Rassezucht unter der Obhut des VDHs....

  • ....und die Aussage, diese Hunde haben ein geringeres Riskio "krank" zu sein. Worauf stützen sich diese Aussagen?

    Eines Vorab (bitte sorgfältig lesen!)

    Was ich mit diesem Beitrag NICHT möchte:
    - Ich möchte die kontrollierte Rassezucht nicht in Frage stellen
    - Ich möchte keine Diskussion Rassehund vs. Mischlingshund führen
    - Ich möchte den VDH nicht schlecht machen
    - ich bin nicht gegen den VDH oder gegen seriöse Züchter
    - Ich möchte keine Hetzkampagne hier im Forum starten

    Was ich mit diesem Beitrag möchte:
    - Ich möchte meine Erfahrung bezüglich der seriösen Zucht und Erbkrankheiten ausbauen.
    - Ich möchte in einer objektiven Diskussion eruieren, wie von Seiten der Zuchtverbände und seitens seriöser Züchter argumentiert wird, weshalb Rassehunde ein geringeres Risiko unterliegen, an Erbkrankheiten zu leiden als Mischlinge. Der Vergleich hier zwischen Rassehund und Mischling soll alleinig der Diskussion über mögliche Studien dienen und nicht den einen besser als den andern stellen.

    Es interessieren mich Studien, belegbare Fakten und natürlich Erfahrungen, nach Möglichkeit großflächig, der hier anwesenden Züchter.
    Also alles worauf sich diejenigen beziehen, die diese These in den Raum stellen.

    Definition Rassehund: Unter Rassehund verstehe ich hier in dieser Diskussion, wie eigentlich immer, einen reinrassigen Hund aus gezieltem Wurf eines VDH-anerkannten Rassezuchtverbandes.

    Definition Mischling: Eine Kreuzung mindest zweier unterschiedlicher Rassen.

    Ich hoffe auf eine aufschlussreiche, sachliche und objektiv geführte Diskussion.

  • Hallo Jörg,

    eine kurze Rückfrage, möchtest Du nur Züchtermeinungen oder auch die Meinungen von kritischen Käufern eines Rassehundes ? L.G.Burgit

  • Zitat

    Hallo Jörg,

    eine kurze Rückfrage, möchtest Du nur Züchtermeinungen oder auch die Meinungen von kritischen Käufern eines Rassehundes ? L.G.Burgit

    Es sind ALLE dazu eingeladen sich hier zu äußern. Aber persönliche Meinungen bitte ich etwas in den Hintergrund zu stellen, sondern eher Fakten und Erfahrungen zu nennen.

  • Scherzkeks. Wie bitte soll man bei derartigen Einschränkungen diskutieren?

    Viele Grüße
    Corinna, darf ich als Nicht-VDH-Züchter eigentlich mitreden? :???:

  • Also Corinna,

    ich habe doch deutlich dazu geschrieben was in dieser Diskussion erwünscht ist.

    Es ging mir nur darum vorher herauszuheben das ich hier nicht aus persönlichem Antrieb einen Streit vom Zeum zu brechen.

    Es ist doch dennoch möglich die Fakten hier zu nennen, worauf sich diese Annahme bezieht.

    Und natürlich darfst Du auch als Nicht VDH-Züchter mitreden... steht aber alles in meinem Text ;) Also... das rote nochmals lesen und von vorn beginnen ;)

  • Hallo,


    das stammt aus einem anderen Thread, der mit " sind Papiere wichtig oder nicht " irgendwie so war der Titel.

    Wir bleiben bei unserer Meinung. Mit diesem Weg haben wir genau unseren Traumhund gefunden und wir würden es genauso wieder machen. Wir haben die Dinge selber in der Hand und auf diesem Weg kann man mit Sorgfalt durchaus aussortieren. Was nutzen alle Vorschriften wenn die Käufer nicht kritisch sind und unbedingt einen McGeiz - Hund wollen.L.G. Burgit

  • Meine Gedanken dazu:

    Die Bestrebungen, DEN gesunden Hund zu züchten sind einfach da. Forschungen gehen in die verschiedensten Richtungen. Die Entwicklung von Gentests nimmt zu. Bei unserer Rasse z.B. gibt es mittlerweile einen Gentest auf CEA (Augenkrankheit), MDR1, TNS (Trapped Neutrophil Syndrome) und CL (Ceroid-Lipofuscinose). Ein Gentest auf Epilepsie ist in der Entwicklungsphase.

