Nicht an der Leine zerren UND "bei Fuss"

  • Hey..


    Wir besitzen eine 16 Monate alte intelligente und verfressene English Springer Spaniel Hündin und eigentlich klappt es mit der Erziehung ganz gut, nur beim an der Leine gehen haperts gewaltig.. Wenn wir in der Stadt sind oder grad aus der Haustür rausgehen ist sie dermaßen am Ziehen... ich muss zugeben, wir waren oft inkonsequent, aber jetzt geht mir das so aufn Keks und ich möchte, dass das aufhört!


    Nur... Grundlegend möchte ich, dass sie, sobald sie an der Leine ist locker geht und nicht zieht ABER ich möchte auch, dass sie beim Kommando "Fuss" wirklich bei Fuss geht und nich locker nebenher trabt. Nur sind das zwei verschiedene Paar Schuhe..


    Wie kann ich ihr das beibringen??

  • Meine kennen auch "richtiges" Fuß und eben Leinenführigkeit. Zur Leinenführigkeit hat staffy ja den Thread schon genannt.
    Ich verstehe ehrlich gesagt die Frage auch nicht ganz... Das Kommando "Fuß" setzt du nur für "richtiges" Fuß ein, für die Leinenführigkeit braucht es ja eigentlich kein Kommando. "Fuß" erstmal in ablenkungsfreier Umgebung aufbauen. Wenn du das wirklich schön aufbauen möchtest, dauert das auch einige Zeit. Die Frage ist, wo willst du es letztlich einsetzen? Für den Alltag finde ich es eher ungeeignet. Es sind eben 2 völlig verschiedene Sachen, Fuß und Leinenführigkeit, auch für den Hund. Verwirren wirst du ihn da nicht, falls das deine Sorge ist :???:

  • Hast du schon mal an ein Clickertrainig gedacht?
    Ich denke dass du schon eine ganze Menge Nerven aufbringen musst.
    Das wichtigste ist: Verlier nicht die Geduld!


    Das wird alles nicht von heute auf morgen gehen.

  • Da ich finde, dass ein zuverlässiges 'Fuß' (in ALLEN Alltagssituationen perfekt sitzend) schon eine Herausforderung für den Hund ist, denke ich, dass du dich erstmal gezielt und ausschließlich der Leinenführigkeit widmen solltest. Erst wenn das sitzt (und auch das kann seine Zeit dauern, wenn er schon so lange Erfolg hatte), kann man das 'Fuß' aufbauen.
    Zur Leinenführigkeit hast du ja schon einen guten Link bekommen, für den Aufbau von 'Fuß' gibt es hier zu gegebener Zeit sicher auch viele Ratschläge.


    Gruß, Sarah

  • Ja, bis Fuß in jeder Alltagssituation sitzt, das dauert... Es erfordert ja auch sehr viel Konzentration vom Hund, er muss sich ganz auf seinen HF konzentrieren, die Umgebung quasi ausblenden. Aber ich finde schon, man kann Fuß auch parallel zur Leinenführigkeit aufbauen. Warum nicht? Letztlich ist es ein Kommando, wie jedes andere. Man kann ja auch Sitz parallel zur Leinenführigkeit aufbauen, mal als blödes Beispiel.


    Ich habe zwei Aufbauvarianten durch:


    mit Lucy: nie Ambitionen gehabt, korrektes Fuß aufzubauen, es war letztlich Nebenprodukt des Leinenführigkeitstrainings und die Tatsache, dass es ihr Spaß macht. Bei ihr habe ich, egal ob mit oder ohne Leine, jedes neben mir laufen belohnt (auf Spaziergängen), wenn sie es von sich aus (!) angeboten hat. So hat sie es immer mal wieder gezeigt, um ein Leckerlie zu bekommen. Mit der Zeit habe ich dann nur noch belohnt, wenn sie auf richtiger Höhe eng am Bein lief. Erst danach habe ich mit Kommando, Tempowechsel, engen Wendungen und Grundstellung angefangen. Lucy hat so Fußlaufen lieben gelernt. Bis zum Einnehmen der Grundposition aus jeder Lebenslange und "am Bein kleben" bei jeder Bewegung meinerseits, hat es so aber gut 12 Monate gedauert.


    bei Grisu: von Anfang an an Begleithundprüfung gedacht und versucht es durchdacht aufzubauen. Angefangen habe ich damit, die Grundstellung zu üben. Als er die (nach einigen Wochen jeden Tag ein wenig üben) aus jeder Position einnehmen konnte, habe ich mit einem Schritt angefangen: nach vorne oder zur Seite und wieder Kommando Fuß, so dass er nachkommt und Grundstellung einnimmt. Hat nicht lange gedauert und er ist von selbst den Schritt mitgegangen ohne neues Kommando. Als Alternative kann man den Hund auch mit Futter oder Spielzeug "mitziehen". Wenn das gut klappt, mehrere Schritte machen.


    Gibt auch Leute, die Clickern die Grundstellung und das korrekte laufen. Auch ein Trick: TroFu dem Hund "zu spucken", so schaut er schön, auch wenn man ihn nicht ansieht. Zumindest die Theorie ist so, gezielt spucken ist so eine Sache... es geht auf jeden Fall auch anders ;) . Leckerlie in der linken Hand halten, wenn man es dem Hund zeigt. Sonst läuft der Hund meist schräg, da er sich nach rechts zum Leckerlie ausrichtet. Und wichtigster Tip: viel Spaß und Geduld :D

  • Zitat

    Letztlich ist es ein Kommando, wie jedes andere. Man kann ja auch Sitz parallel zur Leinenführigkeit aufbauen, mal als blödes Beispiel.


