konfrontation oder ausweichen

  • Danke Staffy für die Antwort.
    Ich finde es ja auch vollkommen in Ordnung, daß hier korrigiert und auch kritisiert wird. Der Ton macht halt die Musik.
    Wir wollen das Meckerthema, denke ich, hier nicht weiter vertiefen, es wurde ja total sachlich und friedlich hier kommentiert bwz. diskutiert. ;)
    Ich wollte nur, daß Du mein Posting nicht als herrsche Kritik ansiehst, sondern als Aufruf es besser zu erklären. Verstehst Du! Weil eben hier oft gleich mit scharfer Munition geschossen wird, wollte ich das gleich im voraus klarstellen, daß ICH das hier nicht so meine.


    Zurück zum Thema:
    Du schreibst: An der Türe erwartest Du Zurückhaltung - wehe wenn nicht!


    Wie sieht denn nun 'wehe wenn nicht' aus? Was machst Du konkret?


    Im Großen und Ganzen habe ich schon verstanden was Du mir sagen willst. In meiner neuen Hundeschule wird eigentlich nach genau diesem Schema gearbeitet. Aber in der alten HS wurde mir leider etwas anderes vermittelt und glaube mir, auch ich müsste wochenlang vor meinem Hund auf die Knie werfen. Wir haben praktisch im Dezember nochmal von ganz von vorne angefangen. (Und damals war ich total froh, daß Kritik an diesen Methoden geübt wurde, sonst würde ich das wohl heute immer noch so machen. Deshalb habe ich sicher nichts gegen Kritik!!)
    Terry hat mir hier auch schon ganz toll weitergeholfen und mir im Grunde das Gleiche gesagt.
    Nur mit dieser Türglockensache komme ich nicht weiter. Wahrscheinlich mache ich irgendeine Kleinigkeit total falsch, auf die mein Hund dann nicht wirklich reagieren kann. Wenn ich wüsste was, dann könnte ich es ändern. UND GENAU DA LIEGT GLAUBE ICH das Problem. Nicht daß wir nichts lernen wollen, sondern dass uns irgendjemand auf unsere (unbeabsichtigten) Fehler aufmerksam macht und sagt: 'Also wenn Du dem Hund rufst und Dich dann vorn über beugst wenn er kommt, dann kann er nicht gerne kommen, weil Du ihn bedrohst!' Genau dann weiß ich was ich falsch mache und warum der Hund dann so reagiert. Den Tipp wie ich es besser machen könnte, kann ich mir dann fast selber denken, wenn ich weiß, was meine Falsche Gebärde beim Hund auslöst.


    Shiva ist MEIN erster Hund. Wir hatten zuhause immer Hunde. Mein Vater war bei der Bahnpolizei und hatte immer perfekt ausgebildete Hunde. Aber ich will mal lieber nicht nachfragen, wie die so perfekt gemacht wurden.....!!!! :kopfwand:
    Und jetzt stelle ich fest, daß ich alles was ich über Hunde wusste, eigentlich gar nix ist. Und deshalb finde ich solche Threads immer sehr interessant und verfolge sie gerne.


    Aber es ist - denke ich - echt schwer hier Tipps abzugeben. Weil das was beim anderen Hund hilft, heißt noch lange nicht, daß es bei meinem auch klappt. Und wenn man bei der Ausführung nur eine kleinste Kleinigkeit falsch macht, dann kann es einfach eine ganz andere Auswirkung haben, als gewünscht. Aber der HH merkt nicht, daß er was falsch macht und die hier Ratgebenden können es ja nicht sehen und verfolgen.


    Trotzdem finde ich es gut, wenn ein paar gute Tipps kommen, dann kann man ja wenn man eben mit dem einen Tipp nicht weiter kommt (weil man hier eventuell was falsch macht) einen anderen Rat befolgen und da kann es dann - dank richtiger Ausführung - ein totaler Erfolg werden.

  • Zitat

    Zurück zum Thema:
    Du schreibst: An der Türe erwartest Du Zurückhaltung - wehe wenn nicht!
    Wie sieht denn nun 'wehe wenn nicht' aus? Was machst Du konkret?


