Nachdem er Hasen gejagt hat ist er draußen ein anderer
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Hallo Martin,
ich denke, dass Staffy von krampfhaftem " Bespassen" redet,
weil das würde in der Tat nicht fruchten.Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass weder Futter noch Kasperltheater meinen Hund interessierte.
Aufmerksamkeit bekam ich nur, indem ich mir für ihn interessante Dinge heraussuchte, die ihn freiwillig motivierten, von mir wieder Notiz zu nehmen.
Kein Superleckerlie der Welt hätte es geschafft, meinen Hund von der Spur zu nehmen.
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Hi,
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Yepp, so in der Art, wie Britta das beschrieben hat meinte ich es !
In der Hundeerziehung ist alles erlaubt, aber in Maßen und einem gesunden Verhältnis. Habe ich einen Hund, der mitarbeitet und mal abgelenkt ist, zuviel Eindrücke hat und nicht aufpasst, dann motiviere ich ihn auf jedmögliche Art, klar.
Hab ich aber einen Hund, der im Grunde weiß was er darf und was nicht, der aber völlig ignorant sein Ziel verfolgt und mich links liegen läßt (die Mittelzehe können sie ja leider nicht heben
), dann ist bei mir Schluß mit lustig. Dann kommt kein Ablenken mit Futter oder ein "ich hab mich zum Affen gemacht", sondern eine klare Ansage.
Und ein Hund, der abschaltet, die Nase nur noch auf dem Boden hat, da setze ich anders an. Hängt mein Hund in der Leine und starrt einem Hasen hinterher, bekommt er ein Sitz, Steh oder Platz. Das setze ich durch, ohne betüdeln, bezircen oder bestechen.
Motivation, Lob und Action im richtigen Moment, aber auch klares, eindeutiges Handeln - eine konsequente Ansage, die auch vom Hund verstanden wird.Und sollte mein Köter winselnd in der Leine hängen, weil ein Hase vor ihm aufgesprungen ist, dann geh ich weiter und wenn ich ihn mitschleifen muß ... da gibts dann kein *mietzimietziguggemalwasichhierhabe* !!!
Gruß, staffy - die Tierquälerin

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Das ist der Casus Knacktus...
ZitatHab ich aber einen Hund, der im Grunde weiß was er darf und was nicht, der aber völlig ignorant sein Ziel verfolgt und mich links liegen läßt (die Mittelzehe können sie ja leider nicht heben ), dann ist bei mir Schluß mit lustig. Dann kommt kein Ablenken mit Futter oder ein "ich hab mich zum Affen gemacht", sondern eine klare Ansage.
Und sich in dieser Situation durch übermässiges Bespassen und Superleckerlies zu outen, würde den Schuss nach hinten auslösen.
Seid Ihr schon mal in den Genuss gekommen, derartige "ignorante Hundeblicke" einzufangen...in dieser besagten Situation?
Ihr fühlt Euch wie ein Volldepp...leckerliegefüllte Taschen, und das Narrenkäppchen auf dem Kopf :datz:
Alleine diese gewonnene Erkenntnis/Erfahrung hilft in der Problemlösung immens weiter.
Weil spätestens da ist bei jedem Feierabend und Schluss mit witzig :motz:, und man fängt an umzudenken.
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Zitat
Und ein Hund, der abschaltet, die Nase nur noch auf dem Boden hat, da setze ich anders an. Hängt mein Hund in der Leine und starrt einem Hasen hinterher, bekommt er ein Sitz, Steh oder Platz.Das ist ja das witzige, natürlich bemühe ich mich stets, Hasen, Vögel etc. vor ihm so sehen. Geschieht dies sage ich direkt "Sitz". Was er auch macht. Wie geht Ihr dann weiter vor? Wie lange soll er sitzen, bzw. was kommt, nachdem das Kommando aufgehoben wurde?
