Hund jagd, bitte um Hilfe!
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Hallo liebe Leute im Forum!
Ich muss mir hier erstmal etwas Luft machen, denn gerade ist etwas passiert, was mich ziemlich aufwühlt.
Aber ich fange mal von vorne an.
Wir haben zwei Hunde Ronny und Tyson, beides Jack Russell Mixe. Beide nehme ich zum Reiten mit.
Vor einigen Wochen hatte meine Freundin ihren Hund mit und ihr Hund ist einem Kaninchen hinterhergejagd. Tyson ist hinter dem Hund meiner Freundin hergelaufen. Und obwohl dieser vom Kaninchen ablies und Tyson sogar entgegengelaufen kam, ist er weiter hinter dem Kaninchen her und hat es dann noch sehr lange in einem Graben gesucht. Erst nach geraumer Zeit kam er wieder zu uns zurück. Wir sind dann langsam weitergeritten, aber richtig weg wollte ich nicht, weil in seiner Nähe auch eine Straße war.
Nicht, dass ich die Hunde in der unmittelbaren Nähe einer Straße laufen lasse, nein, Tyson war mittlerweile so weit gelaufen, dass er in der Nähe einer Straße war!!!
Dann, einige Zeit später, waren wir mit einer anderen Freundin spazieren. Tyson ist wie ein blöder über eine Wiese gelaufen. Das allein ist kein Grund zur Panik, denn manchmal hat er so seine 5 Minuten, wo er einfach wie ein blöder über eine Wiese düst! Nur leider hat er dort wohl irgendeine Spur aufgenommen und war wieder weg. Rufen, Brüllen, nix hilft mehr..... Wieder Richtung Straße, allerdings über 4 oder 5 Felder hinweg! Also wirklich richtig weit.
Seit dem passe ich wirklich extrem auf, rufe ihn sofort ab, wenn mir etwas komisch vorkommt oder ich das Gefühl habe, dass er etwas in der Nase haben könnte.
Heute hatte ich wieder beide mit zum Reiten. Soweit alles gut, bis er auf einmal wieder was in der Nase hatte und weggedüst ist. Ich konnte ihn auch nicht im Ansatz nicht stoppen. Wieder Richtung Straße und ein Auto kam auch. Wäre er ein paar Meter weiter gelaufen, wäre er wohl überfahren worden

Als er dann irgendwann wieder in unsere Richtung kam, habe ich ihn sofort rangerufen, bin abgestiegen und wollte ihn anleinen. Nur er ist gar nicht zu mir gekommen. Er ist immer in einem Radius von ca. 1m um mich rum, mit scheinbar schlechtem Gewissen (auch wenn Hunde wohl keins haben, aber so hat er sich benommen). Meine Freundin musste absteigen, zu ihr ist er dann gegangen und sie konnte ihn mir geben. Ich habe ihn dann angeleint und er musste bis zum Stall an der Leine bleiben.
Er hat noch nie Ärger bekommen bei den Malen zuvor, als er wiedergekommen ist.
Wir haben ihn seit er 1/2 Jahr alt ist. Vorher war er bei einer Familie, wo Schläge zur Tagesordnung gehörten, ich weiß nicht, was er dort erlebt hat.
Er ist im November 2 Jahre alt geworden. Vor dem 1. Vorfall (ich glaube, der war im November) hat er nie gejagd. Selbst, wenn ein Kaninchen oder Reh vor seiner Nase langelaufen ist, konnte ich ihn abrufen. Selbst wenn andere Hunde hinterher gegangen sind.
Ich denke einfach, dass er die 3 Male als Erfolg für sich verbucht und genau weiß, dass wir keine Möglichkeit haben einzuschreiten.
Er bleibt jetzt ersteinmal an der Leine, am Donnerstag bekomme ich von meiner Freundin eine Schleppleine.
Ich bin echt total fertig. Es ist eine Mischung aus Wut, Trauer, Angst und Enttäuschung. Ich könnte echt heulen!
Über Tipps und Hilfestellung, wie ich weiterhin mit ihm umgehen kann und wie wir dieses Problem in den Griff bekommen könnten wäre ich sehr dankbar.
Ich habe noch nie mit der Schleppleine arbeiten müssen, auch für den Umgang damit hätte ich gerne Tipps.
Meine Freundin erzählte mir von der Methode der Handfütterung, so würde der Hund merken, dass er auf mich angewiesen ist. Was haltet ihr davon? Wenn ihr sie kennt, beschreibt sie bitte auch näher!
Es ist länger geworden als gedacht, an alle, die es bis hierher gelesen haben schon einmal VIELEN DANK! im Voraus!
RoTy
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Eine Buchempfehlung ...
Pia Gröning und Ariane Ullrich: Antijagdtraining. Wie man den Hund vom Jagen abhält, erschienen im MenschHund Verlag.
Das Buch ist klasse und es steht wirklich ausführlich beschrieben, warum Hund jagt und wie man sinnvoll daran arbeitet. Die Anschaffung lohnt sich, nicht nur, wenn man ein Jagdproblem hat

