Aufreiten - nur für HH ein Problem? :-)

  • Letztens hat ein Berner Sennenhund bei MÜcke aufgeritten, Frauchen war s total peinlich, aber ich sah das gelassen, denn ich sah kommen, was als nächstes passierte.

    Sie wollte ihren Dicken runter holen, ich sagte ihr, der Mücke wehrt sich schon und im nächsten Moment zeigte Mücke unmissverständlich, dass er das so gar nicht toleriert. :x
    DAmit war die Sache durch und zwischen den Beiden geklärt.

    Ich find diese hundische Kommunikation sehr wichtig und meiner Meinung nach sollte man sich so wenig wie möglich einmischen.
    Dennoch gibt es sicherlich immer Situationen, wo man auch mal ein Machtwort sprechen muss.

  • Zitat


    Bei uns ist es so, dass Dago häufig das Opfer ist und bestiegen wird. Er wehrt sich nicht, steht da wie ein Häufchen Elend und wenn es mir dann zu bunt wird, nehme ich den fremden Hund und ziehe ihn "runter".

    Aber wie ist Dago denn im sonstigen Verhalten anderen Hunden gegenüber? Unterwirft er sich da auch oft?

    Das ist ja das was ich nicht verstehe, meiner unterwirft sich eigentlich überhaupt nicht anderen Hunden, aber dieses gejuckel lässt er sich gefallen...

  • Zitat

    Beobachte ich das dieses Aufreiten kurze Sequenzen sind (Versuch, Abwehr und gut ist es) ist es ok. Alles andere wird unterbunden.

    Sehe ich exakt genauso. Peinlich finde ich das nicht in dem Sinne, dass ich dieses Verhalten vermenschliche, aber ein Hund, der beständig andere Hunde besteigen will, wäre mir peinlich, da ich das als Mobben sehen würde und ich wohl irgendetwas in der Erziehung bisher falsch und/oder vernachlässigt habe.

  • Ich entscheide je nach Situation, obwohl es die Hundeschule komplett unterbindet und mir viele gesagt haben, aufreiten wäre das penetranteste was ein Hund tun kann, es gäbe 1000 Andere möglichkeiten den Macker raushängen zu lassen.

    Da unser Großer aber mittlerweile KLEINER ist , als der jetzt 5 Monate alte Welpe und ihm auch mit 8 Kilo zusätlich unterlegen ist, lass ich ihn aufreiten, bzw lass es zu. Mobbt er den "Kleinen" aber damit - greife ich ein. reitet der Welpe auf, greife ich meist ein - um den Althund zu bestärken/unterstützen, da er ja körperlich unterlegen ist und oft sich gar nicht mehr helfen kann.


    Ansonsten denke ich gehört es zu einem gewissen Grad mit sicherheit zur Hundesprache

    Draußen verbiete ich es ihm generell, da er sich da schnell hineinsteigert und grantig wird!!!!

  • Das Thema beschäftigt mich gerade aus aktuellem Anlass.
    Der letzte Beitrag ist alt, aber soll ich das selbe Thema noch einmal aufmachen?

    Mein Hund: mind. 6 Jahre, 40 cm, 13 Kilo, kastrierter Rüde, m. E. recht kompetent in Sachen Körpersprache und Einschätzung anderer Hunde (täusche mich hoffentlich nicht, finde aber, er zeigt Signale wie im Lehrvideo)
    Aber: Er reitet leider bei jüngeren Hunden auf oder bei Hunden, die er rangniedriger einschätzt (?).
    Bisher haben wir, also nach Rücksprache der andere Hundebesitzer und ich, meist einfach kritisch beobachtet und nur eingegriffen, wenn wir der Meinung waren, es tut not, das Verhalten zu unterbinden. Der andere Hund war natürlich nie kleiner als meiner, teilweise sogar doppelt so groß oder größer und ich hätte es sofort im Ansatz unterbunden, wenn mir der andere Hund devot, zerbrechlich oder superängstlich vorgekommen wäre.

    Gut finde ich, dass viele Hundebesitzer offensichtlich Vertrauen darin haben, dass ihr Hund richtig reagiert und zuließen, dass er es versucht und die Erfahrung machen kann, dass es Reaktionen gibt.
    Die Reaktionen waren z. B. Wegschnappen (durch einen 2-jährigen unkastrierten Rüden). Meiner hat dann sofort den Kopf weggedreht und eindeutige Zeichen gesendet, dass er doch keinen Ärger will. Daraus konnte dann sogar eine Art Spiel werden, beide jagten sich gegenseitig abwechselnd und gingen hinterher ohne Streß auseinander und das, wo mein Hund eigentlich nicht spielt.
    Jüngere Hunde entzogen sich meist einfach und zeigten dann Spielaufforderungen oder ließen ihn einfach stehen.
    Wenn ein jüngerer Hund sich nicht entzog, sondern stehenblieb, beendete ich das Aufreiten durch Heranrufen und Weggehen oder Festhalten meines Hundes.

    Jetzt war ich in der Hundeschule und der Trainer, dem ich geneigt bin, zu vertrauen, sagte, ich solle es IMMER unterbinden. Nur manchmal sei nicht sinnvoll. Das Verhalten sei nicht normal/nicht hinzunehmen (kommt evt. aus seiner Vergangenheit, wo er sich vielleicht in einem Auslauf gegen zu viele starke Hunde hätte durchsetzen müssen?)
    Hm, ich gehe eigentlich auf den Hundeauslauf, um die Hunde zu beobachten, die dort einen Freiraum erhalten. Da will ich eigentlich den Hund auch mal Hund sein lassen, wenn es nicht gerade ein total gestörtes Tier ist, welches gefährlich ist. Und bisher waren die Konstellationen eigentlich immer so, dass ich mir aufgrund der Größenverhältnisse meist mehr Gedanken über meinen kleinen machen mußte. Und es ist nie eskaliert.

