Rassezucht unter der Obhut des VDHs....

  • Hallo.

    Ich denke, dass eine kotrollierte Zucht sehr gut ist, da Erbkrankheiten besser ausgeschlossen werden können und bestimmte Charaktereigenschaften gefestigt werden können.
    Ob das nun- seriöse, verantwortungsbewusste Zucht- nur unter dem VDH geschieht? Ich denke nicht.
    Es gibt viele Züchter, die vllt. noch liebevoller mit ihren Hunden umgehen und nicht unter dem VDH oder anderem Mitgliedverband züchten.
    Jeder Züchter hat eine große Verantwortung, nämlich, gesunde, wesensfeste Nachkömmlinge der Rasse zu züchten die er sich erwählt hat und diese so gesund wie möglich zu erhalten und in gute Hände weiter zu vermitteln.
    Den Züchter den wir erwählt haben, ist nicht dem VDH zugeordnet aber wir haben uns für diesen entschieden, weil wir wissen, dass die Hunde und Welpen dort in bester Umgebung aufwachsen und das Risiko gering ist, dass sie später an Erbkrankheiten oder (bei guter Aufzucht unsererseits) anderen Krankheiten leiden.

    Ein großer Mangel dem ich der VDH-Zucht einer speziellen Rasse zuschreibe ist bei dem Mops und anderen kurzschnäutzigen Rassen. Hier wird mehr dem Rassestandart gezüchtet, als auf Gesundheit des Tieres zu achten.. Deswegen würde ich mich immer für eine Nicht-VDH-Zucht entschließen ( http://retro-mops-informationen.gisas-mopspage.ist-im-web.de/ ).

    Ich kenne viele , sehr viele Mischlinge die im Alter von ca. 8 Jahren erste ernsthaftere Krankheiten entwickelt haben, die Erbbedingt waren bzw durch best. Gene begünstigt wurden sind (zB Krebs in sämtlichen Ausführungen, HD).
    Bei kontrollierter Zucht ist dies wohl vermeidbarer, wenn man die richtigen Tiere zur Zucht einsetzt und die anderen von der Zucht ausschließt was im VDH wohl kontrollierter zugeht als bei Hobbyzüchtern-Ich habe oft gehört, dass man unbedingt von diesem Hund Nachfahren haben wollte auch wenn er HD B hatte- was menschlich zu verstehen ist, dass man sich etwas von dem Hund bewahren will-doch zu welchem mglichen Preis?

    Genaue Statiskiten und Studien sind mir dazu nicht bekannt- ich würde jedoch auch kaum einer trauen wenn diese vom VDH selbst oder anderen unabhängigen Zuchtverbänden gemacht worden wäre ("Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.")

    Vielleicht kommen irgendwann Veterinäre einmal dazu, eine solche Studie anzufertigen.

  • Hallo,
    wer sich entschließt Hunde zu züchten, der muss sich der Verantwortung, die er damit übernimmt bewusst sein. Die Verantwortung gegenüber der Rasse, dem Einzeltier und den Menschen, die mit den gezüchteten Hunden leben wollen.
    Eine Grundvoraussetzung für die Übernahme dieser Verantwortung ist die Aneignung von dementsprechendem Wissen. Eine weitere Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem Zuchtverein. In einem Verein unterwirft man sich einer Zuchtordnung zum Wohle der Rasse und des Einzeltieres. Die Zucht wird kontrolliert. Bei den allermeisten Hunderassen gibt es meiner Ansicht nach keine Alternative zum VDH.
    Leider wird immer der Werdegang einer ganzen Rasse (wie hier der angesprochene Mops) dem VDH angehängt. Der VDH jedoch ist "nur" der Dachverband. Für die Auslegung der Standarts sind die Zuchtvereine selbst zuständig. wenn die jeweiligen Richter und Züchter (auch mit Hilfe der Welpenkäufer) den Standart in diese oder jene Richtung zerren ist das dem zuständigen Verein zuzuschreiben und nicht dem VDH.

    Zur Gesundheit. Die Welpen sind immer nur so gesund wie ihre Eltern. Egal ob es Mischlingseltern oder reinrassige sind. Verantwortungsvolle Züchter lassen nur gesunde Tiere zur Zucht zu. Die Tiere werden auf bekannte Erbkrankheiten untersucht.
    Dazu ist zu sagen, dass man sich über die Ursachen einiger Krankheiten noch nicht mal einig ist. Z.B. soll HD auch durch falsche Ernährung und haltung des Welpen auf glatten Böden begünstigt werden.

    Zum anderen werden natürlich ungleich mehr Rassehunde als Mischlinge überhaupt untersucht.

