Wie lange hat bei euch die Trauer gedauert?

  • Hallo in die Runde!
    Anfang März musste ich meinen Hund einschläfern lassen, nach langer schwerer Krankheit. Er wäre im Mai 10 Jahre geworden. Bekommen habe ich ihn mit 7,5 Jahren aus dem TH. Ganze 2 einviertel Jahre hatten wir zusammen. Erst wollte ich NIE WIEDER einen Hund, aber mir fehlt meine Fellnase sooo sehr. Ich möchte aber auch keinen neuen Hund als Ersatz für meinen alten Hund. Das ich so einen Hund nie wieder bekomme, ist mir schon klar. Habe mir deshalb eine Frist gesetzt bis zum August. Fällt mir zwar mega schwer, aber im Moment würde ich nur Vergleiche ziehen und das wäre einem neuen Hund gegenüber ungerecht.
    Wie habt ihr das gehandhabt? Würde mich über eure Meinung sehr freuen.
    LG,
    Tiffy :???: :???: :???:

  • Ich habe meinen am 01.08.06 einschläfern lassen müssen und Ende Juni 07 ist dann unser Tyson eingezogen. Falls Tyson mal nicht mehr ist kommt auf alle Fälle wieder ein Hund, wie lange es da aber dauert kann ich nicht sagen.
    Muss bereit dafür sein.

  • ich weiss nicht was ihr an vergleichen immer so schlimm findet :???:


    wir haben uns nach 4 jahren erst einen neuen hund gekauft und immer wieder fallen sätze wie "ach das hat blacky auch gerne gemacht"
    ist doch nix schlimmes.
    das macht man doch mit Menschen auch.
    Zeigt doch eben auch, dass man den anderen nicht vergessen hat.


    Also wenn dir danach ist wieder eine Knautschnase im Haus zu haben, dann würde ich mich da nicht so einschränken aus angst vor vergleichen.



    Bei mir hat die Trauer allerdings mehrere Jahre gedauert, hätte mir nicht vorstellen können wieder einen andern hund zu haben.
    Der Schmerz war viel zu groß.

  • Zitat

    Ich habe meinen am 01.08.06 einschläfern lassen müssen und Ende Juni 07 ist dann unser Tyson eingezogen. Falls Tyson mal nicht mehr ist kommt auf alle Fälle wieder ein Hund, wie lange es da aber dauert kann ich nicht sagen.
    Muss bereit dafür sein.


    Danke, das ist lieb. Ich glaube auch, das ein gewisser Abstand gut ist.
    Habe nur irgendwie ein schlechtes Gewissen, das ich schon wieder über einen neuen Hund nachdenke.
    LG,tiffy

  • ich finde da braucht man kein schlechtes Gewissen haben, du willst es nur einem anderen Hund genau so ein schönes Leben geben wie deinem davor.
    Natürlich vergleicht man mal aber das ist doch normal und finde ich auch nicht schlimm.

  • Hallo Tiffy,


    unser Aron ist letztes Jahr am 24.04. gestorben.
    Sein Todestag war also diese Woche genau ein Jahr her. (Ich habe ihm unter der Rubrik "Regenbogenbrücke" einen Beitrag eingestellt - falls es Dich interessiert. Er lautet "Für Aron - mein Bärchen").


    Ganz ehrlich: Ich vermisse ihn noch immer ganz schlimm.
    Aber wir haben uns kurz nach seinem Tod wieder einen Welpen geholt. Genau am 17.05. im letzten Jahr ist Barny bei uns eingezogen.
    Es bleibt wohl nicht aus, daß immer mal wieder eine Situation kommt, in der man Vergleiche zieht. Ungewollt - und ich denke das ist nur menschlich. Zumal wir uns auch wieder für die gleiche Rasse entschieden haben.
    Ich muß aber auch ganz ehrlich sagen, daß Barny nie ein Ersatz für Aron sein sollte. Aber wir haben damals ganz schnell erkannt, daß ein Leben ohne Vierbeiner für uns kein Leben mehr ist. Deshalb damals so schnell die Entscheidung für einen Nachfolger.


