Windhunde und Windhundmischlinge

  • Nein, diese unseelige Anerkennung ist für keine der Rassen ein Segen:
    der Silken ( wie auch immer er heißen soll ) ist bei weitem noch keine eigenständige Rasse, noch dazu zerreissen sich gleich 2 Clubs um die "richtige" Zuchtbuchführung, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Sie sind genetisch auch noch deutll. als Mischlinge zu unterscheiden im Gegensatz zum Whippet. Mit der Anerkennung sind die Zuchtbücher geschlossen, ich kann nichts mehr zur Verbesserung der Rasse hinzufügen. Und mit dem bereits vorhandenen MDR1-Problem schränkt sich der Genpool noch mal ein.
    Man hätte erst mal einen vernünftigen Standart aufstellen müssen, damit ich überhaupt weiß, wo ich hin will. Dann eine durchdachte Zuchtplanung die zentral übersehen wird. Bisher hat jeder mehr oder weniger nach "Bauchgefühl" gemacht, was er wollte und sich mit dem Zettelchen "IchhabauchMDR1getestet!" geschmückt.


    Die anderen 3 Rassen sind absolute Minderrassen, da sind zum Teil nicht mal eine Handvoll Hunde in D stationiert. Dieser Genpool ist bei weitem nicht ausreichend um diese Rasse auf die Dauer gesund zu erhalten. Auch da geht es nicht ohne weitere Importe. Wer steuert das?


    Zum Namen: Langhaarwhippet. Daran habe ich mich auch lange gerieben. Aber: wir sagen Tempo zu Papiertaschentüchern, Uhu zu Kleber und Zewa zu Küchentüchern. Frag einen Tierarzt, was er über Langhaarwhippets weiß, und er sagt sofort MDR1-Defekt, obwohl er noch nie einen gesehen hat...! Und der Name ist halt einfach passend. Der Langhaarwhippetclub Deutschland übrigens hat sich der Anerkennung des VDH entzogen, will sie auch bis auf weiteres nicht - s.o. Es ist auch lediglich die Übersetzung des amerik. Longhaired Whippet wo diese Rasse schon lange nat. anerkannt ist.


    Zum Unterschied: Silkens (ob windsprite oder windhound) sind grob gesagt Barsoi x Whippet ( und irgendwann mal ein Sheltie) LHW sind Silken x Whippet und deshalb auch schon wesentlich einheitlicher als erstere. Sie kommen auch bereits ohne Fremdeinkreuzung aus!

  • Zitat

    Die anderen 3 Rassen sind absolute Minderrassen, da sind zum Teil nicht mal eine Handvoll Hunde in D stationiert. Dieser Genpool ist bei weitem nicht ausreichend um diese Rasse auf die Dauer gesund zu erhalten. Auch da geht es nicht ohne weitere Importe. Wer steuert das?


    Natürlich geht das nicht ohne Importe. Damit eine gesunde Zucht entstehen kann wenn es genügend Interessenten hier gibt.
    Aber was heißt "wer steuert das" Das wird dann wie bei anderen Rassen (Saluki, Azawakh, Sloughi) sein wo diese wenn sie keine FCI Papiere haben erst einmal ins Register kommen, was eh jetzt auch bei den jetzt neu registrierten geschieht.

    Aber auf jeden Fall müsste die Zuchordnung des DWZRV an die einzelnen Rassen angepasst werden. Denn zur Zeit verbietet diese die Verpaarung von Import 0 X Import 0 so das man keine neue Linie aufbauen kann was aber sehr wichtig wäre.
    Wobei ich zur Zeit aber aber mal vermute das sich eh kaum Leute finden die zumindest den Taigan hier in Deutschland züchten werden auch bei den anderen Rassen vermute ich es mal. Es wird erst einmal das Ziel sein diese Rassen überhaupt bekannt zu machen indem man sie auf Ausstellungen, beim Rennen und Coursing zeigt.
    Denn wenn man z.B. nach Polen schaut wo der Taigan schon seit einigen Jahren anerkannt ist gab es da 2008 den ersten und 2013 den zweiten, der hier in Deutschland gefallen ist, einen weiteren wird es wohl ersteinmal in absehbarer Zeit nicht geben.

