Manchmal nerven die Samthandschuhe

  • Also Futter verweigert Jessy auch in jeder Stresssituation ( :irre: @ sss).
    Und durch Futter "ablenken" sollte man erst recht nicht. Denn meistens ist es leider so,d ass der Hund damit sofort verknüpft, dass sein Verhalten (ängstlich, scheu etc) genau das RICHTIGE ist.

    Wir haben Jessy regelrecht Angstsituationen "aufgezwungen" - blieb uns ja auch nichts anderes übrig - bei der Vielfalt von Ängsten. Wenn sie draussen an der Leine wegzog oder flüchten wollte sind wir stehen geblieben, haben sie ignoriert, uns ganz normal unterhalten und der Situation soviel Normalität und Neutralität verliehen wie's nur ging. Anfangs war der Hund natürlich extremst gestresst und die Übungseinheiten wurden auch sehr kurz gehalten. Aber jetzt nach über 2 Jahren sind ihre einzigen Ängste nur noch Silvester, die Müllabfuhr und der "böse" Mann von DHL, der keine Leckerlies mehr rausrückt :D

    Aber hat wie gesagt auch über 2 Jahre gedauert - und oft mit der "1 Schritt vor - 2 Schritte zurück"-Methode :roll: Aber Wurst weil irgendwann schaffst du 3 Schritte vor und gehst "nur" 2 zurück. Dann biste immerhin schon mal (insgesamt) 1 Schritt weiter ;)

  • Ja, Schilddrüsenprobleme können zu Aggressionen, Panikattacken, Lethargie, Unruhe etc, etc. etc führen. Übrigens wie beim Menschen auch. G**gle mal.

    Ich würd mich freuen, wenn du mich kurz anmailst. Bin übernächste Woche in deiner Nähe und vielleicht können wir uns ja treffen.

    (email-Button unten in der Leiste :D )

    LG
    cazcarra

  • @tuuundto und rottifrauchen
    Hab jetzt endlich auf eure emails geantwortet (nachdem gestern beim Schreiben der blitz einschlug und das Internet bis gerade lahmlegte :motz: )

    tuundto, ist ein ziemlicher Roman geworden *sorry*

    Ich würd mich über Feedback freuen...

  • Ich kenn Kinesiologie nur bei Menschen. Hier wird über Muskeltests Streß/Angst beim Menschen ausgetestet. Und nur wer dem Streß/Angst ins Auge sehen kann, kann sich mit ihm auseinander setzen und diesen auflösen, sagt die Kinesiologin. Das geht dann in die Psychokinesiologie und ist hochinteressant. Was die alles so ans Tageslicht holen, woran man sich selber überhaupt nicht erinnern kann bzw. was einem selber nicht bewusst ist...... und genau dieses Vorhanden sein der Probleme und sich dessen nicht bewußt sein, das lässt dann Depressionen/Angstzustände usw. entstehen.

    Wie das bei Hunden gemacht wird, kann ich mir nicht vorstellen, aber würde mich sehr interessieren.
    Und Fridolin: Sehr nett dass Du Deine Hilfe hier anbietest. Scheu Dich nicht mit solchen Ratschlägen zu kommen. Die, die es in der Luft zerreissen, können froh sein, es noch nie gebraucht zu haben und die die es wirklich brauchen, sind SEHR FROH über solche Ratschläge.

    Klar dass die Leute, die fest an sich selber glauben und wie ein Fels im Leben stehen, SOETWAS nicht nötig haben. Die können nicht verstehen dass es soetwas gibt, weil sie es von Geburt an zu ihrem Eigen gemacht haben. Dann gibt es aber noch die 'anderen' (zu denen ich mich auch zähle), die eher so wie die Bäume durch das Leben wanken und manchmal bei argem Sturm Angst bekommen, dass sie entwurzelt werden und die sind froh, wenn mal von woanders her ein laues Lüftlein (eben der Ratschlag oder Tipp) weht damit wieder mehr Halt ins Leben kommt.
    Puh :irre: - das war ja schon fast poetisch, sollte aber nur mal aufzeigen, dass es eben solche und solche Leute gibt, aber jeder jeden akzeptieren sollte.
    Und deshalb kann ich Dein Zögern verstehen, aber für die suchenden Leute ist so ein Ratschlag sehr wertvoll. Und deshalb immer mal raus mit der Sprache. Wer's doof findet, da nicht nötig, dem sei gratuliert und die anderen freuen sich, überhaupt mal von so etwas zu hören.

    Und Finger weg von in der Apotheke geholte Globulis. Es kann sicher unterstützend was homöopathisches gegeben werden, aber das muss wirklich vom Fachmann ausgesucht werden. Und wie gesagt, eine vollständige Heilung wird nicht erfolgen - ganz sicher!!!!!

    Die Schilddrüsenuntersuchung macht in jedem Fall Sinn. Meine Trainerin hatte schon einige Hunde, die von Verhaltenstherapeuten zu neuen Trainern gereicht wurden und am Schluß war's die Schilddrüse!

    Es würde mich seeeehr freuen, wenn Du weiterhin berichten würdest, was Du unternommen hast und was dabei rausgekommen ist.
    Ich bin ja auch homöopathisch tätig (bis jetzt nur bei Menschen) und interessiere mich ebenfalls für den ganzen 'Esotherik***eiß'.