    Ich hab meine beiden mit im Büro, da kann ich es mir nicht erlauben, wenn die loskläffen oder Besucher abfangen. Also gilt: Hund hält sich in meinem Büro auf, hält sich aus allem raus und darf nur mit Erlaubnis begrüßen gehen.
    Rennt dennoch einer zu Türe wird er konsequent zurück auf seinen Platz geschickt. Konnte ich damals wunderbar mit meinem geduldigen Postboten üben, der hat artig an der Türe gewartet, bis ich die Hunde im Korb liegen hatte. Kompromisse gibts da nicht. Sollte sich einer vergessen, weil die Firmenkatzen wiedereinmal vorm Fenster auf und ab marschieren, dann kann auch der Griff ins Fell (meine sind ja meist nackt) kommen und Hundi wird zur Erinnerung nochmal der Begriff "Korb" und der Weg dorthin erklärt - freundlich versteht sich :D


    Zitat

    Nur mit dieser Türglockensache komme ich nicht weiter. Wahrscheinlich mache ich irgendeine Kleinigkeit total falsch, auf die mein Hund dann nicht wirklich reagieren kann.


    Ja, meist sind es die simplen Kleinigkeiten an denen man scheitert ... kennen wir alle.
    Pauschal würd ich empfehlen:
    - Hund den Begriff Korb (Decke, ...) beibringen, positiv belegt.
    - Bleib trainieren, mit steigender Ablenkung (z.B. Hund muß vor dem Spaziergang auf dem Platz bleiben, bis man angezogen ist.)
    - Hund auf diesen Platz schicken können
    - selber (soweit möglich) immer wenn man kommt und geht, ob mit oder ohne Hund klingeln !!
    - jeder, der das Haus verläßt klingelt NACH schließen der Türe (derweil du ja ganz entspannt sitzen bleibst)
    - Freunde, Nachbarn bitten zur vereinbarten Zeit mal eben zu klingeln
    - Besuch bestellen, der sich z.B. per Tel.klingeln anmeldet, den du also ohne Türklingel reinläßt
    - Helfer bestellen, die klingeln und geduldig (ohne erneut zu klingeln), bis du sie reinläßt oder bis 10 zählen und selber reinkommen


    Mit Bekannten zu trainieren hat den enormen Vorteil, daß du dir selber Zeit lassen kannst, geduldiger bist, weil ja niemand vor der Tür wartet.
    Auch würde ich dieses "Platz & Bleib" in allen möglichen Situationen üben.


    Was glaubste wie blöd dein Hund schaut, wenn es klingelt und du seelenruhig auf der Couch sitzen bleibst :D


    Gruß, staffy

  • O.K. Staffy - werde ich alles versuchen. 'Ab in Korb' kennt sie und macht sie auch. Mach ich oft nach dem Spaziergang, oder wenn ich ihr einen Kauknochen gebe, oder so. Aber wenn es an der Tür klingelt, da will die nix mehr wissen von 'ab in Korb'. Ich hab mich heut direkt vor sie gestellt (zwischen Türe und Hund) und hab sie etwas zurück gedrängt und NEIN gesagt. Sie hat dann aufgehört zu bellen und sich gesetzt. Knurrt und mault dann immer so vor sich hin weiter. Dann kam gleich von mir 'ab in Korb', hat sie dann auch schön gemacht. Aber sie knurrt und bellt dann im Korb weiter. Ich ignorier (und sage das auch meinem Besuch) sie dann solange, bis sie komplett ruhig da liegt und dann wird gelobt und darf sie raus. Die Jungs klingeln auch öfters wenn sie draußen sind (einfach mal so zur Übung). Wenn sie eh schon im Korb liegt, dann klappt das ohne bellen und knurren, aber wenn nicht, dann startet die Rakete zur Türe!! Aber danke für die Tipps - wir arbeiten daran.


