Starkzwangmittel im Hundesport
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Ich teile zwar deine Philosophy......aber der Vergleich zum Wal hinkt ja doch schon recht schwer :cookie:
Stimmt, der Wal ist viel schwerer, hat ein Größeres Maul und lernt dennoch auf die gleiche Art wie alle anderen Lebewesen auch, nämlich nach den Lerngesetzen.
Leute, die große potentiell gefährlich und/oder sich frei in der Natur bewegende Tiere (z.B. Vögel) trainieren arbeiten beihnahe ausschließlich mit positiver Bestärkung und Löschung. Weil alles andere nämlich nicht funktionierte. Delfine schwämmen weg, Tauben kämen nicht wieder, Killerwale machten einmal, "HAps, der doofe Trainer ist weg...Starkzwang können Menschen nur bei Tieren anwenden, die sie Körperlich (evtl. mit Hilfsmitteln) eben das können, Zwingen. Das setzt kenntnisse der Physik voraus, nicht notwendigerweise Kenntnisse der zu trainierenden Tierart und der Lerngesetze... Zwang ist ein extrem unzuverlässiges Trainingswerkzeug.
WErs nicht glaubt, kann ja mal Bob Bailey fragen... -
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Stimmt, der Wal ist viel schwerer, hat ein Größeres Maul und lernt dennoch auf die gleiche Art wie alle anderen Lebewesen auch, nämlich nach den Lerngesetzen...
Ich weiss nach welchem Prinzip Wale lernen.....operant conditioning & shaping...Verhalten wird systematisch veraendert durch die Konsequenz die darauf folgt. Allerdings wird von Walen etwas weniger abverlangt als von Hunden und Walen wird erlaubt in ihrem natuerlichen Habitat, Wasser, zu leben. Versteh mich nicht falsch, ich bin gegen jedes Starkzwangmittel als Trainingsmethode.....habe noch keines eingesetzt und empfehle dies auch niemand. Aber ich weiss auch das es in der Praxis manchmal nicht ohne bestimmte Starkzwangmittel geht als letzte Alternative um einen Hund davor zu bewahren konfisziert und eingeschlaefert zu werden. Das sind in D vielleicht extrem seltene Vorkoemmnisse, hier in den USA nicht so selten. So no.....Starkzwangmittel gehoeren fuer mich nie zur Erziehung eines Hundes und auch nicht als Hilfsmittel eingesetzt beim Hundesport o.ae.....aber ganz verdammen kann man die Mittel auch nicht rigoros.
ZitatWer's nicht glaubt kann ja mal Bob Bailey fragen
...ich haette nicht gedacht das den in Deutschland jemand kennt........bei dem hatte ich 2 workshops:)
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Also wenn ich mir den VPG-Bereich anschaue, verlangt man nicht wirklich Schweres vom Hund.
Fangen wir mit der Abteilung A an: Jeder Hund verfügt über eine äußerst feine Nase. Ich muss ihm lediglich helfen, sein Geruchsgedächtnis zu verfeinern und Erfahrungen zu sammeln. Dafür braucht der Hund nur einen Anreiz, also eine Belohnung, für die sich die Sache lohnt. Außerdem unterscheidet sich das Training ja sehr von den Prüfungsbedingungen, der Hund erhält ja viel mehr Bestätigung, also aus Hundesicht eine lohnende Sache, weil Blutwurst und Katzfutterschälchen bekommen meine sonst nicht
In der Abteilung B muss der Hund laufen, sitzen, stehen, liegen, apportieren, klettern und springen. Alles Dinge, die jeder normale und gesunde Hund auf einem Spaziergang macht. Gut, hier gibt es eine feste Abfolge und es wird eine sehr genaue Ausführung gefordert. Wieder ist es mein Job, die Sache für den Hund angenehm und spannend zu gestalten. Wieder muss ich eine Belohnung finden, für die der Hund gern mitmacht. Die Schwierigkeiten hat nicht der Hund sondern der Hundeführer. Hunde lernen so schnell und reagieren auf so feine Körperhilfen, dass die meisten "Fehler", die der Hund macht, eine Reaktion auf Fehlinformationen von seinem Menschen sind. Hier hat eindeutig der Mensch das meiste zu leisten.
