Rassezucht unter der Obhut des VDHs....
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Rassehunde haben durchaus ein höheres Risiko an genetischen Krankheiten zu leiden, weil weil meist der Genpool begrenzt ist.Genau so habe ich es mir auch versucht biologisch und statistisch zu erklären.
Mischlinge weisen einen höheren Genpool auf als Verpaarungen gleicher Rasse, was die Wahrscheinlichkeit einer Weitervererbung herabsetzt.
Studien von beiden Seiten aber sind schwer bis kaum zu finden. Züchter werden verständlicherweise kaum kein Interesse haben, eine unabhängige Untersuchung in Auftrag zu geben. Desweiteren ist die Erfassung von Mischlingen äußerst schwer. Was wieder dazu zurückführt das dieses bilogische Argument rein theoretischer Natur ist.Dennoch gibt es diese Aussagen, Rassehunde sind gesünder. Woher also kommen diese Erkenntnisse?
Pebbels: An Hand des Aussies (gilt analog zu anderen Gebrauchshunden) möchte ich mal zum diskutieren anregen:
Zu Beginn war der Aussie ja nichts weiter als ein Mischling. Man kreuzte bestimmte Rassen um einen bestimmten Zweck zu erzielen. Man verzichtete weitgehendst auf Inzucht und war nur bestrebt das entsprechende Arbeitsvermögen herbei zu führen. Soweit so gut. Nun aber kommt der Faktor Inzucht/Linienzucht ins Spiel... da begann doch das eigentliche Übel. Der Inzuchtfaktor ist nicht zu unterschätzen. Derzeit hat der Aussie ja unter dem VDH dieses größere Problem erfahren. Er ist erst seit 1996 vom VDH anerkannt. Alleinig der CASD ist der Rassezuchtverband unter dem VDH für den Aussie. Wenn man nun bedenkt, wie klein noch das Zuchtpotential für den CASD ist... wieviel Inzucht kommt hierbei zustande? Hinzu kommt noch das sich das Zuchtziel innerhalb des CASD leider in Richtung Ausstellungen verschoben hat, also weg vom Arbeitshund. - Vor einem Moment
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Was ich mit diesem Beitrag möchte:
- Ich möchte meine Erfahrung bezüglich der seriösen Zucht und Erbkrankheiten ausbauen.
- Ich möchte in einer objektiven Diskussion eruieren, wie von Seiten der Zuchtverbände und seitens seriöser Züchter argumentiert wird, weshalb Rassehunde ein geringeres Risiko unterliegen, an Erbkrankheiten zu leiden als Mischlinge. Der Vergleich hier zwischen Rassehund und Mischling soll alleinig der Diskussion über mögliche Studien dienen und nicht den einen besser als den andern stellen.Es interessieren mich Studien, belegbare Fakten und natürlich Erfahrungen, nach Möglichkeit großflächig, der hier anwesenden Züchter.
Also alles worauf sich diejenigen beziehen, die diese These in den Raum stellen.So dann hier mal ein paar Zahlen und Fakten aus dem DRC zu Golden Retrievern:
Welpen gesamt: 2002: 1399, 2003: 1194, 2004: 1461, 2005: 1318, 2006: 1133, 2007: 1509
HD-Unters. gesamt: 2002: 645, 2003: 739, 2004: 798, 2005: 904, 2006: 851, 2007: 807
A-Hüften: 2002: 288/44,65 %, 2003: 342/46,28 %, 2004: 357/44,5%, 2005: 454/50,2 %, 2006: 455/53,5 %, 2007: 455/56,4 %
B-Hüften: 2002: 174/26,98 %, 2003: 211/28,55 %, 2004: 246/30,8 %, 2005: 260/28,8 %, 2006: 242/28,4 %, 2007: 203/25,1 %
C-Hüften: 2002: 115/17,83 %, 2003: 119/16,10 %, 2004: 123/15,4 %, 2005: 121/13,4 %, 2006: 101/11,9 %, 2007: 98/12,1 %
D-Hüften: 2002: 33/5,12 %, 2003: 45/6,09 %, 2004: 43/5,4 %, 2005: 42/4,6 %, 2006: 44/5,2 %, 2007: 41/5,1 %
E-Hüften: 2002: 29/4,5 %, 2003: 16/2,16 %, 2004: 21/2,6 %, 2005: 17/1,9 %, 2006: 8/0,9 %, 2007: 10/1,2 %Anhand der Statistik ist ersichtlich, dass über 90 % der untersuchten Hunde im zuchttauglichen Bereich liegen. Die Quote der A-Hüften hat sich in 6 Jahren um über 10 % gesteigert. Die ED-Statistik sieht ähnlich aus, nur dass auch vor 6 Jahren der Anteil der ED-freien Hunde bei 79 % lag und in 2007 bei 85 %.
Vor einigen Jahren gab es Hinweise von Ärzten, das ein großer Teil von Golden Retriever von der Herzkrankheit Subaortenstenose (SAS) betroffen sei. Der DRC hat daraufhin eine Studie durchgeführt zu der willkürlich Zuchthunde zur Untersuchung aufgefordert wurden. Herausgekommen ist dabei, das nicht mehr Golden Retriever erkrankt sind, als auch andere Hunderassen - Woher wohl die vielen kranken Golden Retriever kamen, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Es waren jedenfalls keine DRC-Hunde.
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Genau so habe ich es mir auch versucht biologisch und statistisch zu erklären.
Mischlinge weisen einen höheren Genpool auf als Verpaarungen gleicher Rasse, was die Wahrscheinlichkeit einer Weitervererbung herabsetzt.Von welcher Rasse ist hier die Rede? Also von welcher Anzahl "n" bezüglich des Genpools gehen wir hier aus?
