konfrontation oder ausweichen

  • Sorry, aber diese 2 Zitate von Dir, widersprechen sich meiner Meinung nach ziemlich.


    Zitat

    das Problem ist die Position deines HUndes im Rudel. Er versucht dich zu beschützen bzw. dir im Garten zu sagen :"Schau mal da ist ein anderer Hund, was machen wir jetzt, sag mir was wir machen sollen", deswegen bellt er. Genauso reagiert er mit Ziehen an der Schleppleine, er will dich vor Aussenreizen beschützen bzw. rausfinden ob sie eine Gefahr für dich sind


    Zitat

    Ich wollte Euch nur erklären, warum eine Ferndiagnose u. Fernhilfe so schwer zu stellen ist. Trotzdem kann ich gerne versuchen ein paar Tips zu geben, die mir mit meinen Hunden sehr geholfen haben. Vielleicht nutzen sie auch anderen.


    Einerseits ist eine Ferndiagnose schwer (meiner Meinung nach unmöglich). Andererseits scheinst Du ja aber ganz genau zu wissen, was der Hund will/wo sein Problem liegt/wie der HH mit dem Hund umgeht usw.

  • Liebe Fellnasen Freunde 2!
    Bitte lest erst meinen Eintrag von eben...weiter unten....und wer wirklich was tolles erleben will, schaut mal oben links in der Leiste, dort steht der von mir genannte Verhaltenstherapeut und Kynologe, Peter Herberth. http://www.bonzza.com glaube ich. Und es stimmt, ein Vortrag von ihm öffnet einem die Augen.


    Also, zu Rotti Frauchen. Bitte erst den unteren Eintrag von mir lesen. Ich habe mich eben mal kurz durch Deine Einträge gearbeitet und Dein Hund scheint ja schon einiges durchgemacht zu haben, was für sein Verhalten sicherlich von Bedeutung ist, für seine zukünftige Erziehung aber unerheblich.
    Erstmal die Rudelgeschichte: Wie wir ja alle wissen stammt jeder Hund (auch wenn seine äusseren Merkmale noch so verändert sind) vom Wolf ab, zu 99,9 % . Wölfe leben in strenger hierarchischer Gesellschaft. Der Leitwolf (in seltenen Fällen die Leitwölfin) hat das Sagen. Sie entscheidet immer und überall, wohin gezogen wird, wo und wann und was gejagt wird, wo geschlafen wird usw. Er oder sie trifft IMMER ALLE Entscheidungen. So orientiert sich der Rest des Rudels. Dort gibt es ranghöhere und rangniedrigere Tiere, je nach Können. Wer viel gut kann steigt auf, wer nicht bleibt rangniedrig. Wie die Ränge verteilt werden entscheidet wiederum der Leitwolf (LW). Dabei geht er so vor: Geduldetes Verhalten ist erlaubt, d.h. wenn der LW ein Verhalten nicht negativ beachtet ist es o.k., sonst unterbindet der LW es sofort. Bei Wölfen geht das natürlich ruppiger zu als bei unseren heutigen Rudeln. Wer nicht spurt wird nicht selten ignoriert oder zurückgelassen. Das lernen schon die jungen Wölfe recht schnell. So funktioniert das Rudel immer mit wenig Agressivität ,da jeder um seine Stellung in der GRuppe weiß. Leben wir genau das mit unserem Hund, wird er sicher werden, selbstbewusst und immer auf uns hören. So war es zumindest mit meinen Hunden. (s.u. die anfänglichen Probleme)