Ein kleines Beispiel vom gestrigen Spaziergang. Wie sind an einem Feld entlang gegangen. Aus der Entfernung sah ich schon ein paar Rebhühner im Feld sitzen. Also haben wir uns diesen langsam genähert und ich habe ich aufmerksam beobachtet. Als er immer unruhiger wurde, habe ich ihn "Sitz" machen lassen und einige Minuten sitzen lassen. Das macht er auch ohne los zu laufen oder ähnliches. Nachdem ich dann das Kommando aufgehoben habe und weitergehe fängt er an immer aufgeregter zu werden und rennt teilweise in die (mittlerweile verkürzte und kurz gehaltene Schleppleine).
Soll ich ihn nach auflösen des Kommandos versuchen von dem "Fixierten Tieren" ablenken? Nur wie, alles andere spielt dann keine Rolle mehr. Ich habe auch schon überlegt mal zu testen, wie lange er denn sitzen bleibt, in der Hoffnung dass er das "Getier im Feld" irgendwann uninteressant wird.
Was meint Ihr?
staffy:
Ich habe viele Deiner Antworten gelesen und bin beeindruckt, Du scheinst über ein fundiertes Wissen zu verfügen. Bist Du beruflich im Bereich Hunde- bzw. Hundeerziehung unterwegs?Thanks in advance
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Hallo,
ich habe das mit Dusty auch so gemacht, daß ich gewartet habe, bis die anderen Tiere für sie uninteressant waren und ich wieder interessant, dann ging es weiter!!
Hat manchmal lange gedauert, manchmal ging es schneller, kam immer ganz auf die Tiere an!!
Vögel waren ihr schnell egal!!
Ablenken läßt sie sich in der Situation kaum!! -
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Eine kleine Ergänzung zum gestrigen Tag:
Am Abend habe ich mit unserem Hundelie eine kleine Spiel und anschließend eine Trainingsrunde im Garten gemacht. Hierbei habe ich die Futtertasche verwendet, die er nicht sonderlich mag. Damit er diese nicht vollkommen ignoriert habe ich sein TroFu mit etwas Leberwurst
versehen. Zunächst hat er super apportiert, war ganz verrückt danach die Tasche zu holen. Anschließend habe ich die Tasche an den unmöglichsten Plätzen versteckt und ihn suchen lassen. Er war mit viel Freude dabei und hat die Tasche mit voller Begeisterung zu mir gebracht, da er mittlerweile verstanden hat, dass er an das Essen nur mit meiner Hilfe (also Teamarbeit) heran kommt. Zu guter letzt habe ich versucht, dass ich die Tasche werfe, er aber sitzen bleiben muss, bis ich ihm das Kommando gebe. Ich war selbst sehr überrascht, dies habe ich erst wenig geübt, wie gesagt er ist erst knappe 4 Monate bei uns, doch hat er es schnell verstanden. Nur beim ersten Mal ruckte er kurz, blieb aber sitzen. Danach hat er stets gewartet bis ich das Kommando gegeben habe. Um seine Aufmerksamkeit zu steigern habe ich dieses nachher geflüstert und auch das hat geklappt. 
Als ich dann die Trainingsstunde beendet habe war er immer noch so freudig und aufgeregt dabei, dass er mich im Büro sitzend angestubst hat, doch weiter zu machen. Als ich darauf nicht reagiert habe, hat er doch glatt mein Bein geklammert als wolle er an mir herum höggeln :irre: , die Pistole blieb aber im Halfter
. Im Regelfall schiebe ich ihn dann vor mir weg und sage nein. Nur in Ausnahmefällen lege ich ihn auf die Seite und stelle mich bewusst über ihn. Dann beschlichtigt er und hat es verstanden. Ich denke nicht dass wir ein Dominanzproblen haben, dennoch möchte ich es auch nicht aufkommen lassen.Ich freue mich über weitere Antworten.
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Zitat
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Ein kleines Beispiel vom gestrigen Spaziergang. Wie sind an einem Feld entlang gegangen. Aus der Entfernung sah ich schon ein paar Rebhühner im Feld sitzen. Also haben wir uns diesen langsam genähert und ich habe ich aufmerksam beobachtet. Als er immer unruhiger wurde, habe ich ihn "Sitz" machen lassen und einige Minuten sitzen lassen. Das macht er auch ohne los zu laufen oder ähnliches. Nachdem ich dann das Kommando aufgehoben habe und weitergehe fängt er an immer aufgeregter zu werden und rennt teilweise in die (mittlerweile verkürzte und kurz gehaltene Schleppleine).
