Freilauf - Erziehungstips

  • Zitat


    Und wenn ich dann :motz:, dann ist es ganz aus bei ihm.


    Bei einer konsequenten und liebevollen Führung braucht's das hier
    :motz:
    nicht mehr.


    Das ist ein Phänomen, das ich oft sehe.
    Einerseits wird der Hund so sehr geliebt, dass es ihm schon wieder fast lästig ist, oder es ihm einfach zu Kopfe steigt,
    andererseits muss man - eben aus diesem Grunde - dann draussen öfter mal :motz:


    Wenn man bei ersterem ein gesundes Mass erreicht, muss letzteres dann
    oft auch nicht sein, und Hund und Mensch werden ein echtes Team.


    LG
    Chrissi

  • Hallo Patrick,
    wie gut kann ich Euch verstehen.
    Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich an dem Problem, es gibt auch deutliche Verbesserungen, aber leider keine zuverlässigkeit.
    Ich bin mittlerweile davon überzeugt das es eben immer wieder mal Hunde gibt die nicht vergessen das sie uns nicht brauchen.
    Deine beiden Griechen haben sich lange genug alleine durchgeschlagen, die wissen das Mensch nicht immer nur nett ist und das es Futter auch ohne Menschen gibt.
    Deinen Zwiespalt, tut man ihnen was gutes wenn man sie von der Straße holt, kann ich gut verstehen.
    Letztlich denke ich schon das sie hier ein sicheres, leichteres und bestimmt auch längeres Leben haben.
    Ob es schöner ist?
    Das könnten nur die Waldis beantworten.
    Das sie aber gerne bei Dir sind, das merkst Du doch in jedem Moment den sie bei Dir sind.
    Damit das Du sie aus Griechenland hierher geholt hast, hast Du ihnen natürlich die Selbstbestimmung genommen, ihnen aber auch ein sicheres Zuhause gegeben.
    Wenn Sicherheit SL bedeutet, na dann ist das eben so.
    Für Notfälle würde ich dann das versuchen


    Zitat

    Ich hätte sofort angefangen, mit Véro das supertollste Wettrennspiel
    zu spielen, und Jimmy hätte ich komplett ignoriert.


    In Sachen Vero würde ich es auf der Hundewiese ruhig mal versuchen.
    Würde mich nicht wundern wenn sie im Freilauf garnicht so ein Kämpfer ist.
    Wünsche Euch weiterhin Geduld, Geduld, und noch mehr Geduld und viel Freude mit den Griechen.


    LG
    Quendolina

  • Zitat

    Ja, findest Du? grübel
    Und aversive Reize sind effizienter?


    Ja...finde ich... :D
    Ich brauche doch irgendeine Absicherung für den Notfall, irgendein absolutes Abruchsignal etc.
    Vielleicht bin auch ich erziehungstechnisch nicht ganz informiert (und lasse mich da gerne eines Besseren belehren), aber wie will ich das rein über positive Verstärkung aufbauen?
    Mal zwei Beispiele:
    1.) Ich bin mit den Hunden im Feld unterwegs und 10 Meter vor den Hunden springt ein Hase auf und Janosch startet durch.
    2.) Hinter einer Kurve taucht unvermittelt Emmas Lieblingsfeindin auf und Emma startet durch.
    Keiner meiner Hunde würde in dieser Situation abdrehen, weil ich ein Spielie schwenke oder mit dem Leckerchenbeutel raschel, wie also trainiere ich dieses Abruchkommando wenn nicht aversiv?
    Du hast es doch selbst schon geschrieben, Freilauf ist ein absolut elementares Grundbedürfnis von Hunden, und dieses Grundbedürfnis möchte ich so oft es geht erfüllen. Emma und Janosch sind heute so weit, dass ich sie in der Nähe von Straßen ableinen kann, sie können in wildreichem Gebiet ohne Leine laufen, wenn uns Jogger, Radfahrer oder Reiter entgegenkommen und auch andere Hunde können meistens völlig problemlos ohne Leine passiert werden.
    Aber all das geht doch nur, wenn ich mich absolut auf die Hunde verlassen kann!
    Eure ganzen Tipps hier die sind ja alle gut und richtig und zu 99% arbeite ich ja auch so, aber es gibt (meiner Meinung nach) einfach Situationen,da kommen Hunde in so hohe Triebbereiche (und bei einem Hund, der monatelang nur an der Schleppleine läuft sind diese Triebbereiche wahrscheinlich recht schnell erreicht!), da dringt man zu seinem Hund einfach kaum noch durch...
    Und wer es wirklich schafft, rein über positiv verstärkte Kommandos seinen Hund im vollem Lauf hinter einem Hasen abzupfeiffen, der möge sich doch bitte hier mal melden und mir erklären wie das gehen soll!

  • Aversion, Abneigung oder Ablehnung (von lat. aversatio zu aversio „Ekel“) bezeichnet die Neigung eines Organismus, auf bestimmte Reize mit Unlust zu reagieren. Eine Aversion kann gegenüber jeder Art von Reizen oder Objekten bestehen, zum Beispiel gegenüber bestimmten Menschen, Handlungen, Dingen (Nahrungsmitteln) oder Situationen und Erinnerungen. Als aversiv können auch die Reize selber bezeichnet werden und so kann beispielsweise Schmerz ein aversiver Reiz sein.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aversion


    Ganz wichtig: Schmerz ist EIN aversiver Reiz, es gibt allerdings noch unzählige andere!!!

