Hundeangst bei Kindern

  • Gerade eben auf dem Mittags-Gassi-Gang hatte ich ein Erlebnis, das mich sehr nachdenklich gemacht hat.
    Wir haben eine Bekannte mit Nachbarshund und 9-jähriger Tochter getroffen. Kira war ohne Leine, den Hund kennen wir beide und ich weiß, dass dieser nicht spielt, aber ansonsten verträglich ist. Kira hat natürlich wieder ihr übliches Animationsprogramm durchgezogen mit Schnuppern, wildem Hin- und Herrennen, Körperkontakt, wurde angebrummt , hat Abstand genommen und wieder probiert, erfolglos.
    Aber das war gar nicht das Problem - das Kind ist bei jedem Hüpfer meines Minihundes völlig in Panik geraten, hat sich schreiend hinter seiner Mutter versteckt. Ich habe versucht, der Kleinen das Verhalten des Hundes zu erklären, dieser hat ja nicht mal gekläfft oder sonstige Töne von sich gegeben, keine Chance, das Kind war außer sich vor Angst.
    Nochmal, Kira hat das Kind keine Sekunde beachtet!! Es gab aus meiner Sicht nicht den geringsten Grund, hier so auszuflippen.
    Armes Kind! Vorsicht bei fremden Tieren ist ja in Ordnung, aber diese grundlose, tiefsitzende Angst wäre bei meinen Kindern ein Grund für mich, hier mal Ursachenforschung zu betreiben.

  • Hallo.

    Leider habe ich die selbe Erfahrung machen müssen. Als mein Labbi noch 3 Monate alt und süß tolpatschig war, wollten alle Kinder ihn streicheln.
    Jetzt, mit 6 Monaten und um einiges größer, geraten einige Kinder in Panik wenn sie uns sehen. Finde ich echt schade, weil meiner Kinder über alles liebt und mit ihnen gerne spielen würde.
    Im Urlaub hat mein Hund mit anderen am Strand gespielt.( Abends ) Eine Mutter war mit ihren beiden Kindern im Sand am buddeln. Plötzlich hat sie ihre Kinder panisch an sich gezogen und wie am Spieß geschrien. Dabei waren die Hunde nicht einmal in ihrer Nähe. Ich war echt entsetzt.
    Denke das die Erwachsene ihre Angst auf die Kinder übertragen. Schade eigentlich.


    lg Angelika

  • Das stimmt, zumindest war es damals bei uns so.
    Meine Mama hatte immer Panische Angst vor Hunden.
    Jedes mal wenn sie einen Hund gesehen hat mussten wir einen riesen Bogen um ihn machen. Vorallem wenn die Hunde gebellt haben :roll:
    Dadurch hatte ich dann auch Angst vor Hunden bekommen
    weil wenn Mama Angst hat muss ja was dran sein ;)
    Gott sei Dank hat sich das bei mir mit der Zeit wieder gelegt,
    bei meiner Mama erst als wir uns einen eigenen Hund gekauft haben.
    Seidem wir unsre Hexe haben hat sie echt 0 Angst mehr.
    Ich denk mal Konfrontation ist die beste Lösung, wie bei allen andern Ängsten auch. ;)

  • Ja das kenne ich auch immer wieder und ich finde es immer sehr traurig... Was ich auch immer als sehr problematisch empfinde ist das wenn dir Kinder dann schreiend oder sonst irgendwie weg rennen sie bei einem jungen Hund wie meinem den Drang zu spielen noch erhöhen.... Man sollte denen doch eher beibringen das sie ruhig und ignorierend an dem Hund vorbeigehen sollen...

  • Ich bin als kleines Kind von einem Hund geschnappt worden und kein Erwachsener hat es mir geglaubt. 39 Jahre bin ich mit Hundeangst durchs Leben gelaufen. Ich kann sowas sehr gut verstehen.

    Erst seitdem ich einen eigenen Hund habe , ist die Angst weg, denn nun verstehe ich, was Hunde tun.

    Wenn Kinder oder Menschen Angst vor Hunden haben, muss man extreme Rücksicht nehmen. An deiner Stelle hätte ich deinen Hund weggenommen und ihn sitzen lassen. Und dann hätte ich mal gefragt, warum sie so Angst hat, wenn sie einen eigenen Hund hat. Es ist nicht in Ordnung, wenn dein Hund so ein Programm abspuhlt, wenn es Menschen gibt, die Angst haben. Dadurch wirds nicht besser.

    Angst ist was ganz schlimmes, was man nicht immer steuern kann und wo auch die Vernunft scheitern kann.

    LG Schopenhauer

  • Ich gehe jeden Morgen kurz vor Schulbeginn mit Raika raus und obwohl sie wirklich noch sehr welpig aussieht merke ich bei fast jedem Kind zumindest grooßes Misstrauen. Ich gehe dann oft einen Schritt zur Seite und lasse sie sitzen und warten bis die Straße wieder frei ist, denn manchen Kindern sieht man richtig an wieviel Angst sie haben.


    Das tut mir immer unheimlich leid und bvor allem frage ich mich woher das kommt.
    Es gibt sicherlich Kinder die schlechte Erfahrungen gemacht haben (wie mein Bruder), aber doch nicht alle?? Kommt das schon von den Eltern? Oder kriegen die in den Medien doch schon sowas mit?


