Jeder darf ein Hundetrainer sein...
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Die HT-Zertifizierung wird keinen Erdrutsch auslösen, aber ihren Teil dazu beitragen, eine gewisse Qualität in die HT-Landschaft zu bringen. Und Qualität war noch nie kontraproduktiv.
Vielleicht ein wenig ausgeleiert die folgende Formulierung: Ich habe mein Haus auch nicht auf Sand gebaut!
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Mal eine andere Frage.
Meint ihr es interessiert jemanden von den Hundehaltern, ob jemand zertifiziert ist oder nicht? Ich meine es wird doch jetzt auch schon immer gewarnt und darauf hingewiesen, das man sich an die Verbände wenden soll, wenn man einen Trainer sucht. Aber auch das machen die wenigsten. Viele nehmen den, der zu greifen ist und der dazu auch noch billig ist und überhaupt. Viele schauen sich das doch auch gar nicht genau an und machen einfach das was der Mensch von ihnen verlangt und es wird nicht gefragt, was mit dem Hund gemacht wird oder wie mit dem Hund gearbeitet wird. Da wird nicht nach Ausbildungen, Erfahrungen oder Zertifikaten gefragt.
Ich habe mich gewundert, warum immer mehr Welpen- und Junghundebesitzer so rabiat mit ihren Hunden umgehen, doch inzwischen hat man dann mitbekommen, das alle in der selben Welpenstunde waren und das denen das so erklärt wurde. Da kann ich selber nur mit dem Kopf schütteln und wenn man dann versucht, diesem Tun etwas entgegenzuwirken, dann bekommt man ein "Danke, aber ich weiß wie es geht" oder "Unser Trainer hat es uns so gezeigt, also mache ich es so" Da kommt man nicht rein.
Was nützt dann also die beste Zertifizierung des Basiswissens, wenn das praktische nicht vor Ort mitgeprüft wird - vielleicht nicht die Erziehung selber, sondern generell der Umgang mit den Tieren und den Menschen und die Nutzung von Hilfsmitteln.
Was ich dann noch sehe, das wenn zum Beispiel der Hundetrainer zertifiziert wird, dann wird es einen anderen Begriff geben, der das gleiche meint, aber dann nicht mehr in die Zertifizierung fällt und damit ist es dann auch nicht mehr sicher.
Es gibt viele Berufe, die man gerne schützen könnte und entsprechende Prüfungen sind ja auch nicht verkehrt. Aber wenn dann bitte schön, aber wenn ich mir dort die mediale Vorstellung der Prüfung anschaue, dann ist es auch nicht anders aufgebaut wie der Sachkundenachweis und in ganz kurzer Zeit wird man den dann im Netz finden und auswendig lernen können und damit dann ohne Problem bestehen. Aber was sagt es aus, nichts - außer das man super auswendig lernen kann.
Ist es eher eine freiwillige Zertifizierung, dann ändert es auch nicht viel.
Aber wie gesagt, ich denke, das an dieser Situation nicht viel ändern wird, da keiner wirklich nach den Scheinen fragt.
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@ Cerridwen
Es wird nie ein Modell geben, welches allen gerecht werden kann. Zu jedem positiven Denkansatz lassen sich Fallbeispiele konstruieren, um dieses dann sofort zu widerlegen.
Laßt uns die Sache zweistufig betrachten:
Im Norden ist das Projekt (noch) freiwillig. Es wird immer Leute geben, die im Supermarkt qualitätsbewußt einkaufen, anderen ist es egal, ob aus biologischem Anbau stammend oder nicht, weil sie vielleicht sagen, ist doch eh alles Quatsch. Warum sollte es bei der Wahl der HS anders sein? Ich gehe um die Ecke, ist am einfachsten für mich / Ich fahre bis ans andere Ende der Stadt, das ist mir die Sache schon wert.
Falls es verpflichtend eingeführt wird hat derjenige ganz gewiss einen Vorteil, der sein Unternehmen Hundeschule solide aufgebaut hat, langjährige Erfahrung hat, sich stets fortbildet etc. Andere müssen dann nunmal nachlegen oder sich umorientieren.
Automatisch findet dann eine Marktsäuberung statt, so ist das nun einmal "da draußen".
Dem HH steht es immer noch frei, die HS seines Vertrauens zu wählen (Ich höre schon die Stimmen: da ist aber dann vielleicht eine HS weg vom Fenster, die es garnicht verdient hat...).
Tel Aviv, kann ich da nur sagen! Die Zahl "schlechter" HS kriegt man dadurch auch nicht auf Null, aber zumindest in die richtige Richtung!
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Zitat
Automatisch findet dann eine Marktsäuberung statt, so ist das nun einmal "da draußen".
Genau das sehe ich eben nicht, weil es dann ganz schnell ein anderer Name kreiert wird und dann kann man sich dem wieder entziehen.