    Marion nochmal zu Dir:


    Shiva bellt am Zaun ja auch wie ne Irre, wenn jemand kommt oder wenn sie was sieht.
    Am Sonntag waren wir alle im Garten (Westseite) da kamen 4 Kinder und zwei Frauen den Hof rein gelaufen und Shiva prescht wie Danieldüsentrieb vor und kläfft ohne Ende. Mein Mann geht vor (aus dem Zaun raus) und redet mit dem Besuch. Ich rufe freundlich: Shiva!
    Aber die bellt immer noch am Zaun. Ich hole sie am Halsband nach hinten und tu sie bei der Terrassentüre im Hauswirtschaftsraum rein und mach zu. Hund sitzt drin, schaut total verdutzt raus und ich setz mich entspannt auf die Liege. Hund ruhig und macht SITZ vor der Türe drinnen. O.K. ich hole Hund raus, sie rennt wie angebrannt nach vorne (Ostseite) und verbellt wieder die gleichen Leute. Ich rufe freundlich: Shiva! Nichts! Gut, ich wieder vor, zieh sie am Halsband wieder nach hinten, rein, Tür zu und lege mich wieder hin. Hund ruhig, sitzt und ich hole ihn wieder raus. Hund geht langsam raus, schaut um a Ecke und bleibt schön brav ruhig bei mir, bis alle wieder weg waren. Da war ich doch erstaunt, wie schnell die ruhig war. Aber ich schwöre es, ich hätte es noch fünfzigmal gemacht, wenn sie keine Ruhe gegeben hätte. Das war DIE Gelegenheit. Die Leute wollten nix von mir und auch nicht rein und haben deshalb gar nicht auf den Hund geschaut. Und so konnte ich ganz entspannt agieren. Habe dann zur Belohnung mit ihr noch a bißerl Balli gespielt und Leckerlie suchen.

  • hallo bigSandy,
    meine bellen gar nicht am zaun *lol* nur der neue rüde, wenn nachbars hund abgeht. er läßt sich aber ausbremsen, fängt aber wieder an, wenn der andere fröhlich weiter in den zaun geht.
    ich denke deine situation ist eine etwas andere. dein hund paßt auf, mein rüde meint sich verteidigen zu müssen - gelerntes verhalten wegen seiner vergangenheit.
    aber gestern spät abends hatte ich ein gutes erlebnis :D ich telefonierte mit meiner freundin. hund will raus. ich ihn an die schlepp genommen. taschenlampe, telefon, hund alles auf reihe. wir stehen im garten, er sucht den "richtigen platz" plötzlich ein kläffen von drüben. ich sah mich schon fliegen :lachtot: rüde ging in die eisen, ich rief ihn zurück und :shocked: er kam und setzte sich neben mich. hörte auf zu bellen. man, das hat mich total überrascht. er bellte dann zwar noch mal, weil der andere nicht aufhörte, aber es war nicht so schlimm, kein durchstarten mehr.


    heute war er total klasse. wir waren im garten und wollten mit dem futterbeutel üben. meine hündin kam hinterher und lief im garten umher.


    ich machte ihn so richtig neugierig auf den beutel und warf ihn. beiden hund rannten hin. meine hündin schnappte den beutel und wollte ihn sicherstellen (sie nimmt die beute gern mit in ihr körbchen) ich hab sie davon überzeugt, dass es besser ist, weiter mitzuspielen :D da der rüde den beutel nicht holt, wenn sie hinrennt, hab ich beide abwechselnd ins platz gelegt und immer nur einen hinter dem beutel her rennen lassen.


    beim ersten mal stand der kleine auf und rannte mit. beim zweiten mal stand er auf. beim 3. mal blieb er liegen *freu* meine hündin machte anstalten, sich wieder mit dem beutel wegzuschleichen. ich rief sie ran, sie kam, aber ohne beutel. der rüde lag noch. ich ging hin (ca. 10 meter) und holte den beutel. er lang noch. ich stellte mich neben ihn und ließ ihn sitzen. er bekam einen großen happ aus dem beutel.
    könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefreut habe? er war stolz wie oska, sag ich euch.