  • Zitat

    Es wird erst einmal das Ziel sein diese Rassen überhaupt bekannt zu machen indem man sie auf Ausstellungen, beim Rennen und Coursing zeigt.
    Denn wenn man z.B. nach Polen schaut wo der Taigan schon seit einigen Jahren anerkannt ist gab es da 2008 den ersten und 2013 den zweiten, der hier in Deutschland gefallen ist, einen weiteren wird es wohl ersteinmal in absehbarer Zeit nicht geben.


    Genau darum geht es meiner Meinung nach!
    Es ist auch irgendwo ein Status- und Anerkennungsproblem. Ich finde es schon wünschenswert, dass sich neue Liebhaber der Rassen finden, die auch bereit wären, die Situation der Hunde in den Herkunftsländern zu verbessern.
    Es muss nicht gleich immer in Richtung Inzucht und Ausstellungsdrill gehen...

  • Zitat

    Genau darum geht es meiner Meinung nach!
    Es ist auch irgendwo ein Status- und Anerkennungsproblem. Ich finde es schon wünschenswert, dass sich neue Liebhaber der Rassen finden, die auch bereit wären, die Situation der Hunde in den Herkunftsländern zu verbessern.
    Es muss nicht gleich immer in Richtung Inzucht und Ausstellungsdrill gehen...


    Warum müssen diese Hunde denn überhaupt in Deutschland bekannter werden? Was wäre so schlimm dran, wenn das Hunde für Spezialisten bleiben und selbst die sich noch ein bisschen auf den Hosenboden setzen müssen um überhaupt an solch einen Hund zu kommen?
    Ist Bekanntheit in Deutschland wirklich so toll, für die Rasse und auch für die individuellen Rassevertreter?


    Zitat

    Zum Unterschied: Silkens (ob windsprite oder windhound) sind grob gesagt Barsoi x Whippet ( und irgendwann mal ein Sheltie) LHW sind Silken x Whippet und deshalb auch schon wesentlich einheitlicher als erstere. Sie kommen auch bereits ohne Fremdeinkreuzung aus!


    Also mein Stand ist, dass die teilweise bereits in x-ter Generation gezüchtete Mischung aus Whippet x Sheltie sowohl Longhaired Whippet als auch Silken Windsprite genannte wurde/wird (je nach Lager und Ideologie).


    Später wurde dann in diese Mischung noch Barsoi reingekreuzt, um den Silken Windhound zu erzeugen.

  • Ich habe ja geschrieben: ganz grob gesagt...
    Der Sheltie wurde aber wohl nie gezielt eingezüchtet - das ist wohl nur 1 x "passiert". Mr. Wheeler hatte halt beides und sah evtl. das Potential dieses Ergebnisses - einen Whippet mit etwas mehr Haar, sind ja herrlich anzuschauen. Die Barsoi-Einkreuzung war schon immer gezielt.


    Und ja: das Import x Import-Verbot gehört schon lange vom Tisch! Aber die Szene ist eben so klein, wenn da die Lobby nur etwas größer ist, stehen eben die falschen am Hebel... Der Azawakh ist das aktuelle Beispiel
    Und warum müssen diese Rassen hier publik werden? Was ich nicht kenne will ich nicht haben - so wird doch nur Begehrlichkeit geweckt! Und schon wird der Vater mit der Tochter und der Bruder mit der Schwester - gerne ohne DWZRV! - gekreuzt, denn so mancher wird die schnelle Mark dahinter riechen! "Boahh! Guck mal, was ich hab! Gaaaanz selten! Noch halb wild!!!" - leiden tut darunter doch nur wieder der Hund!
    Sind diese speziellen Rassen in ihrer Heimat nicht glücklicher? Wer so einen speziellen Hund haben will, muß sich halt anstrengen. Ich erinnere nur, was mit so tollen Rassen wie dem (Golden) Retriever, dem Dt. Schäfer geworden ist dank seiner "Popularität". Sicher wird das beim Taigan und Co. nicht so einschlagen, aber das ist die Population auch viel viel kleiner...

