Jeder darf ein Hundetrainer sein...
-
-
Einerseits finde ich die Idee mit den Scheinen gut,aber ich bin auch der Meinung, dass es wohl kaum möglich sein wird, alle Ausbildungsmethoden unter einen Hut zu bringen und eine einheitliche Prüfung zusammenzustellen.
Es wird doch schon schwierig, bei der Welpenerziehung,
-sollen die Hunde alles unter sich ausmachen, oder geht man doch lieber dazwischen?
-Bringt man dem Hund das "bei Fuss"gehen mit Stehenbleiben, Rückwärtsgehen, Rucken, Richtungswechsel, Würgehalsband, Stachelhalsband oder Klapperdose (habe ich alles schon mitbekommen) bei?
- Lernt der Hund "Sitz" durch an der Leine rucken, auf das Hinterteil schlagen, Runterdrücken oder Leckerlie?
-Gibt man das neue Kommando sofort, auch wenn der Hund es noch garnicht kann oder setzt man ein Verhalten erst dann auf ein Kommando, wenn man das Verhalten sicher auslösen kann( z.b. mit einem Leckerlie ins Sitz locken)?
- Soll der Hund seinen Besitzer verteidigen, wenn ihm jemand etwas Böses will?
- Muss der Hund sich aus Sicherheitsgründen etwas wegnehmen lassen oder hat er ein Recht sein Hab und Gut zu verteidigen?Ich denke das Spielchen kann man beliebig weiterführen...
Wie soll da etwas Einheitliches herauskommen?
Mal angenommen, diese Prüfungen wären rein auf positive Verstärkung aus, ihr glaubt doch nicht ernsthaft daran, dass ein Trainer, der seit 10 Jahren mit Stachelhalsband und Nackenschütteln arbeitet, nach dieser, dann erfordelichen Prüfung, anders arbeiten wird. Nein, er wird für die Prüfung lernen, sie bestehen und weitermachen wie bisher.
Denn Kontrollen werden glaube ich nicht stattfinden, wer soll das denn bezahlen?
Also, muss sich doch wieder jeder Neuling auf sein Bauchgefühl verlassen.(bin in der Beziehung aber der gleichen Meinung wie canis f, sie spricht mir aus der Seele)
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
@ blubbl
Ich muss Dir da leider widersprechen!!!
Die Sie ist ein/e ER!!!!
:motz:
Bist aber nicht die/der/das Erste dem/der/das passierte!
personalpronomische Grüße,
canis f
-
SORRY canis f!!!!!!!!!!!!!!! :datz:
-
Also ich sehe offengesagt das Problem nicht so drastisch, wie es jetzt dargestellt wird.
Kann mir mal bitte einer den Prozentsatz an Hunden nennen, der durch einen schlechten HT verzogen wurde? Ich nehme mal stark an, dass es dazu nicht mal eine Erhebung gibt.
Ich habe ja nichts gegen Ausbildung. Aber es gibt ja schon Ausbildungen, die ich als HT derzeit durchlaufen kann, z.B. Biologie mit Schwerpunkt Verhalten, Tierpsychologie, Tiermedizin usw..
Wenn mir das als Kunde wichtig ist, dann lass' ich mir eben vorher vom Trainer Nachweise über seine Qualifikation erbringen. Wenn nicht dann habe ich halt andere Gründe, mich für einen Trainer zu entscheiden. Schlimm ist halt nur der Fall, dass ich mich als HH nicht darum kümmere und hinterher meckere, weil es der Trainer angeblich verbockt hat.
Wie macht Ihr das denn bei Handwerkern?
Also bei mir läuft das so: Wenn ich nicht einen empfohlen bekomme, dann nehme ich lieber einen Meister, wobei mich der Meisterbrief auch nicht vor Pfusch bewahrt. Besser wäre es also immer vorher Informationen über den Handwerker einzuholen. Das mache ich dann aus Bequemlichkeit nicht und verlasse mich auf den Brief. Das ist auch schon einige male schief gegangen.Im Endeffekt habe ich also vom Meisterbrief als Kunde nicht wirklich etwas. Er verführt mich lediglich dazu, allein auf ein Stück Papier zu vertrauen.
Keine schlechten Erfahrungen habe ich dagegen mit empfohlenen Handwerkern gemacht - wobei ein Restrisiko bei der Empfehlung durchaus auch gegeben ist. Dabei ist mir deren Qualifikation dann wurscht, ausgenommen ich bin verpflichtet darauf zu achten.
Das zeigt mir, dass es letztlich auch zum Großteil in meiner Verantwortung liegt, ob ich nun einen fähigen oder unfähigen Handwerker im Haus habe.
So habe ich es auch bei der HS gemacht. Informationen eingeholt und schließlich alles vor Ort in der Praxis beobachtet. Guckt man sich verschieden Schulen an, so kann man auch als Anfänger einen ziemlich sicheren Eindruck von guten und schlechten Trainern bekommen.
Zertifikate sehe ich dagegen wirklich in erster Linie als Kostenverursacher.
Letztlich befürchte ich auch stark, dass es weniger die Kunden sind, die diese Zertifizierung fordern, als vielmehr die Trainer selbst - erfahrungsgemäß eher aus niederen Beweggründen (Neid, Mißgunst etc.).
Wie gesagt, nichts gegen eine gute Ausbildung, aber eine Zertifizierung braucht es dafür nicht.
Gruß,
Martin -
@ Finnchen
Auch wenn wir ja bekanntermaßen nicht immer einer Meinung sind, kann ich dies für diesen Beitrag, so garnicht behaupten!
Super!
bejaende Grüße,
canis f
-
-
Super Beitrag Fiennchen!!!