    auch draußen war er heute wirklich gut. ich freue mich wirklich sehr, dass er fortschritte macht.


    allen, die auch an einem "problem" arbeiten, wünsche ich auch kleine erfolge. es mutiviert enorm :D


    gute nacht. gruß marion

  • Super Marion, da freu ich mich mit Dir! Ich weiß wie das beflügelt, wenn man einen Erfolg (und sei er noch so klein) zu verbuchen hat. :2thumbs:


    Unser Zaunproblem ist sicher von ganz anderer Natur. Ich wollte Dir das na nur zur - sagen wir mal - Aufheiterung, nein, zur Motivation schreiben. Aber durch Deinen großen Erfolg hat sich die Motivation von selber gehoben!


    Viel Glück weiterhin und berichte ruhig weiter von Deinen Erfolgen!!! :computer:


    Gruß Sandy

  • liebe sandy,
    ich weiß das zu schätzen. :D wirklich. es ist schon gleich viel besser, wenn man merkt, dass man nicht allein so ein problem hat.


    heute hatten wir einen ganz erfolgreichen tag. ich berichte mal, vielleicht ist es auch eine idee für andere betroffene.


    nachdem unser garten eigentlich wieder mal nicht "betretbar" war, weil herr nachbar seinen hund im zaun hingen hatte, habe ich beschlossen, dass hundchen jetzt dadurch muß. *lol* so schönes wetter und ich kann nicht mal die terrassentür öffnen, das geht nicht den ganzen sommer. also fing ich heute mal an zu üben.


    der hund bekam die normale leine (keine schlepp) an. als ich die tür aufmachte, tönte nachbars hund los. meiner stieg gleich mit ein. ich bin wieder mit ihm rein. hab ihn bei fuß genommen und 2 schritte rausgegangen. er wollte wieder einstimmen, dafür bekam er ein scharfes "nein". er war sofort ruhig - dafür gab es ein lob und ein leckerlie.
    dann stellte ich mich vor ihn und wartete, bis er mir in die augen sah.
    "schau" "fein" leckerlie.
    ich bin 2 schritte weiter auf die terrasse (rückwärts vor ihm stehend), er durfte zu mir kommen und sich setzen. wieder "schau" usw.
    das ganze, bis wir an der treppe waren. er war immer noch ruhig. *freu*


    mein hündin hat dieses spiel mit begeisterung mitgemacht, es gab je was zu fressen. nun wurde es an der treppe zu eng und damit ich die hündin "los werde", hab ich ihr 1 leckerlie die treppe runter geworfen :D


    es ging weiter die treppe runter. der rüde bleib oben sitzen, ich ging rückwärts runter. dann durfte er nachkommen, sich setzen, "schau" loben.


    nachbarrüde bellte weiter. damit meiner nicht "rübergeierte", lenkte ich ihn ab, in dem ich ein leckerlie über den weg rollte. so hatte er die nase am boden und nicht richtung zaun :D nach 3 mal werfen hatten wir die kritische stelle überwunden und er ging mit mir bei fuß in den hinteren teil des gartens.


    ich hab mich riesig gefreut. er war zwar sehr nervös, bellte auch noch einmal zurück, als nachbars hund kläffend am zaun lang raste, aber es war gut. der weg ins haus zurück verlief ohne zwischenfälle. den letzten meter ins haus ist er gerannt
    :D


    ich bin wild entschlossen, meinen garten wieder mit hund zu erobern. :lachtot:


    gruß marion

  • Hallo Marion,


    Toll, dass die letzten zwei Tage so gut gelaufen sind! Was so wilde Entschlossenheit alles bewirken kann :)


    Du schaffst das schon und bald ist ihm der Nachbarshund bestimmt völlig schnuppe.


    Freue mich für euch!


    LG,
    SaFla

  • Hey, das klingt doch super ...


    Wenn man wirklich will, dann schafft man alles !


    Weiter so, irgendwann :shocked: der Nachbarsköter, weil ihn keiner mehr ernst nimmt (und der Nachbar bittet dich um Rat :D ).


    Gruß, staffy

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!