Sport...aber kein HÜTEHUND

  • Wenn man im Agility Large "oben" mitlaufen will, dann braucht man mit Sicherheit einen Border Collie - selbst die Belgier kommen da kaum noch mit (jaja, ich weiß - Ausnahmen gibt es da auch :wink: ). Kaum eine andere Hunderasse kann derartig schnell durch den Parcours laufen (Wendungen, auf kurze Distanz Tempo machen, "knapp" über die Sprünge gehen).


    Problem: Eine Menge Border Collies bleiben auf der Strecke, weil sie total abdrehen im Agility. Hat man einen Hund, der ordentlich Tempo machen kann, dann hat man gleichzeitig einen, der schwer lenkbar ist. Nicht, weil der Hund nicht will, sondern, weil man das als Mensch hinbekommen muss...


    Im Obedience sieht es schon ganz anders aus. Da kann man mit Sicherheit auch mit anderen Rassen noch Punkten.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Die Frage ist ja: Schaffe ich mir einen Hund an und mache Sport mit ihm, um erfolgreich zu sein oder schaffe ich mir einen Hund an und mache Sport mit ihm, weil es beiden Spaß macht und wenn dann noch Erfolg ein Nebenprodukt ist, dann freue ich mich drüber?


    Ach, ich weiß auch nicht, ich finde, Erfolg im Hundesport ist einfach das falsche Kriterium, um danach einen Hund auszuwählen.


    Irgendjemand schrieb oben, dass wegen solcher Aussagen dann Border bei falschen Leuten landen. Ich sehe das ähnlich. Es bringt nix, wenn ich eine der benannten Rassen hab, aber dafür dann der Hund nciht zum Rest meines Lebens passt. Denn der Erfolg kommt auch mit der "richtigen" Rasse nicht von alleine. Auch da steckt für mich einiges dahinter an Training Bindung und Zeit. Und naja, wenn es scheinbar auch ohne Bindung geht, weils "einstudiert" ist, dann ist meine persönliche Überlegung, dass der Erfolg im Sport für mich nicht wettmachen würde, wenn es im restlichen Leben nicht ganz so toll ist, weil die Bindung fehlt.


    Soweit mein Plädoyer gegen eine Anschaffung eines bestimmten Hundes nur zu Erfolgserlebnissen im Hundesport.


    Ich mach mit meiner Maja (Labrador) übrigens auch Agi. Ich will aber auch nix im großen Sport erreichen :D


    LG, Henrike

  • Kenne da auch Flat Coated Retriever, sind keine Hütehunde, aber sehr sportlich


    meine Lieblingsdame hat beim Agility den 2. Platz gemacht, macht Dummy etc.


    für sowas braucht du keinen BC ;)

  • hi,


    wer sich einen hund für den sport kauft, ist in meinen augen nicht zu retten. schließlich ist der sport nur ein teil des lebens, und der weitaus größere rest sollte auch passen. wenn ein border oder mali nicht zu meinem "normalen" leben passt, dann sollte man sich den tunlichst auch nicht anschaffen.


    man kann auch mit anderen hunden im agi erfolgreich sein - es kommt allerdings darauf an, wie man erfolg definiert.
    mit meinem weim sind mir einige erfolge gelungen (4 mal dm, davon einmal top 10, 1 mal qualifiziert für den agi-welt-cup wegen verletzung aber nicht angetreten - um mal die größten zu nennen).


    was mich am agi so stört (nicht falsch verstehen, ich finde die sportart toll), ist, dass jeder meint, man könne mit dem entsprechenden hund bis zur wm kommen. das wird niemals funktionieren. man muss nur mal in anderen sportarten gucken, dass einfach nicht jeder sportler (und hier ist es ja nicht nur einer sondern ein team aus zweien) meisterschaftsniveau erreichen kann.


    und als denkanstoss zum abschluss: wenn alle meinen, dass man nur noch mit bc im agi hocherfolgreich sein kann, wird die rassevielfalt in der sportart immer mehr aussterben. aus diesen ganzen gerüchten, dass sich nur hütehunde fürs agi eignen, entwickelt sich dann immer mehr eine spirale, bis es da wirklich nur noch hütehunde gibt. schade für den sport wäre es allemal...


    lg cjal

  • Hallo,
    ich sehs genau so wie cjalas und niani :2thumbs:


    was die rassen angeht, ich glaub dass ist wieder so eine nette theorie, die sicher zB. von einigen Mischlingen widerlegt werden könnte, wenn diese an der wm mitmachen könnten.


    ps. ich kenne ein team mit ener bracke, die erfolgreich 2007 an der Meisterschaft in polen teilgenommen haben und auch einige border hinter sich liessen :) aber die beiden sind einfach en richtig gutes team.


    ich finde es schade, dass in den meisten sportarten wircklich zum grossen teil hauptsächlich border teilnehmen, das ist mir zu einseitig.[/url]

  • Zitat

    Ich habe eben auf den Hundeplatz mit jemanden gesprochen, die sagte mir,wenn man im großen Sport etwas erreichen will (Agility ,Obedience o.ä.) braucht man entweder einen Mali oder einen Hütehund.
    Ist das richtig?
    Ich habe auch von Tollern gehört , die in verschiedenen Diziplinen auch höchst erfolgreich sind, oder ist das eine super Ausnahme?


    Für mich persönlich eine unqualifizierte Aussage!


    Jeder Hund ist ein Individium,sprich Lebewesen,der gewisse Veranlagungen hat.
    Es ist aber kein muß das diese ausgeprägt sind.


