Vom eigenen Hund gebissen... Was nun?
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Also: Mein Hund ist ein Jack Russel-Mix und ich habe ihn seit über einem Jahr. Ich habe ihn im Alter von ca einem Jahr bekommen ( Spanienhund). Scotti ist gut erzogen, hört in der Regel sehr gut und ist ein eher ruhiger Vertreter eines Jacky-Mixes. Er ist in der Wohnung total ruhig - draussen kann er nach Lust und Laune gut abfetzen - aber alles so, dass er bei Bedarf zu bremsen ist.
Zur Situation. Ich war ein paar Tage bei meinen Eltern ( der Hund ist dort nie unbeaufsichtigt von mir, weil meine Eltern gar zu gerne sehr ungeeignete Dinge füttern wollen).
Beim morgendlichen Spaziergang. Ich war alleine und die Umgebung kannte er. Mir ist aufgefallen, dass er extrem weit vorraus läuft. Ich mich also rumgedreht und zurück gelaufen - Hund kam sofort hinterher, als er es gemerkt hat. Das ging so ein paar Mal, dann war es besser und er etwas aufmerksamer. Dann wollte ich eine Abkürzung gehen und hab ihn gerufen. Er guckt mich an, Ohren auf Durchzug. Ich hocke mich hin - rufe - kein Hund kommt. Ich war verärgert, weil Scotti das ganz selten mal macht - sich taub stellen. Ich angefangen wegzulaufen - Hund bleibt stehen wo er ist. Fast außer Sichtweite ( durch Busche - nicht Entfernung ) rufe ich Tschüß - Scotti sofort angerannt gekommen. Ich ihn einen Moment gelassen. Dann gerufen - Scotti kommt freudig. Ich gelobt, an die Leine genommen.
Ein Stück gelaufen. Sitz - Hund macht Sitz. Down - Hund guckt mich direkt an - nöööööööö. Ich etwas schärfer Down und Handzeichen. Nix passiert. Ich mich hingehockt, Nacken gegriffen. NICHT geschüttelt, NICHT weh getan, NICHT runtergedrückt oder sonstwas gemacht - nur festgehalten. Hund quietscht wie immer, wenn ihm was nicht passt ( Schauspieler...). Ich "Schluss jetzt" - absolutes es reicht jetzt von mir aus und Scotti weiß das auch. Ich habe nicht fester gepackt oder was anderes gemacht. Nur am Nackenfell festgehalten. Weder runtergdrückt noch sonstwas. Scotti schnappt nach meinem Handgelenk und ein Zahn landet bis zum Anschlag im Arm. Ich habe nicht losgelassen, kein Befehl gegeben. Mit der anderen Hand Maul gepackt und Hund gelöst. Da hat er versucht noch mal zu schnappen. Da habe ich mit der freien Hand reflexartig eine auf die Nase gegeben. Nicht allzu fest, aber wirkungsvoll. ( Ich weiß, nicht grad clever, aber nicht mehr zu ändern). Hund sofort ruhig und groß geguckt. Ich habe dann losgelassen. Hund hat danach auf jegliche Befehle gehört. Hab nur 2-3 gegeben, wollte die Situation nicht noch verschärfen.
Insgesamt fand ich es nicht wirklich lustig. Scotti hat in letzter Zeit öfters probiert, uns auf die Probe zu stellen ( Mal probieren, was passiert, wenn ich etwas tue, was ich nicht darf...) aber geschnappt hat er noch nie. Am Nacken hab ich ihn auch schon früher gepackt um ihn zu sagen - so nicht. Aber nicht oft und nur wenn´s wirklich gereicht hat. Bisher hat er dann nur bedröppelt geguckt und gut war. Wenn ich ihn beim streicheln mal am Nacken festhalte oder so, ist gar nix.
Tja, wie verhält man sich in so einer Situtation?
Der Vorfall an sich, hat zwischen Scotti und mir soweit ich beurteilen kann, nichts geändert. Er hört wie eh und je, spielt, kuschelt, freut sich alles wie sonst auch. Ich habe weder Angst noch weniger Vertrauen in meinen Hund, als vorher und bei Vertrauensübungen zeigt der Hund keinen Unterschied zwischen vorher. 100 %ig vertrauen tue ich keinem Hund - auch meinem nicht. Ein Hund ist ein Hund und bleibt das auch.
Was ist da passiert??? Warum, weshalb, wieso?
Und noch etwas. Keiner ist perfekt und ich schon gar nicht.
P.S.: Der Hund hat 3 h Gassigang pro Tag (3-4 mal verteilt) und hat bisher nur ein einziges Mal ( außer Spiel ) geknurrt ( den kleinen Sohn meiner Nachbarin angeknurrt). Da habe ich es ihm nicht verboten, sondern zu mir gerufen um sein verhalten umzulenken. Wenn er futtert etc. kann ich ihn den Napf langen, wir tauschen öfters Spielzeug gegen Futter etc. Nie agressives Verhalten.
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Zitat
Was ist da passiert??? Warum, weshalb, wieso?
