Was ein Hund im Haus bedeutet.
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Hallo lieber Foren-Besucher,
Du überlegst Dir gerade, einen Hund anzuschaffen? Es wäre Dein erster Hund? Dann lies doch bitte mal weiter.
Was ein Welpe bedeutet:
- übermüdete Tage und Nächte mit häufigem Aufstehen - einige Wochen lang
- Pfützen und Häufchen in Haus und Wohnung - einige Wochen, manchmal auch Monate lang.
- mehrere Stunden Zeit am Tag für Erziehung, Auslauf, Pflege
- manchmal ein durcheinander gewürfelter Tagesplan, weil der Hund krank ist und sofort zum Tierarzt muss.
- Einschränkungen beim Ausgehen und Urlaub:.
- Kaputte Gegenstände oder mal ein ordentlicher Saustall
- Zerbissene Hände und Füße in der ersten Zeit - bei Erwachsenen und Kindern.
Was man planen muss:
Einen Hund mehrere Stunden jeden Tag allein zu lassen, widerspricht seiner Natur. Mehr als 4 Stunden sollten es eigentlich nicht sein - ein Welpe kann noch gar nicht alleine bleiben.
Man muss bedenken, dass ein Hund 12 bis 16 Jahre alt wird - könnt ihr so lange planen? Klappt das mit der Arbeit?
Seid ihr bereit, die Verantwortung für ein ganzes Hundeleben zu übernehmen? Könnt ihr das planen? Habt ihr die finanzielle Möglichkeit / Bereitschaft, auch mal eine teure Tierarztrechnung zu bezahlen?
Warum ich das schreibe? Ich hoffe, es verhindert eine vorschnelle Entscheidung, wie diese
https://www.dogforum.de/ftopic38590.html
P.S. Ich will kein Moralapostel sein - aber die Geschichte ist traurig und wenn so ein Threat nur eine solche Wiederholung verhindert, hat er sich gelohnt.
Liebe Grüße
Bianca
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- Vor einem Moment
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Ich weiß... Das ist eine traurige Sache mit Nala.
Aus diesem Grund haben wir unseren Bobby aus dem Tierheim adoptiert. -
Hallo Bianca,
ich finde es ist sehr schön geschrieben, nur leider wird es viel zu wenig Leute geben, die sich wirklich gedanken darüber machen.
Die Leute werden sich vielleicht gedanken machen, schauen dann aber in die süssen Welpenaugen und schon ist alles vergessen, was sie sich durchgelesen haben.
Ist schon recht traurig, aber es wird einfach zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet.
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Ja, leider die Tagesordnung bei der Hundeanschaffung :-((
Wir haben hier auch so ein "Opfer".
Ausgesetzt - Tierheim - Operation - Pflegestelle - neuer Besitzer
Nach 2 Wochen musste der 4 1/2 Monate alte Hund weg! Hat halt mal ein Bächlein aufs Parkett gemacht und musste ausgeführt werden. Als ihm beim Autofahren auch regelmäßig schlecht war - wars das!
Er hätte zu einer neuen Pflegestelle gemusst um dann weitervermittelt zu werden.
NEIN! Dachten wir uns. Dieser tolle Hund hat dann sicher einen riesigen Knacks weg. verwunderlich, dass er das bisher so scheinbar problemlos weggesteckt hat.
So kamen wir zu einem für uns perfekten, superlieben und gelehrigen Zweithund - den wir freiwillig sicher nicht mehr hergeben :irre:
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Hallo Zusammen,
auch ich habe eben diesen Nala Bericht gelesen und habe natürlich meine Meinung dazu.
Liebe Bianca,
Deine Checkliste für den Hundeneuling ist schon richtig. Dise Dinge müssen alle bedacht sein. An was aber nicht gedacht wird, ist oftmals die Hunderasse und ihre Besonderheiten.
In meinen Augen hat z. B. ein Bordercollie, nichts in den Händen von Anfängern zu suchen. Auch ist er nur bedingt ein Familienhund. Und das gilt für viele Hunderassen und Mischlinge. In den Medien werden oftmals Hunderassen gezeigt, die ja so toll sind, so viel können und soooo niedlich aussehen. Oder auch die erschütternden Bilder der Hundestationen im Ausland. Diese Hunde werden dann ohne Kenntnis ihrer Eigenarten, ihrer speziellen Bedürfnisse angeschafft und landen dann, siehe Nala, im Tierheim.
Ich kenne einige Familien, die sich den, ach so kinderlieben, Golden Retriver angeschafft haben und entsetzt waren, als er die Kinder an den Armen packte. Oder meine Rasse, den Neufundländer. Dieser ließ die Kinder dann im Garten noch nicht mal ins Planschbecken, geschweige denn im See baden. Warum wohl? Man hat sich nicht mit der Rasse beschäftigt, man wußte nicht das Zurückholen des Retrivers und das Retten aus dem Wasser des Neufundländers in gezielte Bahnen zu lenken. Nala hat mit ihren 6 Monaten nicht aus Bosheit die Kinder gebissen, sie hat nur ihre "Schafherde" zusammen halten wollen.