... und noch was. Warum galoppierst du nicht weg? Sofort drehen und so schnell es geht in die andere Richtung - fast immer wirkt es!

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Das ging dort nicht und ich denke auch nicht, dass er irgendwie darauf reagiert hätte.
Und selbst wenn es gegangen wäre, wenn er so dicht an die Straße heranläuft, traue ich mich irgendwie nicht!
Habe das Buch schon bei Amazon ins Auge gefasst, ist aber zur Zeit leider nicht lieferbar! :|
Hast du vielleicht sonst noch Tipps?

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Möglicherweise sollen ja gewisse genetische Bezüge zum Wolf in unsrem Haushund stecken ?
Das Hunde jagen , wissen wir aus Erfahrung sehr gut , leider . Wir finden es schon mal sehr tröstend , wenn ein Hund auf der Spur überhaupt noch auf irgendwas reagiert . Unsere Kleine wenn ein Kannickel entdeckt , passiert ca. jedes zweite mal beim grossen Spaziergang im Wiesengrund , lässt sie sich von absolut nichts mehr beeindrucken , und hetzt das arme Tier bis es irgendwo Unterschlupf findet . Gottseidank ist Sie nur halbhoch und deshalb zu langsam . Nach einer dieser Aktionen kann man das Adrenalin förmlich riechen und wenn denn mal nach 30 min . bis 1,5 Std. anleinen möglich ist , freut man sich als Herrchen nicht im freien übernachten zu müssen .
Wir würden uns über Tips auch sehr freuen , jedoch wollen wir auf jeden Fall vermeiden unserem Hund die Freude , und den hemmungslosen Spass am Stoben ohne Leine , verwehren zu müssen .
Gottseidank hatte sie bei Ihren Jagdzügen noch nie Glück , wir glauben wenn sie jemals etwas erwischt haben wir keinerlei Chance mehr auf Freilauf unseres Hundes . Falls da jemand Erfahrungen oder Fachwissen anbieten kann wären wir sehr glücklich .Im Voraus herzlichen Dank man liest sich
P. S. Smilies lassen wir vorab weg bis wir blicken , wie man die ohne Befehlszeile in den Text kriegt .
Auch hier wärn wir fürn Tip dankbarWau
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also ich würde den Racker vorerst nicht mehr ableinen und nur noch mit schleppe laufen lassen.
Wenn mein hund mal was in der Nase hat, renne ich laut trampelnd weg, sobald er das hört und sieht, macht er kehrt und kommt hinterher. Allerdings hab ich einen Hund, der ein guter Jäger wäre (wenn ich ihn ließe), deshalb darf er nur abgeleint laufen, wenn ich das gelände auch überblicken kann, die Strasse meilenweit weg is und ich vorher schon ausgekundschaftet habe. Ich muß achtsamer sein, als mein Hund, alles vor ihm entdecken.
Und wenn dann mal unverhofft ein tierlein unseren Weg kreuzt und er nicht aufs wegtrampeln reagiert, drück ich für das Tier die Däumchen, das es entkommt. Die Strasse is soweit entfernt, das ich mir darum keine Sorgen zu machen brauche.
Trotzdem, lieber erspähe ich alles vorher, und wennd as nicht möglich is, bleibt er an der Leine.
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Oha, der liebe Jagdtrieb...Jackie unser nBretonmix konnten wir wochenlang nicht von der Leine lassen...wenn er etwas flitzen sah...war er weg...bei normaler Jagdbeute hätte ich das ja noch verstanden :irre: aber sogar Zügen, Bussen und Radfahrer ist er nachgerannt.
Durchs Dogforum kam ich dann irgendwie auf "unerwünschtes Jagdverhalten und den tollen Tips dort.
Schon nach wenigen Tagen konnten wir Jackie an der Schleppleine laufen lassen, ohne das das Gezerre losging...nach einer Woche konnten wir ihn frei laufen lassen, er rennt zwar los, kommt aber auf Befehl zurück und mittlerweile kann er ganze Strecken ohne Leine laufen.
Allerdings achten wir sehr darauf ihn nicht gerade auf Wildwecheln oder entsprechend interesanten Stellen freizulassen...dazu ist er noch zu ungestühm und man muss sein Jagtverhalten ja auch nicht provozieren. -
Wichtig ist einfach, dass der jagdtriebige Hund eine "Ersatzbeschäftigung" bekommt, denn das Jagen ist als Solches ja in keinster Weise verwerflich.
Es ist nun mal ein Urinstinkt im Hund, beim einen weniger ausgeprägt, beim anderen mehr.
ZitatIch bin echt total fertig. Es ist eine Mischung aus Wut, Trauer, Angst und Enttäuschung. Ich könnte echt heulen!
Das kann ich verstehen, aber das solltest Du nicht sein, vor Allem nicht wütend.