    Es wird nie ein Hund einen anderen ersetzen können. Sie sind alle ganz verschiedene Lebenwesen - natürlich gibt es Parallelen, aber auch ganz viele Unterschiede.


    Für uns war die Entscheidung richtig - aber auch die Menschen sind unterschiedlich. Da kann Dir wohl keiner den richtigen Rat geben.
    Hör auf dein Gefühl und dein Herz.


    Es tut mir sehr leid, daß Dir nicht mehr Zeit mit deinem Hund geblieben ist. Ich wünsche Dir viel Kraft für diese schlimme Zeit.


    Herzliche Grüße von Birgit

  • Als unsere erste Hündin starb war ich 11 Jahre alt und mit den Nerven völlig am Ende. Ich war eher ein zurück gezogenes Kind und Fila (die Hündin) seit ich 6 Jahre alt war mein ein und alles, meine beste Freundin. Mit 5 Jahren musste sie eingeschläfert werden- Krebs. Ich hielt sie in den Armen als sie einschlief, war bei ihr bis zum letzten Atemzug. Es war die Hölle. Ich trauerte unfassbar stark um meine geliebte Fila, wollte sie um jeden Preis wieder haben. Meine Eltern holten 7 Monate nach Fila's Tod eine Hündin aus schlechter Hand zu uns. Ich freute mich wirklich, aber es war eben nicht Fila. Manchmal zog ich Vergleiche, manchmal sogar wollte ich Ina einfach nicht mehr- ich wollte einfach nur Fila. Monate vergingen und ich spürte eine immer stärker werdende Verbindung zwischen Ina und mir. Doch auch das sollte nicht lange anhalten- knapp ein Jahr nach ihrem Einzug starb sie. Ich ging mit ihr spazieren, sie haute ab und kam nicht wieder. Am späten Abend fanden meine Eltern sie an der Landstraße- tot. Als ich von ihrem Tod erfuhr brach eine Welt zusammen- schrecklich. Aber ich hielt es einfach nicht aus, ohne Hund. Und nur 3 Wochen nach ihrem Tod zog der 7-8 Jahre alte Henry aus sehr sehr schlechten Verhältnissen zu uns. Ich war mittlerweile 13 Jahre alt. Henry und ich waren unzertrennbar. Ich habe (auch wenn es bei Ina lange dauerte) jeden Hund geliebt, jeden auf seine Weiße. Niemals mehr wird es bei mir einen Hund wie Fila geben, auch nicht wie Ina- und das ist auch gut so. Jeder Hund ist einzigartig. Der alte Henry lebt noch immer und ist mittlerweile fast 14 Jahre alt. Seine Zeit wird kommen, er ist sehr schwach und dement. Seine Hüfte bereiten ihm Probleme, er nimmt immer mehr ab, ist inkontinent, fast blind und schwerhörig. Und auch wenn sein Abschied wehtuen wird, er wird nicht mein letzter Hund gewesen sein...

