Dogsharing als Lösung?

  • Herzliches Hallo an alle,


    ich bin ganz neu hier im Forum, und freue mich schon sehr auf Eure Ansichten und Meinungen zu meinen Fragen.


    Ich bin mit Hunden aufgewachsen und auch mein letzter Partner hatte zwei Hunde. Ich wünsche mir schon lange sehnlichst selber wieder einen Hund, aber ich bin leider Vollzeit berufstätig, und deshalb habe ich zum Wohl des Hündchens immer wieder NEIN gesagt.


    Jetzt würde sich aber eventuell eine Möglichkeit auftun, doch ich möchte gerne Eure Einschätzung dazu hören, weil die Situation etwas ungewöhnlich ist. Hier die Eckdaten:


    Ich arbeite Vollzeit, habe einen Partner mit dem ich allerdings nicht zusammen wohne und hätte Abends und an den Wochenenden Zeit für den Hund. Eine sehr gute Freundin von mir lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern (8 und 2,5). Die ganze Familie wünscht sich einen Hund, aber sie sind abends wenn die Kinder im Bett sind oft ziemlich ausgelaugt. Jetzt überlegen wir, ob es eine gute Idee ist, zusammen einen Hund zu haben - tagsüber ist er bei meiner Freundin und den Mädels, und am Abend und am Wochenende bei mir.


    Was meint Ihr, wäre das eine Lösung mit der ein Hund auch zurecht kommt? Achja, ein deutscher Pinscher sollte es sein. Und wenn ja, soll man ihn dann von Welpe an daran gewöhnen oder erst später wenn er etwas älter ist?


    Ich bin schon gespannt was Ihr dazu meint!
    Liebe Grüsse !!



    Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos.

  • "meine" Jüngste ist quasi ein Leihhund. Sie ist zweimal die Woche nachmittags bei uns, bzw. auch dann, wenn meine Tante anderweitig nicht da ist. Ich trainiere zusätzlich mit ihr Agility und Obedience und gehe auch teilweise mit ihr spazieren.


    Die Kleine ist das von Anfang an so gewöhnt. Also bereits als Welpe. Sie hat mE damit die wenigsten Probleme. Sie freut sich immer, wenn sie einen "ihrer" Menschen sieht. Und genauso wie sie erst mal total ausflippt vor Freude, wenn sie zu uns kommt, genauso rennt sie begeistert bei meiner Tante in der Wohnung rum, wenn sie wieder dort ist.


    Im Gegensatz zu uns Menschen. Da ist es halt doch so, dass immer wieder, ich will nicht sagen Rivalitäten, das nun wirklich nicht, aber es ist halt doch irgendwo ein "bei wem hört der Hund besser, wen begrüsst er nun freudiger" usw. Damit müsst ihr rechnen und ggf. auch, dass es darüber auch mal Streit gibt.


    Dann, wer ist generell für den Hund verantwortlich? Wer zahlt Steuern, Tierarztrechnungen usw.? Wer zahlt Futter, .... .


    Wer erzieht den Hund?
    Seien wir ehrlich, selbst innerhalb einer Familie gibt es genügend Diskussionen hinsichtlich Erziehung, Erziehungsmethoden usw. Zwischen zwei im Prinzip verschiedenen Parteien stelle ich mir das noch erheblich schwerer vor.


    JEtzt mal angenommen, deine Bekannten kaufen den Hund, und Du hast ihn quasi als "Sitter" abends und am Wochenende. Was, wenn deine Bekannten jetzt in Urlaub fahren und ihn mitnehmen möchten. Evtl. vielleicht gerade an einem Wochenende, an dem Du auch eine Unternehmung mit Hund planst?


    Oder mal angenommen, ihr kauft den Hund zusammen und eine Partei zieht weg? Oder, oder oder ..... .


    Und gesetzt den Fall, ihr zerstreitet euch. So was soll es ja öfter geben. Was dann?


    Versteh mich nicht falsch, ich will Dir das nicht ausreden. Aber ich weiss halt nicht, inwieweit ihr das schon durchdacht habt.


    IdR stellt man die Komplikationen erst hinterher fest. Auch wenn ihr jetzt nicht dran denkt, dass so was überhaupt auftreten könnte. Glaub mir, es kann. Und das sehr schnell.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Hallo!


    Yane hat ja schon die Bedenken geäußert, die ich beim Lesen deines Beitrages auch hatte...
    Das musst du bzw müsst ihr gut durchdenken!


    Zum Deutschen Pinscher :als Sharing Dog denke ich nicht gut geeignet, da meiner Erfahrung nach die meisten Hunde dieser Rasse (ob nun Zwerg-, Deutscher Pinscher oder Dobermann) sehr fixiert auf eine Person sind/werden...wie gesagt, ist nur meine Erfahrung (hab selbst nen halben) und habe das von einigen Pinscherbesitzern schon gehört.

