kathrin, na das hoffe ich doch :p

  • Code
    Aber beim Diensthund DA in der Regel auch nicht. Wenn ein Ottonormalhundehalter einen Hund auf dem Grundstück hat, darf der sich auch nicht erlauben einfach so zu zupacken - wird ja auch geahndet.

    Der große Unterschied bei all den Dingen die du aufführst ist einfach der : Ein Dienst- oder Jagdhund hat gelernt in gewissen Situationen bestimmte Handlungen auszuführen die für ihn erstmal ein Triebziel befriedigen.
    D.h. der Jagdhund muss manchmal hetzen und packen ohne sich von Stacheln und sonstigem Gestrüpp abhalten zu lassen und ein Diensthund muss bisweilen auch verteidigen. Ein normaler Familienhund macht diese Erfahrungen im Idealfall garnicht und wenn, dann wird es nicht noch bewusst gefördert.
    Was ein Hund nicht kennt, kann man ihm leichter verbieten.. Nicht umsonst ist es um ein vielfaches leichter einem Hund das Jagen zu verbieten, der noch nie Erfolg hatte (Erfolg ist auch schon dicht an das Wild heran zu kommen), als einem, der sich damit schoneinmal selbst bestätigt hat.

    Ich will dich nicht angreifen und ich bin auch nicht der Meinung das jeder Familienhundebesitzer keine Ahnung hat. Es ist nur einfach Tatsache, das man mit einem "Normalen" Hund in ganz anderen (Trieb)Bereichen arbeitet und es sich viele "Normalo"hundehalter darum zu einfach machen. Da werden dann automatisch alle zu Tierquälern, weil Wuffi daheim das Platz ja auch so schön macht , weil Mami dafür immer schön klickt und füttert (jetzt ganz bewusst übertrieben gesagt).

  • Zitat


    Übrigens : Ein Stachel ist nicht verboten.


    Oder doch? :???:
    Das hab ich dazu gefunden:

    Zum Thema Hundeerziehung mit Stachelhalsband hier ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm zum Thema:
    “Strafrechtliche Grenzen der Hundeabrichtung”

    Auszug aus der Urteilsbegründung (Zitat:)
    „Abgesehen davon ist angesichts des Verbots nach § 3 Nr.4 TierSchG die Verwendung eines Stachelhalsbandes mit nach innen gewendeten Stacheln und obendrein verkürzter Schlaufe schon für sich allein genommen ein Mittel, das mit der Einführung des Tierschutzgesetzes in der geltenden Fassung als Abrichtungsmittel für Hunde schlechterdings nicht mehr hingenommen werden kann (vgl. BT-Dr VI 3556; Lorz, BT-Dr § 3 Rdnr.34).“

    OLG Hamm, Urteil vom 27.02.1985 – 4 St 16/85

    Damit schließt sich der Kreis zwischen einer eher allgemeinen, im Einzelfall auslegungsbedürftigen Vorschrift im Tierschutzgesetz der Bundesrepublik Deutschland und einer klaren Definition durch ein deutsches Oberlandesgericht:
    Stachelhalsbänder sind als Mittel der Hundeerziehung verboten!
    Erst recht gilt dieses Verbot für den Bereich der “privaten” Hundeerziehung, wenn unerfahrene und uneinsichtige Hundebesitzer glauben, ihren Vierbeiner nur durch schmerzhafte Methoden an unerwünschten Handlungen hindern zu können. Alle hierdurch ent-standenen “Erfolge” sind trügerisch und können fatale Fehlreaktionen des Hundes auslösen – die dann wiederum mit den vorgenannten Methoden “bekämpft” werden.
    Ein “Fehlverhalten” des Hundes gibt es nicht (korrekt wäre: unerwünschte Handlung aus Sicht des Menschen). Alle angeblich “falschen” Reaktionen eines Hundes sind direkte Auswirkungen einer falschen (wenn auch gutgemeinten) Erziehung und Kommunikationsproblemen seines Besitzers.


    Conny

  • conny06

    Was man im Net so alles findet.. ich bezweifle das das echt ist und wenn, wird in offiziellen Statements mit Stachelhalsband meist ein Oberländer gemeint.

    Viele Diensthunde werden größtenteils am Stachel geführt und das sind wohl die letzten die öffentlich gesetzlich verbotene Mittel anwenden werden.

    Zum Rest: Ich will nicht wieder Seitenlang über Stachel Pro und Contra diskutieren, du hast recht und ich meinen Feierabend :gott:

    Ihr regt euch alle darüber auf, das viele nur die schlechten Seiten der rein positiven Ausbildung sehn, aber seid die Ersten, die ordentlich draufhaun ohne jede differenzierte Betrachtung, wenn irgendwas nicht dazu passt.
    Es gibt nunmal nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern auch Grau.

  • Zitat

    conny06

    Was man im Net so alles findet.. ich bezweifle das das echt ist und wenn, wird in offiziellen Statements mit Stachelhalsband meist ein Oberländer gemeint.

    Viele Diensthunde werden größtenteils am Stachel geführt und das sind wohl die letzten die öffentlich gesetzlich verbotene Mittel anwenden werden.

    Zum Rest: Ich will nicht wieder Seitenlang über Stachel Pro und Contra diskutieren, du hast recht und ich meinen Feierabend :gott:

    Ihr regt euch alle darüber auf, das viele nur die schlechten Seiten der rein positiven Ausbildung sehn, aber seid die Ersten, die ordentlich draufhaun ohne jede differenzierte Betrachtung, wenn irgendwas nicht dazu passt.
    Es gibt nunmal nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern auch Grau.

    Das hätte man sich auch sparen können, solche Verallgemeinerungen sind der Diskussion sicher nicht nützlich!

    Bitte überarbeite Deinen Avatar bevor ich Augenkrebs bekomme!!

    Grüße

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