Kot fressen - Mangelerscheinung?

  • Hab nun schon öfters gelesen, dass Kot fressen bei Hunden eine Mangelerscheinung sein kann. Von was wird die ausgelöst, bzw. was fehlt den Hunden denn dann und was kann man dagegen tun (Futterzusatz)??

  • Es kann, muss aber nicht eine Mangelerscheinung sein. Man muss nie vergessen, dass die Vorfahren unserer Hunde nicht nur Jäger, sondern auch Aas- und Kotfresser waren. Eine wichtige Funktion vom Haushund - auch heute - in sog. primitiven Gesellschaften ist eben, die Sidlung von Exkrementen frei zu halten...


    In gewissen Ausscheidungen finden sich Verbindungen und Enzyme, die sonst in der Nahrung kaum vorkommen.


    Hunde, die mit TroFu ernährt werden, neigen eher zum Kotfressen als solche, die mit rohem Fleisch (und Zutaten( gefüttert werden.


    Ein gewisser Erfolg lässt sich durch das Zufüttern (1-3 x pro Woche) von grünen Pansen. Horn vom Pferd ist auch interessant durch seine Schwefelverbindungen.


    Hündinnen neigen eher zum Kotfressen als Rüden. Logisch, da das Mutterverhalten auch die Welpenreinigung einschliesst. Übrigens: Nachwuchs von Hündinnen, die sehr (zu!) lange ihre Sprösslinge putzen (es gibt solche, die immer noch ihre 3 monatigen Kinder "voll" sauber machen...), lernen durch Beobachten, dass Kot essbar ist. Deshalb ist grosse Sauberkeit bei der Aufzucht wichtig.


    In allen Jahren habe ich bei meinem Rudel auch festgestellt, dass etwas unsichere, nicht ranghohe Tierre eher Koprophagie bereiben als die "höheren" Tiere.


    Am besten handelt man cool. Schlimm ist, wenn wir durch nervöses, hektisches Getue unsere Hunde überzeugen, dass Kot etwas Kostbares ist... Sehr oft verlieren die Hunde das Interesse am Kot mit den Jahren.

  • meine beiden hatten die angewohnheit ebenfalls. regelmäßig (ca. 1 x pro woche) grünen blättermagen gefüttert und gut war. warum es geholfen hat, kann ich allerdings nicht sagen. ich hatte den tip von einem anderen hundehalter. angeblich soll im blättermagen irgendetwas sein, was die hudne sonst nicht bekommen. jedenfalls, es hat geholfen. schon am nächsten tag war erstaunlicher weise ruhe.


    ich empfehle dir, möglichst frischen blättermagen zu besorgen. der tiefgefrorene aus dem futterhaus/fressnapf stinkt erbärmlich. den kannst du eigentlich nur draußen füttern...


    viel erfolg.

  • Zitat

    Blättermagen = Pansen???? (ich hoffe, Ihr haltet mich jetzt nicht für dumm....)
    Woher bekomme ich sowas? grün = vom Schaf????


    Hi Du!


    Blättermagen ist kein Pansen, aber für dumm halte ich dich trotzdem nicht ;). Das ist ein anderer der 4 Mägen eines Wiederkäuers. Aber in jedem Magen ist der Inhalt in einem anderen Verdauungsstadium. Grün ist der Pansen weil das ganze Zeug, was von dem Rind verdaut wurde noch drin ist... Er wurde also nicht gesäubert und enthält so noch die ganzen Nährstoffe des Vorverdauten!


    Bekommen kannst du sowas eventuell hier. Da findest du Fleischlieferanten nach PLZ-Gebieten.


    LG murmel

  • den tiefkühl-blättermagen bekommst du im fressnapf oder auch futterhaus... aber wie gesagt, am besten draußen auftauen und auch verfüttern ;-) es ist wirklich nicht sehr appetitlich... aber noch weniger appetitlich fand ich, wie sich meine beiden früher nahezu auf jeden hundehaufen gestürzt und in sich reingeschlungen haben... ich mochte mich dann nicht mehr so gerne von ihnen abschlecken lassen ;-)


    ich denke mal, dass dich hier keiner für dumm hält. ich kannte das vorher auch nicht... aber man lernt ja bekanntlich nie aus.

  • ach so... und angefangen hatte es bei uns nach einer kokzidien-infektion, die mit starken antibiotika behandelt wurde und einer anschließenden wurmkur. von daher ging ich damals schon von einer mangelerscheinung aus...

  • Bei Hunden, die Rohes nicht gewöhnt sind, sollte man mit kleinen Portionen beginnen und dann regelmäßig (mindestens dreimal pro Woche) etwas Frisches geben. Ich würde erstmal mit 50g anfangen und dann - je nach Hundegröße - z.B. bei einem Border Collie bis auf 300-400 g steigern. Das ersetzt dann ja auch eine Malzeit...


    Man muss halt auch einfach mal ausprobieren, wie der Hund es verträgt... dann merkt man schon, ob mehr oder weniger...


    Viele Grüße
    Corinna

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