    Okay, nun ein paar ganz wichtige Tips wie man diese Rudelstruktur umsetzt (das ist echt nur ein Auszug):
    Erstmal muss rausgefunden werden, wer der LW ist. Es ist immer nur einer der Menschen, mit denen der Hund zusammenlebt. Zuwendung dieses Menschen ist für den Hund das Grösste. Es gibt für ihn kein grösseres Lob als Zuwendung dieses Menschen, dafür würde er jedes Futter stehenlassen. Instinktiv ahnt jeder Mensch, der mit Hunden zusammenlebt wer der LW ist. Das sieht man am Verhalten des HUndes, hört mal in Euch rein. Der andere Mensch, der womöglich noch mit dem Hund zusammenlebt ist rangniedriger, sollte aber immer noch über dem Hund stehen, diesem also weisungsbefugt sein. Oft erlebe ich, dass der HUnd das Kommando in einer Familie übernommen hat. Er entscheidet wo er schläft , wohin es beim Spazieren geht, wer angekläfft wird usw. In diesem Fall reicht es auf einmal Rudelführer zu werden:
    -Du gehst VOR deinem Hund aus der Haustür, lass den Hund absitzen, er kommt erst und immer nur wenn du ihn rufst. An jeder Tür immer
    -Du entscheidest immer wohin es geht. Wechsel beim Spazieren plötzlich die Richtung. Freue dich ehrlich wenn der Hund reagiert
    - Der Hund sollte immer absitzen. Rufe ihn, lass ihn sitzen. Erst wenn du es sagst ("Laaauuff", mit freundlicher Stimme) darf er seinen eigenen Weg beschnüffeln
    - Versuche nonverbal zu kommunizieren. Sitz nur mit ausgestrecktem Zeigefinger oder einem SChnipsen. Übe das zusammen mit dem Befehl "Sitz", bis der Hund es verknüpft hat. So sucht der Hund öfter deinen Blickkontakt.
    -Setze deine Stimme nur für freundliches ehrliches Lob ein, wohldosiert. Bei Dingen, die der Hund falsch macht, mache z.B. Schssst. Daran muss der Hund sich gewöhnen, reagiert er darauf, lobe ihn.
    - Du triffst immer alle Entscheidungen. Für den HUnd ist ALLES IMMER Rudelangelegenheit (Ein Türklingeln, ein anderer HUnd, ein vobeifahrender Güterzug...). Wenn er merkt dass du unsicher wirst, wie du dich jetzt verhalten sollst wird er es auch. In der Natur würde ein unsicherer Leitwolf nie funktionieren.


    Hund reagiert falsch bei Aussenreizen:
    Oft ist das an der Leine ziehen das Problem. Bist du schonmal mit jemandem Hand in Hand gegangen und ihr kommt an einer gefährlichen Situation vorbei? Automatisch wird der Händedruck des anderen fester, eine Krise droht. Beim Hund ist das genauso. Ein Gegendruck verstärkt seine Krise und damit seine Unsicherheit.
    Bellt der Hund wenn jemand vorbeigeht?
    Halte die Leine an deinen Bauchnabel recht kurz. Nimm beide Hände zum BAuchnabel. Dann mache einen schnellen Schritt um deinen HUnd herum, stelle dich dazwischen. Dränge ihn langsam nach hinten, lass ihn absitzen, mach ein Störgeräusch, "Schssst". Du möchtest dieses Verhalten nicht und du bist LW. Sobald er ruhig ist, lobe ihn und stelle dich neben ihn (Teamstellung) Zeige ihm dass es o.k. ist wenn ein anderer Hund vorbei geht, aber dass du entscheidest ob Alarm gemacht wird, nicht dein Hund. Übe das immer wieder. Irgendwann reicht das Schsssst. Irgendwann wird dein Hund dich anschauen bei Aussenreizen, die er nicht kennt und sich völlig auf deine Entscheidung verlassen.


