Gewissensfrage: Nehmen oder nicht nehmen??

  • Es fällt mir so verdammt schwer, aber jetzt brauch ich eure ehrlichen ungeschminkten Meinungen, gerne auch hart und direkt!!

    Es geht um eine Hündin, für die ich mich beworben habe, ein Tibi, geschätzte 4 Jahre alt, ausgemusterte Vermehrerhündin!

    Lt der HP hatte sie zu der Zeit als ich mich für sie beworben habe, eine kleine Beule am Kopf, die aber noch nicht ärztlich abgeklärt war!

    Also Bewerbung abgeschickt, Vorkontrolle heile überstanden, jetzige Pflegestelle hat mit mir auch schon telefoniert, alles wunderbar.....
    .....bis auf die Tatsache, dass diese Hündin wohl in kurzer Zeit erblinden wird! :( Ein Auge ist schon komplett grau, das andere beginnt!
    Der Hubbel am Kopf ist wohl lt oberflächlicher Untersuchung ein Schleimbeutel (gibts das am Kopf :???: ) und nicht weiter behandlungsbedürftig!

    Jetzt kenn ich natürlich ua auch die Geschichte von Patricks vorherigem Hund, der lange Zeit mit Blindheit hervorragend zurechtkam!
    Aber wir haben Kinder, die noch Sachen herumliegen lassen, Gegenstände verstellen, unaufmerksam sind usw
    Kira ist wild und ungestüm, wir fahren oft mit dem WoMo in den Urlaub!
    Kommt der Hund auch damit gut zurecht??

    Dann soll die Maus mal eben 450€ kosten :schockiert:
    Ok, 50€ sind Kastrationskaution, die bekommen wir wieder zurück!

    Aber 400€ für einen Hund, der nur oberflächlich tierärztlich untersucht wurde, der gerade eben so die notwendigen Impfungen plus den Chip hat!
    Ich und der Rest der Familie finden das sehr teuer!
    Ja, ich weiß, das Billigste am Hund ist der Anschaffungspreis und wir haben auch mit einer Schutzgebühr keinerlei Probleme - wenn der Hund dafür vernünftig untersucht und kastriert worden wäre!
    Logischerweise finanzieren sich solche Organisationen über die Schutzgebühr, aber eine doppelt so hohe, wie viele anderen Orgas? Für was??

    Ich bin echt verzweifelt! auf der einen Seite möchte ich Lele gerne ein Zuhause geben, auf der anderen Seite schreckt mich der hohe "Anschaffungspreis" für einen kranken Hund!

    Mein TA, mit dem ich eben telefoniert habe, rät mir von diesem Hund ab!
    Er meinte, Kira wäre zu jung und ungestüm für so einen Hund, damit würden wir alle nicht glücklich werden!

    Am Freitag hab ich den Anruf bekommen und seitdem kann ich mich auf nix anders mehr konzentrieren, meine Gedanken kreisen nur noch um Lele und ob ich sie nehmen soll oder nicht!

    Bitte bitte helft mir bei meiner Entscheidung!
    Lele´s Zukunft hängt zwar nicht entgültig von euren Räten ab, aber sie werden sicherlich mit einfliessen! Sie ist auf einer sehr guten Pflegestelle untergebracht, leider hat die Pflegemami schon 10! eigene Hunde (züchtet Amicocker), sonst würde sie dort bleiben!

    Bin ich zu "geldgeil"?
    Ist es unfair, Lele nicht zu nehmen, weil sie krank ist?
    Mein Kopf und leider auch ein Großteil meines Bauches sagen NEIN, nur ein klitzekleines Mitleidteilchen (und mein weibliches *ichwillaber*) sagt noch JA zu diesem Hund!
    Oder sind das "Schwangerschaftshormon-gesteuerte" Unsicherheiten, weil ich nicht weiß, was auf uns zukommt!
    So eben mal vorbeifahren und besuchen geht nicht, wir wohnen in Mittelfranken und Lele in Meck-Vo! Sie würde mit einer Fahrzeugkette hierhergebracht werden!

  • Ich gehe jetzt mal nur von dem einen Punkt aus, den Du geschrieben hast:

    Zitat

    Mein Kopf und leider auch ein Großteil meines Bauches sagen NEIN, nur ein klitzekleines Mitleidteilchen (und mein weibliches *ichwillaber*) sagt noch JA zu diesem Hund!