  • Also eine schnelle Mark ist mit diesen Rassen (ich beziehe mich jetzt nur auf den Taigan) sicher nicht zu machen, ich spreche aus eigener Erfahrung.
    Warum diese alten Rassen (beim Silken ist das noch mal eine ganz andere Geschichte) bekannter werden sollten.
    Vielleicht weil es auch eine Hilfe für den Erhalt dieser Rassen ist, nun kommt noch das aber, aber halt auch nur wenn nicht nur die Rasse betrachtet wird sondern auch die Kultur aus der diese Rassen entstanden sind. Denn nur dadurch kann man dazu beitragen diese Hunde in ihren Ursprungsländern zu erhalten, was vorrangiges Ziel sein sollte. Aber das geht jetzt zu sehr ins Detail.
    Auch kann man beim Taigan und bei meiner Rasse, auch wenn diese keine deutsche Anerkennung hat und ich diese zur Zeit auch nicht anstrebe, die Zucht nicht national betrachten sondern muss sie international sehen wie wir es ja auch schon machen.

  • Also wenn es um den Erhalt der Rasse geht, dann braucht man sich bei dem Podenco Andaluz nunmal wirklich keine Sorgen machen, mit oder ohne Anerkennung gibt es die hier zu tausenden, und etliche tausende werden jedes Jahr getötet, weil sie einfach keiner haben will. Ich kann nur für dieses Rasse sprechen, bei den anderen weiß ich es nicht.


    Außerdem sollte man gerade beim Podenco bedenken, das dieser nunmal ein sehr selbsttändiger Jagdhund ist, und das die Kaninchenjagd, wie sie die Podenqueros betreiben, nämlich ohne Gewehr (im klassischen Fall) in Deutschland verboten ist, also denke ich auch nicht, das ein Züchter die ursprünglichen Zuchtfaktoren der Podencozucht berücksichtigen kann und wird, von daher wird es nie ein "original" Podenco Andaluz werden.

  • Gut meine Argumentation mag für den Podenco Andaluz nicht zutreffen, deshalb bezog ich mich ja auch vorwiegend auf den Taigan.
    Aber genau das was du über die Arbeitweise schriebst bestätigt doch das was ich oben geschrieben habe. Das es zumindest für die beiden seltenen Rassen wichtig ist auch die Kultur in ihren Ursprungsländern mit einzubeziehen damit diese Hunde dort wieder gefragt sind und dort erhalten werden. Aber wie geschrieben führt das hier etwas weit und ist für die meisten nicht sonderlich interessant.

  • Zitat

    Aber wie geschrieben führt das hier etwas weit und ist für die meisten nicht sonderlich interessant.


    Das mag sein, aber ich zumindest verfolge eure Beiträge hier grade sehr interessiert!
    Man bekommt ja so doch viele Information die man als "08/15" Halter garnicht hat und die verschiedenen Standpunkte kennnenzulernen und die Argumente pro und contra, ich finde das wirklich interessant und würde mich freuen wenn ihr uns das weiter aufdröselt.

  • Zitat


    Das mag sein, aber ich zumindest verfolge eure Beiträge hier grade sehr interessiert!
    Man bekommt ja so doch viele Information die man als "08/15" Halter garnicht hat und die verschiedenen Standpunkte kennnenzulernen und die Argumente pro und contra, ich finde das wirklich interessant und würde mich freuen wenn ihr uns das weiter aufdröselt.



    :gut:

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