  • Zitat


    Wir versuchen ja schon so gut als möglich alle Situationen zu vermeiden,
    die ihr Angst machen.


    Nein, nicht vermeiden. :no: Sondern sie vorsichtig da heranführen. Wenn sie bei eurer Schlacht wegbuckelt, dann ruf sie freundlich heran. Warte geduldig, bis sie sich vorsichtig herangeschlichen hat, lass sie am Degen schnüffeln, heb ihn hoch und nimm ihn langsam wieder runter und lass sie nochmal schnüffeln.
    Auch mit dem Besen könnt ihr den Hund aktiv vertraut machen.

  • Zitat

    Und wer es wirklich schafft, rein über positiv verstärkte Kommandos seinen Hund im vollem Lauf hinter einem Hasen abzupfeiffen, der möge sich doch bitte hier mal melden und mir erklären wie das gehen soll!


    Nein, das schafft man - zumindest bei jagdlich einigermaßen motivierten Hunden - wohl nicht.


    Jedoch lässt mein Hund sich auch mit aversiven Reizen nicht vom Jagen abbringen. Der Jagdinstinkt ist größer als die Furcht vor Strafe.


    Daher ist es die Pflicht von mir als Hundehalter, es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass der Hund dem Hasen hinterher hetzt.
    Das heißt, dass man 1. den Hund so auslastet, dass er einigermaßen entspannt spazieren geht und nicht nur auf der Suche nach der nächsten Fährte ist, und 2. die Grundkommandos so festigt, dass man ihn spätestens beim Vorstehen abrufen kann. Und das ist - so behaupte ich ;) - bei den meisten Hunden allein mit positiver Bestätigung möglich, wenn denn der Rest der Mensch-Hund-Beziehung "stimmt".


    Aber, auch hier hat jeder seine eigene Methode. ;)


    LG, Caro



    Patrick, ich glaube nicht, dass Björn hier von einem Elektroimpulsgerät spricht... :roll:
    Aversive Reize sind zB Wurfkette, Leinenruck, Anschiss vom Herrchen oä - genutzt wird hier die Meidemotivation des Hundes, also wenn Hundi eine unangenehme Folge durch Unterlassen des Verhaltens zu vermeiden versucht. Man muss hierbei aber immer die Gefahr unerwünschter "Nebenwirkungen" (Meideverhalten, Fehlverküpfungen, Vertrauensverlust) berücksichtigen.

  • Huhu Patrick,


    ich hab ja keine echten Jagdhunde, einen Dackel-Terrier halt, naja.
    Deshalb kann ich dazu nur wenig beitragen.


    Aber Du hast irgendwo geschrieben, dass Du in Erwägung ziehst mit Véro Fährte zu arbeiten wenn sie einen gefestigten Grundgehorsam hat.


    Warum warten?
    Ich hab bei meinen beiden Köterchen festgestellt, dass nichts die Bindung und damit auch die Bereitschaft zum Gehorsam so sehr steigert wie das gemeinsame Arbeiten "just for fun"
    Man bietet den Hund eine sehr artgerechte Beschäftigung und wenn das alles nicht gleich so klappt macht das dem Halter sehr viel weniger Kopfzerbrechen als wenn die ach so wichtigen Grundkommandos nicht beachtet werden.


    Geh mit Deinen Fellfreunden jagen -- das wird Euch allen gut tun.


    lg
    susa

  • sara:
    Eigentlich sind wir ja fast einer Meinung... :D
    Und zu sehr will ich Patricks Thread jetzt hier auch nicht zerpflücken, aber:
    Grundsätzlich versuche ich genau wie gerade von dir beschrieben, Janosch vom Jagen abzuhalten...klappt auch in den meisten Fällen!
    Aber es gibt doch trotzdem immer mal wieder Situationen, in denen man gar nicht mehr zum Handeln kommt, in denen man etwas "gepennt" hat und plötzlich sieht man den eigenen Hund nur noch von hinten...und ich will mich einfach nicht damit abfinden, den Hund dann einfach laufen zu lassen und wenn es (so ist es zumindest bei Emma und Janosch) die Möglichkeit gibt die Hunde durch aversive Reize davon abzuhalten, dann tu ich doch lieber das in wohldosierter Form, als den Hund der Gefahr auszusetzen überfahren oder erschossen zu werden.
    Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Meine Hunde "funktionieren" auch nicht wie Maschinen - sollen sie auch gar nicht - und das klappt natürlich nicht immer, je größer die Distanz zwischen mir und Hund ist, desto kleiner ist meine Chance die Hunde noch abzupfeiffen.

  • Jaaa, aber das ist ja wieder eine ganz andere Situation: Du verwendest den aversiven Reiz nur zum Abbruch des momentanen Verhaltens, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Die Frage ist, was dies langfristig zum Lernen beiträgt. Meiner Meinung nach: nix. :D Zumindest nichts positives. ;)

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