    Durch diese Bestrebungen können nach und nach die bekannten Erbkrankheiten kontrolliert werden. Ob sie ausgemäzrt werden können wird sich zeigen. Aber allein das Wissen darum zu haben, daß ein Hund z.B. ein Träger dieser Krankheiten ist, hilft ungemein weiter, denn so kann man ganz gezielt einen passenden Partner suchen.

    Natürlich wird Hundezucht nie so laufen, daß man anhand einer Checkliste für diverse Tests abhakt, das ganze durch einen PC laufen läßt und der wirft dann einen Deckpartner aus, der gesundheitlich ergänzt. Dazu gibt es eben in der Zucht neben der Gesundheit auch noch andere Aspekte. Aber so kann es immer vermieden werden, zwei Trägertiere miteinader zu verpaaren.

    Bespiel: Aoibheanns Mutter ist TNS-Trägerin. TNS bewirkt ein Welpensterben, da über eine Fehlfunktion in der Bildung der weißen Blutkörperchen eine Immunschwäche hervorgerufen wird. Also eine wirklich sehr gefährliche Erbkrankheit. Die Züchterin hat aber direkt alle ihre Welpen auf TNS testen lassen, 4 waren frei, 1 war Träger. So ist das jetzt wieder bekannt und man kann schon wieder weiter daran arbeiten. Der Trägerwelpe würde als "not for breed" abgegeben.

    Was ich auch sehr befürworte ist in der HD-"Bekämpfung" die Auswertung der Röntgenbilder durch einen neutralen Gutachter. Ich habe schon oft sehr skurrile Beschreibungen von HD-röntgen und Auswertung gelesen. Da wird oft Pi mal Daumen entschieden "Ist ok". Für den Sport an sich mag das auch noch reichen (wenngleich mir auch hier das Risiko zu groß wäre). Dadurch daß die Auswertungen ALLE in ein und derselben erfahrenen Auswerterhand liegen, kann so etwas nicht passieren. Selbiges natürlich auch für andere Gelenkserkrankungen.

    Sicher wird man NIE den absolut top gesunden nie kranken Hund züchten können. Dazu spielen bei der Entstehung von Krankheiten auch einfach viel zu viele Umweltfaktoren eine Rolle. Aber der Weg dahin, gezielt zu züchten, der gefällt mir sehr gut. Normal bin ich eigentlich ein Mensch, der wenig von zu starken Kontrollen hält, aber diese Kontrollinstanzen in den Gesunheitsuntersuchungen bewahren einfach vor vielem Unglück.

    All das fehlt mir in der Verpaarung von Mischlingen. Im günstigen Fall sind die elterntiere noch geröntgt worden, Haustierarzt hat drauf geschaut. Wie aber schaut es mit den Großeltern aus? Das weiß niemand. Und Genetik beschränkt sich nun mal leider nicht auf eine Generation. Andere Krankheiten wie Epilepsie usw. sind häufig gar nicht bekannt.

  • Hi,
    ich habe es schon so oft geschrieben.
    Diesmal schließe ich mich einfach nur Pebbles an.

    Wo für mich allerdings die Grauzone beginnt, ist bei der Kreuzung von geprüften, zucht-zugelassenen Hunden zweier verschiedener Rassen (etwa so wie bei der Antikdogge).
    Hier finde ich es schwierig, Argumente zu finden. Denn die Genetik gilt ja auch in diesem Falle. Dh, gesundheitlich sind die Hunde auch mit relativ wenig Risiko behaftet.
    Oder, Frage an die Experten, kommt durch die Kreuzung irgendwie ein anderer Erbgang ins Spiel, können andere Merkmale, die bei weiterer Verpaarung innerhalb der Rasse nicht aufgetreten wären, plötzlich wieder hervorkommen?