    Ich freue mich jedenfalls immer über die Kinder, die lieb Fragen ob sie streicheln dürfen und auch alle meine Anweisungen (nicht von oben, schnuppern lassen, nicht so hektisch etc) befolgen :^^:

  • gottseidank bin ich und meine kinder völlig angstfrei aufgewachsen, was tiere im allgemeinen und hunde im besonderen betrifft.

    allerdings begegnen auch mir immer mal wieder kinder, die richtig angst vor sam zeigen.

    im regelfall weiche ich dann hald mit sam einfach in grossem bogen aus auch wenn mir die kinder wirklich leid tun.

    ab und zu bringen meine kinder freunde mit hundeangst mit. dann gibts hier eine gratis-therapie: sam legt sich ins platz und wird "peng" erschossen. (er dreht sich also auf den rücken). dann geh entweder ich oder eines meiner kinder hin und sam wird erstmal geknuddelt (was der natürlich geniesst wie bolle).

    dann darf das jeweilige kind das mal versuchen "peng" - sam schmeisst sich auf den rücken und lässt sich ausgiebigst kraulen. meistens sind die kidds gleich viel ruhiger, wenn sie sehen, man kann sam mit "peng" einfach so "ruhigstellen" ;)

    leider kann ich das natürlich nicht mit jedem angst-kind machen das mir übern weg läuft - auch wenn mir die kinder noch so leid tun.

    am schlimmsten allerdings finde ich, wenn dann die eltern diese angst auch noch (vielleicht auch oft unbewusst) verstärken so ala : "pass auf der schwarze hund ist böse" oder "pass auf der beisst dich gleich" obwohl sam nichtmal hinguckt...

    kann mich noch gut an meine kinderzeit erinnern, ich war immer hellauf begeistert von allem, was fell und 4 pfoten hatte, da war ich glaub ich für die hhs eher lästig vor lauter fragen ob ich mal streicheln darf..*gg*

    lg

    stella

  • Zitat

    Ich bin als kleines Kind von einem Hund geschnappt worden und kein Erwachsener hat es mir geglaubt. 39 Jahre bin ich mit Hundeangst durchs Leben gelaufen. Ich kann sowas sehr gut verstehen.

    Erst seitdem ich einen eigenen Hund habe , ist die Angst weg, denn nun verstehe ich, was Hunde tun.

    Wenn Kinder oder Menschen Angst vor Hunden haben, muss man extreme Rücksicht nehmen. An deiner Stelle hätte ich deinen Hund weggenommen und ihn sitzen lassen. Und dann hätte ich mal gefragt, warum sie so Angst hat, wenn sie einen eigenen Hund hat. Es ist nicht in Ordnung, wenn dein Hund so ein Programm abspuhlt, wenn es Menschen gibt, die Angst haben. Dadurch wirds nicht besser.

    Angst ist was ganz schlimmes, was man nicht immer steuern kann und wo auch die Vernunft scheitern kann.

    LG Schopenhauer

    ich hab früher auch panische angst vor hunden gehabt (weil mir mal ein jagthund hinterher gejagt ist, war nix passiert, aber ich war halt klein und hatte schiss). das ist unendlich scheisse und schränkt ein, deswegen find ichs auch so zum kotzen wenn eltern ihren kinder hundeangst regelrecht anerziehen. meine eltern haben immer ihr bestes versucht mir die angst zu nehmen, und irgendwann, durch einen besonders lieben hund von freunden, hat es dann auch endlich geklappt.

  • :hallo:


    Ich denke, dass das ein riesiges Problem in der heutigen Gesellschaft ist.

    Die meisten Kinder bekommen von ihren Eltern immer nur zu hören, böse,

    gefährlich, und und und. Da wundere ich mich nicht, dass so viele, nicht

    nur Kinder, so eine panische Angst vor Hunden haben.

    Wir haben eine Nachbarin, eine Asiatin, die sich vorher nie wirklich mit

    Tieren auseinander gesetzt hat. Ihr Wissen beschränkte sich, nach meinem

    Empfinden auf "Tiere sind dreckig und böse". Nun, wir haben Zoe jetzt

    etwas länger als ein Jahr.Früher war sie noch sehr skeptisch. Genauso

    wie ihre kleine Tochter. Aber inzwischen hat sich einiges geändert. Die

    Kleine kann für ihr Alter schon wirklich gut mit Zoe umgehen, obwohl sie

    vorher auch ziemlich Angst hatte, wenn Zoe nur mit dem Schwanz wedelte.

    Aber inzwischen hört Zoe auf jedes Wort von ihr, oder zumindest auf jedes

    Zweite. Das erlaubt ihr, etwas verarntwortungsvoller mit irh zu spielen.

    Suchspielchen lieben die Zwei inzwischen. Und die Kleine lernt natürlich

    auch immer mehr, den Hund richtig zu deuten. Genauso wie manche andere

    Kinder aus der Nachbarschaft, die Zoe zwar immer noch mit Respekt, aber

    nicht mehr mit Panik begegnen...

    =)

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