ewige Liebe bis zum Tod?????

  • ewige Liebe, bis der Tod uns voneinader trennt....
    ... Hundeliebe....

    Was denkt ihr darüber?

    Denkt ihr, dass ein Hund noch an seinen verstorbenen Besitzer "denkt" und ihn "vermisst", wenn er jetzt bei einer Familie ist, wo er alles hat was er braucht und jetzt sogar was vom Tisch bekommt....

    Ist ein Hund glücklicher bei Menschen, bei denen er mehr Freiheiten hat als die ruhige konsequente Art der Vorbesitzer...

    Ich kenne viele Hunde, ich glaube es sind sogar fast alle, die einfach mit fremenden Menschen mitgehen würden... warum tun sie das? Haben die keine Angst, dass sie nicht mehr zurückkommen?

    Vermissen Hunde Familienmitglieder, die ausziehen (Kinder o.ä.), oder suchen sie sich einfch einen Ersatzt?

    Ist es wirklich Liebe oder eine Zwecksgemeinschaft, bei der die "Bezugsperson" einfach ausgetauscht werden kann....


    Mich würde mal eurer Meinung intressieren...

    Liebe Grüße
    Sabine

  • Hallo Sabine,
    ich für meinen Teil kann dazu nur sagen, dass es so was wirklich gibt.
    Wir hatten mal einen Boxer, der jeden Mittag auf der Mauer am Haus saß und auf uns gewartet hat, bis wir von der Schule kamen. Mein Bruder ist dann leider tödlich verunglückt (er war auch 15) und unsere Zorra saß trotzdem noch monatelang täglich um die selbe Zeit auf der Mauer und hat gewartet, dass mein Bruder heim kommt, aber er kam leider nicht. Sie hat wirklich verdammt lange getrauert.
    Unser "Kälbchen", dass jetzt bei uns ist, würde mit keinem anderen mit gehen. Das merken wir schon daran, wenn die Hundetrainerin uns mit ihr mal was zeigen möchte. Da geht sie nur mit, wenn wir ihr sagen, es ist ok. Aber sie dreht sich dauernd um und passt auf, dass wir auch wirklich noch da sind. Wenn wir Leute treffen, die nichts gegen ihre Anwesenheit haben, läuft sie zwar vielleicht mal 5 Meter mit denen mit, aber dann macht sie auf den Absatz kehrt und kommt sofort zu uns zurück. Ich denke, sie fühlt sich bei uns einfach nur sau wohl und sicher. :D
    liebe Grüße
    Petra

  • Freddys früheres Frauchen ist zwar nicht gestorben aber musste in ein Seniorenheim ziehen und Freddy zog zu mir.
    Wirklich getrauert hat er eigentlich nicht - allerdings war er es schon jahrelang gewohnt immer mal ein paar Tage/Wochen bei mir zu sein und 3-7 mal spazierengehen die Woche war ja sowieso schon seit Jahren standard.
    Er schaute nur etwas komisch, das diesmal auch sein Körbchen und alles Zubehör mit umzog, fand sich aber schnell gut ein.
    Allerdings hat er noch lange Zeit immer den Türgriff zu Frauchens Gartentörchen "kontrolliert" und je nach seiner Reaktion konnte ich nachvolziehen ob Frauchen nochmal da war oder einer ihrer Söhne.
    Erst als neue Mieter einzogen wurde es uninteressant für ihn.
    Nach ein paar Monaten gingen wir Frauchen auch besuchen. Freddy hat sich gefreut - aber seeehr genau aufgepasst daß wir ihn wieder mitnehmen :lachtot:
    Meinen Vater, der letztes Jahr verstorben ist, sucht Freddy in bestimmten Situationen manchmal heute noch. Bei der gemeinsamen Buchhaltung oder den Abendspaziergängen zum Beispiel hat man ab und zu immer noch das Gefühl als warte er auf jemanden der noch fehlt...

    Liebe Grüße

    Ines

  • Wenn Hunde einfach mit fremden Menschen mitgehen, dann haben diese Hunde keine gute Bindung zu ihrem Besitzer, zu ihrer "Familie".

    Das ist häufig bei unterforderten Hunden der Fall, die einfach nur drei Mal täglich spazieren gehen dürfen und um ihren Jagdtrieb zu befriedigen, trainiert man sie zum Balljunkie...

    So sollte es eigentlich nicht sein.

    In einer "Familie" ist es durchaus so, dass Hunde trauer empfinden (muss man inzwischen auch wissenschaftlich von ausgehen).

    Ich hab bereits in einem anderen Thread mal geschrieben, dass es Beobachtungen gibt, dass der Leithund eines Rudels an der selben Stelle mysteriöser Weise stirbt, wo einige Tage zuvor seine Leithündin gestorben ist.

    Hundemamas begraben sogar ihre Welpen und trauern um diese.

    Also für mich besteht kein Zweifel, dass Hunde trauern, wenn ihnen ihre Familie genommen wird... oder ein Teil dieser.