  • Ich schließe mich Bellinis Meinung an. Ich finde es keine gute Idee einen Hund "zu teilen". Die meisten Gründe dagegen wurden ja oben schon genannt.

  • Was die Familie machen soll hört sich eher nach einem Dogsitter-Job an.


    Ich würde, wenn unter diesen Umständen überhaupt, den Hund allein nehmen und die Sitter dann mit einer Art Sittergebühr entlohnen (es sei denn sie wollen ess unbeding kostenlos machen).


    Aber wie gesagt allein. Das heißt Du trägst die Kosten allein und bist auch offiziell der Halter.


    Mir wäre es zu unsicher (gerade weil auch Kinder beteiligt sind). Streit gibt es in den besten Familie und der macht auch vo Freunden nicht halt.

  • Das ist ziemlich kompliziert. Wir haben uns Pauli zwar alleine angeschafft, meine Schwester wollte aber immer wenn sie es schafft (sie studiert und hat oft gar keine Uni) mit ihm rauß gehen. Anfangs funktionierte das, aber irgendwie hat sich das "aufgelöst". (Wir haben uns nicht verstritten)


    Wenn ich einen Hundesitter brauche rufe ich sie an und sie kommt, auch mal übers Wochenende oder eine Woche und unser Hund ist total verliebt in sie. Aber so wie es vorher gedacht war, funktioniert es nicht. Was machst du wenn sie oder ihre Kinder mit dem Hund überfordert sind und ihn nicht mehr wollen? Das musst du unbedingt vorher überlegen.


    Mit der Bezugsperson sehe ich nicht so ein Problem. Unser Hund ist völlig auf mich fixiert obwohl er mit meinem Mann genauso viel Zeit verbringt. Er bleibt aber auch gerne mit meiner Schwester allein.


    Und gerade wenn ihr euch für einen Wlpen entscheidet müsst ihr euch in ALLEN Erziehungsfragen einig sein, sonst habt ihr ganz schnell große Probleme. Das ist glaube ich auch nicht gerade leicht.


    Ich an deiner Stelle würde den Hund auch alleine holen. Dann können sie als Hundesitter "arbeiten" und du könntest dich vorher schon mal informieren ob du im Notfall eine Person finden würdest. So wärst du allein verantwortlich und anders funktioniert es glaub ich nicht

  • Hallo an alle die schon geantwortet haben,


    erstmal danke für eure ehrlichen und realistischen Einschätzungen!


    Ich hatte noch nicht erwähnt, dass wir (Freundin+Familie und ich) uns über die "Besitzansprüche" schon geeinigt hätten:
    Es wird mein Hund sein, das heisst, ich komme für alle Kosten (Züchter, Futter, Tierarzt) auf. Dafür gebe ich auch die Regeln der Erziehung vor.


    Die Idee, es als Jobsitting zu verstehen und mit einer kleinen "Entlohnung" zu versehen, finde ich sehr gut - bei zwei Kindern ist eh immer irgendwie zu wenig da ...


    Aber wie wir es nennen, ändert ja nichts daran, ob es für den Hund eine gute oder schlechte Lösung ist, und das ist für uns das Wichtigste. Deshalb freue ich mich über noch mehr Meinungen, Pro und Kontra!


    Liebe Grüsse,
    Manu

  • Wenn die Besitzansprüche und alles andere geklärt sind, dann sollte es eigentlich nicht das große Problem sein.


    Viele vollzeitarbeitende Hundehalter machen es so, dass sie einen Sitter in Anspruch nehmen. Und dieses wäre sogar durchgehend mit Familienanschluss.

  • Schwieriges Thema :???:


    Also ich denke, dass prinzipiell eigentlich nichts dagegen spricht wenn Ihr Euch das wirklich sehr gut überlegt habt. Du solltest auf jeden Fall aber eine Zweitlösung parat haben. Was machst du wenn die Familie im urlaub ist? Den Hund den ganzen Tag alleine lassen?
    Und die Familie sollte das dann auch wirklich mit durchziehen, und nicht nur mal eben so und nach 3 Monaten haben sie keine Lust mehr.


    Für den Anfang solltest Du Dir Urlaub nehmen, damit der Hund sich erst mal bei DIR eingewöhnen kann und dann langsam jeden Tag ein bisschen länger bei der Familie bleibt, wobei Du am Anfang ja dabei bleiben kannst und dann weggehst (Langsam steigern!!!). Anfangen würde ich damit schon recht früh, am besten schon in den ersten Tagen, damit der Hund die Familie auch von Anfang an kennt und nicht "fremdeld".


    Ich wünsche Dir eine gut durchdachte Entscheidung :roll:


    Lg
    Cassia

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