.Lediglich von deiner Beschreibung her kann ja jeder nur mutmassen........fuer mich hoert es sich so an. Scotty hatte beim Gassi gehen seine Grenzen auschecken wollen..... Du hast die Nerven verloren......ihn attackiert (aus seiner Sicht) und trotz Unterwuerfigkeit und Angst seinerseits (jaulen ist kein Schauspielern) hast Du nicht abgelassen....das er dich gebissen hat ist kein Wunder. Und der Schlag auf die Nase war ganz daneben. Scotty hoert sich deiner Beschreibung nach nicht aggressiv sondern veraengstigt/unsicher an.
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Ich habe nicht die Nerven verloren. Ich war ganz ruhig und nicht hektisch. Ich habe nicht plötzlich und schnell nach ihm gegriffen. Und nicht von oben runter ( war neben ihn und nicht über ihm). Wie gesagt nehme ich Scotti´s Nackenfell ab und zu mal in die Hand - nur so.
Scotti hat nicht gejault - er hat gequiescht - wie eine Tür quietscht. Unterwürfig? Nee, das sieht anderes aus. Eingeklemmte Rute? Fehlanzeige ! Sich klein machen? Definitiv Nein. Hätte sich mein Hund unterworfen hätte ich das Thema als erledigt angesehen.
Ich halte nichts von Gewalt oder gar Schmerzen in der Hundeerziehung. Aber auf der Nase lasse ich mir auch nicht rumtanzen. Und am Nackenfell anfassen tut garantiert nicht weh.
Zum Thema Schauspieler: Scotti ist einer. Am Anfang hat er´s mit Humpeln versucht. Dummerweise hat er dabei die Beine verwechselt und wenn keiner auf ihn geachtet hat, hat er damit aufgehört. Von einer Sekunde auf die andere. Der TA hat ihn durchgecheckt - alles ok.
Er quietscht öfters, um
Aufmerksamkeit zu bekommen . Vor allem, wenn´s fremde Leute sind, die dann gleich der arme Hund sagen...dann legt er richtig los. Beispiel: Neulich kam ein alter Hund, den er auch kennt in seine Richtung. Der Hund ist alt, fast blind und alles andere als schnell und hat seine Größe. Und der Hund hat sich null für Scotti interessiert. Scotti schnuppert und auf einmal quiescht er los, wirft sich zur Seite - nix passiert, keiner nimmt Notiz von ihm ( wir kennen das ja schon). Scotti guckt sich um - geht normal weiter. Wenn man das quietschen nicht beachtet hört er gleich wieder damit auf... Er quietscht auch so los, wenn ich mich unterhalte und er weiter will...Der Schlag auf die Nase? Ein Reflex und wie gesagt bin ich nicht perfekt. Jeder reagiert anders und ich so. Glücklich bin ich darüber nicht, aber ändern kann ich es nicht.
Die andere Situation, wo er geknurrt und auch ansatzweise geschnappt hat, war wie gesagt mit unserem 3 jährigen Nachbarsjungen. Scotti war nicht angeleint im ihr( gehört nicht zu uns und nicht zu ihr ( der Vater von dem jungen hat selbst einen Hund, der aber nur sehr selten bei uns im Haus ist). Der Junge kennt Hunde und Scotti hat öfters mit ihm durch den Garten getollt. Ich lasse Scotti eh nicht bei sowas aus den Augen. Wie gesagt, Scotti war nicht angeleint und konnte sich frei bewegen. Der Junge ging auf ihn zu und da hat Scotti geknurrt und nach vorne geschnappt. Ohne vorherige Anzeichen... Ängstlich sah er da auch nicht aus! Das ist jetzt gut 6 Monate her und seitdem hatte ich Scotti noch mehr als vorher im Auge und habe ihn auch nicht von kleinen Kindern streicheln lassen.
Ich bin kein Mensch, der denkt ein Hund funktioniert und damit basta. Wie gesagt vertraue ich meinem Hund nicht blind und auch sonst keinem Hund. Ich weiß, was ich als Unterwürfigkeit und was als Beschwichtigungssignale zu sehen habe. Beides war in dieser Situation NICHT der Fall. Deswegen verstehe ich sein Verhalten nicht.
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Hallo,
einerseits sagst du, du wärst kein Mensch, ein Hund funktioniert und basta...
Zitat aus deinem ersten Posting:
"Ein Stück gelaufen. Sitz - Hund macht Sitz. Down - Hund guckt mich direkt an - nöööööööö. Ich etwas schärfer Down und Handzeichen. Nix passiert. Ich mich hingehockt, Nacken gegriffen."Wie soll man dann bitte das interpretieren? Hund funktioniert nicht sofort auf anhieb, selbst bei schärferem Tonfall und erhält dann gleich die bereits bekannte und obligatorische "Strafe"... also ich wundere mich nicht darüber dass er geschnappt hat. Warum schnappt ein sonst recht netter Hund zu? Unsicherheit? Missverständnis? Angst? (wenn ich dazu nehme, dass er gleich danach erneut versucht hat zu schnappen)
Zumal Jackys als recht selbstbewusst gelten und einen eigenen Schädel besitzen. Dann erzählst du, dass Scotti in letzter Zeit öfter die Grenzen austestet... jut, wie wäre es zur Abwechslung einfach mal mit Geduld?
