Gerechtfertigte Preise für Hundeschule

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    Ja ok, wenn viel gespielt wird, ist ne Stunde oder so, kein Thema. Ich dachte nur, da wird teilweise schon 1 Stunde richtig gearbeitet :ops:


    Glaube ich nicht und hab ich so auch nicht aus der Beschreibung des Kurses von der I-net-Seite herausgelesen. Aber vielleicht bin ich auch zu naiv, wenn ich automatisch denke, dass in einem Welpenkurs noch hauptsächlich gespielt wird ... :?
    Mal schauen, was sunnystardust berichtet. =)

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    Allerdings, gerade bei einem Junghund, würde ich Einzelstunden nur in Kombination mit einer "Spielgruppe" buchen. Dieser zweite gaaanz wichtige Teil der Erziehung, die Sozialisation unter Hunden, kommt leider in vielen Hundeschulen zu kurz (Dabei ist genau das für den Hundeanfänger bzw. auch noch für den etwas Fortgeschrittenen der viel schwierigere Teil der Hundeerziehung!)

    Genauso... und dabei würde ich darauf achten das die Spielgruppe a) nicht zu groß ist und b) ein oder zwei erwachsene Hunde dabei sind. Denn Welpen untereinander lernen außer das wilde spielen nicht allzuviel voneinander.

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    Genauso... und dabei würde ich darauf achten das die Spielgruppe a) nicht zu groß ist und b) ein oder zwei erwachsene Hunde dabei sind. Denn Welpen untereinander lernen außer das wilde spielen nicht allzuviel voneinander.


    Also bei Welpen halte ich Einzelstunden für ziemlich sinnlos, kurze Übungeinheiten, viel Theorie und Hilfestellung für den Halter und viel freies Spiel, dafür braucht es keine Einzelstunde. Und in eine Welpenstunde gehören meiner Meinung nach in erster Linie Welpen, aber auch 1-2 sozialverträgliche erwachsene Hunde. Was da nicht reingehört sind allerdings halbstarke Junghunde.
    Und doch, Welpen lernen auch von Welpen. Spiel dient dazu Verhaltensweisen durch ausprobieren zu erlernen und zu verbessern. Dafür braucht es gleichwertige Spielpartner.

    Ich dachte eigentlich bei Einzelstunden mehr an Junghunde oder erwachsene Hunde mit denen bereits intensiv gearbeitet werden kann und die würde ich generell natürlich in eine gemischte Gruppe stecken, damit sie sowohl lernen mit jüngeren als auch älteren, spielfreudigen wie auch reservierten Hunden umzugehen.
    Übrigens sind bei uns in der Spielgruppe manchmal bis zu 30 Hunde, allerdings dann auch bis zu 5 Trainer, die dann rechtzeitig entsprechend intervenieren. Ich würde also nicht sagen, dass eine kleine Gruppe unbedingt Vorteile bringt ;) Viel wichtiger finde ich, dass die Trainer ihr Handwerk verstehen, dann funktioniert es auch mit großen Gruppen problemlos. Ich bin nun seit fast 1,5 Jahren mit Sascha regelmäßig in dieser Gruppe und es gab noch nicht einmal einen Beißvorfall, nicht mal im Ansatz. Ich denke, das spricht für sich, insbesondere dann, wenn ich dazu sage, dass auch regelmäßig Problemhunde in diese Gruppe eingegliedert werden.

  • Hi Sascha,

    ich wollte das nicht pauschalisieren... so sollte das nicht rüber kommen.

    Wir gehen z.B. mit unserer mittlerweile 8 Monate jungen Dame zu einem Trainer der mittlerweile 40 Jahre Erfahrung mit Gebrauchshunden hat.
    Dieser hat keine spezielle Welpengruppe... Welpen können bei ihm bis zum 6. Lebensmonat in jede Gruppenstunde... man zahlt nur einmal 35 EUR. D.h. man könnte an 6 Tagen die Woche mit seinem Welpen in die verschiedenen Gruppen um das Sozialverhalten des hundes zu fördern. Er stellt das dann den Hunden entsprechend zusammen. Die Welpen "laufen" quasi im Training nur mit und lernen das nötigste... einfaches Sitz und Platz... immer in ganz kleinen Einheiten. Der Trainer arbeitet auch in der Grupe (max 7 Hunde) mit jedem Hund einzeln und individuell. dadurch lernt man als HH natürlich auch sehr viel in der Theorie, weil er Probleme oder auch gute Dinge in der Gruppe anspricht. Belohnt werden die Hunde dann dadurch das sie untereinander spielen können. Natürlich lernen auch Welpen untereinander Kleinigkeiten, keine Frage, aber keine elemantaren Dinge. Die würde ihnen ihre Mutter beibringen.
    Ich finde das ganz schlüssig, wenn ich mal an Kleinkinder im Kindergarten denke.. .was würde wohl passieren wenn man die Kinder jeden tag 2 Stunden sich selbst überlassen würde?