    Das wirkliche Problem kranker Hunde ist die unkontrollierte Vermehrung von Hunden. Hier wird nichts untersucht (außer wenn es hochkommt der Allgemeinzustand).
    Hunde, die im VDH zuchtuntauglich sind, werden in der Dissidenz zum "Weltsieger".
    Hunde, die nie einem Fachmann unter die Augen gekommen sind, wo man vllt. noch anhand der Farbe erkennt, dass es diese oder jene Rasse sein könnte, werden ohne jegliche Kontrolle, ohne Wissen, ohne Wesensbeurteilung vermehrt. Hier werden Krankheiten weitergegeben und solche "Züchter" bringen die ganze seriöse Rassehundezucht in Verruf und schaden den Rassen.

    Der liebevolle Umgang mit den Tieren und eine schöne Umgebung(wie von CorgiFan-Toni beschrieben) reicht nicht aus zur verantwortungsvollen Zucht.

    Hier noch ein Link über die Bemühungen im Kampf gegen Krankheiten in der Hundezucht.
    http://www.gkf-bonn.de/projekte_archiv.php

  • Zum Thema Rassehund vs. Mix betreffend Gesundheit kann ich jetzt auch nicht so schlaue Dinge beisteuern.

    Was ich allerdings schon weiß, ist, das es einen erkennbaren Zusammenhang von Leistung und Gesundheit gibt, über "menschgemachte Auslese" sozusagen.

    Die Hunde sind, was erbliches Zeug betrifft, da am gesundesten, wo es keine Tierärzte und weder Röntgenuntersuchungen noch Gentests, dafür aber jede Menge harte Arbeit gibt.
    Wer das nicht glaubt, der gucke sich mal relativ ursprüngliche, (relativ) reingezüchtete "Leistungshunde" wie z.B. den Islandspitz, den Azawakh, den Foxhound, bedingt auch den Galgo (bedingt wegen heftiger Grey-Kreuzungen in den letzten 50-80 Jahren), die russischen Laiki usw. an.
    Diese Rassen wurden einigermaßen "reingehalten", aber niemand führte Buch (bis vor kurzem jedenfalls). Der Hund wurde ua. nach Aussehen beurteilt, es gab gewisse Vorlieben und "Moden".
    Aber wenn es Sinn machte, wurden auch Hunde unbekannter Abstammung mit guten Anlagen dazugenommen.
    Und wers nicht bringt, fliegt raus, ganz einfach.
    Kann schon sein, dass ein kranker Hund sich auch hin und wieder mal vereerben kann, aber im Durchschnitt hat unter diese teilweise echt knallharten Bedingungen jeder mit einem winzigen bisschen weniger guter Konstitution ein winziges bisschen schlechtere Karten, sodass bestimmte Fehler mit der Zeit doch wieder weniger wurden.

    Ich würde jedenfalls, wenn ich die Wahl hätte, immer lieber einen Hund aus einer über Leistung und Umweltbedingungen selektierten Population wählen, als einen aus noch so gründlich gengetesteten und geröngten Zucht, die aber nur Arbeitsleistungen erbringen muss, die der reinste Witz sind gegenüber den Anforderungen, für die viele Rassen halt ursprünglich gemacht wurden und die auch sonst ziemlich "verweichlicht" sind.

    Nun sträubt sich halt auch bei mir alles dagegen, schwache Welpen gleich nach der Geburt sterben zu lassen, statt sie zu päppeln, Hund, die sich leicht verletzten, sonst aber bildschön sind und einen Traumcharakter habe, nicht zur Zucht einzusetzen oder halt die wiedrigen Lebensbedingungen zu schaffen, unter denen unsere Hunde sich früher durchschlagen mussten... das wär ziemlich inhuman, ich würds nicht übers Herz bringen, nie! Abgesehen, dass ich mir dann wohl ne Anzeige wegen Tierquälerei dicke verdient hätte...
    Also sind in dem Fall gründliche Tests mit moderatem Leistungsnachweis halt die einzige Alternative...

    Da, wo diese nicht gemacht werden, könnte ich mir vorstellen das Erbkrankheiten häufiger Auftreten, weil ja gleichzeitig eine andere Art der Selektion wegfällt:
    Die durch die Umwelt/durch Gleichgültigkeit.
    Früher auf dem Land, als es noch regelrechte "Landrassen" gab, und nicht Mixe aus bestehenden Rassen, kümmerte sich kein Bauer um die Hunde, die vermehrten sich wie sie wollten und starben halt, wenn sie nicht stark genug waren... da waren die "Mischlinge" wahrscheinlich wirklich noch gesünder als die damals noch winzigen Rassehundpopulationen.
    Heute werden Mixe ja nunmal weder auf Gesundheit geprüft, noch müssen sie was leisten, und außerdem werden "schwächliche" Tiere halt heute auch eher mit durchgebracht, deswegen können sich auch Tiere vermehren, die früher nie ne Chance gehabt hätten... und die heutigen Mixe bestehen oft halt aus einer definierten Anzahl von Elternrassen, die vielleicht alle nochmal ihr Zipperlein mit einbringen - oder halt auch nicht!

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