Zumal deine Antwort auf die "Mutmaßung" von tagakm reichlich barsch war. Wenn du deinen Hund so gut kennst, dann wirst du sicherlich die Antwort auf deine eigene Frage bereits kennen, denn du lässt ja scheinst keine andere Annahme zu.
In dem Sinne sehe ich es jedoch ebenso wie tagakm. Sicher mag man sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen, aber du hast die Nerven verloren in meinem Augen. Alles hat seine Konsequenzen...
Gruß
Pandora -
und das alles bedeutet, das der hund beißen darf? sorry, aber da komm ich nicht mehr so ganz mit.
Mein Hund darf nie, egal was für eine situation beißen! Okay, ich sehe beißen ja eh anders als ihr, aber für mich gibt es für das beißen einfach keinen grund. Und wenn mein hund mich beißen würde, gäbe es nicht nur einen schlag auf die nase. Sorry, aber dem is so. warum wird hier die schuld nur beim HH gesucht und es als rechtfertigung fürs tier gesehen? Das tier darf NICHT beißen, weshalb auch immer. Und ich sehe hier in dem beispiuel auch garkeinen grund, warum er hätte beißen dürfen!
Er hörte nicht, egal warum auch immer, bekam seine Strafe, nackengreifen, und das tier biß. Wenn er das nackengreifen kannte, warum beißt er dann?Für mich stellt sich das einfach so dar, das er ausgetestet hat, wie weit er gehen kann. Auch im bezug aufs beißen. Er hat seine grenzen ausgetestet und dann als zugabe noch gebissen. Klasse.
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Ich habe auch mal gehört, dass Hunde, die vorher nie auffällig waren und dann plötzlich beissen, krank sein könnten. Krank sein im Sinne von irgendwelche Schmerzen haben und diese Schmerzen seien dann der Auslöser für einen Biss. Vielleicht lässt du ihn einfach mal vom TA durchchecken.
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Zitat
und das alles bedeutet, das der hund beißen darf? sorry, aber da komm ich nicht mehr so ganz mit. .
Nein.....ein Hund sollte nicht beissen........aber ich als Mensch (der angeblich ueber dem Tier steht was mentale Kapazitaet angeht) darf mich erst recht nicht meinen Aggressionen hingeben und zuschlagen. Aggression + Aggression = Aggression.
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Ihr seit ja echt lustig...
Was heisst das jetzt?
Wenn mein Hund nach mir schnappt, dann ist es auch bei mir aus mit der Geduld und einen reflexartigen Klapps auf die Nase...das hätte auch bei mir passieren können...und in solch einer Situation sehe ich das auch ausnahmsweise als berechtigt an und ich bin auch fest davon überzeugt, dass der Hund das mit dem Schnappen in Verbindung bringt!
Und bisher kann ich aus dem Beschriebenen auch nicht erkennen, dass ChrisyundScotti die Nerven verloren hätte - zeigt mir die Stelle doch mal bitte -
Der Hund wurde am Nacken gepackt und hat gequietscht... wieviel mehr Signal braucht es wohl, um feststellen was an dieser Situation falsch war und beim wem der Fehler hier liegt?
Das Qietschen wird schlicht weg als "schauspielerei" abgetan, auch hier liegt die Frage im Raum, wo der Fehler liegt?
Und sicher ein Hund sollte nicht beißen, schnappen oder was weiß ich. Sehe ich auch so, aber nichts geschieht ohne Grund. Ein Hund mit starker Charaktäre lässt sich sicherlich nicht gern im barschen Tonfall am Nacken packen als Strafe...
Komisch, dass noch nie einer meiner Hunde nach mir geschnappt hat, vielleicht weil ich trotz starker Charaktäre meiner Hunde ihre Signale zu deuten wusste?
Liebe Grüsse
Pandora -
By the way:
1. Dein Hund kommt aus Spanien. Hast du irgendeinen Schimmer, was er in seinem ersten Lebensjahr erlebt hat und worauf er dementsprechend ängstlich u/o aggressiv reagiert?
2. Der Griff in den Nacken ist IMMER - ob von oben, von der Seite oder was weiß ich - ein Angriff. Keine Hundemutter trägt ihre Welpen im Nacken wie es Katzen tun. Der "Nackengriff" gilt immer und ausschließlich der "Beute", ist dementsprechend eine Todesdrohung. Ja, sch.... :zensur: , ist aber so. Wenn du mit ihm spielst und ihn kuschelst und dabei am Nackenfell festhältst, ist es aus dem Kontext heraus auch für deinen Hund klar, dass dies keine Bedrohung darstellt. Ob er es wirklich zu schätzen weiß, ist eine ganz andere Frage.
Mal abgesehen von allem anderen lohnt es sich meiner Ansicht nach, allein über diese Form der Erziehungsmaßnahme nachzudenken. Echter Vertauensaufbau sieht - und wirkt sich - anders aus.
LG
cazcarra -
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