  • Hm, erstens würde ich junge Hunde nur bis zum Ende des 4. Monats, höchstens bis zum Ende des 5., als Welpen bezeichnen. Danach sind sie für mich Junghunde und fangen an ihren Platz in der Welt und in der Hundegruppe zu suchen.
    Zweitens kann ich mir das irgendwie schlecht vorstellen, wie das funktionieren soll mit einem vielleicht 10 Wochen alten Welpen in einem Junghundekurs. Ich weiß nicht, wie die Kurse da bei euch ablaufen, aber Sascha wäre mit 10 Wochen in einem Junghundekurs deutlich zu kurz gekommen (Allein schon, weil er noch gar nie nicht so lange an der Leine war :D) Und auch das Spiel der Junghunde ist für einen Welpen absolut nicht geeignet und nebenbei auch nicht natürlich, da Junghunde normalerweise erst mit einem Jahr mit Welpen (aus dem nächsten Wurf ein Jahr später) konfrontiert werden würden ;)
    Und doch, natürlich lernen Welpen auch elementare Dinge im Spiel mit anderen Welpen. Sie bilden ihr gesamtes späteres Verhaltenrepertoire im Spiel aus und zwar in erster Linie im Spiel mit gleichaltrigen. Um dein Bsp. aufzugreifen ;) Was wäre denn, wenn wir die Kinder, statt sie im Kindergarten mit gleichaltrigen spielen zu lassen, in den Kegelclub schicken würden? Nein, sie brauchen beides, sowohl den Umgang mit sicheren sozialverträglichen :D Erwachsenen, aber auch das spielerische Ausprobieren und gemeinsame Großwerden mit anderen Kindern. (Die meisten Probleme hast du übrigens, wenn du jüngere Kinder mit halbstarken Jugendlichen losziehen lässt ... :D)

  • Sascha,
    ich werde Deinen Post mal mit unserem Trainer diskutieren... er soll mir mal näher bringen wie er zu diesem "System" in seiner 40-jährigen Laufbahn kam. Alle Hunde, die seinen Gruppen sind, sind überaus sozialisiert, ruhig, gelassen, verträglich mit den anderen... ich konnte bisher noch keine negativen Aspekte diesbezüglich sehen.

    Die Kurse selbst laufen sehr ruhig ab und die Welpen bzw. Junghunde kommen in keinster Weise zu kurz, wieso auch? Im Grunde wird mit jedem Hund so umgegangen wie es seinem Alter und "Ausbildungsstand" entspricht.

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    Silberwind
    Einzelstunden finde ich gut - besonders wenn sie von einem kompetenten Trainer gegeben werden.
    Allerdings, gerade bei einem Junghund, würde ich Einzelstunden nur in Kombination mit einer "Spielgruppe" buchen. Dieser zweite gaaanz wichtige Teil der Erziehung, die Sozialisation unter Hunden, kommt leider in vielen Hundeschulen zu kurz (Dabei ist genau das für den Hundeanfänger bzw. auch noch für den etwas Fortgeschrittenen der viel schwierigere Teil der Hundeerziehung!)

    Naja meiner ist nun 17 Wochen alt und ich würde ihn mittlerweile auch eher als Junghund bezeichnen. In einer Welpenspielgruppe war er (genauer gesagt in 4 verschiedenen), aber keine hat mich da so richtig überzeugt. Deswegen nun der Einzelunterricht. Nur zur Info: meine Trainerin selber bietet keine Welpespielstunden mehr an, weil sie sagt, dass bei solchen Gruppen meißt einer (von mehreren anderen) gemobbt wird und dieser das dann auch nachher selber macht, wenn er größer wird. Sie bietet aber an, dass man Termine mit andere HHs so koordiniert, dass die Hunde dazwischen miteinander spielen können.

    Ist es denn wirklich wichtig, dass ein junger Hund mit einer Horde anderer gleichaltriger Hunde zusammen spielen muss um Sozialverhalten zu erlernen? Oder reicht es da nicht auch wenn man regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat mit denen er auch toben kann? Bei uns in der Nachbarschaft treffen ich nämlich auch einige Hunde mit denen Aygo sich wirklich gut versteht und die super zusammenspielen. Sind zwar meißt alles keine Welpen mehr, aber haben ähnlich Größe und Gewicht wie meiner.