    Abruftraining:
    Ich habe gelesen, liebes Rotti Frauchen, dass Dein Hund nicht ohne Leine läuft und das scheint mir das ursächliche Problem zu sein. Dein Hund muss zuallererst wie oben beschrieben lernen, dass er sich immer auf dein Urteil verlassen kann. Parallel dazu sind aber seine "Freiheitserfahrungen" wichtig. Ein Hund lernt nicht selbst ob sein Verhalten richtig oder falsch ist, er verknüpft nur ganz kurz danach folgende Ereignisse mit Fehlverhalten oder richtigem Verhalten. Du hast ihn also an der Schlepp. Er zeigt irgendein Fehlverhalten, du rufst oder ziehst ihn ran und nimmst ihn noch kürzer (abgesehen davon dass das bei euch allen Stress erzeugt), das lernt der Hund. Er lernt Komme ich zurück wird mir Freiheit entzogen. Das schadet erheblich dem Abruftraining!
    Stell dir das wie einen Trichter vor. Ihr beide seid am unteren Ende. Ziel ist es, dass der Hund sich auf weite Entfernung abrufen lässt. Nun fang ganz von vorne an:
    Schleppleine auf 1,5 Meter. Übe ihn abzurufen, Sitz wie oben beschrieben, Sitz auf Distanz. Immer und immer wieder, bis du dir sicher bist, dass er auch auf 3 Metern zurückkommen würde. Stell dir vorher diese Frage, sei dir sicher dass es klappt (denk dran, Unsicherheit überträgt sich auf dein Tier), dann übe die 3 Meter. Wenn du nicht sicher bist, bleibe bei 1,5 m bis du dir sicher bist. So übst du langsam und kleinschrittig. Der Hund lernt: Je öfter ich zurückkomme desto mehr Freiheit bekomme ich. ...
    Irgendwann schafft Ihr die 20 m und werdet ganz stolz sein. Ich glaube das fehlt deinem Hund: die Sozialisation mit anderen Hunden. Aber erst wenn er perfekt abrufbar ist und sich seiner Stellung im Rudel ganz bewusst ist kann er seine eigenen Erfahrungen mit anderen Hunden machen. Wenn er meint er müsste dich beschützen oder er ist der Chef wird er andere Hunde angreifen. Du entscheidest immer! Stell dich vor ihn, probier die Teamstellung aus, konzentrier dich auf deinen Hund. Und je entspannter du da rangehst, desto mehr Führungskompetenz strahlst du aus. Glaub mir, das wittert der Hund. Du strahlst dein Selbstbewusstsein auf den Hund.
    Bei der Situation im Garten, kannst du jetzt nachvollziehen was der Hund empfunden hat (Freiheitserfahrungen, Rudelposition usw.?)?
    Übe mit deinem Hund die Sozialisation, sei das Rudel. Hat er seine Stellung gefunden, wird er jeden anderen Hund als gleichrangig betrachten. Aber sei konsequent, denn Inkonsequenz ist Gift für jede Erziehung.


    Der Hund kann nicht menschisch lernen darum versuche du hündisch zu lernen. Versuche Dinge mit seinen Augen zu sehen. Und überlege was euch beiden mehr hilft, Dingen langfristig aus dem Weg zu gehen und Symtome zu bekämpfen oder der Ursache auf den Grund zu gehen??


    Probier es ,ich hoffe es kann dir so, in schriflicher Form, eine kleine Hilfe sein....und alles , was ich jetzt vergessen habe, merkst du sicher selbst wenn du anfängst mit Hundeaugen zu sehen. Und nicht vergessen : Für den Hund ist immer alles Rudelangelegeheit. Das liegt in seinen Genen, das werden wir Menschen nicht verändern, nur verstehen können.


    Liebe Grüße, Meike

  • Hallo Meike,


    bezüglich deiner Wolfsrudel – Leitwolf Theorie muß ich dich ein wenig enttäuschen. Deine Informationen beruhen auf dem, was man vor Jahren glaubte, das es sich so in den Wäldern abspielt.
    In den letzten Jahrzehnten ist geforscht worden, Rudel wurden beobachtet, nicht nur Wölfe, auch andere Caniden. Caniden sind hochsoziale Tiere, sicher gibt es Regeln und natürlich eine Rangfolge. Das Rudelleben ist aber nicht ansatzweise so „streng & hart“ wie man glaubte.
    Gemeinsam (meist hat die Hündin die Hosen an ;-) ) geführt von den Alphas wird einiges entschieden, aber wenn sich die Jungschnösel abseits begeben, mal auf eigene Faust jagen gehen, vortraben ... das interessiert keinen. Selbst wenn so Underdog meint, er müsse auf dem Thron herumlungern – solange es den Chef in dem Moment nicht stört kann er da Stunden liegen. Wer wie wo wann wen maßregeln darf, das interessiert die Alphas auch herzlich wenig.
    Aber einen ganz entscheidenden Punkt, den hast du nicht erwähnt:
    Im Zweifel hält das Rudel IMMER zusammen – Caniden lassen sich nicht im Stich !!


    Was man lernen und übernehmen kann, ist die Ruhe, Gelassenheit und Souveränität eines Leittieres – sollte aber keinen überraschen.


