Nachdem er Hasen gejagt hat ist er draußen ein anderer

  • Zitat

    Ich glaub, ich würd auf Konfrontation gehen. Ab in ein Gebiet, wo viele Hasen sind und dort mit ihm Spaß haben. Auch einfach mal nur hinsetzen und ihn für Blickkontakt belohnen. Also für alles belohnen, was nichts mit einem Hasen zu tun hat.

    "Superrückruf" trainieren hat auch was - wenn er nicht übers futter zu holen ist evtl. mit Spielzeug probieren. Kommt aber auf den Hund an.

    lg
    schnupp


    Herzlich willkommen im Forum :D
    Die Idee mit der Konfrontation ist gut, könnte eventuell klappen, aber bei meiner hat es nicht geholfen!!
    Dusty ist ein Podenco Mix und in jungen Jahren war sie teilweise 2 Stunden weg, die Hölle!! :kopfwand:
    Das Schleppleinentraining hat bei ihr nicht geholfen, sie ist voll auf Jagd programmiert!!
    Heutzutage kann ich sie von Rehen abrufen, aber Katzen und Kaninchen sind immernoch Beute!!
    Aus dem Grund läuft sie fast nur an der Leine!!

    Steffi: Super Beitrag, kann der Hund denn auch ohne Leine geführt werden???
    Bei Dusty ist da echt Hopfen und Malz verloren, sie hört und sieht nichts mehr, ihr ist alles Leckerchen, mit mir suchen, spielen o.ä. total egal!!!
    Stell doch mal ein Foto von Deinem Süßen ein, würde ja gerne mal sehen, wie so ein Mix aussieht ;)

  • Wie wäre es mit kontrollierten Hetzspielen an der Reizangel oder an nem langen Faden, wo eine "Beute" dran ist, die er AUF KOMMANDO jagen darf?

    Kann auch ein Futterbeutel sein, wo er dann am Ende sein Fressen draus kriegt. oder aber ein Stück Fell, da fahren sie ja auch voll drauf ab, hab ich gehört ;)

  • So, hab mal ein Foto geaddet.

    Zu Beginn hatte uns der Tiertrainer zum Futterbeutel geraten. Diesen sollte er apportieren etc. Leider apportiert er alles, nur diesen Beutel nicht. Um ihn daran zu gewöhnen habe ich den Futterbeutel mit Leberwurst bestrichenen Leckerlies befüllt. Er weiß, dass er den Beutel nicht aufbekommt und bringt ihn dann zu mir. Manchmal legt er ihn mir sogar in die Hand.

    Ich werde gleich mal einen Spaziergang machen und anschliessend berichten, wie es denn heute war. Ich werde heute nicht im gewohnten Gebiet laufen sondern in einem anderen. Vielleicht springt seine Nase dann nicht so leicht an.

    Bis später

  • Hallo,

    ich habe seit 6 Wochen einen derzeit ca 6 monatigen spanischen Bordercollie-mischlingsrüden. Wir vermuten, dass noch ein Retriever mitgemischt hat.

    Die ersten 14 Tage war es super toll, er kam sofort auf Zuruf und ich konnte ihn frei laufen lassen.