...Hallo Inspiron!
Ich bin zwar kein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet, aber m.E. erzeugst Du durch die kurze und dann straffe SL - was ja an der SL eindeutig eine Sondersituation ist - eher eine weitere Anspannung Deines Hundes.
Wann hebst Du denn das SITZ wieder auf? Ist Dein Hund dann völlig entspannt und fixiert das Wild nicht mehr? So scheint es ja im Moment eher noch nicht zu sein.
Dann wäre aber für den Hund auch noch nicht klar kommuniziert, warum er nun aus dem SITZ wieder entlassen wird.
Und warum verkürzt Du die Leine? Wäre er sonst an die Rebhühner herangekommen? Normalerweise würde ich ihn dann ohne weiteres Beachten hinter mir herschleifen - falls er überhaupt nicht auf Dich reagiert.
Was ich auch noch mal an die Experten hier richten will:
Wäre es in diesem Fall nicht auch schon eine Möglichkeit, den Hund für das Fixieren zu belohnen und damit die Jagd als für beendet zu erklären? Oder geht das hier nicht mehr, da der Hund schon erweiterte Jagderfahrung gemacht hat und nun weiß, dass nach dem Fixieren noch weiteres selbstbelohnendes Verhalten folgen kann?Ich meine das mit dem Fixieren belohnen hätte ich schon mal wo gelesen, bin mir da aber nicht ganz sicher.

Vorstellen würde ich mir es etwa so, dass man dem Hund beibringt, beim Fixieren z.B. automatisch noch abzusitzen. Dafür gäbe es dann die Belohnung und die Jagd ist beendet. Eventuelles jagdliches Folgeverhalten wäre natürlich strikt zu unterbinden.
Dazu parallel schafft man für den Hund immer mal wieder eine "Ersatzjagd" - also Fährtensuche, Dummytraining etc., um ihn diesbezüglich auszulasten.
Oder ist das totaler Quatsch?
Gruß,
Martin -
Zitat
Als er immer unruhiger wurde, habe ich ihn "Sitz" machen lassen und einige Minuten sitzen lassen.
Immer abhängig vom Hund, aber standard schaut so aus:
Der Hund erblickt z.B. ein Reh. Normalerweise wird er eine 10tel Sekunde verharren (vorstehen), bevor er lossprintet. In dieser Zeit gibst du ihm ein Steh, Sitz, etc. und lobst sofort, aber ruhig, die Ausführung. Je nach Situation läßte ihn kurz hinterherschauen, rufst ihn dann zu dir, belohnst dieses Kommen und dann gehst du entweder weiter (mit nem aufmunternden Komm und zügig), wobei ich jegliches "hinterherwollen" mit einem *Nein-lass es, ... hierhin* kommentieren würde. In der Situation kommt natürlich ein Megalob und ein bisschen Bespaßung damit er das Wild vergißt und es sich lohnt mitzugehen.
Wenn er halbwegs auf dich achtet und nicht ganz "offline" ist bei Wildsichtung, dann kannste ihn stehen lassen, bis 3 zählen und dann seinen Dummy in die andere Richtung werfen - umlenken der Erwartung (Hetzen) in gewünschte Bahnen.
Aber ich würde an diesem Punkt wo ich ihn abrufe (oder abholen muß) sofort mit dem Program: Alternative anbieten, mitarbeiten belohnen und hinterherwollen verbieten, anfangen. -> Klar und deutlich sagen: Jagen NO - auf mich achten YES.Zitatstaffy: Bist Du beruflich im Bereich Hunde- bzw. Hundeerziehung unterwegs?
Nö, nur ehrenamtlich
Gruß, staffy
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Hallo Finnchen, vielen Dank für Deine Antwort.