    Diese klassischen – nicht aussterbenden – Tipps von wegen vor dem Hund durch die Türe, zuerst essen, ... sind vollkommen belanglose Dinge für Hunde. Es gibt nur einen einzigen Grund, warum viele nach deren Anwendung besser mit ihrem Hund klar kommen:
    Endlich hat der Mensch mal Regeln aufgestellt, hält sich daran und ist bemüht, diese immer zu 100% durchzusetzen. Was es ist, egal, die Konsequenz zählt, der eindeutige Halter, der endlich mal tut, was er sagt !!


    Hunde streben nicht die Weltherrschaft an und die Zahl derer, welche gern die Chefrolle innehaben möchten, ist verschwindend gering. In den meisten Fällen mangelt es an kompetenten Haltern, die in der Lage sind eindeutig und authentisch mit dem Hund umzugehen und diesem das Gefühl der Sicherheit und Führung zu vermitteln. Diese nach vorne gehenden Hunde sind weder „Chef“ noch „dominant“, sondern Führerlos und fühlen sich gezwungen zu handeln !


    Übrigens ist es bei Caniden üblich, daß der einfache Mob Feinde meldet und an der Grenze Alarm schlägt. Die Alphas liegen derzeit bequem auf ihrer Anhöhe und entscheiden nur, ob es sich lohnt aufzustehen (weil wirklich Gefahr droht), oder ob man weiter döst ... nie würden sie dem Volk verbieten zu bellen !! ;-)


    ... to be continued ...


    Nix für ungut
    Gruß, staffy

  • Danke Maike für den langen Bericht!


    Staffy: Was ich nicht ganz verstehe ist, daß Du das jetzt zwar bekrittelst was Maike hier schreibt, aber nicht aufzeigst WIE man denn so ein kompetenter Halter wird, der in der Lage ist eindeutig und authentisch mit dem Hund umgehen kann????? :???:
    Man muß sich doch an bestimmte Regeln halten (das als erstes durch die Türe gehen, habe ich jetzt aus ihrem Bericht auch nicht gerade als oberstes Gebot gelesen, sondern eher als Beispiel), damit dieses harmonische Zusammenleben bzw Team funktioniert.


    Ich habe das so gelesen, daß sie versucht hat, uns auf den Hund selber aufmerksam zu machen und dabei einige Beispiele angeführt hat, wie man das erreichen kann. Mir hat der Beitrag in allgemeinen sehr gut gefallen und war auch einleuchtend geschrieben.


    Warum hat es dann bei Ihr funktioniert? Was würdest DU empfehlen?


    Wenn es an der Tür klingelt und ich dem Hund sage, daß ich das nicht will und ihn den Korb schicke und er macht es trotzdem immer wieder??? Warum ist er gezwungen zu handeln? Ich habe ihm doch gezeigt was er zu tun hat?
    Ich will ihm nicht das Bellen verbieten, aber wenn ICH sage jetzt ist gut, dann muß einfach gut sein! Und wenn nicht, was mach ich dann??


    Versteh mich nicht falsch! Ich will jetzt nicht DICH bekritteln (nichts läge mir ferner), aber immer und immer wieder lese ich hier diese Sätze, die uns Unwissenden (wobei ich schon zig Bücher gelesen habe und mich immer und immer wieder informiere) als, ganz einfach, unfähige Hundeführer darstellen, aber nur in gaaaanz gaaanz seltenen Fällen bekommt man den Faden in die Hand an dem man sich festhalten kann.
    Wie bist Du denn zu diesem kompetenten HH (und das ist nicht ironisch gemeint und ich bezweifle das auch in keinem Fall, das Du das bist) geworden???
    Ich hoffe, ich habe das jetzt so rüber bringen können, wie ich es gemeint habe. Ich will hier niemanden beleidigen, das passiert hier eh viel zu oft.


    Freue mich auf Deine Antwort. Das passt jetzt zwar schon fast nicht mehr zum Thema, aber Du kannst mir gerne auch ne Mail schicken. Meine Adresse ist freigeschaltet.


