Sport...aber kein HÜTEHUND

  • @schopenhauer


    hast Du Dir schon einmal eine Agi-WM oder ein anderes hochrangiges Turnier angeguckt? Wieso kann man einen Border in einem sehr schwierigen Parcours nicht mehr lenken? Nur die fehlerfrei Schnellsten gewinnen und wer gewinnt da?


    Hier zeigt sich eben die Führkunst, der Laufstil, das Timing und das Team.


    Ich finde es auch am schönsten, Agi aus Spaß an der Freud zu betreiben und nicht schon die Rasse für angeblich zukünftige Siege auszuwählen. Das größte Hindernis fürs Nichtgewinnen ist nicht der (vorausgesetzt triebige und willige) Hund, sondern das bin ich, als Teamchef. M e i n Talent ist das Entscheidende beim Aufbau eines optimalen Stils und einer super Bindung.


    Wenn ich einen kleinen Hund habe, kann ich gegen keinen Border Collie verlieren, weil es eben der Größe des Hundes entsprechend 3 Startklassen gibt. Der BC tritt nicht gegen meinen Hund an. Ich kann also auch mit einem kleinen Terrier Weltmeister werden.


    Aber bei den großen Hunden haben nicht viel andere Rassen auch nur den Hauch einer Chance gegen einen BC, wenn es um wirklich große Turniere geht. Ein Dis kann jedem passieren und Fehler kann auch der Beste sammeln, aber es starten nur die Besten der Besten mit den schnellsten fehlerfreien Hunden und jetzt zeigt sich, wer den optimalen Stil, das optimale Timing und einen konzentrierten Hund hat. In der Regel wird's der BC sein, der gewinnt.


    Wenn Du auf irgend welchen Plätzen beim Training HHs siehst, denen der BC davon oder weiß Gott wohin läuft, liegts nicht am Hund, es liegt an der Führung. Wer einen tatsächlich geeigneten Hund hat (nervlich und körperlich und weil er begeistert von Agi ist) und wirklich professionelles Agi ausüben möchte, dem bleibt nur die Teilnahme an vielen Seminaren bei wirklichen Meistern, am besten den Weltmeistern.


    LG


    Maria


    LG

  • @ yane


    Ja, genau, man muss schnelle Hunde führen können, sonst ist es ganz schnell ne dis. Aber wenn ich guck, wie die meisten Hunde führen, dann wirds mir nur schlecht!



    maria
    Und ja, ich hab mir schon mal ne Agi-WM angeguckt. Und ja, ich habe mir schon hochrangige Turniere angeguckt. Ich kenne mich schon im Hundesport aus. Vermutlich mehr, als ihr glaubt! Und das was im Agility grad läuft, finde ich äußerst bedenklich. Übrigens, mein Verein richtet auch selber Turniere aus.


    Und nein, man braucht keine Seminare bei Weltmeistern, die sind eigentlich kein Vorbild!

  • wenn Weltmeister das Führen nicht könnten und das optimale Timing nicht drauf hätten, wären sie nicht Weltmeister geworden.


    Nur davon war die Rede. Nicht gesprochen haben wir über die sonstige, ganz persönliche und individuelle Beziehung, Einstellung des WM zu seinem Hund. Darüber kann nur befinden, wer ein solches Team wirklich privat sehr gut kennt.


    Ich kenne nur 2 Teams sehr, sehr gut in dieser Kategorie und da stimmt alles. Von A wie Aufzucht bis Z wie Zusammengehörigkeit. Wenn ich Hund sein müsste, wäre ich es hier sehr gern. Sicher kann man das nicht von allen Teams behaupten und ich als Hund wäre auch gerne noch dann geliebt und geachtet, wenn ich mal nicht mehr mag oder nicht mehr kann.


    Aber so ist es doch überall, egal wer was mit seinem Hund macht oder nicht macht und kein Sport oder Nichtsport sagt etwas aus über die Haltung des Tieres und seiner guten oder schlechteren Lebensumstände.


    LG


    Maria

  • Ich kenne die Trainingsmethoden von manchen WMs. Schon mal genau hingeschaut? Und übers Doping mag ich gar nicht nachdenken. Und das ist einfach Fakt! Und dass da oben alles stimmt? Ne, man sollte wirklich seine Augen öffnen und nicht nur verklärt sehen.