  • Hallo tuundto,

    ich kann Dich sehr gut verstehen- ich habe selber seit 3 Jahren einen jetzt 4 jährigen Rüden, der in seinem ersten Lebensjahr etwa täglich mit nem Baseballschläger und vielem mehr misshandelt wurde (von seinem "Züchter").

    Der Hund hatte Angst vor ALLEM- nur vor mir und unserer Wohnung nicht. Ich durfte um gottes Willen niemals in seiner Nähe laut werden o. ähnliches, mein Lebensgefährte konnte ihn erst nach 4 Wo. anfassen.

    Nach zwei Jahren "Eideidei, du Armer", "Gutschi, gutschi- beruhige dich doch" usw. hatte ich völlig die Schnautze voll (an ein normles Leben war nicht zu denken, der Hunde "behinderte" einen bei allem). Ich behandelte ihn von einem Tag auf den Anderen wie jeden anderen Hund. Es kam nämlich öfter vor, dass er sich nach einer Panikattacke losriss und einfach nach Hause lief.

    Jedenfalls schnautzte ich ihn auch mal richtig an, ignorierte jedes Zittern oder nervöses Getue, schepperte in der Küche mit Töpfen, ließ ihm absolut NICHTS durchgehen- ich war streng ohne Ende- belohnte ihn nur, wenn er wirklich angstfrei reagierte. Innerhalb eines Jahres hat sich der Hund zu 70% gebessert....

    Er wird nie normal sein, aber jetzt machen uns unsere Spatziergänge mit anderen Menschen und Hunden (!) endlich Spass....

    Und zum Teil muss ich sagen, dass ein Hund schnell lernt, welche Vorteile er durch sein ängstliches Getue hat. Mein Dicker hatte sich ca. 30% seiner Angstursachen angewöhnt, weil es für ihn praktisch war. Nach dem ersten Schnautzer war der Regenschirm auf einmal kein Problem, vor dem er früher ausgetikt ist.

    Denk mal darüber nach, lg

  • cazcarra
    Melde mich sicher, vielen Dank. Muss aber schon wieder weiter. Mein Tag hat zu wenige Stunden.


    Fridolin
    Ganz lieben Dank für den spannenden "Roman" :D
    Ich melde mich noch persönlich, bin ein wenig im Schuss momentan. Und ich will deine Mail nicht einfach schnell, schnell beantworten.


    BigSandy
    Lieben Dank für die Poesie :smile:
    Du sprichst mir aus dem Herzen.
    Fühle mich momentan so gar nicht als Fels in der Brandung. Auch wenn ich weiss, dass ich das sein soll.
    Tucker ist dermassen sensibel, dass ich manchmal vermute, dass er besser weiss wie ich mich fühle, als ich selber.
    Will heissen, selbst wenn ich versuche souverän zu wirken, durchschaut er mich.
    Ich arbeite daran. :roll:

    Die Schilddrüse werde ich in jedem Fall kontrollieren lassen. Das sollte eben auch in dieser Klinik gehen, siehe Link.
    Dazu muss ich aber erst das Sparschwein füllen.
    Eine Resonanzanalyse (sollte kein Hokuspokus sein! Falls jemand Erfahrung hat damit, wäre sehr interessiert.) alleine kostet schon schlappe 200 Euro. Schilddrüse wird im ähnlichen Bereich liegen.

    Die anderen Tipps werde ich mir in Reserve behalten, da ich mich auf etwas konzentrieren will. Kann das arme Tuck ja nicht von Pontius bis zu Pilatus (sagt man das so?) schleppen.


    Fightmaaaan
    Och, est tut gut. Ich glaube du kannst nachfühlen wie es mir ab und zu geht :/
    Die Ängste deines Hundes hatten wenigstens eine Ursache. Die kenne ich bei Tucker ja (noch) nicht. Er entwickelt diese, ohne dass ich eine Ahnung habe weshalb.
    Ich habe Bedenken noch weitere auszulösen, wenn ich ihn mal anschnauzen würde. Bin nicht sicher ob das gerade bei Tuck nicht ein Vertauensbruch wäre. Ich vermute es aber stark.


    Im Moment bemühe ich mich stark an der Bindung zu arbeiten, vor allem mit Dingen wie Agility. Das liebt er und kann doch nicht ohne mich.
    Muss aber auch mal etwas, wozu er keine Lust hat.
    Wie die Hürden, die findet er nämlich überflüssig. Lieber Tunneeeeeeeeeeeeel...
    Momentan bilde ich mir ein, dass es positiv auf ihn wirkt. ;)
    Dummerweise haben wir nun für 3 Wochen Sommerpause.

  • Hallo,

    wenn es Euch beiden so viel Spaß beim Agility bereitet, dann mach doch in den drei Wochen einen kleinen selbstgebastelten Agilityparcour zuhause im Garten.

    Das geht einfach und schnell (Besenstiel, Decken, Tische und Stühle). Vor allem stärkt es auch eure Bindung und wenn er Spaß hat und einiges meistert, dann stärkt dies auch sein Selbstvertrauen.

    Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen. Such nach Möglichkeiten und Hilfe für Euch beide.

    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen.

    Liebe Grüße und halte uns mal auf dem Laufenden

    Steffi

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