Ich bin wütend!

  • Habt Ihr auch einen Hund, der andauernd krank ist? Nicht immer dasselbe, nein, sie bietet mir schon Abwechslung, das kann ich nicht anders sagen. Ich bin sehr sarkastisch, weil ich richtig wütend bin. Ich bin ein besonnener Mensch, der alles für seine Tiere tun würde, aber heute bin ich das erste Mal nicht mit meinem Mann zum Tierarzt mitgefahren. Unsere Lisa, Golden Retriever, ca. 9 Jahre alt, ist seit 4 Jahren bei uns; wir haben sie aus einem Tierheim. Es vergehen nicht mal zwei Wochen, in denen sie gesund ist und ich mir keinen Kopf machen muss. Dieses Jahr fing gut an. Gleich am Neujahrstag bekam sie eine Blasenentzündung, woher? Keine Ahnung. Ich passe auf wie ein Schießhund, damit sie sich draußen nicht hinlegt, keinen Zug bekommt usw. Gestern Abend hat sie sich mal wieder einen Glassplittler in den Fuß getreten, den ich nicht allein herausbekomme. Das alte Jahr endete mit einem trockenen Auge, eine deformierte Nase, die sich mittlerweile erholt, Muskelschwund, ein neurologisches Problem, so dass sie immer mal wieder umkippt, einer Schilddrüsenunterfunktion, die behandelt wird und und und. Ich bin nicht nur bei Tierärzten, sondern auch einmal die Woche bei einer Tierheilpraktikerin. Aber was nützt das alles? Sie kann wieder laufen, bekommt dafür irgendwelche Infektionen. Sie bekommt von der Heilpraktikerin eine Menge Säfte, Öle, Pulver um ihre Abwehr zu stärken, aber besser wird nix. Ich investiere viel Zeit, habe aber nie das Gefühl, irgendwann mal Land zu sehen. Auf Grund ihres Alters wird es wohl noch schlimmer werden. Meine Freundin hat einen Hund, mit dem sie nur zum impfen fährt - Neid! Bei meinem Ärger habe ich heute Lisas Medikamentenschrank(!) aufgeräumt, da wir selten ein Mittel zweimal brauchen. Ich könnte mit all dem Zeugs glatt handeln. Warum ist das so? Sie wurde ausgesetzt, eine ganz schlimme Sache, aber ich kann manchmal verstehen, dass die Leute sich von ihr getrennt haben. Ich würde sie nie mehr hergeben, brauche aber bald einen Nebenjob um das finanzieren zu können. Geht es jemandem ähnlich?Liebe Grüße, Susanne

    • Neu

    Hi


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    • Liebe Susanne,
      ich verstehe Dich sehr gut!


      Die Frage ist, bis wohin ist man bereit, das alles mitzutragen. Das hört sich kalt und berechnend an, aber selbst bei Menschen kommt es ja vor, daß eine lebensrettende OP (die zB nur in USA möglich ist) nicht von den Krankenkassen bezahlt wird.


      Deshalb finde ich es auch beim Hund legitim zu überlegen, wie lange man es sich leisten kann. Das wird auch jeweils vom Geldbeutel des Besitzers abhängen.


      Wenn die Ausgaben an eine Grenze kommen, wo man sagen muß, daß es an die Existenz der ganzen Familie geht, würde ich ehrlich mit dem Tierarzt sprechen.
      Vielleicht ist der ja bereit, daß er für eine gewisse Zeit nur noch die Medikamente berechnet und seine Arbeitsleistung sehr knapp kalkuliert. Oder vielleicht kannst Du ihn in "Naturalien" bezahlen (sei es Gemüse aus dem Garten, oder Dein Mann streicht ihm mal das Wartezimmer,...).


      Aber einfach ist das alles wirklich nicht.


      Ich drücke Dir dund Deinem Hundi fest die Daumen, daß Ihr alles in den Griff bekommt.

    • :shocked: Hmm, ich glaub ich bin im falschen Film.


      Verständnis kann ich für Dein Posting eher nicht aufbringen.
      Ich habe selbst so einen Kandidaten hier, der immer ganz laut "hier" gerufen haben muß, als die Krankheiten und Weh-Wehchen verteilt wurden.


      Ich nenn Dir mal ein Beispiel:
      Ich war gerade mit meinem Lebensgefährten in eine größere Wohnung gezogen, fast alle Ersparnisse steckten in der neuen Wohnung, der LG hat sich kurz darauf "verabschiedet" und ich saß (mit Hund) alleine in der großen (und teuren Wohnung). Dann wurde Joker krank, sehr krank, hat wochenlang um sein Leben gekämpft, Nieren- und Leberwerte waren weit jenseits von "gut und böse". Tägliche Infusionen (anfangs sogar 2x am Tag) und unzählige Medi´s waren nötig.....Innerhalb der ersten 5 Wochen hab ich schlappe 1.200 Euro beim TA gelassen. Danach waren wir lange noch nicht fertig (ich hab nur aufgehört, die Ausgaben aufzulisten :roll: )


      Ich habe mein neues Auto verkauft und mir einen billigen, älteren Kleinwagen zugelegt. Ich habe wochenlang Pellkartoffeln mit Quark oder Marmeladenbrot gegessen und ich habe mit meinem Hund mitgelitten. Ich hatte Angst, ganz viel Angst, daß er es nicht schafft, oder ich es nicht schaffe, das notwendige Kapital aufzutreiben, damit ihm geholfen werden kann - aber ich war nie sauer auf den Hund. Der hat sich das nicht ausgesucht. Der wollte auch nicht krank sein.