    Wobei ich auch einen WM-Teilnehmer kenne, der wirklich toll mit seinem Hund umgeht.


    Erkläre mir mal, warum so viele mehrere Hunde haben und warum sie alle mit einem gewissen Alter verschwinden? Das Sportgerät ist ausgebraucht, der Hund schlichtweg fertig!

  • Genau was Du schreibst, meinte ich ja. Und solches oder solches Verhalten triffst Du überall, nicht nur beim Agi, auch beim gewöhnlichen Haushund. Die Einstellung und die Bindung macht's aber wir schrieben doch ursprünglich nur darüber, welche Hundeart(en) fürs Agi am besten geeignet ist (sind) und was es mit der Führung auf sich hat. Alles Andere steht auf einem anderen Blatt und schweift vom eigentlichen Thema oder der ursprünglichen Frage ab.


    LG


    Maria

  • Also ich hab' ja, auch im Midi-Bereich, nun nicht unbedingt den typischen Agility-Hund und mich grusselt es schon ein bißchen, wenn ich irgendwo lese, man müsse sich diese oder jene Hunderasse zulegen, um Hundesport machen zu können. Das reduziert in meinen Augen den Hund zu einem Sportgerät.


    Ich mache doch in erster Linie Hundesport weil ich einen Hund habe und habe nicht den Hund weil ich Sport machen will (ich hoffe ihr versteht was ich mein :???: ).


    Klar bin ich froh, daß meine Schwarze Agility genauso mag, wie ich, aber ich nehme es meinem Roten auch nicht übel, daß er nix damit anfangen kann und lieber schwimmt oder Mauslöscher aufbuddelt. Und klar freue ich mich, wenn wir einen Pokal nach hause bringen, aber ich bin auch nicht böse, wenn wir mit 2 DIS heim kommen.


    Übrigens werde ich öfter mal gefragt, Agility mit einem Cocker??? Geht das denn??? (Obwohl bei uns hier einige sehr erfolgreich mit ihren Cockern Agi laufen). Eine Frage die mich immer auf Höchste irritiert, weil warum denn nicht??? Nur weil ein Cocker eben vielleicht anders reagiert als ein Hüter??? Ja und?? Dann muß ich eben entsprechend trainieren und reagieren, damit der Hund weiß, was ich von ihm will und wer das Sagen hat.


    Und wenn einem der Cocker mal im Training im Parcours stehen läßt und ist seiner Wege geht, dann muß man entsprechend handeln. Vel hat das auch schon gemacht und danach war das Training halt für sie zu Ende und sie mußte den anderen vom Rand aus zuschauen. Man konnte förmlich sehen, wie es im kleinen Cockerkopf rattert, diese Konsequenz von ihrem geliebten Agi ausgeschlossen zu sein, hat ihr nämlich gar nicht gepaßt und schon waren die Fronten geklärt. Vielleicht muß man so was bei einem Sheltie oder BC nicht machen, aber das schließt doch noch lange nicht andere Rassen vom Sport aus.

  • @Schopenhauer


    ich sehe regelmässig auf Turnieren usw. einige WM-Teilnehmer (sowohl vergangener WMs als auch der aktuellen). Interessant ist, dass ich bei den meisten davon auch immer die alten Hunde dabei sehe.


    Dass jemand seinen teilweise schon 12-/13jährigen Hund nicht mehr Turniere laufen lässt, sollte wohl verständlich sein.


    Aber dabei sind die Hunde trotzdem. Es sei denn, es geht auch anders.


    Ich bin kein WM-Teilnehmer. Aber meine alten Hunde sind trotzdem nicht immer bei Turnieren dabei. Wenn das Wetter bsp. sehr nasskalt oder extrem heiss ist, warum sollte ich es dann meiner ältesten Hündin, die sowieso nicht mehr so ganz fit ist, zumuten, den ganzen Tag auf einem Agi-Turnier rumzuhocken, wenn sie genausogut daheim bei der Familie im verhältnismässig kühlen Haus rumliegen kann?


    Vielleicht kamen da auch schon dumme Kommentare hintenrum a la "jetzt hat sie nen jungen schnellen Hund und die alten Hunde sind weg". Na und?

  • Zitat

    Ich kenne die Trainingsmethoden von manchen WMs. Schon mal genau hingeschaut? Und übers Doping mag ich gar nicht nachdenken. Und das ist einfach Fakt! Und dass da oben alles stimmt? Ne, man sollte wirklich seine Augen öffnen und nicht nur verklärt sehen.


