Vorteile für gewaltvolle Erziehung, oder Nachteile d sanften

  • Ja cerridwen,aber die Hunde untereinander verstehn sich. Wir Menschen werden von den Hunde aber oft missverstanden.
    Wenn ich einen Haund anschreie, weil er nicht das macht,was ich von ihm will, dann habe ich soeben mangels souverenität meinen Status als Rudelführer verloren.
    Wenn ich aber laut ,meinetwegen auch schreiend einen Hund von einer absolut nicht tragbaren Situation abhalte, Jogger ankläffen,Mensch anknurren,etwas fressen,was schädlich ist u.s.w. dann lass ich das so gelten. Weil ,wenn mein Hund so etwas untragbares macht, nützt es nichts,wenn ich einfach nur Nein sage.
    Und ich glaube sogar, das die Tiere anhand der Stimmung unterscheiden können,wenn jemand im Affekt losbrüllt.
    Ich habe manchmal ,wenn mein Sohn zu lange arbeiten muss, seinen Hund zwischendurch rausgeholt. Der ist mit dominanter Härte erzogen ( mein Sohn bereut es inzwischen ) und leider ziemlich wild, dazu genau im Flegelalter. Ich bin also mit meinem Charly und Travis raus. Unterwegs hat Travis meine Nerven schon arg strapaziert, auf mich hört er schon mal gar nicht. es hat gegossen und ich war froh,als endlich alle Geschäfte erledigt waren. Wir mussten über eine Strasse,also beide anleinen. Charly hat die Angewohnheit, die letzten Meter zum Auto zu ziehen wie ein verrückter. ( Vielleicht weil er angst hat nicht mitzukommen,was weiss ich.
    Also wir gehen über die Strasse, Travis zieht nach links, Charly zum Auto, ich gerate ins Straucheln und knalle mit 2 Fingern gegen das auto und bleibe noch im Griff hängen. Das war ein Schmerz,kann ich gar nicht beschreiben. ich habe so gejault und geschimpft, Kombiklappe auf und habe sie da reingejagt. Als ich sie angeflucht habe ,habe ich gleichzeitig vor Schmerz geheult. beide sahen mich gross an und waren von dieser Sekunde an so etwas von lieb. Wie ausgewechselt.
    Gleiche Situation und ich hätte sie mit Vorsatz einfach nur so angebrüllt, hätten sie mir sicher die mittelkralle gezeigt.
    Ich denke, wann welche Massnahmen ergriffen werden müssen, kommt wirklich auf die Situation an, dann auf den hund.
    Deshalb kann ich ihn trotzdem zu 99% sanft erziehen,oder? Und so ein Ausrutscher gefährdet sicher nicht das Verhältnis zueinander.
    Dann noch zum ignorieren, tue ich manchmal, muss ich sogar. Bei unerwünschtem verhalten. Haben die Hunde Blödsinn gemacht,ignoriere ich sie höchstens 5 minuten,weil sie wissen nachher gar nicht mehr worum es geht. Und das ist für einen Hund die schlimmste Bestrafung gleich nach Schlägen, das Nichtbeachten. Jedenfalls hat man mir das gesagt.
    Nicht auf Dich bezogen cerridwen, das meine ich jetzt nicht.
    Und zu guter letzt wurde hier irgendwo gefragt, wie ich das Nein unterstreiche, damit es auch wirklich wirkt. Das ist zum ersten mein Ton, da wissen die Hunde Bescheid. Bei Chandro habe ich Nein plus Strahl aus der Wasserpistole aus dem hinterhalt benutzt. Diese Art von " sanfter Gewalt " habe ich gern genutzt, denn irgendwann könnte ihm ein scharfes Nein und deren Einhaltug sogar das Leben retten

  • Da Hunde auch ganz schön laut werden könne, wenn ihnen was nicht passt und danach wieder die besten Freunde sind, kann ich mir vorstellen, das wenn man bei einer guten Vertrauensbasis mal lauter wird auch wissen, das etwas falsch war. Ich denke, es kommt auf den richtigen Einsatz an und das der Situationsbedingt der Fall ist, steht außer Frage.