In der Abteilung C lernt der Hund als erstes den Ärmel als Beute zu sehen, die er unbedingt erringen möchte. Also nichts anderes als ein Zerrspiel, wie es viele Menschen mit ihren Hunden um Baumwolltaue und Beisswürste veranstalten, nur weil der Helfer nicht mit dem Hund lebt, darf der Hund gewinnen. Dieser Aufbau dauert lange und muss genau auf den jeweiligen Hund zugeschnitten sein. Da der Hund dieses Spiel sehr mag, lernt er schnell, dass er bestimmte Verhaltensfolgen zeigen muss, damit die "Beute", also der Ärmel sich bewegt. Ein lebloser Ärmel ist so interessant wie ein liegender Ball in der Wiese oder ein Handtuch im Bad.Vernünftig betrieben ist dieser Sport einfach eine schöne und hundegerechte Sache. Wichtig ist es halt, dass der Hund gesund ist und die erforderlichen Anlagen mitbringt. Der Mensch dazu muss viel lernen und Geduld haben, immer den passenden Weg für seinen Hund suchen und auch einsehen, wenn der Hund eben nicht die geeigneten Anlagen mitbringt. An manchen Dingen kann man arbeiten, an anderen nicht. Das ist aber in jeder Sportart mit Hund so, man kann seine Hunde auch mit Agility, Obedience, DogDancing, DiscDogging, Flyball, Zughundesport oder Hüten kaputt machen. Hier ist der Mensch gefordert.
So wie sich die Art der Hundeerziehung immer mehr wandelt, tuts auch der Hundesport. Die Zeiten von Stachel und Co. sind leider noch nicht vorbei, aber es gibt sie, die Sporthunde, die ohne Starkzwang ausgebildet worden sind und es werden immer mehr! Und es sind durchaus überregional erfolgreiche Hunde dabeiLG
das Schnauzermädel -
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es gibt sie, die Sporthunde, die ohne Starkzwang ausgebildet worden sind und es werden immer mehr! Und es sind durchaus überregional erfolgreiche Hunde dabei
lJawohl.....da gehoert mein Hase auch dazu.....Neno ist CCF1, CCF2, CCF3 und American Monographica 2006
....und ausser normalen Lederhalsbaendern hat Neno noch keine Hilfsmittel anbekommen
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hilfe.... also als tyson noch jung und unerfahren im sport war, war er so sehr aufgeheizt im training dass er (wie es auch viele andere leistungshunde tun) sich selber gestresst hat um endlich an den ärmel zu dürfen oder eben endlich an die arbeit zu dürfen...
das hieß dann für mich eine ständige stolper-partie über den platz.
sicherlich gibt es andere Möglichkeiten als einen stachel anzulegen und ihm über diesen impulse zu geben sobald er anfing sich selber heiß zu machen...
es hilft zB. auch wenn ich scharfe kurven laufe kurz vorher LEICHT an dem stachel zu zupfen um die Aufmerksamkeit wieder zu erlangen (so sollte sie denn weg sein)....
der hund wird mit dem ball nach jeder guten Leistung bestätigt...
es ist im Grunde ein wiederholen der Aufmerksamkeit (sicher kann man manche hunde mit einem netten wort zur Aufmerksamkeit bringen, aber bei vielen hoch im trieb stehenden hunden ist das nicht möglich...)...
und wie gesagt, ich habe bei Tyson 3 wochen mit dem stachel gearbeitet (3 wochen 3 mal die woche zum platz, also 9 tage)
heute benötige ich keinerlei Hilfsmittel für meinen hund, er läuft freudig und hat auch keine angst dass ich ihm weh tun könnte wenn ich mal am Halsband rucke, denn er verbindet das nicht mit schmerzen....Danke für das Beispiel. Genau das meinte ich... und Björn wohl sicher auch.
Viele Grüße
Corinna -
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Ich weiss nach welchem Prinzip Wale lernen.....operant conditioning & shaping...Verhalten wird systematisch veraendert durch die Konsequenz die darauf folgt. Allerdings wird von Walen etwas weniger abverlangt als von Hunden und Walen wird erlaubt in ihrem natuerlichen Habitat, Wasser, zu leben.