Dein Hund lebt mit all' seinen Sinnen.
Du musst ihm nur beibringen, dass Du es in dieser selbstständigen Form nicht duldest, schlichtweg...Du möchtest das nicht.
Das Problem dieser jagdorientierten Hunde liegt in der Auslastung.
Mit dem Pferd mitlaufen ist die Auslastung rein körperlich betrachtet,
aber bei nächst besten Gelegenheit wird der "Jagdinstinkt" aktiviert, wenn die richtige Spur in die Nase kommt.
Das passiert nur deshalb, weil der Hund seinem ureigenen Instinkten nicht nachkommen kann, er ihn nicht befriedigt bekommt.
Also sucht er sich sein persönliches Heil alleine und eigenständig.Mein Hund kommt aus einer jagdlichen Leistungszucht, und ich war mir nicht wirklich bewusst, was das bis zur letzten Konsequenz bedeutet.
Mein erster Hund gleicher Rasse, war im Handling absolut easy, und auch für hundeunerfahrene Personen jederzeit geeignet.
Allerdings war er absolut jagduntauglich..warum und wieso, das wäre jetzt OT.
Bonny ist jagdlich ausgebildet.
Er hat in seinem Leben vor der Ausbildung zwei Hasen und ein Reh erlegt :/ ( wobei das Reh wohl schwerstkrank und bewegungsunfähig war)
Nichts desto trotz hatte er seinen persönlichen Erfolg :rate10: , zweimal bei mir, und einmal bei meinem Mann.Mir ging es richtig an die Gräte,
weil ich nur schwer damit umgehen konnte, als mir mein Hund den erlegten Hasen als Trophäe brachte.
Immerhin war es ein Vertrauensbeweis höchster Güte, als er mir die warme Beute übergab