Viele Grüße
Corinna -
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....und die Aussage, diese Hunde haben ein geringeres Riskio "krank" zu sein. Worauf stützen sich diese Aussagen?
Sie stützen sich darauf, das bei der Auswahl der Zuchthunde besondere Kriterien an den Tag gelegt werden.
Allerdings sind die Standarts, die von den einzelnen Vereinen gesetzt werden, schon extrem unterschiedlich, finde ich.
Erstaunlich finde ich, dass es trotz bekannter Rasse-bekannter Erbkrankheiten (z.B. Hüftdysplasie, diverse Augen und Hautkrankheiten) in einigen Vereinen immer noch möglich ist, mit gefährdeten Hunde zu züchten.
Es wird oft nur auf die Vorfahren geschaut - Nachtzuchtkontrollen fehlen, aber erst diese könnten wirklich zeigen, ob gewisse Defekte noch in den Linien drin sind.Es gibt zu diesem Thema eine ganz hervoragende Artikelserie in der Wuff (ich glaube in den Ausgaben August bis November 2007). Auch die Serie über die Zucht von Deutschen Schäferhunden ist in diesem Zusamenhang sehr aufschlußreich.
Ein Hund aus dem VDH ist nicht automatisch gesünder! Es kommt, wie immer auf die Verantwortungsbereitschaft der Vereine, der Züchter und der Käufer an. Das hängt alles Causal zusammen und kann nicht getrennt werden.
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flying Paws: Die Rasse spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Eine Verpaarung innerhalb einer Rasse weist einen geringeren Genpool auf, als eine Mischverpaarung.
Du kennst das sicher aus der Linienzucht heraus.Zitat
Sie stützen sich darauf, das bei der Auswahl der Zuchthunde besondere Kriterien an den Tag gelegt werden.Ja, aber genau das sind ja nur Kriterien. Natürlich müssen Kriterien auferlegt sein um eine Kontrolle über die Zucht zu haben, aber auch negative Kriterien sind Kriterien.
Chestnut: das sind interessante Zahlen. Sehr bemerkenswert. Wobei ich sie mir nochmal in aller Ruhe ansehen werde. Was hier leider fehlt ist der Vergleich zu Mischverpaarungen. Also alleinig die Aufstellung solcher Zahlen sagt nichts aus ob nun der Rassehund gegenüber dem Mischling im Vorteil ist.
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flying Paws: Die Rasse spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Eine Verpaarung innerhalb einer Rasse weist einen geringeren Genpool auf, als eine Mischverpaarung.
Du kennst das sicher aus der Linienzucht heraus.Natürlich spielt das ein Rolle. Es ist zum Beispiel ein erheblicher Unterschied, ob ich z.B. vom Schwarzen Großspitz ausgehe oder z.B. dem Collie. Bei ersterem ist der Genpool sehr kleiner - dürfte derzeit unter 100 liegen (im Ausland findet man diese Hunde im Grunde gar nicht - ist also keine Option) und beim zweiten fast unendlich groß, weil ich auf der ganzen Welt "Zuchtmaterial" finde.
Linienzucht wird in der Regel selten "aus der Not heraus" betrieben, sondern, weil sich ein Züchter dafür entscheidet. Das wäre dann aber wieder ein anderes Thema als vorhandener Genpool.
Viele Grüße
Corinna -
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Man verzichtete weitgehendst auf Inzucht und war nur bestrebt das entsprechende Arbeitsvermögen herbei zu führen.
So erschafft man aber keine neue Rasse. Woher hast Du diese Info?
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bzgl. Neuzüchtungen aus zwei verschiedenen Rassen (Beispiel Antikdogge)
ZitatAuf der einen Seite ist es natürlich irgendwie Quatsch, solche Hunde zu züchten, auf der anderen denke ich "was wäre gewesen, hätte man früher auch so gedacht". Dann gäbe es heute keine Aussies, keine Shelties usw. usw. Irgendwie nicht ganz einfach das Ganze.
Hat man denn nicht früher eine noch viel radikalere Zuchtauslese betrieben - nur eben hinterher, da es keine Vorab-Untersuchungsmöglichkeiten gab?
Sprich, alle Hunde die wegen Krankheit zu nichts zu gebrauchen waren wurden getötet - also blieben zur Zucht nur gesunde Hunde übrig?Deshalb war das bei Kreuzungen auch kein Problem - wenn Gen-Murcks dabei rauskam wurden die Hunde eben "entsorgt".
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Hat man denn nicht früher eine noch viel radikalere Zuchtauslese betrieben - nur eben hinterher, da es keine Vorab-Untersuchungsmöglichkeiten gab?
Sprich, alle Hunde die wegen Krankheit zu nichts zu gebrauchen waren wurden getötet - also blieben zur Zucht nur gesunde Hunde übrig?Deshalb war das bei Kreuzungen auch kein Problem - wenn Gen-Murcks dabei rauskam wurden die Hunde eben "entsorgt".
Im Prinzip so in der Art... leider ist es aber so, dass - mal am Beispiel HD - ein richtiger "Arbeitshund" sowas lange lange kompensiert und weitermacht. In dieser Zeit kann er sich dann schon mehrfach weitervermehrt haben :wink:
Viele Grüße
Corinna -
OK - aber langfristig hat sich dann rumgesprochen, das die Hunde von Schäfer X nicht so lange zu gebrauchen sind wie die Hunde von Schäfer Y - also hat dann keiner mehr die X-Hunde haben wollen, selbster der Schäfer X wollte dann lieber wieder andere, oder?
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