    Sorry, aber nur aus Mitleid einen Hund nehmen...davon würde ich abraten, denn ich glaube nicht, dass Du damit glücklich wirst. Ich hoffe für dich, dass sich andere HH aud siesem Forum melden, die evtl ähnliche Erfahrungen haben. Evtl. können die dich bestärken/dir Tipps geben (wg. Blindheit etc.)

  • hallo couchpotatoe,

    wenn dein kopf und ein großteil deines bauchgefühls nein sagen, dann steh dazu.
    400 euro finde ich persönlich auch recht viel für die geschilderte situation, aber man tut mit dem geld auch gutes für andere hunde, die man nicht übernimmt - deshalb fände ich es zwar viel, aber nicht zu viel.
    mehr bedenken hätte ich an deiner stelle, wenn du das gefühl hast, dass der hund nicht zu eurem leben passen könnte. was ist, wenn ihr wirklich nach einiger zeit feststellt, es geht nicht. dann hat die kleine hündin einen anderen platz verdient und zwar von vornherein.
    hunde gehen mit behinderungen anders um als menschen, aber gewisse sachen fallen ihnen auch schwerer.

    bei mir sieht das so aus: ich helfe gerne, aber ich verbiete mir das helfersyndrom. ist nicht immer leicht ;)

  • Zitat

    Mein Kopf und leider auch ein Großteil meines Bauches sagen NEIN, nur ein klitzekleines Mitleidteilchen (und mein weibliches *ichwillaber*) sagt noch JA zu diesem Hund!

    ich denke eigentlich beantwortet dieser Satz von dir doch schon alles, oder? Ich persönlich würde auch sagen, nur aus Mitleid nein. :???:

  • Heideinei, welch' blöde Situation! Mir geht es ähnlich zwiespältig wie dir, wenn ich das lese, was du schreibst. Ich spüre auch dieses "Man ist ein Schwein, wenn man jetzt diesen Hund nicht nimmt, nur weil er krank ist". Auch auf die Gefahr hin, mich in die Nesseln zu setzen: Wenn du emotional noch zurück kannst, die Bindung an den Hund/das Verliebtsein noch nicht zu groß ist, würde ich von dem Hund Abstand nehmen. Wenn der eigene Hund erblindet, finde ich das etwas anderes, dann muss man sich drauf einstellen. Aber wenn du es wie im Moment aussuchen kannst, würde ich den Hund lassen, wo er ist, bis sich ein Plätzchen findet, wo er mit der Blindheit besser aufgehoben scheint als bei dir (junger, wilder Hund, WoMo-Urlaub usw). Hart aber herzlich gemeint!!!
    PS 450 Tacken erscheinen mir auch zu viel! Ich kenne 250 als übliche Schutzgebühr, inkl. Impfung, Entwurmung, manchmal Kastration

  • Ich schließe mich dem an!

    Wenn Kopf und großteil des Bauches NEIN sagen, höre auf dich!

    Es ist doch NICHT weil der Hund krank ist das man "abstand" nimmt, sondern die Frage sollte lauten: Kann ICH diesem Hund ein GUTES zu Hause bieten?

    Dazu kommt, das es für einen Blinden Hund sehr schwierig sein dürfte wenn ständig umgestellt und geräumt wird, ständig was im Weg liegt, was bei Kids ja normal ist, aber ich denke für den Hund ist das einfach sehr anstrengend.
    Sie gehen damit zwar anders um, aber was anstrengend ist für den Hund, das muss ja nicht sein!
    Der Hund braucht einen Platz an dem er sich langsam entfalten und mit der kommenden behinderung umgehen lernen kann.
    Das ist ja immerhin auch eine Umstellung!
    "Unsicher" werden erstmal etc.pp.