  • Hi Silberwind,

    bei uns ist es ähnlich gewesen.
    Wir waren auch in keiner reinen Welpengruppe. Siehe meine vorherigen Berichte dazu.
    Unser Hund hatte regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden in der Nachbarschaft oder bei Hundetreffs. Da waren von jung und klein bis groß und rüpelhaft alles dabei. Sie hat sich sehr gut in Bezug auf andere Hunde dabei entwickelt. Das ist unsere persönliche Erfahrung.

    Ich finde diese Art der Hundezusammentreffen wichtiger als reine Welpengruppen. Das ist aber meine persönliche Meinung.

  • Hi Jörg und Silberwind!

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    Nur zur Info: meine Trainerin selber bietet keine Welpespielstunden mehr an, weil sie sagt, dass bei solchen Gruppen meißt einer (von mehreren anderen) gemobbt wird und dieser das dann auch nachher selber macht, wenn er größer wird.


    Naja, diese Aussage finde ich Quatsch, denn genau so sollte es ja eben gerade nicht laufen und genau dafür ist ja ein Trainer mit in der Gruppe. Leider läuft es häufig so ab, dass die Welpen einfach spielen gelassen werden und der Trainer (häufig ein Gehilfe) mit den Hundehaltern einen Kaffee trinkt ... Aber genauso sollte es eben nicht laufen! Im Gegenteil sollte der Trainer den Hundehaltern das Verhalten ihrer Welpen erklären, ihnen zeigen, wann sie in ein Spiel eingreifen müssen, wann ihr Welpe überdreht, wann sie ihm eine Pause geben müssen, wann sie nicht eingreifen sollten etc. Alles Dinge, die hier immer wieder in den verschiedensten Threads gefragt werden ... und tut mir leid, für mich gehört es auch zu den Aufgaben einer Hundeschule dieses Wissen zu vermitteln!
    Wie ich meinem Hund Sitz und Platz beibringe, das kann ich dagegen auch leicht aus einem Buch lernen ... aber genau dieses Hinsehen, Bemerken und Eingreifen, das kann mir nur der Trainer vor Ort zeigen, nur dann bekomme ich ein Gefühl für diese Situationen und überhaupt für das, was da unter den Hunden abläuft. Und mal ganz ketzerisch, meiner Meinung nach wird genau das so selten in den Hundeschulen gelehrt, weil die Trainer es selbst nicht drauf haben ...

    Zitat

    Ich finde diese Art der Hundezusammentreffen wichtiger als reine Welpengruppen. Das ist aber meine persönliche Meinung.


    Sicher braucht es in erster Linie "gute" Hundezusammentreffen, aber dieses Wissen darüber, was ein guter Hundekontakt ist, ist ja nicht "Gott gegeben" ;) und genau dafür sollte es solche Welpentreffen und Spielstunden geben. Es geht ja überhaupt nicht darum, dass der Hund seine einzigen Sozialkontakte in der Hundeschule hat. Ganz im Gegenteil, in der Welpenstunde/Spielstunde sollen Hund und Halter das Rüstzeug mitbekommen, dass sie dazu in die Lage versetzt auch außerhalb der Hundeschule "gute" Hundekontakte entstehen zu lassen.

    Mal ehrlich, schaut euch hier die Themen an. Wieviele User haben hier Probleme das Verhalten ihres Hundes gegenüber anderen zu deuten und viel schlimmer, wieviele teilweise schon sozialunverträgliche Hunde gibt es schon.

    Deswegen finde ich, ist es eine ganz wichtige Orientierung (mehr aber auch nicht), wenn der Hundehalter zumindest die ersten 2-3 Jahre, in der Zeit entwickelt der Hund seine soziale Reife, auch bezüglich des Sozialverhaltens seines Hundes von einer Hundeschule begleitet wird.

    Das Leben eines Hundes beinhaltet mehr als nur Sitz, Platz und Fuß ;)

    P.S.
    Jörg
    Mit "zu kurz kommen" meinte ich , dass Sascha mit 10 Wochen noch keine 10 Minuten an der Leine ausgehalten hätte und frei laufen lassen wäre wohl eher schlecht zwischen den anderen Hunden ...
    Ich meinte damit also eher, dass es mitr so scheint, als wenn der Aufbau der Stunde, beim Welpen (viel mehr Spieleinheiten, viel kürzere und noch viel spielerische Trainingseinheiten) schwer mit dem Aufbau einer Junghunde- oder Erwachsenengruppe zu kombinieren ist, die ja schon eher über längere Zeit auch mal konzentriert arbeiten können und auch sollen. Aber vielleicht läuft das bei euch ja auch alles ganz anders ...

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