Das sind nur Beispiele, aber diese Unwissenheit und das Unvermögen sich mit dem Hund gezielt zu beschäftigen, läßt Nala und tausende Andere ins Tierheim wandern. Bestraft für Eigenschaften, die ihnen vom Menschen angezüchtet wurden.
Das macht mich wütend und traurig zu gleich.Gruß Gaby
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Hallo Bianca,
so ein Thema ist eine wirklich gute Idee, dennoch möchte ich anmerken, dass Deine Liste als Denkanstoß für Hunde-Erstlinge doch deutlich zu kurz ist.
Wenn Welpi nicht mehr länger in die Bude pinkelt meinen die meisten, sie hätten die schlimmste Phase hinter sich - aber da fängt der Spaß doch erst richtig an!
Also, Ihr lieben Leute da draußen, die Ihr schon immer von einem Hund geträumt habt und Euch Euren größten Wunsch diese Weihnachten endlich erfüllen wollt:
VERABSCHIEDET Euch von Euren Idealvorstellungen über Boomer, Lassie, Benji und wie diese wohlerzogenen, supergehorchenden, nieweglaufenden, immergutgelaunten Fernsehhunde auch heißen mögen. Und auch der niedliche Mischling vom Nachbarn, der so vorbildlich am Rad läuft und 30 Tricks kann, ist kein Maßstab, denn: SO WERDEN DIE LEIDER NICHT GELIEFERT!!!
Hinter einer guten Be- und Erziehung steckt nämlich jede Menge Arbeit! Dass die süße Knutschkugel mit 14 Wochen auf den Teppich pullert, ist nämlich gar kein Problem im Vergleich zu dem, was da noch alles auf Euch wartet. Lest Euch hier im Forum mal um - die gesamte Palette ist vertreten und kaum ein Halter dabei, der nirgendwo mitreden könnte: Unverträglichkeit, Jagdtrieb, Probleme beim Alleinebleiben, kein funktionierendes Abrufkommando, Terror beim Autofahren, Hütetrieb, Wachtrieb, Schutztrieb, Eigenwilligkeit an der Leine, Extremes Bellen, Beißen, Aufreiten, Angst, Übermotivation, Aggression, Futterneid etc, etc, etc, etc.
Das sind alles Dinge, für die man selbst Sorge tragen muss. Diejenigen, die Kinder haben kennen den Spruch vielleicht: Erziehung ist ein Job, der keinen Feierabend kennt.
Es wird einfach niemals der Zeitpunkt kommen, an dem Ihr Euch zurücklehnen könnt und sagt: So, der Hund ist fertig.Wenn Ihr also immer noch Lust darauf habt, Eure Freizeit dramatisch umzugestalten, jeden Tag für die Dauer eines Hundelebens einen weiteren "Job" gut zu machen und ein paar graue Haare mehr zu bekommen, dann kann ich nur sagen: Herzlich Willkommen im Club! Ihr werdet es tausendfach zurückgezahlt bekommen!
Aber schaut Euch lieber noch mal "Scott & Huutsch" an - der Film kommt wesentlich näher an die Realität heran!!!
Liebe Grüße,
Sub. -
Ich mag über die Abgabe von Nala nicht so wirklich urteilen, weil ich nicht in so einer Situation war und mich noch so "nebenbei" um Kinder kümmern mußte.
Nachträglich betrachtet, hätte ich mir unsere beiden nicht noch einmal geholt, zumindest nicht zusammen. Die anderen aus dem Wurf außer einer Hünden sitzen auch (wieder) in der Nothilfe.
Ich war oft am verzweifeln mit den Hunden, habe auch viele Fehler gemacht. Wir arbeiten uns immer noch von einer Baustelle zur anderen. Trotzdem gab es für uns nie einen Gedanken, ein Lebewesen für das wir die Verantwortung übernommen haben, im Stich zu lassen. Nur weil ich (wir) es uns nicht richtig überlegt hatten, was auf uns mit 2 halbjährigen nicht sozialisierten Hunden, die nichts kannten, auf uns zu kommt..... ?
Das wäre, als wenn man ein Kind, das sich nicht so entwickelt, wie man es sich wünscht einfach weggibt und ein neues macht.
Wir haben eine 4jährige Hündin in der Hundeschule mit schwerer HD. Auch diese Besitzer haben sich sicherlich was anderes vorgestellt und gewünscht.
Ich kann mich Subleyras nur anschließen. Meine Freizeit hat sich dramatisch umgestaltet, nämlich in den Zweitjob "Hund", was zudem 90 % unserer Bekannten nicht nachvollziehen können.
Die beiden Wufties zahlen es uns tausendfach zurück und die Vorstellung das diese so sensiblen Hunde, die eh schon nen Knacks weghaben, wieder "hinter Gittern" sitzen müßten, würde ich nicht ertragen können.
In dem Sinne an "die Leute da draußen". Überlegt Euch gut, ob Ihr das alles leisten könnt/wollt, was Subleyras aufgeführt hat.
LG
Angie -
Zitat
Das wäre, als wenn man ein Kind, das sich nicht so entwickelt, wie man es sich wünscht einfach weggibt und ein neues macht.