Heute ist es so, dass ich ihn vor Rehen immer sofort stoppen kann.
Bei Hasen ist es oft ein Problem, weil sie bis zum Schluss verharren und 1m vor meinem Hund aufspringen.
Dann kann es passieren, dass er noch 10m mitrennt, aber länger nicht mehr.Danach stoppt er, weil bis dahin habe ich dann auch gepfiffen.
Schneller kann man nicht reagieren.
Das klappt zuverlässig.
Allerdings bekommt mein Hund jede Woche mindestens zweimal sein Highlight, wenn er mit Herrchen zur Jagd geht.Er apportiert im Wasser und an Land.
Er wird zur Nachsuche eingesetzt, mittlerweile sogar auch auf Wildschweine, was ich eigentlich nicht so wollte.
Wichtig ist zuverlässiger Gehorsam, gepaart mit jagdidentischer Auslastung.
Wie das bei den Terriern aussieht , das weiss ich nicht wirklich.
Was Biena für einen Hund hat, dass konnte ich auch nicht herauslesen.
Ich muss aber korrekterweise sagen, dass es extrem schwierig ist, so einen Hund zu händeln.
Meiner läuft immer ohne Leine, und es klappt absolut zuverlässig.
Wenn wir aber zu mehreren laufen, ich dann logischerweise unaufmerksamer bin als sonst, dann kann ich auch nicht zu 100% garantieren.
Diese Unaufmerksamkeit könnte ausgenutzt werden.

Ich finde gerade spontan nicht die Anleitung zum Schleppleinentraining von Fluffy.
Das ist super erklärt.Ich gehe nochmal auf die Suche, sollte es ein anderer finden, dann kann er ja den Link hier einstellen.
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https://www.dogforum.de/viewtopic?t=&h…eppleine+fluffy
Hatte mir das gestern selbst durchgelesen und als Favoriten gespeichert

Zum einen, weil ich generel mehr Aufmerksamkeit von meinem Hund brauche und zum anderen, weil meine kleine bereits 2 Hühner erlegt hat und seitdem nicht mal mehr in den Garten meines Freundes darf (sie springt ohne Anlauf über den doppelt so hohen Zaun..). Werd den Thread hier wohl auch beobachten, immerhin interessiert es mich, was bei raus kommt =D[/url] -
Super, dass Du den Link gefunden hast.
Ich habe mich gestern Nacht dann nicht mehr auf die Suche gemacht.Danke!
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Hallo RoTy,
lies Dir mal durch, was staffy zu diesem Thema geschreiben hat. Für mich eine richtig tolle Erklärung
https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…ght=hunde+jagenWir gehören/gehörten auch zu den Geplagten, die einen Hund mit Jagdinstinkt haben
Attilas Vorbesitzer ließen dem Jagdtrieb des Hundes freien Lauf, sagten uns allerdings, der Hund habe keinen Jagdtrieb :kopfwand:
Nun ja, Hund zeigte uns aber ganz schnell, was der drauf hatte
Wie schon oben bereits erwähnt, zogen wir ein Antijagdtrainingsprogramm nach Pia Gröning durch. Schleppleine war an der Tagesordnung (ooohh wie ich das hasste) und jede Menge Beschäftigung für den Kopf bzw. Nase kam dazu.
Außerdem konditionierte ich Attila auf ein Lieblingsspielzeug (gummiknochen), um den Jagdtrieb im Ernstfall umleiten zu können.
Das machte ich so, dass, wenn der Knochen flog, ich ein Superwort einsetzte. Bei uns ist es ein ganz hohes HEIHEI. Ertönt dieses Wort, weiß der Hund "jetzt wird gespielt".
Da Attila einen großen Spieltrieb hat, konnte ich mir das zu Nutze machen.Außerdem habe ich ihm beigebracht, nicht bei allem, was sich bewegt, direkt durchzustarten.
Beispiel:
Hund liegt=Knochen fliegt=Hund muss liegen bleiben, ist ich ihm erlaube, den Knochen zu holen.Das musst Du allerdings in kleinen Schritten üben.
Sehr wichtig ist bei Attila, die Körpersprache richtig zu deuten.
Jeder Hund zeigt Dir, dass er im nächsten Moment durchstarten wird.
Der eine hebt die Pfote, der andere verändert seine Körperhaltung oder fährt den Kopf aus. Dieses Vorstehen musst Du erkennen und direkt loben.
Dann hast Du die Aufmerksamkeit des Hundes und kannst ihn entweder direkt zu Dir rufen oder anleinen.
Es gibt noch viele Dinge, die es Dir ermöglichen, den Jagdinstinkt zu kontrollieren.
Hast Du noch Fragen, her damit
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