Du weißt aber schon, das die US Navy unter anderem Delphine dazu ausgebildet hat, um Unterwasserminen zu entschärfen? Dazu mußten die durch Shaping lernen, in einer Art Rastersuche die Minen zu finden, die Minen anzuzeigen, zum Boot zurückzuschwimmen, einen Sprengsatz zu holen, mit diesem zur Mine zurückzuschwimmen, den Sprengsatz an der richtigen Stelle an der Mine anzubringen und dann zum Boot zurück zu kehren. Das ganze nicht in irgend einem Zoo-Becken sondern im Pazifischen Ozean. Mit gefangenen Wilden Dephinen. Ich kann nicht erkennen, wo das "weniger anspruchsvoll" ist als Hundeerziehung ob für Sport oder "Heimeinsatz".Ganz offenbar ist es so, dass der Mensch, wenn er GEZWUNGEN ist, seinen Kopf anzustrengen und einen Weg ohne Zwang zu finden, diesen tatsächlich findet und ihn gehen kann. Ich finde es traurig, dass, wenn es Möglich ist, Zwang anzuwenden, dieser benutzt wird, obwohl es ganz offenbar ohne geht.
ZitatAber ich weiss auch das es in der Praxis manchmal nicht ohne bestimmte Starkzwangmittel geht als letzte Alternative um einen Hund davor zu bewahren konfisziert und eingeschlaefert zu werden.
Also ich halte ein Geschirr (und/oder Kopfhalfter) und einen Maulkorb nicht als Starkzwangmittel - und mehr "Ausrüstung" wird auch für Problemhunde nicht benötigt.
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Du weißt aber schon, das die US Navy unter anderem Delphine dazu ausgebildet hat, um Unterwasserminen zu entschärfen? Dazu mußten die durch Shaping lernen, in einer Art Rastersuche die Minen zu finden, die Minen anzuzeigen, zum Boot zurückzuschwimmen, einen Sprengsatz zu holen, mit diesem zur Mine zurückzuschwimmen, den Sprengsatz an der richtigen Stelle an der Mine anzubringen und dann zum Boot zurück zu kehren. Das ganze nicht in irgend einem Zoo-Becken sondern im Pazifischen Ozean. Mit gefangenen Wilden Dephinen. Ich kann nicht erkennen, wo das "weniger anspruchsvoll" ist als Hundeerziehung ob für Sport oder "Heimeinsatz".Da gab' es vor ein paar Jahren schon einen ziemlichen Skandal darueber als videos an die Oeffentlichkeit gelangen die zeigten wie Delphine durch Fusstritte, Nahrungsentzug und Schlaege als Trainingshilfsmittel gefuegig gemacht wurden durch einige US Navy Trainers. Nicht zu vergessen was mit den Tieren geschiet die aus Altersgruenden nicht mehr ihren Job ausueben koennen.....
ZitatAber ich weiss auch das es in der Praxis manchmal nicht ohne bestimmte Starkzwangmittel geht als letzte Alternative um einen Hund davor zu bewahren konfisziert und eingeschlaefert zu werden.
ZitatAlso ich halte ein Geschirr (und/oder Kopfhalfter) und einen Maulkorb nicht als Starkzwangmittel - und mehr "Ausrüstung" wird auch für Problemhunde nicht benötigt.
In der Praxis manchmal eben schon.......da gibt es nicht nur schwarz und weiss und die besten Philosophien nuetzen nichts wenn ein Hund unter der strikten Ausfuehrung desser leidet. Manchmal heiligt der Zweck die Mittel. Nur gehoert diese Diskussion halt nicht in die Hundesport Kategorie, denn da stimme ich mit dir ueberein.
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Was ist den CCF1/CCF2/CCF3?
Den ehrlich gesagt kann ich mir den Hund sehr schlecht im "normalen" SchH Sport vorstellen...
Gruß,
Caro -
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hund verbeißt sich in figurant, figurant prügelt auf hund ein - wo ist da der sport??? ok, vielleicht übertrieben und polemisch
aber was bitteschön hat ein hochtriebiger hund, den man nur mir starkzwang erziehen kann, in privater hand verloren???
ein ruck am stachler ist kein starkzwang und tut auch nicht weh - das halt ich ja für ein gerücht. der leinenruck ist grundsätzlich schädlich für die wirbelsäule, weil diese abrupt gestaucht wird.
warum kann man hunde nicht mit positiver verstärkung erziehen, anstatt mit zwang und bestrafung zu arbeiten? ein hund ist ein lebewesen, das man mit respekt behandeln sollte. ich möchte, dass mein hund bestimmte dinge tut, weil er mir vertraut und nicht, weil er angst vor bestrafung haben muss.
sorry, aber da muss ich mich nun mal als wattebauschwerfer outen
DANKE
Ich dacht schon, ich wär der einzige Softi -
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Was ist den CCF1/CCF2/CCF3?
Den ehrlich gesagt kann ich mir den Hund sehr schlecht im "normalen" SchH Sport vorstellen...
Gruß,
CaroWie meinste?
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