    Ich ignoriere auch schon mal nur ein nicht erwünschtes Verhalten und bestätige dann das gute Verhalten. Ich weiß auch, das ein komplettes Ignorieren schon hart ist, aber es zeigt dem Hund auch, das es nicht selbstverständlich ist, das sie immer und alles machen könne und das es immer eine Reaktion kommt. Wenn sie dann mal längere Zeit auf sich gestellt sind, dann wird auch die Bindung besser und der Hund wird dann aufmerksamer, weil er dann die Hoffnung hat, das er für sein Gutes Verhalten eine Reaktion bekommt.
    Es gibt Trainer, die raten dazu das Tier auch schon mal mehrer Tage bis Wochen zu ignorieren und den Kontakt auf ein Minimum zu begrenzen, damit der Hund sich an seinem Halter orientieren soll und mehr Interesse an seinem Halter entwickeln soll. Aber das finde ich auch nicht gut. Bei dem einen Tag mache ich mir bei meinen beiden Ochsen gar keine Sorgen.

  • Zitat

    was ist denn die andere Fraktion?
    ...

    Im Sinn dieser Diskussion ist die "andere Fraktion" die, die Ihren Hund ausschließlich mit massiver Gewalt erzieht (Schnauzengriff, Rückenwurf usw.); und zwar ohne jegliche Verhältnismäßigkeit zu beachten (z.B. Schnauzengriff, weil der Hund nicht unmittelbar in Sitz geht usw.).

    So hatte ich Zoe ~ zumindest nach dieser Aussage hier verstanden:

    Zitat

    ... Also, warum ist es richtig seinen Hund so zu erziehen?

    Mit negativer Gewalt meine ich in erster Linie physischen und psychischen Druck der Tag für Tag an dem Hund angewand wird, als ob es selbstverständlich wäre.Natürlich will ich auch auf gar keinen Fall die gewalt"freie" Erziehung vernachlässigen, und auch die pos. Argumente hierfür sollten nicht zu kurz kommen ! Ich hoffe ihr wisst nun was ich meine ups
    Ich rede nicht davon, wenn Hund einmal etwas ganz schlimmes gemacht hat, sondern wirklich die alltägliche Erziehungsmethode im alltäglichen Umgang mit dem Hund. Ohne andere Methoden, also nicht so wie die meisten es tun, als "Ausnahme".

    ...

    Natürlich hast Du Recht, dass es dabei wieder darauf ankommt, was man als "Gewalt" definiert. Dass sich diese Begrifflichkeit so gut wie gar nicht auf einen Nenner bringen läßt, hatten wir ja erst letztens im "5-Minuten-Leinenführigkeits-Thread" ausführlich dargelegt.

    Ich kenne im übrigen niemanden, der seinen Hund so wahrlos mit "Gewalt" erzieht. Daher kann ich da nur bedingt was zu sagen und mir nur vorstellen, wo dort die Vorteile liegen können.

    Insgesamt fand ich den Beitrag von Pandora sehr treffend. Auch die sanfte Methode garantiert nicht einen "problemlosen" Hund, wenn sie falsch und inkonsequent umgesetzt wird.

    Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass das wesentlichste die richtige und konsequente Umsetzung einer Methode ist. Welche man dabei wählt, hängt von Charakter von HH und Hund ab.

    Natürlich möchte ich wahrlose Gewaltanwendung damit jetzt keinesfalls rechtfertigen.

    Allerdings gibt es für mich in der Erziehung nicht nur eine wahre Methode. Daraus resultiert dann, dass alles - und sei es auch objektiv falsch - was konsequent umgesetzt wird, dazu führt, dass der Hund das macht was man sich vorstellt. Das sieht man dann subjektiv als Erfolg und damit rechtfertigt man dann die angewandte Methode.

    Insofern kommt es auf Vor- oder Nachteilen gegenüber anderen Methoden primär erst mal nicht an - aus der Sicht des HH, der ja immer eine bestimmte Erziehungsphilosophie verfolgt.

    Geprägt wird HH dabei wohl mehr durch das soziale Umfeld, als durch das Abwägen von Vor- und Nachteilen einer Methode.