      Deine Wut auf Deinen Goldi ?? Glaubst Du, der Hund ist mit Absicht in die Glasscherbe getreten, um Dir den Tag zu versauen ?? Die Blasenentzündung - mit Absicht eingefangen, damit Ihr Medi´s bezahlen müsst ??

    • Liebe Luckie!
      Du hast Recht, auch für mich gibt es eine Grenze. Lisa hatte vor drei Jahren schon Gesäugetumore, die z. T. bösartig waren. Damals sagten wir, eine OP, und wenn die Tumore zurückkehren würden, gäbe es keine neue OP. Aber sie hat ja nichts soooo ernstes, dass man sie erlösen oder weggeben müsste! Hier ein bisschen, da ein bisschen. Ich bekam von unseren beiden TÄ sechs verschiedene Diagnosen wegen ihrer Nase. Auf dem Heimweg habe ich immer nur "Gnadenschuss" vor mich hingemurmelt. Ich lasse sie jetzt nur noch von einem TA behandeln, und auch nicht wegen einer eventuellen Autoimmunerkrankung, sondern sie bekommt Augentropfen und Salbe. Dadurch erholt sich auch die Nase. Hätte sie eine Erkrankung, die man behandeln könnte, würde ich auch nichts sagen, aber die Fülle der vielen verschiedenen Krankheiten und Wehwehchen macht mich fertig.
      Ich liebe diesen Hund sehr, aber ich werde langsam bösartig. Unser TA erläßt uns oftmals die Behandlung oder schenkt uns Augentropfen o.ä., pures Mitleid. Neulich sagte unser Haustierarzt am Urlaubsort: Montagshund! Passt genau!
      Liebe Grüße, Susanne

    • Ach herrje, was machen du und der Hund durch! Es gab hier mal einen Thread "Montagshund", da dürftest du Leidensgenossen finden.
      Wünsche dir Stimmungsaufhellung und weniger TA-Besuche als im letzten Jahr! Ja, das geht, es kann sich auch bessern!

    • Hallo Susanne!


      Ja, das kenne ich. So einen Montagshund hatte ich auch. Aber dein Frust bringt nichts. Ich habe mit der Zeit gelernt, mich nicht mehr über die schlechten Phasen zu ärgern, sondern über die Guten Phasen zu freuen. Und weißt du, mit dieser positiven Einstellung ging es auch dem Hund besser.

    • Danke für Eure Antworten! Montagshund wäre wirklich mal ein Thema. Es geht bei meinem Ärger nicht unbedingt ums Geld, ich hab auch noch was zu versilbern, sondern um den Einsatz, den meine Familie und ich leisten und wir kommen nie ans Ziel. SIE kann den Arzt auch nicht mehr sehen. Natürlich will sie uns nicht ärgern. Ich werde ihr jetzt Hundeschuhe besorgen, dann schließen wir Splitter schon mal aus!
      Schönen Tag noch!

    • Hallo Susanne,


      einmal ganz abgesehen von den hohen Kosten die entstehen, wenn Hunde dauernd krank sind, wie erkläre ich mir diesen Satz von Dir?


      Zitat

      aber heute bin ich das erste Mal nicht mit meinem Mann zum Tierarzt mitgefahren.


      Ich überlege schon die längste Zeit, was er bedeutet :???:


      Ist es wirklich Dein Zorn, der verhindert, dass Du Deinen armen Hund zum Tierarzt begleitest?
      Glaubst Du mit dieser Massnahme an eine wundersame Heilung auf Dauer?
      Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was Dein Hund empfinden könnte?
      Oder hast du Dir überhaupt schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass Dein Hund etwas empfindet, dass er vielleicht auch leidet?


      Das Leben spielt nicht immer mit uns ein Lustig-Sorglosspiel.


      Es kann jeden Krankheit treffen, einen selbst, die eigenen Kinder, die nahen Verwandten und unsere Tiere.
      Wir tragen die Verantwortung, und die Verpflichtung der Fürsorge und Pflege.
      Du solltest Deinen Zorn überdenken, um Deiner Hündin noch die letzten Jahre zu versüssen.


      Ist sie einmal nicht mehr bei Dir, dann wirst Du auch nichts mehr rückgängig machen können.
      Du wirst sie auch nicht mehr um Verzeihung bitten können.


      Und das kann sehr schmerzhaft sein, für immer.


      Jetzt drücke ich Dir die Daumen, dass es aufwärts geht.

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