  • Hallo,
    am 31.07.2004, einem sonnigen Samstagmittag, ist mein Rehlein gestorben. Wir lebten neuneinhalb Jahre zusammen, in meiner Freizeit war ich nicht ohne sie, sie war meine andere Hälfte. So bin ich dann auch herumgelaufen wie irre, war nicht richtig bei mir. Nachts erlaubten meine Eltern dann (müssen sich tagsüber um den Hund kümmern), dass ich doch wieder einen Hund zu mir hole, was sie eigentlich nicht wollten. Habe dann sofort im Inet bei Graue Schnauzen, Notfallseiten etc. gesucht. Am Sonntag bin ich dann in die beiden umliegenden Tierheime gefahren und habe meine Kleine gefunden. Genau das Gegenteil von dem Hund, nach dem ich gesucht habe (ich habe nach einem zweiten Rehlein gesucht, auch wenn es mir so nicht bewußt war) und ich habe mich nachher auch gefragt, was ich da gemacht habe, als ich ihr versprochen habe, sie rauszuholen. Die Umstände, unter denen ich auf sie gestoßen bin, waren ziemlich seltsam und später wußte ich, dass das alles so sein sollte und mein Rehlein von der anderen Seite auch dabei mitgeholfen hat.
    Ich musste bis Montag warten, bis ich meine Kleine mitnehmen konnte, da sie erst noch zum TA mußte. Obwohl ich sehr stark und lange um mein Rehlein getrauert habe - auch heute noch, denn sie ist einzigartig und unersetzlich, war meine kleine Maus doch mein Sonnenschein, mitten im Weinen hat sie mich zum Lachen gebracht und das war genau richtig. Für mich war es gut, dass ich nach Rehleins Tod sofort wieder eine Hundefreundin bei mir hatte, und es war ebenso gut, dass sie so ganz anders ist, sowohl optisch als auch charakterlich, als mein Rehlein.
    Das kann aber für jemand anderen genau das Falsche sein - jeder sollte nach seinem Gefühl gehen und wird merken, wann der richtige Zeitpunkt gekommen und welcher Hund der Richtige ist. Höre einfach auf Dein Herz ...
    LG Petra

  • Ich denke auch, dass du einfach auf dein Herz hören solltes. Wann jemand wieder für einen neuen Hund bereit ist kann niemand von außen sagen, das ist bei jedem verschieden.


    Im Dezember 2007 mussten wir unsere Nova einschläfern lassen, sie war an Krebs erkrankt. Wir wussten das sie nicht mehr lange bei uns bleiben würde, trotzem war ihr Tod ein Schock für uns. Es ging am Ende so schnell.
    Die Trauer ist auch heute, einige Monate später noch da. Es gibt keinen Tag an dem ich nicht an mein altes Mädchen denke, sie vermisse und ein paar Tränen wegen ihr verdrücke. Sie war 9,5 Jahre lang ein fester Bestandteil unseres Lebens und im Herzen wird sie für immer bleiben.
    Trotzdem zog schon sehr kurz nach ihrem Tod die kleine Kayleigh bei uns ein. Wieder ein Labradormädel, diesmal allerdings ein schwarzes.
    Sie kann Nova niemlas ersetzen, sollte sie auch nie, aber sie ist ein Sonnenschein der mich jeden Tag daran erinnert das es gut ist mit dem Leben weiter zu machen.
    Natürlich kommt irgendwie auch immer mal wieder der Gedanke hoch 'das hat Nova auch gemacht' oder 'das ist ganz anders als bei Nova', aber ich denke das ist etwas natürliches. Aber am häufigsten ist es der Gedanke das es schade ist das Nova nicht mehr dabei sein kann. Sie und Kayleigh wären bestimmt ein Traumteam gewesen.
    Ein schlechtes Gewissen Nova gegenüber, dass wir schon so schnell ein neues Labradorkind bekommen haben, hatte ich nie. Wir hätten alles darum gegeben sie bei uns behalten zu können, wir haben bis zur letzten Minute alles für sie getan was in unserer Macht stand, der verfluchte Krebs hat am Ende doch gewonnen..... Aber ich hoffe das Nova bis zu dem Moment als sie in unseren Armen eingschlafen ist gewusst hat wie sehr wir sie lieben. Ich glaube es hätte ihr gefallen zu wissen, dass wir durch die schöne Zeit mit ihr nicht mehr ohne Labradormädel sein wollten und nun einem neuen Hund unser Herz schenken. Ich wünschte ich könnte Nova zurück bekommen und beide Hunde haben, aber leider geht das ja nicht.


    Die Trauer wird bleiben, aber schau in dein Inneres und hör auf dein Herz, dann wirst du den Zeitpunkt finden an dem du wieder bereit für einen neuen Hund bist.

  • Die Trauer über den Verlust eines Familienmitgliedes wird einen nie verlassen.


    Dennoch werden wir, obwohl erst wenig Zeit vergangen ist, einem neuen Familienmitglied eine Chance geben.


    Jeder Hund ist anders und kann den Verlust nicht wegmachen, aber er kann die der nun leeren Welt einen Inhalt geben.

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