    Als Kind hatten wir eine große Hündin.... Sie war komplett auf mich fixiert...
    Als ich in die Pubertät kam, waren andere Dinge wichtiger, als der Hund.
    Trinken, Männer... man kennt das ja...
    Ich war oft einfach tagelang woanders.
    In der Zeit, so hat es mir meine Mutter erzählt, saß sie permanent vor der Haustür und hat auf mich gewartet.
    Sie hat dann auch nicht gefressen..
    Das war sehr hart für sie

  • Zitat

    Wenn Hunde einfach mit fremden Menschen mitgehen, dann haben diese Hunde keine gute Bindung zu ihrem Besitzer, zu ihrer "Familie".

    Das ist häufig bei unterforderten Hunden der Fall, die einfach nur drei Mal täglich spazieren gehen dürfen und um ihren Jagdtrieb zu befriedigen, trainiert man sie zum Balljunkie...

    Also ich finde es ziemlich krass, das so zu pauschalisieren.

    Ally würde auch mit jedem mitgehen, wir haben es schon ausprobiert. Aber deswegen würd ich nicht sagen, dass wir eine schlechte Bindung haben oder sie unterfordert ist - ganz sicher nicht :)

    Sie ist einfach rassetypisch absolut menschenfreundlich und überhaupt nicht misstrauisch - bei meinem Terrier ist es das genaue Gegenteil, wäre er nicht so klein, könnte ihn keiner mitnehmen. ;)

    Ich denke, das hängt doch sehr von der Rasse ab und von den Erfahrungen, die der Hund gemacht hat.

  • Zitat

    Also ich finde es ziemlich krass, das so zu pauschalisieren.

    Ally würde auch mit jedem mitgehen, wir haben es schon ausprobiert. Aber deswegen würd ich nicht sagen, dass wir eine schlechte Bindung haben oder sie unterfordert ist - ganz sicher nicht :)

    Sie ist einfach rassetypisch absolut menschenfreundlich und überhaupt nicht misstrauisch - bei meinem Terrier ist es das genaue Gegenteil, wäre er nicht so klein, könnte ihn keiner mitnehmen. ;)

    Ich denke, das hängt doch sehr von der Rasse ab und von den Erfahrungen, die der Hund gemacht hat.

    Denk ich auch :yes:

  • Ich habe einen Bergamaskermischling, und wenn nur ein Familienmitglied fehlt, dann leidet unser Hund. Er war schon bei Verwandten im Urlaub, aber nach nur einer Woche litt unser Hund unendlich. Egal, was passiert, unser Hund würde uns überall hin folgen. Selbst nach Katzen- oder Hasenjagd läuft er entweder zu uns, zum Auto oder Heim. Nie, niemals würde er uns verlassen. Eher 1000km heim laufen. Und obwohl dieser Hund nicht leichtführig ist, so ist seine Bindung zu uns unglaublich. Ich denke, eher würde er sterben, als zu einem neuen Besitzer wechseln.

    Aber ich kenne Hunde, die mit jedem mitgehen würden. Ich denke, da fehlt es an Bindung. An der muss ich arbeiten, wobei der Rassetyp sicherlich eine Rolle spielt. Eine Bindung kann ich aufbauen, wenn ich viel mit dem Hund arbeite und mit ihm Spannendes erlebe.

    Anbei eine Geschichte, die wahr sein soll. Es geht um Rota, einem Bergamaskerzüchter, bzw. dem ersten Bergamaskerzüchter und seinem Hund "Alpino". Er gilt als Stammvater des Bergamaskers, einem italienischen Hirtenhund mit Zottelhaar.


    Rota musste im Zweiten Weltkrieg nach
    Afrika. Als „Alpino" dem Tode nahe war,
    soll er sich zum Bahnhof begeben haben,
    wo er seinen Herrn zum letztenmal
    gesehen hatte, und soll dort gestorben
    sein. Ob die Geschichte stimmt oder
    nicht, lassen wir dahingestellt; sie zeigt
    einmal mehr, dass sich um berühmte
    Hunde Legenden ranken wie um berühmte
    Menschen.

    Ich glaube diese Geschichte. Wobei es sicherlich nicht Liebe ist, sondern die Bindung und Beziehung zw. Mensch und Hund.

    LG Schopenhauer

  • Also meiner würde es nicht überleben, als ich ihn damals kennengelernt habe, war er richtig apathisch und dünn. Er hat die Abgabe seiner Vorbesitzer überhaupt nicht verstanden und war am Boden zerstört.
    Es hat auch lange Zeit gebraucht, bis ich sein Vertrauen hatte.
    Mitgehen würde er mit niemandem. Ich habe ihn damals, wo er noch im Tierheim war, mal Interessenten mitgeben, er hat so ein Theater veranstaltet, das kann sich niemand vorstellen, gebellt und getobt, als würde man ihn umbringen wollen. Sie fanden ihn dann so schrecklich, das sie ihn nicht mehr wollten und es mit ein Grund war, warum er dann bei mir einzog. Er läuft bei mir auch immer ohne Leine, weil er mir nie wegrennen würde, es gibt nichts Interessanteres als Frauchen und wenn er durchs Unterholz rennt, dann wird zwischendrin immer mal wieder geschaut, ob Frauchen noch da ist, ansonsten kommt er in Windeseile angerast und ist froh mich zu sehen. Wir haben eine wirklich sehr starke Bindung. Bei uns passt der Spruch: Gesucht und gefunden!

    Schöner Beitrag von Schopenhauer, so ist meiner auch.

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