Setzzeit im Wald

  • Als Jäger und Hundebesitzer möchte ich die, die gerne im Wald spazieren gehen ganz eindringlich bitten, z.Zt den Hund in jedem Fall !! angeleint zu lassen.
    In diesen Wochen haben Rehe ihre Setzzeit....d.h. das entweder tragende Ricken unterwegs sind oder die Kitze gerade abgelegt wurden. Wie auch immer - beide haben gegen eure Hunde keinerlei Fluchtchance. Ich weiss - das Thema ist schon oft durchgekaut - man kann allerdings nicht oft genug an die Vernunft und Rücksicht der Hundehalter appelieren.
    Ich habe hier übrigens in einem anderen Thread das Gerücht gelesen, daß ein gesundes Reh immer schneller sei als ein Hund - das ist Quatsch. Rehe sind -auch die kerngesunden- Kurzflüchter denen relativ schnell die Puste ausgeht. Wenn sie dann in Panik geraten rennen sie gegen Bäume, in Zäune oder über Straßen. Wie gesagt - wir haben selbst einen Hund in der Familie und ich möchte wenn möglich niemals auf einen Hund schießen müssen....wenn ich aber im Revier wieder einmal die typischen Hetzlaute höre und Wild an mir vorbeirast, einen- o. mehrere Hunde im Schlepptau, dann werde ich richtig sauer ! Nicht auf die Hunde, die nur ihrem Jagdtrieb folgen - sondern auf die lieben Besitzer, denen das Wild offenbar genauso sche...egal ist wie ihr "bester Freund" den sie ganz bewusst dem Risiko aussetzen, abgeschossen zu werden.
    Ich versuche immer, mit den Leuten zu reden - leider gehören viele der "Hundeexperten" zu einer absolut beratungsresistenten Gruppe von Menschen. Bei denen, die meiner Bitte folgen können bedanke ich mich aber schon mal im voraus !!!! :2thumbs:

  • Ich leine nicht an! Allerdings laufe ich da, wo unser Jagdpächter sein ok gegeben hat. Das sind Gebiete direkt an Wohnsiedlungen und da sei es laut JP kein Problem. Laufe ich doch mal wo anders, sind sie angeleint.

    Wobei ich der Ansicht bin, das Hunde nicht zu hetzen haben. Und zwar egal, ob Setzzeit oder nicht. Hetzt der Hund, gehört er an die Leine...

  • Sind denn die Rehe eigentlich während dieser Zeit ausschließlich im Wald?
    Oder gehen sie mit den ganz jungen Kitzen auch aufs offene Feld?

    Wir gehen nämlich öfter mal in einem inoffiziellen Auslaufgebiet spazieren und das ist eigentlich eine riesige Feldanlage, aber umgeben von einem Wäldchen. Da sind auch Rehe, habe die schon mal quer übers Feld rennen gesehen.
    Die Hunde sind aber eigentlich nur auf dem Feld!
    Wollten da morgen wieder hin, aber wenn die Gefahr besteht, dass ein Mutter mit ihrem Jungtier übers Feld hüpft, dann lasse ich es lieber!

  • Ich gehöre auch zu den Braven, die ihren Hund angeleint lassen (müssen :/ ).

    Das mit den Wohngebieten ist auch nicht überall so sicher. Die meisten Rehe treffen wir hier bei uns im Wald keine 10m
    von den Häusern entfernt.

    Und klar sind auch Rehe in den Feldern Und in den Wiesen, die da ja auch oft dazwischen sind, liegen oft Kitze.

    Bei uns gibts dort nicht nur Rehe, sondern auch Hasen. Und deren Babys liegen auch offen im Gras. Also auch dort: Leine dran.

    LG Christine

  • Klar sind die Rehe da auch. Aber ich hab gefragt und der JP meinte, in den Gebieten ist so ein Durchlaufverkehr, das dort einfach kein Wild ist. Zumindest nicht tagsüber wenn die Massen sich da bewegen....

  • Huhu galil,

    das Problem fängt meiner Meinung nach aber schon damit an, das die Jäger eine für Nicht-Jäger so völlig unbekannte Sprache verwenden.
    Hätte ich jetzt z.B. nicht aus lauter Neugier :roll: geguckt, was das denn mit dem Sitzen im Wald auf sich hat - ich hätte Deinen wichtigen Hinweis nicht gelesen.

    Warum schreibst Du nicht: Bamby im Wald
    oder, oki, nicht ganz so plakativ: Rehkitze unterwegs, bitte anleinen

    Sowas darf doch nicht schon an der Sprachbarriere scheitern, dafür ist es zu wichtig.

    lg
    susa

  • Ich habe in der Nähe meiner früheren Pferdekoppel schon 2 x verendete Rehe gefunden die entweder in Panik in Schafzaun gerannt sind oder sich im Wald im Maschendraht einer Schonung verfangen hatten :/ - auch nicht gerade schön - vor allem da das eine jedenfalls trächtig war.

    LG

    Ines

  • Das ist ein richtig freundliches Plädoyer, das sehr lobenswert ist, und sicherlich auch entsprechende Resonanz hat.

    Genau das wird in der Regel vom HH vermisst, da die Jägersprache diesbezüglich eher etwas ruppiger "rüberkommt". :/

    galil
    jetzt hätte ich trotzdem auch eine Bitte an dich...

    wäre es möglich, Zäune und dergleichen so zu warten, dass sie nicht zwangsläufig, auch ohne hetzenden Hund, eine Falle darstellen.

    Wir kämpfen hier gerade in unserer Region gegen diese maroden Zäune,
    die keinerlei Wartung in den letzten Jahren erfahren haben.
    Das kann es aber nicht sein, denn es sind richtige Wild-Fallen, in denen schon sehr viele Tiere ihr Leben lassen mussten.

    Vielleicht ist es möglich, auch in dieser Hinsicht einmal schützend pro Wild öffentlich in Aktion zu treten.
    Meines Erachtens gehört das in das Aufgabengebietes eines jeden Jägers, sein Revier diesbezüglich " in Schuss " zu halten.
    Leider mangelt es aber genau daran, um nicht zu sagen, dass teilweise wahrhaft marode Zustände herrschen.

    Nicht immer sind Hunde schuld an einem qualvollen Tod des Wildes!

    Jeder naturverbundene Mensch sollte seinen Part dazu beitragen, indem er das Wild versucht zu schützen.

    Das sind wir, die die Verantwortung für unsere Hunde übernehmen,

    und die Jäger, die in der Wartung ihres Revieres tätig werden sollten, was bei mir unter Hege einzuordnen wäre.

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