    Daher man sollte den Welpen früh fördern gemäß seiner vermuteten Veranlagung,was aber nicht bedeutet ,dass diese ausgeprägt sind.


    Fazit es gibt nicht die Rasse,sondern nur den einzelnen Hund !


    Ich kenne nen Staffbull,der hat VPG 3,einen Großpudel,der erfolgreich im Agility und Obedience geführt wird etc.
    Eindeutig sollten Hund und Halter harmonieren,also ein Team bilden,das ist das wichtigste!Da wird die Rasse zur Nebensächlichkeit!

  • Hallo,


    im Moment bekommt man den Eindruck, dass man nur noch mit Border Aussies erfolgreich sein könnte.


    Das ist extrem schade. Im Agility geht es nur noch um Geschwindigkeit, ein intelligentes Führen des Hundes ist heute nicht mehr von Interesse. Wenn man über 50 Turniere im Jahr läuft und den Hund durchheizt, ja, dann wirds irgendwie schon klappen mal auf dem Treppchen zu stehen. Aber damit, dass man einen Hund richtig durch den Parcours zu führen kann hat das nichts mehr zu tun.


    Hier liegt es aber auch am Parcours, der entsprechend gestellt wird. Wäre er schwieriger, würde ein Border keine Chance mehr haben. Bei so einer Geschwindigkeit kann man ihn nicht mehr beherrschen. Ab da zeigt sich, wer Könner ist, dann haben auch andere Rassen wieder eine Chance.


    Wenn dann natürlich jeder, der vorne mitmischen will, sich einen Border kauft, ihn hochpuscht und durchheizt, um ihn nach wenigen Jahren kaputt zu ersetzen, wird sich da auch nichts ändern.


    Auch im Obedience werden es zunehmend Border und Aussies, die man sieht. Aber hier haben viele andere Hunde ihre Chance. Man sieht div. Retriever, Doggen, Mischlinge, Terrier....


    Ich selber mache Obedience mit meinem Mischlingshund und bin jedes Mal enttäuscht,wenn man meinen Hirten-Herdenhundschutzmix, der wie ein Hovi aussieht, mit den Bordern vergleicht. Früher hieß es, man kann Obedience mit jedem Hund machen, man sieht den Rassetyp. Heute denke ich manchmal, man hat das vergessen.


    Doch mal ganz ehrlich, wer alles kann ganz oben stehen und ganz vorne mitmischen und wer will das? Bei uns im Verein haben wir eine breite Variante an Hunden , die Agility und Obedience machen. Einige mischen auch ganz oben mit, aber nicht zu dem Preis.


    Sie trainieren ganz normal, jeder so gut er kann und man freut sich, Spaß mit dem Hund zu haben. So kann fast jeder Hund sinnvoll beschäftigt werden und funktioniert dann hoffentlich auch im Alltag. Ich sehe Hundesport als Ersatzarbeit. Nicht, um mich zu profilieren.


    So denke ich, dass man mit jedem gesunden Hund, der nicht zu groß und zu schwer ist, Agility machen kann. Und Obedience geht sowieso mit jedem Hund. Und wenn ich nie in die Spitze komme, na und? Mein Hund und ich haben Spaß, das ist für mich das Wichtigste! Und so sehen es viele andere auch!


    Und was macht man, wenn man einen Border, Mali oder sonstwas gekauft hat, und der es dann im Agility nicht bringt oder mit einem Jahr Knochenkrankheiten aufweist? Wegwerfen oder was?


    Ich verbringe mehrheitlich die Zeit mit meinem Hund im Alltag. Da sollte er funktionieren, der Erfolg im Hundesport freut mich, aber ist eine nette Dreingabe. Deswegen werde ich mir meinen Hund nach meinen Bedürfnissen aussuchen, und das ist nun mal nicht Weltmeister im Agility zu werden. Wir feiern unsere Erfolge im Kleinen.


    LG Schopenhauer

  • Hallo Anke,


    ja, in der Mini- und Midiklasse wird es auch schwer mit einem Border zu starten, der ist dafür ein bisschen groß ;)


    Zitat

    Hier liegt es aber auch am Parcours, der entsprechend gestellt wird. Wäre er schwieriger, würde ein Border keine Chance mehr haben. Bei so einer Geschwindigkeit kann man ihn nicht mehr beherrschen. Ab da zeigt sich, wer Könner ist, dann haben auch andere Rassen wieder eine Chance.


    Aber genauso sind doch die Verläufe, wenn man sich mal die Parcoure bei den "großen" Turnieren anschaut. Schon in der A1 stehen irgendwelche hakigen Passagen drin - rundes Laufen ist doch selten möglich. Genau das direkte Wenden hinter Geräten ist doch das, was den Hunden Schwierigkeiten macht.


    Ich finde den Border Collie eh hier am "schönsten":


    Viele Grüße
    Corinna

  • @Schopenhauer


    wann warst Du das letzte Mal bei einem Agi-Turnier?


    Wenn ich mir die Parcours vom vergangenen Wochenende bei uns so in Erinnerung rufe - die waren führtechnisch durchaus äusserst anspruchsvoll. Nix "nur Geschwindigkeit". Da muss man einen schnellen Hund führen können.


    Aber generell gesagt, macht es mehr Spass, mit einem schnellen Hund anspruchsvolle Parcours zu laufen als mit einem langsamen Hund. Auch wenn man mit einem schnellen Hund auch deutlich schneller disqualifiziert wird.


    Und fair sollten die Parcours schon auch noch gestellt sein. Für Hund und HF.

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