Mal ganz unabhängig von irgendwelchen sonstigen Beiträgen, mag ich persönlich solche Vergleiche nicht. Denn ein Hund ist ein Hund und ein Kind ist ein Kind! Sicherlich sollte man eine Hund nicht leichtfertig mal eben so weggeben, weil er einen nicht mehr in den "Kram" passt, aber sicherlich sollte man ihn genau deswegen schnellstmöglichst weggeben, bevor man ihn nur noch abschiebt und ihn mit Aggressionen, wofür er kaum was kann, konfrontiert und damit einiges für seine Zukunft verbauen kann. So traurig es für ihn ist, seine bisherige Familie zu verlieren, so glücklich wird er sein, die nächste und richtig passende zu finden.
Zitat
Ich kann mich Subleyras nur anschließen. Meine Freizeit hat sich dramatisch umgestaltet, nämlich in den Zweitjob "Hund", was zudem 90 % unserer Bekannten nicht nachvollziehen können.Mmh, da hat Sub. sicherlich recht. Ich lebe aber seit meinem 9. Lebensjahr mit mind. einem Hund um mich herum, somit war es niemals eine Umstellung für mich (ich habe nur das Jahr ohne Hund aus beruflichen Gründen gelitten) und ein Leben ohne Hund ist für mich eigentlich unvorstellbar.
Somit können das auch 90% meiner Bekannten nachvollziehen, denn sonst wären sie nicht meine Bekannten.
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Zitat
Sicherlich sollte man eine Hund nicht leichtfertig mal eben so weggeben, weil er einen nicht mehr in den "Kram" passt, aber sicherlich sollte man ihn genau deswegen schnellstmöglichst weggeben, bevor man ihn nur noch abschiebt und ihn mit Aggressionen, wofür er kaum was kann, konfrontiert und damit einiges für seine Zukunft verbauen kann
dem kann ich nur zustimmen.
klar ist es ein haufen arbeit so eine fellnase, klar verändert sich mein umfeld, klar zieht man sich irgendwie zurück aus seinen sozialen kontakten (freunde) aus zeitmangel und gleichermaßen verabschieden sich 75 % des bekanntenkreises weil sie damit nicht umgehen können (weil sie selbst keinen hund haben, weil sie die schon fast aufopferungsvolle fürsorge der hh nicht verstehen, weil sie keine hunde mögen, etc.)
für mich jedenfalls gibt es zu einem leben mit hund absolut keine alternative
und das wird auch so bleiben.
aber ich find, wie souma bereits gesagt hat, gerade der fall nala hat zwei seiten. einerseits die ganzen dinge die von euch allen schon beschrieben wurden. andererseits aber eben auch die aussage, dass ich manns/fraus
genug sein muss mir meine fehler einzugestehen und letztlich die für das tier einzige mögliche und (wie ich finde) richtige konsequenz daraus zu ziehen. will heissen, wenn ich in der ganzen geschichte feststellen muss das ich mit einem hund völlig überfordert bin, dann bleibt mir nichts anderes übrig als die fellnase abzugeben in bessere hände, die dem hund das bieten können was er braucht. wenn ich nicht so richtig weiss wohin, dann ist es immer noch besser den hund an ein tierheim zu geben (sicherlich nicht die beste aber aus unwissenheit und situationsbedingt EINE möglichkeit und immer noch besser als angebunden im wald oder sonstwo)
ich betone ausdrücklich:
sicherlich ist bei der geschichte nala viel falsch (schief) gelaufen, aber letztlich ist es doch für den hund besser im tierheim mit artgenossen zu warten bis ein kompetenter hh (speziell diese rasse) auftaucht und ihm ein schönes zuhause gibt als sein dasein in einer familie zu fristen, die ihn nicht versteht und ihn somit eigentlich jeden tag aufs neue unendlich stresst. dabei habe ich noch nicht das verhalten eingerechnet das zwangsläufig auftritt wenn man so entnervt und fertig ist wie es im fall nala war.naja wie auch immer, der thread mag dazu beitragen, dass sich jeder "noch nicht hh" zweimal überlegt ob er künftig "hh" sein will oder nicht. und vor allem ob er mit dem ganzen drumrum wirklich leben will oder nicht. vielleicht bewirkt er ja auch wirklich, dass sich leute erst gedanken machen/informieren und dann in die welpenaugen schauen und nicht umgekehrt. ich wünsch es mir wirklich.
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Sicher ist der Vergleich mit dem Kind drastisch und war auch bewußt von mir so gewählt Souma.
Ich mag auch nicht über einzelne Fälle urteilen (wie war das mit dem ersten Stein.......?) ich kann die Situation doch gar nicht aus "der Ferne" beurteilen. Sicherlich ist es für Hund und Familie besser, wenn sie sich in dem Fall trennen, wo der Hund ein verständigeres Zuhause bekommt kann und er nicht ungewollt innerlich abgelehnt wird.
Aber generell macht es mich immer etwas traurig, wie leicht oft Menschen und auch Tiere "ausgetauscht" werden, anstatt sich den Problemen zu stellen.
LG
Angie -
- Vor einem Moment
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