    Ich sehe das jetzt bei unserem Retriever-Hovawart-Mix, mit 10,5 und Arthrose kommt langsam der Graue Star dazu ein Auge ist schon recht trüb, das andere geht noch.
    Er wird zunehmend im dunkeln unsicherer und wenns Licht im haus aus ist udn er die Diele passieren muss, bleibt er stehen und macht sich bemerktbar. Dort steht nämlich immer allerlei rum (Tisch, Stuhl, zweo Hocker, Wäschehaufen, Wäschekörbe, sowas) und es gibt drei kleine Stufen zur Diele runter und zwei Stufen zu seinem Lieblingsplatz vor der Haustür meiner Eltern wieder rauf, bis es dort auch nach Oben geht.
    Er wird unsicherer, aber er WEIß das dort a) sieht er es im hellen soweit ja noch und b)kennt er sich ja aus, eben Sachen lauern und wird wirklich vorsichtiger.
    Er achtet viel auf sein Gehör, gerade im Dunkeln und bewegt sich sehr vorsichtig.
    Im Tageslicht geht es noch, aber er wird langsam etwas trittunsichrer, ich merk das schon.

    Und ein hund der die Umgebung noch nicht kennt und vorallem wenn sie sich stetig verändert, finde ich doch recht schwierig.


    Und NUR aus Mitleid, finde ich eh "falsch" :)

  • Ich sitze hier und heule!
    Ihr habt ja Recht, Lele soll es gut haben und jetzt endlich ein schönes Zuhause haben!
    Aber es geht eben nicht, nicht hier bei uns!
    DAS kann und will ich ihr nicht antun!
    Sie sieht ja schon jetzt bei Dämmerlicht nichts mehr, wird unsicher!
    Und wir wohnen noch dazu in einem dunklem Loch!

    Dann zieht gerade ein Wurfbruder von Kira bei uns in die Einliegerwohnung ein, da steppt der Bär mit denen beiden!

    Ich ruf jetzt dort an und sagt ab!!!!!!!!!!!! :( :(

    WARUM finden wir einfach keinen Zweithund, es tut soooo weh!!!!!!!!!

  • Zitat

    WARUM finden wir einfach keinen Zweithund, es tut soooo weh!!!!!!!!!

    Das irritiert mich jetzt ein bisschen... Was ist denn das Problem, einen
    Zweithund zu finden? :???:

    Es gibt doch so viele verschiedene Hunde, die ein zuhause suchen.

    Woran haperts denn immer?

    Gruss
    Kaja

  • Also, Hund Nummer eins, Hilferuf aus dem TH, ein So-Ka bracht einen Hospizplatz!
    Alle Hebel in Kraft gesetzt, aber die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam, Pancho mußte im TH sterben :(
    Kannst du hier nachlesen: https://www.dogforum.de/ftopic22184.html

    Hund Nummer 2: ein Tibi aus einer ungarischen Tötungsstation! Haben wir nicht bekommen, weil, halt dich fest, wir BARFEN!! Sowas wäre unnatürlich und nicht artgerecht :kopfwand: Außerdem war ich zu ehrlich und hab angegeben, dass der Hund auch mal alleine sein wird! Nicht artgerecht!

    Tsja und jetzt Lele, aus dem Vermehrerhinterhof! Da überwiegte das Mitleid und dass zu erkennen, fiel mir nicht leicht!

    Aber gerade eben hab ich dort angerufen und abgesagt!! Heulend, aber es ist besser so!

    Dann warten wir eben weiter, der Zweite kommt schon irgendwann und irgendwo!
    Aber ich hätte eben gerne noch was langhaariges, einen Tibi, PON oder Bearded!
    Aber wir haben ja dann demnächst Feldmann, Kiras Wurfbruder und Neumieter hier und über Mittag Dschowo, ihren A-Wurf Bruder (die Zwillingsschwester meiner Neumieterin hat ihn!)

  • Wirst schon noch den Richtigen finden, bei so vielen Hunden, die gutes Zuhause finden.
    Und bei Orgas, bei denen Realität im Kopf Zuhause ist! Die sollten froh sein, das Menschen einen Hund aufnehmen wollen, die ihn nicht (persönlich)kennen und ihn liebevoll versorgen wollen.
    Das mit dem barfen und mal allein Zuhause bleiben müssen (mit einem anderen Hund) kenne ich gar nicht und ich mache auch Vorkontrollen für Orgas. Immer ehrlich bleiben, auch wenn man manchmal meinen könnte solch Leute wollen belogen weden. Nee, nee, nee.

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