Überlegen wir doch mal wie es bei den Menschen war. Da gab es die Heilpraktiker, die mussten dann eine Prüfung vorm Gesundheitsamt machen und dann kamen die Geistheiler und die sind heute noch vogelfrei. Psychologen die brauchen heute auch nicht mehr studieren, weil die können das jetzt auch auf Heilpraktikerbasis machen.
Mal davon ab, im Norden ist es noch freiwillig und das schon seit einem Jahr, aber in Anspruch genommen habe das bisher nur eine handvoll. Warum?
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Hi!
@ Cerridwen
etwas OT
ZitatPsychologen die brauchen heute auch nicht mehr studieren, weil die können das jetzt auch auf Heilpraktikerbasis machen.
Wie kommst du darauf?
LG
der Miniwolf -
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Zitat
Genau das sehe ich eben nicht, weil es dann ganz schnell ein anderer Name kreiert wird und dann kann man sich dem wieder entziehen.
Verstehe ich nicht, man kann seine Identität so einfach ändern?
Hier geht es um eine personenbezogene Zertifizierung!!!Qualitätsbewußtsein in Deutschland: Frag mal einen Dönerbudenbesitzer, wie der sich bei der Meldung "Gammelfleisch" gefühlt hat.
Qualität ist auch das Argument, warum es deutschen Autobauern im Absatzland USA gut geht. Die Amis heulen rum, den deutschen Autobauern geht es gut.
"Neun Hundetrainer haben bislang die Zertifizierung erhalten, mehr als das Vierfache davon fiel bereits im Eingangstest für die eigentliche Prüfung durch.", das sind bei mir fast 10 Hand voll ;-)
Im Norden ist das ein Pilotprojekt, wo sogar aus anderen Bundesländern Leute hinfahren. So wie ich das lese, bedarf es auch einiger Vorbereitungen, bevor man die Prüfung antritt.Es scheint doch noch einige zu geben, die diese Zertifizierung anstreben.
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Mein Wunsch-Konzept sieht so aus:
1. zum Hundetrainer wird man durch eine dreijährige Berufsausbildung mit erfolgreicher Abschlußprüfung, Theorie bei der IHK, Praxis bei dafür neu einzurichtenden Zentralen Prüfstellen. Diese Ausbildung ist bundeseinheitlich geregelt - und funktioniert im Dualen-Bildungssystem, d.h. es gibt neu eingerichtete Fachbereiche in den Berufsschulen - und man braucht einen Ausbildungsbetrieb, eine entsprechend große Hundeschule.
2. eine Hundeschule darf man selbst erst eröffnen, wenn man eine gewisse Zeit (3-5 Jahre) der praktischen Erfahrung als Trainer in einer HuSchu nachweisen kann UND er Art Meisterprüfung erfolgreich absolviert hat - dafür gibt es Vorbereitungskurse.
Dieses System, für das wir in anderen Berufen weltweit beneidet werden, hat den Vorteil das sich die Experten darauf einigen müssen, was die Ausbildungsziele sein sollen, was Mindeststandart ist.
3. Die HH dürfen sich nur mit Sachkundeprüfung einen Hund kaufen. Diese Prüfung können sie vor dem Kauf in einer Hundeschule absolvieren. Nur damit können sie ihren Hund auch steuerlich anmelden - darüber erfolgt dann auch die Überprüfung. Die Zahl der Überprüfungen muss mindestens der Zahl der gemeldeten Hunde entsprechen - schon trennt sich die Spreu vom Weizen.
Die HH-Sachkunde beinhaltet neben Allgemeinwissen über Hundehaltung auch Kaufkriterien, die ersten Tage mit dem Welpen, und die rechtlichen Grundlagen - die möglichst endlich mal bundeseinheitlich geregelt werden sollten.
Den Sachkunde-Unterricht könnte man evtl. auch per DVD wahrnehmen, eine persönliche Betreuung mit der Möglichkeit zu Fragen halte ich allerdings für effizienter.4. Der HH muss dann innerhalb von drei Jahren einen ebenfalls bundeseinheitlich geregelten Hundeführerschein oder eine BH absolvieren. Diese(r) ist jeweils auf den bestimmten Hund eingetragen, d.h. bei weiteren Hunden muss diese Prüfung wiederholt werden.
Fortbildungen und Spezialisierungen sind auf beiden Seiten natürlich gern gesehen.
Wir Deutschen haben weltweit den Ruf, alles perfekt organisieren zu können. Warum nicht auch bei diesem Berufsbild? Ich bin überzeugt, das der Zwang eine einheitliche Regelung treffen zu müssen einigen Steinzeitmethoden den Garaus macht.
Dennoch gilt im Anschluss - wie bei anderen Berufen ja auch - das die Kunden letztlich mit den Füssen abstimmen. Sie können das dann ja auch, weil sie ein paar wesentliche Grundlagen gelernt haben.