    :ka: Trainingsmethoden und Doping sind aber nicht rassespezifisch, sondern liegen in der Hand des Ausbilders. Das hat mit dem Thema, welche Rassen in der Regel wo ganz vorne liegen ersteinmal nichts zu tun.


    Zitat


    Erkläre mir mal, warum so viele mehrere Hunde haben und warum sie alle mit einem gewissen Alter verschwinden? Das Sportgerät ist ausgebraucht, der Hund schlichtweg fertig!


    Ein Fakt, der immer da ist, wo man Erfolg haben kann. Die Pferdeleute könnten da vermutlich ebenfalls mit einstimmen.


    Wenn ich das Eingangsposting richtig verstanden habe, ging es aber gar nicht darum.


    Auch nicht darum, wer nur aus Spaß Agility macht. Klar, dass sich hier nur diejenigen melden, die Spaß dran haben - daher muss man das wohl kaum ständig betonen. :wink: Ich mach Agi übrigens nicht mit meinen Border Collies, sondern mit meinem Altdeutschen. Der ist im Parcours wenigstens nicht gaga...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich würde Erfolg im Hundesport wirklich nur bedingt an der Rasse des
    Hundes festmachen. Sicherlich gibt es Rassen, die für den einen oder
    anderen Hundesport eher geeignet sind, als andere.


    Aus ebendiesem Grunde wurden und werden ja Hunde auch speziell für
    bestimmte Arbeiten gezüchtet und selektiert.


    Duran ist ein Allrounder. Ich nicht :ops:


    Wir machen so ein bisschen Agility, und er ist echt ein toller Hund.
    Läuft ruhig, sicher und macht riesensprünge.
    Leider bin ich ein bescheidener HF im Agi, ich hab einfach zu wenig
    Koordination und vergesse immer, wo ich lang muss (ich mach seit
    12 Jahren Agi, das wird nix mehr :D ).
    Daher starten wir nur selten. Aber wir trainieren ein bisschen, weil's
    uns eben trotzdem Spass macht.


    Im Obi läuft Duran auch schön. Und es macht ihm Spass.
    Mir fehlt's nur am Perfektionismus ;)


    Canicross. Superklasse. Alle guten Läufer, die mit ihm starten, gewinnen
    die Rennen. Ich schaff das mit meinem Übergewicht nicht.


    Mantrailen kann er toll, mein Superjagdhund. Das macht auch mir am
    meisten Spass, weil das so am nähesten an einer 'richtigen' Arbeit ist.


    Und durch all diese Dinge, die wir 'so ein bisschen' machen, wird der
    Alltag leichter und wir als Team besser.


    Warum sollten wir uns auf Turnieren mit anderen 'messen' wollen?
    Ich weiss doch, was wir können und was wir noch können sollten.
    Dazu brauche ich keinen Richter.


    Meine Freundin hat sich letztes Jahr einen Berger des Pyrenees gekauft,
    um im Agi vorne mitlaufen zu können.
    Ich war und bin skeptisch, da sie sehr hohe Anforderungen an sich und
    ihre Hündin stellt.
    Leider wohnen wir zu weit auseinander, um beurteilen zu können, wie
    der Alltag bei den beiden so aussieht und ob der Hund zu hochgefahren ist.


    Hätte ich einen Berger oder BC, würde ich zuallererst mal Hüten.
    Wenn dann noch Lust und Zeit für andere Sportarten wäre, warum nicht?


    Hätte ich einen Husky, würde ich in erster Linie Mushen. Und vllt Mantrailen.


    Hätte ich einen Setter, würde ich jagen oder stöbern, im kontrollierten
    Rahmen. Mit einem Retriever würde ich Dummyarbeit machen, und mit
    einer Bracke trailen oder rennen.
    Und wenn dann noch Zeit ist, würde ich andere Sportarten machen.


    D.h. für mich: wenn ich im Agi ganz oben mitlaufen will, brauche ich einen
    BC. Wenn ich mir einen BC anschaffe (auch wenn's für's Agi ist), dann
    muss ich mir Schafe suchen, damit mein Hund arbeiten kann.
    Erst danach kann ich an's Agi denken.


    LG
    Chrissi

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