Schätze ich habe mich falsch ausgedrückt. Eine straffe Leine wird natürlich vermieden. Ich nehme diese kürzer, da mit zunehmender Annäherung an z.B. die Rebhühner unser Hundelie aktiver wird und kurz stockt, dann wieder losgaloppiert etc.. Wenn ich ihn sitzen lasse, ist er eher ruhig und beobachtet. Ich möchte es zukünftig versuchen, dass wenn er sitzt und beobachtet, ich mich ein paar Schritte von ihm entferne und versuche seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Anfangs sollte der Augenkontakt das Ziel sein, langfristig, dass er die Fixierung löst und auf Kommando zu mir kommt.
Des Weiteren möchte ich ein Abbruchkommando einführen. Wie beginne ich hier am Besten und wann ist der Einsatz in der echten "Notsituation" ratsam und sicher, dass das Kommando nicht "verbrannt" wird.
Any ideas?
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Zitat
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Als ich dann die Trainingsstunde beendet habe war er immer noch so freudig und aufgeregt dabei, dass er mich im Büro sitzend angestubst hat, doch weiter zu machen. Als ich darauf nicht reagiert habe, hat er doch glatt mein Bein geklammert als wolle er an mir herum höggeln :irre: , die Pistole blieb aber im Halfter
. Im Regelfall schiebe ich ihn dann vor mir weg und sage nein. Nur in Ausnahmefällen lege ich ihn auf die Seite und stelle mich bewusst über ihn. Dann beschlichtigt er und hat es verstanden. Ich denke nicht dass wir ein Dominanzproblen haben, dennoch möchte ich es auch nicht aufkommen lassen....
Das hat mit Dominanz nichts zu tun. Sieht man es im Gesamtkontext, dann hat Dein Hund einen eher stärker ausgeprägten Jagdtrieb. Den hast Du durch die Trainingseinheit bei Deinem Hund kontrolliert angesprochen. Daher ist es ganz klar, dass Dein Hund an diesem Trainingsprogramm sehr große Begeisterung hat.
Die Erregung die er anschließend gezeigt hat und die große Aufmerksamkeit die er Dir gewidmet hat sind schlicht Ausdruck dieser Begeisterung. Das ist also soweit alles normal. Grundsätzlich würde ich das Aufreiten ignorieren. Sollte es überhand nehmen, dann würde ich ihn wegschicken.
Das mit dem über ihn stellen ist hier m.E. jedoch übertrieben.
Zitat...
Des Weiteren möchte ich ein Abbruchkommando einführen. Wie beginne ich hier am Besten und wann ist der Einsatz in der echten "Notsituation" ratsam und sicher, dass das Kommando nicht "verbrannt" wird.Im Prinzip war Deine Trainingseinheit im Garten schon richtig. Also Hund absitzen lassen, Dummy werfen, Hund muß dabei Sitzen bleiben und darf erst auf Dein Kommando apportieren. Das ganze machst Du erst mal unter wenig Ablenkung, bis das sicher klappt. Und dann steigerst Du die Ablenkung immer Schritt für Schritt weiter. Lieber in zu kleinen Schritten, als in zu großen. Das ganze wird natürlich stets durch Schleppleine abgesichert. Alternativ hat Benny hier schon mal beschrieben, dass man auch eine Schnur an den Dummy machen kann. Wir machen es aber auch mit SL.
Das mit dem Dummy verstecken und dann suchen lassen ist auch eine gute Jagdalternative.
In den Situationen draußen machst Du es dann so, wie von Staffy im letzten Post beschrieben.
Wann das ganze "relativ" sicher klappt, kannst Du nach gewisser Trainingszeit meist besser einschätzen, als jeder Dritte. Klingt zwar jetzt nicht sehr hilfreich, ist aber so. Du wirst durch das Training Dein Hund noch viel besser beobachten und jedes kleine Jagdanzeichen lesen können. Je besser Dir das gelingt - und das kommt mit der Zeit - um so früher kannst Du eingreifen, was die Erfolgsaussichten erheblich steigert.
Wie staffy schon geschrieben hat, ist es wichtig, dass mit dem Eingreifen in die unerwünschte Jagdsituation praktisch gleichzeitig die Alternativ-Jagd gestartet wird bzw. dass, was Dein Hund dann mehr oder gleichen Spaß bereitet.
Klingt streßig, ist es aber mit der Zeit gar nicht wirklich.
Gruß,
Martin - Vor einem Moment
- Neu
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