    Irgendwann kam der Tag, da entdeckte er einen Hasenkadaver im Gebüsch und brachte mir diesen stolz erhobenen Hauptes.
    Ab diesem Tag hatte er die Nase nur noch auf dem Boden. Auch rannte er ohne Vorwarnung einfach von 0 auf 100 in jedes Gebüsch. Ihn interessierte nichts mehr.
    Ich führe ihn nur noch an der Schleppleine (derzeit 15 Meter). Die ersten 14 Tage war nicht wirklich viel mit Abruf. Allerdings habe ich jedesmal das "Hier" durchgesetzt. Auch habe ich ihn sehr wenig gerufen, sondern bin einfach meines Weges gegangen. Wenn er dann dermaßen abgelenkt war und nicht auf mich geachtet hat, sprich die Leine zu Ende war, gab es natürlich einen Ruck (ich verwende ein Geschirr).
    Ich habe mir einfach sein Stöbern zu nutze gemacht. Da er jeden Erdhügel inspiziert, habe ich mir auch einen Erdhügel gesucht. Meiner war natürlich viel toller wie seiner (Käsestückchen lagen auf meinem rum). Wenn er richtig am suchen/buddeln war, habe ich mich vor meinen super-tollen Erdhügel gesetzt und einfach freudig vor mich hingesprochen:" Hey, schau mal an was ich da gefunden habe, das gibts ja nicht... usw."
    Meine mittlerweile 9,5 jährige Bordercolliehündin, die immer in meiner Nähe ist, kam natürlich auch zu meinem Superhügel. So standen wir zwei dann da und die Neugier meines kleinen Spaniers war dann doch zu groß und kam er natürlich.
    Mit der Zeit hat er verstanden, dass ich "immer" die besseren Fährten und Hügel finde und lässt sich an der Schleppe gut abrufen. Natürlich mach ich mich immer mal wieder interessant und finde diese "Käsewunderhügel" ohne Kommando zu geben. Er ist viel, viel aufmerksamer geworden. Auch habe ich das Apportieren angefangen und es klappt immer besser mit seiner Aufmerksamkeit.
    Frei lassen geht aber noch nicht, denn wenn Gänse oder Raben auf dem Feld sitzen, dann vergisst er mich schon noch. Auch möchte ich ihm keinen Erfolg gönnen und werde noch sehr lange mit der Schleppe trainieren.

    Also suchen wir jetzt seit drei Tagen gezielt Gänse und Raben auf und nähern uns diesen. Jedes Fixieren wird mit einem "Nein" abgebrochen und jedes zu mir schauen belohnt.
    Sollte er doch mal rennen, dann rufe ich "Nein" und es erfolgt ein Ruck über die Schleppe. Sofort wenn er sich mir zuwendet, kommt das Kommando "Hier". Meist muss ich nach einem Abruch nicht mehr nachhelfen und er kommt sofort auf Zuruf.

    Mittlerweile ist es so, dass er zwar noch auf ein Gebüsch zurennt, kurz davor stehen bleibt und auf "Nein" abdreht. Bei Raben und Gänsen habe ich mit 20 Meter Entfernung zu diesen einen mittlerweile ca 70%igen Abruferfolg. Das lässt sich weiter ausbauen, allerdings freue ich mich über die Erfolge, welche ich schon mit 4 Wochen Schleppleine erreicht habe.

    Vielleicht helfen Dir ja auch solche Wunderhügel?
    Wie schon gesagt wurde: Finde etwas was Dich interessant macht. Nicht verzagen, es gibt immer etwas ;)

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Hii Steffi,

    genau die gleiche Wunderhügeltaktik verwende ich auch. Das hat bisher auch alles super funktioniert. Seitdem er hinter dem Hasen her war, gibt interessiert er sich auch für die Wunderhügel nicht richtig. Ich schätze ich werde sehr geduldig und vor allem auch Hartnäckig sein. Ich bin sehr sicher, dass der Weg zum Erfolg bei unserem Vierbeiner, nur über eine gute Beziehung und eine geduldige konsequente Erziehung führt. Dabei verfolge ich den Ansatz das negative nicht zu bestrafen sondern das positive zu loben. Alltägliche Dinge verbiete ich wie wahrscheinlich die meisten mir einem "Nein". Jedoch bin ich der Ansicht, dass ignorieren im richtigen Moment wirkungsvoller sein kann als ein Verbot.
    Die Kosequenz ist glaubig nötig, weil unser kleiner es faustdick hinter den Ohren hat. Des Weiteren werde ich versuchen die Beziehung zu ihm zu vertiefen, hier steht auch gemeinsames spielen und toben auf dem Programm. Zwar hatte ich gehofft dass es nicht mehr nötig sein wird, aber dennoch wird die Schleppleine in der nächsten Zeit unsere Gefährtin sein....

    Ich danke Euch allen für Eure Tipps, wer noch welche hat, nur her damit :roll:

  • Hi nochmal!

    was übrigens bei meiner "Ignoranzbestie" im Rahmen des AJT (also neben anderen Übungen!!!) Wunder bewirkt hat, ist die so genannte "Schade!"-Übung!