Da wird nun auch ein Bereich angesprochen der so noch garnicht da war, aber echt wirklich wahr... oder gibt es etwa keine neider bei den Trainern???
Kiddo
-
OT:
Zitat@ Finnchen
Auch wenn wir ja bekanntermaßen nicht immer einer Meinung sind, ...
Was ich persönlich als Bereicherung sehe, andernfalls wären die Threads hier nicht sonderlich fruchtbar.
Gruß,
MartinENDE OT!
-
Zitat
Kann mir mal bitte einer den Prozentsatz an Hunden nennen, der durch einen schlechten HT verzogen wurde? Ich nehme mal stark an, dass es dazu nicht mal eine Erhebung gibt.
Sicherlich wird es dazu keine Statistik geben. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, daß man durch eine schlechte Hundeschule verdammt viel versauen kann.
Als ich noch ahnungslos war, hab ich mich auf Empfehlungen verlassen. Die erste HS hab ich relativ schnell verlassen, bei der zweiten hatte ich ein besseres Gefühl ... bin aber nie weiter gekommen.
Heute weiß ich, daß die örtlichen HS für Sitz, Platz, Hier bei einem "einfachen", problemfreien Junghund ausreichen, aber nicht, wenn Hund + Halter Probleme haben.
Beide Trainerinnen sind nicht in der Lage einen Hund richtig zu lesen, gezielt und fachlich zu beraten - teils ein fataler Fehler, der auch schon Hunde hinter Gitter gebracht hat !! (Meinen auch, wenn ich mich mit dem Urteil: aggressiv, unerziehbar, unberechenbar ! abgefunden hätte).Bei Nachkontrollen höre ich immer wieder von schweren Problemen. Man arbeitet aber schon seit Anfang an mit einem Trainer zusammen - ohne Fortschritte.
Wie viele Threads gibt es hier, wo Leute Probleme aufzeigen ... da kann man nurund die haben schon zig € für HS ausgegeben. Ich finde es gibt jede Menge negativer Beispiele !!
Klar ist keiner perfekt, es wird immer Unterschiede und schwarze Schafe geben, aber:
Das Minimum was ein "lizensierter" Trainer haben sollte ist eine Ausbildung, um die Basics zu kennen. Ein bisschen Biologie, Verhaltenskunde und Wissen über Trainingsmethoden. Reine Theorie, aber unsäglich wichtig - meines Erachtens.
Ausdrucksarten und -verhalten von Hunden ... der Unterschied zwischen unsicher und selbstbewußt erkennen - ein weitverbreitetes Defizit unter den HT.
Alles andere läßt sich weder gesetzlich beeinflussen, noch kontrollieren.Und eins wünsche ich mir bei allen Trainern: Den Mumm zu haben, die eigenen Grenzen zu erkennen und dies auch zu sagen ! Ein enormes Defizit - nicht nur im Hundebereich
Gruß, staffy
-
Zitat
...
Wie viele Threads gibt es hier, wo Leute Probleme aufzeigen ... da kann man nurund die haben schon zig € für HS ausgegeben. Ich finde es gibt jede Menge negativer Beispiele !!
...Das hat statistisch absolut Null Aussagekraft, weil erstens in Foren nun mal überwiegend über Probleme berichtet wird. Keiner meldet sich hier an, um zu erzählen, wie gut es bei ihm in der HS läuft. Dadurch ist das Bild schon mal mehr als verzerrt.
Zweitens kann man hier viel schreiben und mal locker was auf die HS schieben. Schließlich sind HSen - auch die guten - keine Wunderheiler. Ob das geschilderte Problem daher mehr von der HS oder letztlich doch vom HH verursacht ist, läßt sich auf die Ferne nur schwer beurteilen.
Es ist doch praktisch gar nicht erwiesen, dass es tatsächlich immer so ist, wie vom Themenstartet geschildert.
Häufig ist es doch so, dass eine Aussage von einem Trainer zitiert wird und dann kommt schon sogleich die Antwort, wenn der Trainer so was sage könne er gar keine Ahnung haben. Irgendwelche Nachfragen, warum der Trainer das genau gesagt hat, in welchem Zusammenhang, wie oft die Schule schon besucht wurde und dergleichen, lese ich da in aller Regel nicht.
Letztlich werden auch viele Probleme geschildert, bei denen eine HS noch gar nicht besucht wurde bzw. HH jetzt mal einen Hund hat, so nach dem Motto: "So eine Hund hätte ich schon mal, was muß ich jetzt noch machen?", der HH also schlicht und egreifend völlig planlos handelt.
DAS ist für mich immer noch DAS Hauptproblem unerzogener Hunde, nämlich erst den Hund anzuschaffen und danach - wenn überhaupt - mit dem Denken zu beginnen!
Ich bestreite ja die schwarzen Schafe unter den HSen gar nicht. Ich bestreite aber, dass eine Zertifizierung etwas daran ändert.
Solange der HH nicht in der Lage ist, selber zu erkennen, wann ein Problem durch eine HS eher noch verschlimmert wird - wenn es denn dann wirklich nur an der HS liegt - spreche ich ihm zumindest nach einem gewissen Zeitraum die Fähigkeit ab, einen Hund halten zu können.
Nochmal, ich habe es als - zuvor normal informierter - Hundeanfänger auch geschafft, eine für uns geeignete HS zu finden. Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ich deswegen überdurchschnittlich intelligent sei, oder?
Gruß,
Martin -
Zitat
Nochmal, ich habe es als - zuvor normal informierter - Hundeanfänger auch geschafft, eine für uns geeignete HS zu finden. Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ich deswegen überdurchschnittlich intelligent sei, oder?
Nöö, du hast einfach Glück gehabt ! -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!