    Rottifrauchen kann sich ja vielleicht noch mal dazwischenklinken, ob wir hier aus dem Thread verschwinden sollen! ;)


    Sandy

  • Zitat

    Rottifrauchen kann sich ja vielleicht noch mal dazwischenklinken, ob wir hier aus dem Thread verschwinden sollen! ;)


    Sandy




    NEIN, auf gar keinen fall! :D
    ich finde alles sehr interessant und es paßt doch auch. viele haben das gleiche problem, wie wir, nur vielleicht nicht mit einem tierheimhund. das ist aber doch egal. :D


    ich habe meike per mail für ihren beitrag gedankt.


    ich hoffe sehr, dass sich hier noch mehr foris beteiligen.
    vielen dank allen, die dieses thema hier am leben erhalten.


    gruß marion

  • Sandy, ich weiß, man wird hier oft mißverstanden ;-)


    Mit liegt nichts ferner, als irgendwen als unfähigen oder schlechten Hundehalter zu bezeichnen. Wir alle haben mal angefangen, haben unsere Erfahrungen gemacht und lernen (hoffentlich) immer noch dazu. Mein Weg war und ist auch lang ... wenn ich an meine Anfänge denke, ohoh ... ich müßte ständig vor meinem Terrier auf die Knie fallen und um Vergebung betteln ! ;-)


    Unwissend bedeutet aber doch: Es kann nur besser werden ! :D


    Tja, wie wird man ein guter Hundehalter ?
    DEN perfekten HH gibt’s nicht. Während der eine wunderbar mit sensiblen, leisen Hunden klarkommt und vom Draufgänger gnadenlos ignoriert wird, hat der andere mit seinem harmoniebedürftigen Hund überhaupt keine Probleme, obgleich er theoretisch alles falsch macht.


    Das Wichtigste – nicht nur im Umgang mit Hunden – ist doch ein geradliniges, konsequentes, eindeutiges Verhalten. Hunde kommunizieren hauptsächlich nonverbal, genauso lesen sie uns Menschen und wie oft drücken wir etwas anderes aus, als wir meinen !?
    Das klassischste alles Beispiele ist das Vorbeugen beim herankommenden Hund. Die Stimme sagt „Komm her“ und die Körpersprache zieht alle Register um den Hund abzuwehren ... Hunde sind verdammt anpassungsfähig !!


    Was wir für ein glückliches Zusammenleben brauchen sind Regeln, individuell auf uns und unsere Situation zugeschnitten. Diese gelten immer und überall, werden konsequent eingehalten und durchgesetzt. In meiner Funktion als Führer stelle ich diese Regeln auf, setzte Grenzen und sorge für deren Einhaltung. Innerhalb dieser kann sich der Hund aber frei bewegen.
    Ob meine Viecher vor oder nach mir (fr)essen ist mir schnurzpiepegal, aber sie haben nicht zu betteln. Wer wann durch die Tür rennt – pillepalle – nur draussen wird gewartet. Hundi auf der Couch ? Wegen mir, aber nur solange sie mir nicht im Weg liegen.
    Aber: Besuch an der Türe, da erwarte ich Zurückhaltung und wehe nicht. Offene Heckklappe, ohne Erlaubnis wird niemals das Auto verlassen. Dinge, die mir wichtig sind, die müssen eingehalten werden.
    Regeln, die ich meinen Hunden aufstelle, die muss ICH zu 100% einhalten – sofern ich einen „Problemhund“ habe, beim eingespielten Team seh ich alles etwas lockerer.


    Soweit die theoretische Kurzfassung zum allgemeinen Umgang.


    Alltagssituationen: Für mich ist unsere Umwelt normal, verständlich und logisch (jaja, ich weiß). Der Hund trifft täglich auf neue, unbekannte Herausforderungen. Hier bin ich gefordert meinen Hund zu unterstützen, ihm die nötige Sicherheit zu geben, aber ihn auch zu ermutigen, etwas zu wagen.
    ich möchte meinen Hund nicht von allem fern halten, ihn ablenken müssen, wenn irgendwelche Störfaktoren auftauchen. Ich möchte einen Hund haben, der sich alles anschaut, der trotz Unsicherheit an meiner Seite bleibt, mir vertraut und sich von mir führen lässt.
    Dies erreiche ich aber nur, wenn ich „draussen“ jederzeit weiß, was ich tue, mir und meinem Hund vertraue, ruhig, gelassen, souverän an Neues herangehe und meinem Hund ein „Ich kenn das, keine Panik, das ist schon ok !“ vermitteln kann.


    Die wenigsten Menschen sind wirklich gelassen und durch nix aus der Ruhe zu bringen. Sicherlich müssen wir vorwiegend an uns arbeiten, selber sicher werden, uns auf das Wesentliche konzentrieren können. Das geht nicht von heut auf morgen, aber mit Geduld und dem Willen zu Änderung bekommt man das hin.