    Viele Grüße
    Silvia

  • Dann zerbreche ich mir mal mein Köpfchen:

    Rassehunde haben durchaus ein höheres Risiko an genetischen Krankheiten zu leiden, weil weil meist der Genpool begrenzt ist. Entweder gehen die Tiere auf nur wenige Ausgangstiere zurück, wenn die nicht sehr gesund waren, ist das schon sehr wichtig, die Gesundheit möglichst umfassend zu kontrollieren und mit möglichst erbgesunden Tieren weiterzuzüchten. Oft ist auch die Zuchtbasis sehr gering, es gibt nur wenige Tiere der Rasse. Auch hier können sich genetische Erkrankungen schnell durch die Gesamtpopulation vererben - wenige Generationen reichen unter Umständen, also sind Untersuchungen wichtig. Auch bei Rassen mit vielen Zuchtexemplaren gibt es häufig Linien, die überrepräsentiert sind. Bestehen hier gesundheitliche Mängel, verbreiten sich diese ebenfalls in der Population, weil die genetische Vielfalt viel geringer ist, als die Anzahl der Zuchttiere vermuten lässt.
    Für die Rassehundezucht sind also umfassende Gesundheitsuntersuchungen, strenge Regeln zur Zuchtzulassung und das beachten von Ahnenverlust- und Inzuchtkoeffzienten sehr wichtig. Eine reine Auswahl nach Optik und/oder Leistung wäre fatal.

    Auch wenn in dieser Diskussion die "Rassehunde ohne Papiere" nicht Gegenstand sind, erklären die Ausführungen vorher, warum Vermehrerhunde oftmals eine sehr schlechte Wahl sind.

    Mischlinge halte ich nicht für gesünder. Sie haben zwar eine größere genetische Vielfalt, aber keine Kontrollen, bevor es Nachswuchs gibt. Das hebt meiner Meinung den Vorteil der genetischen Vielfalt wieder auf. Weiterhin ist es ja nicht möglich, genetische Erkrankungen sicher zu erkennen. Bei den Skeletterkrankungen ist eine Erblichkeit bekannt, aber sehr ungünstige Aufzuchtbedingungen begünstigen diese. Und die Aufzuchtbedingungen von vielen Mischlingen sind oftmals abenteuerlich - und sei es nur aus Unwissenheit der Besitzer der Hündin. Andere Erkarankungen werden gar nicht als genetisch wargenommen. Augenerkrankungen, Herzerkrankungen, Taubheit sind eben leider vorhanden, werden aber nur als Erkrankung wargenommen.

    Ich finde, die Entscheidung Mischling oder Rassehund ist eine ganz persönliche, grundsätzliche Vorteile sehe ich bei keiner Variante. Ich persönlich bevorzuge den Rassehund, weil das Risiko gewisser Erkrankungen minimiert ist, und ich eine Ahnung vom Wesen und der Verwendbarkeit des neuen Mitbewohners habe. Ich habe aber auch klare Vorstellungen von meinem Hund und seiner späteren Laufbahn. Aber wirklich problematisch finde ich Vermehrerhunde.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Ja, genau das ist für mich momentan auch immer wieder ein Punkt, auf dem ich rumdenke. Auf der einen Seite ist es natürlich irgendwie Quatsch, solche Hunde zu züchten, auf der anderen denke ich "was wäre gewesen, hätte man früher auch so gedacht". Dann gäbe es heute keine Aussies, keine Shelties usw. usw. Irgendwie nicht ganz einfach das Ganze.

    Die Genetik an sich wird sich wohl nicht ändern. Mit Pech könnte es eben nur so weit kommen, daß aus beiden Rassen sich die genetischen Probleme vereinigen. Allerdings denke ich, mit dem Wissen, was man heute um diese Probleme hat, wird sich auch das vermeiden lassen.

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