    Sitz bedarf ja auch längst nicht so eines Aufbaus wie 'Fuß'. Für mich ist 'Fuß' (übrigens ohne Blickkontakt, "lediglich" volle Konzentration) quasi die Königsdisziplin, so es denn wirklich immer und überall funktioniert. Sei es in Menschenmassen, an anderen Hunden vorbei oder mitten durch das Unterholz im Wald, wo es soo toll riecht...oder oder oder, eben immer, nicht nur spaßeshalber.
    Die Leinenführigkeit ist allerdings die Basis, meiner Meinung nach auch die Basis für ein vernünftiges 'Fuß'. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund sein Herrchen/Frauchen durch die Gegend schleift, parallel aber perfekt Fuß läuft (ohne, dass irgendwelche Bälle oder Leckerlies in Aussicht sind)

  • Zitat


    Für mich ist 'Fuß' (übrigens ohne Blickkontakt, "lediglich" volle Konzentration) quasi die Königsdisziplin, so es denn wirklich immer und überall funktioniert. Sei es in Menschenmassen, an anderen Hunden vorbei oder mitten durch das Unterholz im Wald, wo es soo toll riecht...oder oder oder, eben immer, nicht nur spaßeshalber.


    Ich glaube, es ist eigentlich nur eine Definitionsfrage. Was du da schreibst: was ist da der Unterschied zur Leinenführigkeit? Ich erwarte an der kurzen Leine, dass meine Hunde bei egal welcher Ablenkung an meiner Seite bleiben. Ohne Leine ist es das Kommando "bei mir": bleib an meiner Seite, was auch passiert, aber schau ruhig in der Gegend rum... Fuß ist etwas anderes für mich mich, aber es versteht jeder anders. Ist ja auch jedem selbst überlassen. Vielleicht meinen wir auch das gleiche, nur ich nutze Fuß nicht im Alltag, außer, um es auch unter Ablenkung zu üben. Fuß heißt für mich anhimmeln und jede kleinste Bewegung mit machen. Auch wenn ich rückwärts laufe, mich auf der Stelle links rum im Kreis drehe oder abrupt vom rennen in schleichen übergehe. Es ist für mich eine Konzentrations- und Koordinationsübung. Mit genug Übung klappt es auch bei jeder Ablenkung, wie eben z.B. Sitz. Wie gesagt, in meinem Verständnis nicht für den Alltag gedacht. Und so verstanden und aufgebaut kann ein Hund durchaus perfekt Fuß gehen, ohne Kommando aber wie ein Wilder an der Leine zerren. Klar, wenn ein Hund bei Ablenkung überhaupt nicht mehr auf seinen Besitzer achtet, klappt weder noch.
    Ich habe auch keine Ahnung, wie der Thread-Ersteller Fuß nutzen will. Es gibt da ja auch kein richtig oder falsch.

  • Hallo Marina, willkommen bei den Springern! :D :D


    Nach allem, was ich da so höre, ist das bei denen häufig ein Problem, aber es ist hinzukriegen! Du hast auch schon einen wichtigen Punkt erwähnt: Konsequenz! Lass das Schnüffeltier durch Ziehen nicht zum Erfolg kommen, und belohne konsequent alle richtigen Ansätze. Ich würde sagen, vergiss erst mal das turniermässige Fuss mit Anhimmeln und konzentriere Dich auf die Leinenführigkeit, bzw. ein jägermässiges Fuss (man nehme da besser verschiedene Kommandos), das ist alltagstauglicher und für den Hund leichter.


    Wie genau hast Du denn bisher die Leinenführigkeit geübt? Was tust Du, wenn der Hund zieht - und was ist die Raktion darauf? Gibt es Situationen, in denen es gut geht, und wenn ja, welche?


    Dass es in der Stadt nicht klappt, finde ich begreiflich: das fällt auch meiner Springer Hündin mit 20 Monaten schwer. Das liegt aber auch daran, dass das bisher keine sehr hohe Priorität in der Ausbildung hatte. Grundsätzlich ist sie aber gut leineführig, solange ich das nicht als Selbstverständlichkeit betrachte. Sprich: ich muss da immer dranbleiben, sonst gibt es Rückfälle..... :motz:

  • Zitat

    bzw. ein jägermässiges Fuss (man nehme da besser verschiedene Kommandos), das ist alltagstauglicher und für den Hund leichter.


    Das ist wohl das, was ich meinte. Ich finde dieses "anhimmeln" (in meinen Augen Bettelei nach Spielzeug/Leckerlie) albern und habe mich daher auf was alltagstaugliches beschränkt. Dabei gibts kein 'in der Gegend rumgucken', kein Schnüffeln, kein Pinkeln, NICHTS. Tempiwechsel werden augenblicklich angenommen.


    Dennoch bleibe ich dabei, dass gerade dieses 'Fuß' erst nach der Leinenführigkeit trainiert werden sollte.


    Bin auch gespannt, wie/wo bisher trainiert worden ist - erzähl mal!

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