    3. Aspekt – die berühmte Bindung !!
    Viele haben einen Hund, der neben ihnen hertrabt. Der Hund hört relativ gut, man geht sogar zum Hundesport, macht doch eigentlich alles fürs Hundi, aber ... wer genau hinschaut, mal auf die Vertrautheit des Teams achtet, der wird oft überrascht sein.
    Wieviele sind Meister ihrer (Wettkampf)Klasse, aber abseits des Platzes für nix zu gebrauchen !? Hunde arbeiten gerne, sind begeisterte Sportler und tun alles dafür. Aber nur, solange man sie auch beschäftigt („drinnen hört er super, aber draussen bin ich Luft „ – wer kennts nicht).


    Mannnn, um dir deine Frage wirklich zu beantworten müsste ich noch Seiten schreiben. Über die richtige Art zu loben und zu belohnen (Timing ist fast alles), die vielen kleinen Möglichkeiten dem Hund Selbstvertrauen zu geben, Bindung zu fördern, ....


    Zusammenfassend: Sag, was du denkst, tu, was du meinst und behandel deinen Hund wie einen Hund, ehrlich, fair und verständlich ! ;-)


    Gruß, staffy – die jetzt die anstrengende Büroarbeit unterbricht, um mit den Köterchen spazieren zu gehen

  • @staffy...im Grunde sagen wir beide dasselbe, ob nun mit oder ohne Rudeltheorie....*grins*
    BIG Sandy...danke für dein Danke...ausprobieren lohnt sich. Wie gesagt, bei mir hats funktioniert.
    rotti Frauchen...ich schau mir gleich mal Deine Mail an.


    An einige, die sicher wissen dass sie gemeint sind: Ich habe oft das Gefühl hier (und deswegen lese ich auch lieber still als Beiträge zu schreiben) einige sind nur da um gutgemeinte Ratschläge anderer zu zerreissen. Pfui, geht lieber mit Euren Hunden raus anstatt den ganzen Tag vor dem PC zu hängen....wie Big Sandy schon sagte..jemanden zu beleidigen passiert hier viel zu oft. Und das ist echt schade drum, da wir ja wohl alle nur unseren Vierbeinern zuliebe hier sind, oder?


    Meine Hündin wurde gerade operiert (OCD), es ist ganz schrecklich. Ich weiß echt nicht mehr was ich noch machen soll. 8 Wochen absolute Schonung verordnet und sie schreit wie am Spieß vor Schmerzen. Sie tut mir so unendlich leid...ich werd mal nach OCD hier im Forum schauen...wünscht mir Glück!

  • Zitat

    und der Hund stammt nunmal vom Wolf ab. Auch wenn äusserlich Merkmale verändert wurden (zugegeben sieht ein Dackel nicht mehr wie ein Wolf aus) ist der Hund genetisch zu 99,9 % ein Wolf.


    Also ganz unabhängig vom Rest ;) möchte ich zu der obigen Aussage mal meinen Senf dazugeben: Der Mensch ist zu 98,7% genetisch identisch mit Affen (Schimpansen)! Aber ich wehre mich dennoch vehement dagegen, das mir deshalb unterstellt wird ich sei ebenfalls ein Affe (auch wenn manche Menschen sich durchaus manchmal "affig" benehmen *gggg*)


    Also: Vom Wolf abzustammen bedeutet eben NICHT ein Wolf zu SEIN!

  • Zitat

    Ich habe oft das Gefühl hier (und deswegen lese ich auch lieber still als Beiträge zu schreiben) einige sind nur da um gutgemeinte Ratschläge anderer zu zerreissen.


    Wir nennen sowas korrigieren, kritisieren und diskutieren - einfach Meinungen und Erfahrungen austauschen !
    Wenn dann jemand "nicht ganz richtige Theorien" verbreitet, längst überholte Tipps gibt, dann kommt doch der Sinn dieses Forums erst richtig zur Geltung ... Hilfe, Aufklärung, Ratschläge.


    Wer lernresistent ist, der hält sich besser im SmallTalkBereich auf :D


    Den Rest kommentier ich mal nicht ...


    Gruß, staffy

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