    Ich hätte gerne noch weitere Meinungen, wäre schön, wenn sich hier möglichst viele User zu Wort melden.

    Vielen Dank im Voraus

  • Ich habe schon heftige Beißereien erlebt, die durch das Aufreiten entstanden sind. Nicht jeder Hund läßt sich das gefallen.
    Ich würde es bei erwachsenen Hunden unterbinden, Welpen und Junghunde untereinander würde ich gewähren lassen. Bei ihnen gehört es mit zum Spiel
    und der Rangordnungsfindung.

  • Danke harry97,

    darf ich noch fragen, wie Du es unterbindest?
    Das mit der Rangordnungsfindung finde ich schwer, weil es häufig wechselnde Hunde sind, denen man begegnet.
    Brauchen die eine Rangordnung oder nur eine Feststellung des Statusses (schreibt man das so?). Ist ja kein Rudel/feste Beziehungen, sondern nur Begegnungen. Auch wenn sich viele Hunde häufig begegnen, kann ich da noch kein Rudel drin sehen, wo eine Rangordnung erforderlich wäre.

    Bitte weiterschreiben, ich suche möglichst viele Sichtweisen :D

  • Ich habe bei meinen erlebt, dass der jüngste in der Pubertät natürlich sexuell motiviertes Aufreiten zeigte, weil bei ihm schlicht, das Testosteron im Kopf einen Totalausfall aller anderen "Vernunfts-Sinne" bescherte.

    Dann gibt es "im Spiel" mal äusserst selten Aufreitversuche. Alle Aufreitversuche sind ihm aber sowas von abtrainiert worden, von meinen anderen Hunden und dass SOFORT! Und wenn mein "Altrüde" mal meint, den jetzt fast 2 jährigen zu "besteigen", dann ist sofort meine Hündin da und splittet. Sie lässt das nicht zu! NIE!

    Und sie hat eigentlich immer etwas mehr Hundesprache drauf als ich.
    Fremde Hunde lasse ich nicht meine "bespringen". Wenn es mal im Spiel vorkommt, habe ich kein Problem, aber es entstehen daraus entweder Mobbingsituationen oder Beissereien. Bzw. können meine solch derartig sauschlechtes Verhalten kurz tollerieren, dann gibt es den Mega-Anschiss in hündisch. Und DA haben es plötzlich auch die "tolerantesten" Fremdhund-HH plötzlich ganz dringlcih noch einen Termin, woanders....

    Zwei Junghunde, wie hier beschrieben....ja mei...ich würde aber dennoch den Rüden im Auge behalten, denn oft sind sich junge Hündinnen einfach nicht klar, dass "Rüden auch nur das eine wollen". Das kann auch bei der Hündin zu Frust führen, wenn sie es immer wieder nicht schafft sich aus solchen Situationen zu befreien. (hört sich hier aber eher wirklich mal nach "spielen" an :D ...)
    Einfach beobachten und evt. dann auch mal beiden Hunden ein Päuschen geben.

    Ich kann mir aber vorstellen, dass mein Rüde zum Beispiel ein richtig ekliger "ich besteig alles" geworden wäre, wenn ihm hier nicht von meinen anderen Hunden ordentliche Manieren begebracht worden wären...

    Wenn man solch einen Hund ohne "Hundehilfe" aufzieht, muss Mensch evt. öfter eingreifen....(weiss ich nicht, weil hatte ich noch nicht...)

  • Das ist genau das, was ich meine, die anderen Hunde haben natürlich viel mehr "hündisch" drauf und deswegen hoffte ich, die können das klären.
    Schön wäre natürlich, wenn er es nicht täte und es diese Frage gar nicht geben müßte. Im Freilauf ist man leider je nach Entwicklung der Situation (Hunde rennen freundlch in die andere Ecke und dann erst überlegt er sich aufzusteigen, er macht es manchmal auch erst nach einigen Minuten) auch nicht immer unbedingt so nah dran, dass man sofort trennen kann. Bin dann leider nicht so schnell, wie Deine splittende Hündin :/
    Deswegen auch die Frage nach dem wie.
    Wenn ich jetzt zu dem Schluß käme, dass ich es wirklich verhindern sollte. Vielleicht könnte man es ihm ja noch abgewöhnen?

  • Für meinen Rüden ist aufreiten ein sehr großes Problem. Wenn ein anderer Hund auf ihn aufreitet, kann man sicher sein das es knallen wird. Das schätzt er überhaupt nicht. Es dürfen nur 2 Hunde auf ihn aufreiten und das sind meine Hündin und die Hündin meiner Schwester.

    Andererseits allerdings ist mein Rüde da kein Engel. Er reitet auch gern mal auf. Wenn er den anderen Hund nicht als respektwürdig erachtet. Und das sind die meisten (männlichen) Kastraten. Da reitet er schon mal gern auf, bekommt von mir aber dafür die rote Karte.

    Spielt er mit meiner Hündin kommt es auch schon mal vor das er aufreitet. Wenn es sich in Maßen hält, sag ich nichts. Übertreibt aber einer der Beiden wird das auch unterbrochen.

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