Antijagdtraining, Schleppleine und Konsequenz


  • Tolle Fortschritte!!!


    Wirklich klasse, das sidn alles ganz wichtige Basics, die wirklich sitzen müssen, um weitermachen zu können.


    Zu deiner Frage


    Mir fallen zwei Wege ein, wie man dem Hund beibringt, das Hetzen abzubrechen.


    Weg 1 und meiner Meinung nach ohnehin bei euch an der Zeit, wenn du weiterarbeiten möchtest:


    Reizangeltraining.


    Du brauchst einen ca 2 Meter langen halbwegs geraden Ast (zb Haselnuss),
    eine lange Schnur
    zwei Dummies oder ein Dummy und einen Ball und Leckerlis


    Du musst den Hund nicht mal an die SL nehmen, denn das Training, das ich aufgebaut habe, baut auf Versuch und Irrtum auf.


    Der Hund soll lernen, dass es sich für ihn wesentlich mehr lohnt, in Trainingssituation auf deine Kommandos zu hören.


    (Ich betone in Trainingssituation. Was der Hund an der Reizangel lernt, muss nicht zwangsläufig auch am Wild so ablaufen. Das ist noch mal eine andere Geschichte und bedarf außerhalb der Trainingssituation Training)



    Aufbau:


    Dummy an die Reizangel, Ball griffbereit/ Leckerlis (im Futterdummy zb) griffbereit


    Hund ins Platz


    Mit einigem Abstand zum Hund den Dummy an der Reizangel bewegen.


    Zu Anfang wird der Hund wahrscheinlich aufstehen und den Dummy fangen wollen.
    Dummy rechtzeitig hochreißen, so dass der Hund ihn nicht bekommt.


    Hund wieder auf seinen Platz bringen.


    Bleibt der Hund die ersten Sekunden brav im Platz trotz dess ich bewegenden Dummy's, kannst du ein Hetzsignal geben.
    Zb "Tock"


    Dann darf der Hund hinter dem Dummy an der Angel herhetzen und ihn auch fangen.
    Natürlich muss er ihn dir dann bringen.
    Ggf das Apportieren mit dem Ballwerfen oder aus dem Futterdummy belohnen.


    So lernt der Hund, dass er am bewegten Objekt auf dein Zeichen warten muss.


    So. Sitzt das irgendwann, kannst du, zb mithilfe eines zuvor aufgebauten Superschlachtrufes oder aber einfach als ein Hetzabbrechsignal, das Hetzen unterbrechen.


    Das ist bei "stärkerem" Jagdtrieb nicht leicht.


    Aber prinzipiell das selbe, wie zuvor erklärt.


    Den Hund loshetzen lassen. Dann das Abbruchsignal (meine kann sich aus dem Hetzen zb nicht hinlegen, sie muss "abdrehen", das heißt für mich ist das Hetzabbruchsignal ein Hier).


    Du wirst einen Partner brauchen, der die Reizangel sicher bedient und den Dummy rechtzeitig wegnimmt, sollte der Hund nicht gehorchen.


    Ist der Hund zu dir gekommen, mit einem anderen Dummy oder dem Ball oder oder oder belohnen.
    Ruhig mit hetzen belohnen, ich hab da die besten Erfahrungen mit gemacht. Aber nicht den Dummy an der Angel, sondern einen zweiten.


    Hoffe, ich konnte Anregungen liefern^^

  • Oh, danke für die Ausführliche Antwort :smile:
    Dann werd ich mir wohl mal so ne Reizangel zusammenbauen und mal gucken wie es klappt.


    Eine Frage noch:
    Ist es kontraproduktiv wenn ich zweimal rufe?
    Also wenn ich rufe, und Sana kommt nicht, dann nimmt der Helfer ja die Angel weg. Wahrscheinlich steht Sana dann ersteinmal ganz betröppelt da, soll ich dann nochmal rufen?

  • Nein, nicht nochmal das selbe Kommando.
    Die Situation ist vorbei.


    Steht sie dumm rum, geh hin, zeig ihr mit der Hand, wo es lang geht, führ sie zurück zum Ausgangspunkt, nenn ihren Namen etc, aber nicht das Hetzabbruchsignal.

  • Ja eigentlich sehe ich das genauso, und ich glaube ich habe in den ganzen anderthalbjahren vielleicht 3 mal umsonst gerufen.
    Ich habe nur gefragt, weil im AJT Buch steht, dass man es machen kann. Also dass man ein zweites mal rufen kann, wenn man denkt, dass der Hund aufnahmefähiger ist. :???:

  • ... ich bin keine Hundetrainerin, ich kann nur sagen, was ich machen würde und mache. Und ich rufe nie zweimal. Insbesondere nicht beim Training.

  • Zitat

    Ja eigentlich sehe ich das genauso, und ich glaube ich habe in den ganzen anderthalbjahren vielleicht 3 mal umsonst gerufen.
    Ich habe nur gefragt, weil im AJT Buch steht, dass man es machen kann. Also dass man ein zweites mal rufen kann, wenn man denkt, dass der Hund aufnahmefähiger ist. :???:


    Im Training gibt es auch nur eine Chance. Im Ernstfall pfeife ich aber durchaus zweimal. Mir ist lieber, mein Hund bricht die Jagd auf den 2. Pfiff ab, als dass sie sich noch fröhlich 1/2 h jagdlich selber belohnt. Es kann durchaus sein, dass der 1. Ruf/Pfiff schlicht nicht im Hirn angekommen ist.

  • Zitat

    Im Training gibt es auch nur eine Chance. Im Ernstfall pfeife ich aber durchaus zweimal. Mir ist lieber, mein Hund bricht die Jagd auf den 2. Pfiff ab, als dass sie sich noch fröhlich 1/2 h jagdlich selber belohnt. Es kann durchaus sein, dass der 1. Ruf/Pfiff schlicht nicht im Hirn angekommen ist.


    Ich trainiere jeden Tag, um einem Ernstfall aus dem Weg gehen zu können.
    Ernstfälle... gabs zwei. Einer zu viel. Klar hab ich mir da die Seele aus dem Leib gebrüllt.
    Was sie im Übrigen damals nicht vom Jagen abgehalten hat.


    Aber genau solche Sachen sollen ja nicht passieren. Darum ja Antijagdtraining. Mindestens um den Hund so gut einschätzen zu lernen, dass man ihn rechtzeitig anleint...


    Finde ich :/

  • Leider halten sich gelegentliche Rehe nicht an mein Konzept, dh sie tauchen auch schon mal so blitzartig auf, dass da nix ist mit aus dem Weg gehen oder anleinen. :/ Und für's regelmässige Antijagdtraining passiert das zu selten. Wie steuerst du denn denn Ernstfall, bzw. vermeidest ihn? Sagst du dem Wild, wann und wo es kommen soll?

  • Zitat

    Und für's regelmässige Antijagdtraining passiert das zu selten.


    Wieso zu selten?
    Antijagdtraining lohnt sich auch, wenn dir nie Wild über den weg laufen wird. Man tut es seinem Hund zuliebe, der dadurch die Möglichkeit bekommt mit seinem Besitzer zusammen und kontrolliert zu jagen - es dient zur Auslastung.

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