    Wenn du merkst, dein Hund ist gerade überall, nur nicht bei dir: such dir einen geeigneten Baum, Schild oder was auch immer, wo du ihn an der kurzen Leine fest machen kannst! Ja, ja ist sehr pöse.....

    Du bleibst dann einfach kommentarlos daneben stehen(Hund nicht direkt angucken, aber im Auge behalten!), zählst innerlich bis 30. Guckt Hundi dich in dieser Zeit an: Leckerchen und ab da wieder anfangen zu zählen und das gleiche nochmal...

    Guckt er in der Zeitspanne gar nicht, gehst du mit einem deutlich bedauerndem "Schade!" weg; ca. 10 m reichen - sobald er dich dann ansieht, gehst du zu ihm zurück (dafür gibt es aber kein Leckerchen! Deine Rückkehr ist die Belohnung!) und machst das ganze nochmal!

    Kannst das auch abändern, indem du dich z.B. nach dem Weggehen kurz hinter irgendwas versteckst - aber wie gesagt: zurück zu ihm erst, wenn er dich anguckt (ist am Anfang evtl. nur einmal seeeehr kurz...).

    Reicht aus, wenn du das pro Spaziergang max. 2-3x machst!

    Du mußt natürlich aufpassen, daß er in der Zeit nicht von einem anderen Hund behelligt wird, aber du kannst dir ja die Stelle dementsprechend aussuchen.

    Und du darfst damit rechnen, daß du von anderen Spaziergängern, HH ziemlich dämliche Kommentare bekommst....
    :schockiert:

    Hoffe, das war halbwegs verständlich, sonst nochmal fragen!

    LG
    der Miniwolf

  • Du könntest auch einen Dufststoff kaufen, den die Jäger benutzen um ihre Hunde auf den Geruch zu konditionieren.
    Nur das du eben das Gegenteil machst.
    Du legst eine künstliche Fährte und übst gezielt das abrufen.
    Du kannst natürlich auch die Fährte legen und ihn auf dein Komando hin suchen lassen.
    Am Ende wartet auf ihn eine super Belohnung in Form von Futter.
    So habt ihr beide etwas zusammen gemacht und der Hund lernt nur auf dein Komando hin zu suchen.

    Bei meinem komm ich mit Futter auch nicht gegen an.
    Ich werf immer Bälle und wenn er hinter her rennt, trainire ich mit ihm das abrufen.
    Bälle jagen, ist für Hunde ja wie jagen.
    Manchmal muss er auch sitzten bleiben und darf erst hinter her wenn ich ihm das Komando dazu geb.

    Hier mal eine Inet-Adresse wo man solche Duftstoffe bekommt.

    http://www.derjagdhundshop.de/Jagdhundausbil…ren:::1_26.html

  • Meine Trainerin hat mir als Superleckerlie auch Katzenfutter empfohlen. In derart geringen Mengen ist es nicht schädlich - der Proteinanteil ist eben höher als bei Hundefutter.

  • Zitat

    ...
    Ich würde mich auch draussen nicht "anbiedern" !! Kein Futter aufzwängen und keine verzweifelten Spielversuche.
    ...

    Hallo staffy!

    Könntest Du bitte auch erläutern, warum man sich draußen nicht anbiedern soll? Mir ist zwar klar, dass das nichts bringt, wenn der Hund schon an einer Fährte klebt, aber als generelle Aufmerksamkeitsübung dürfte das doch nicht schädlich sein, oder? :???:

    Ich meine das auch nicht im Sinne einer "Dauerbespaßung", sondern eben im normalen Umfang des Aufmerksamkeitstrainings.

    Damit behebt man zwar nicht das eigentliche Kernproblem, aber die erhöhte Aufmerksamkeit kommt einem ja eigentlich bei jeder Art von Problembewältigung zu gute.

    Das ist jetzt übrigens nicht "besserwisserisch" gemeint, sondern ich frage einfach nur interessehalber, da wir auch am Jagdproblem arbeiten.

    Danke!

    Gruß,
    Martin

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