PS: Ich arbeite z.Zeit im Bewachungsgewerbe. Dort gab es bis vor 3 (?) Jahren auch keine geregelte Berufsausbildung. Die Argumente dagegen gleichen sich den hier genannten wie ein Ei dem Anderen.
Das Hauptargument war, wie so oft im Leben, Wer soll das bezahlen?Und ja, die Unternehmen und auch die ausgebildeten Wachleute kämpfen noch sehr um entsprechende Arbeitsplätze bei den Kunden. Es gibt ein immenses Lohndumping, weil die Kunden recht blauäugig auf niedrigst Angebot der i.d.R. östlichen Konkurrenz reinfallen. Wobei ich sagen muss, diese Billiganbieter und deren Wachleute sind per se schlechter, aber das Gesamtpaket Dienstleitung ist unter diesen Preisbedingungen eben nicht so gut bis garnicht machbar.
Aber irgendwann merken die Kunden dann, das gute Leistung eben ihren Preis hat - und man bei Billigmeierei letztlich draufzahlt. -
Ich gehe jetzt bewusst nur mal auf die HTs ein: Deine skizzierte Ausbildung zielt auf Newbies ab, ein derartiges Konzept hat die BHV ausgearbeitet, gemeinsam mit der IHK in Potsdam.
Bedenke aber, dass viele Quereinsteiger seit Jahren schon als HTs arbeiten. Die können es sich gar nicht erlauben, 3 Jahre lang auszusetzen. Die brauchen es auch nicht, die Ausbildung von A bis Z. Aber was machen, mit dem erworbenen Wissen?!? Genau für diese Zielgruppe ist die Hundetrainerzertifizierung.
Kennst Du die IT-Specialisten-Berufe? Das sind genau die Zertifizierungen, die die IHK den Quereinsteigern anbietet. Lange Jahre im Beruf, aber nix in der Tasche! Kein Nachweis der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten.
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Zitat
Hi!
@ Cerridwen
etwas OT
Wie kommst du darauf?
LG
der MiniwolfWeil es eine Berufsgruppe und die nennt sich "Psychologischer Berater HP" die machen viele Aufgaben, die sonst nur Psychologen wahrgenommen haben und alles was man dazu braucht, ist eine Prüfung vor dem Gesundheitsamt zu bestehen. Woher dabei das Wissen kommt, ist völlig egal, ob es Praktikas gab ist auch egal.
ZitatVerstehe ich nicht, man kann seine Identität so einfach ändern?
Hier geht es um eine personenbezogene Zertifizierung!!!Ich rede nicht davon, das die Person sich eine neue Identität zu legt, sondern, das es für den Hundetrainer - für den es jetzt schon zig Namen gibt - ein neuer Namen erfunden wird.
Eine freiwillige Zertifizierung wird da nichts dran ändern, das Hundeschule gegründet werden. Wenn es eine Pflichtgeschichte wird, ist es in der Regel so, das die, die schon in dem "Beruf" arbeiten, davon in der Regel ausgenommen sind, ändert also auch nichts an den Trainern, die es schon gibt, sondern verändert nur die kommende Generation.
Man sollte es nicht falsch verstehen, ich fände eine Überprüfung gut, aber es muss dann auch für alle betreffend sein und sollte sich nicht auf eine Überprüfung des Fachwissen beschränken.
Wie sagte ein Kollege so schön: Solange es die Hundeschule an der Ecke gibt, die nur nach Schema F vorgehen, wird uns die Arbeit nicht ausgehen (Wir arbeiten nämlich nur mit Problemhunden/Traumahunden). -
Hallo Gordibrian,
ja, zu den bestehenden HuSchus habe ich fast keinen Bezug genommen.
Fast deshalb, weil die Lehrlinge (darf man das heutzutage noch so schreiben?) ja einen Ausbildungsbetrieb brauchen.
In anderen Berufen läuft das so ab, das IHK-Mitarbeiter den Betrieb beraten und prüfen, ob dieser zur Ausbildung befähigt ist. Dabei sind die didaktischen Aspekte, das Thema Jugendschutz, und die Ausbildungsinhalte im Gespräch, ob diese im Betrieb vermittelt werden können.Sicher sollte es Bestandsschutz geben, für die bereits existierenden HuSchus. Vielleicht hilft denen auch dieses oder ein anderes Zertifikat?
Oder man erfindet noch einen Quereinsteiger-Kurs der mit der gleichen Abschlussprüfung endet, jedoch wesentlich kürzer ist und/oder im Block unterrichtet wird.Irgendwann liefe das Problem dann ja eh aus, weil neue HuSchus nur noch mit der Meisterprüfung gegründet werden dürften.
Eine solch langfriste vorgeschriebene Ausbildung hält aber sofort alle diejenigen ab, die nur mal eben schnell auf den aktuell fahrenden Zug aufspringen, um den Rahm abzuschöpfen.
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