    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Im Sinn dieser Diskussion ist die "andere Fraktion" die, die Ihren Hund ausschließlich mit massiver Gewalt erzieht (Schnauzengriff, Rückenwurf usw.); und zwar ohne jegliche Verhältnismäßigkeit zu beachten (z.B. Schnauzengriff, weil der Hund nicht unmittelbar in Sitz geht usw.).


    da wirst du hier hoffentlich keine finden.
    Auch wenn ich all das gelegentlcih anwende (außer den unsinnigen Schnauzgriff, der inzwischen auch längst überholt ist - wie so vieles in der wandelbaren Hundeszene), sehe ich durchaus die Verhältnismäßigkeit und die Suche nach brauchbaren Alternativen.

  • Zitat


    da wirst du hier hoffentlich keine finden.

    Das sehe ich auch so!

    Zitat


    Auch wenn ich all das gelegentlcih anwende (außer den unsinnigen Schnauzgriff, der inzwischen auch längst überholt ist - wie so vieles in der wandelbaren Hundeszene), sehe ich durchaus die Verhältnismäßigkeit und die Suche nach brauchbaren Alternativen.

    Und damit kommen wir dann wiederum in den Bereich der schwierigen Abgrenzung. Denn wann es, welche Alternative gibt, dürfte hier wiederum heiß umstritten sein - mag es auch Situationen geben, in denen mehr Einigkeit herrscht als in anderen - insofern hattes Du Recht.

    M.E. wäre es schön, wenn jede "Fraktion" - und dabei möchte ich jetzt die wahrlos handelnden ausschließen - akzeptieren würde, dass man Hunde auf unterschiedliche Weisen erziehen kann, ohne dass das zwangsläufig zu einem Schaden beim Hund führt.

    Gruß,
    Martin

  • Aber man kann doch gar nicht pauschal sagen der Hund der mit 6 Monaten schon super hört ist überfordert und hat keine Jugendzeit. Oder? Ich mein der Hund machte genau so viel Blödsinn wie andere auch nur dass wenn ein Nein kam, er dass auch befolgt hat.
    Guut wie es dann im Pubertären Alter aussah weiß ich nicht.

    Kristine: Natürlich frage ich mich jedesmal, woran liegt es dass er das Kommando nun nicht befolgt? Hab ich mich falsch ausgedrückt? Oder zu viel Ablenkung (obwohl ich das bei einem 2,5Jahre altem Hund nicht mehr gelten lasse bzw. nur äußerst selten)? Also was dann tun? Klaro gibt es Tage an denen ich mir sage "Komm vergiss es" und wir gehen weiter und machen es in 20m nochmals. Aber ist das konsequent? Nein, eigentlich nicht. Ich stelle mir immer die Frage wie oft kann man soetwas machen? Und wann hat der Hund kapiert dass er es nicht tun muss?

    Und gerade bei Jagdhunden die also auch jagen gehen, frag ich mich manchmal was daran gut sein soll sie immer nur positiv zu erziehen sie dafür aber nie von der Leine können? Weil sie z.B. das Down (meinetwegen auch Platz) nicht sofort ausführen. Wäre da nicht ein bisschen ZWang in Ordnung, um den Hund auch so laufen lassen zu können und entspannter spazieren zu gehen? Also ich bin mir da überhaupt nicht sicher.
    Gerade auch wenn es das Leben des Hundes gefährdet.
    Bsp. Eine Hündin hat Züge gejagt, die ist also echt auf die Schienen gewetzt und dem Zug hinterher. Horror pur für jeden HH. Der besitzer also Schleppleinentraining gemacht, noch und nöcher. Doch wenn ein Zug kam war sie nicht mehr ansprechbar. Also ging sie entweder an der Leine oder Schleppe. So und dann irgendwann hat er ihr das Down beigebracht. Erst gezeigt was er von ihr will, wie man dass halt so aufbaut und dann war der Punkt dass sie es machen musste. Wenn sie es nicht tat, ihn also ignorierte wurde mit der Hand nachgefolgt. Nein man hat ihr nicht wehgetan, nur äißerst bestimmt gesagt was sie tun soll. Ob das nun so gut war oder nicht sei dahin gestellt.
    Und siehe da, nach einiger Zeit gings plötzlich wieder ohne Leine, da sie sich sofort hinlegte wenn ein Zug kam. Sie wird auch von Tag zu Tag entspannter. Am Anfang lag sie da wie ein Flitzbogen, in Versuchung aufzustehen und jetzt kann man sogar schon ein paar Schritte von ihr weg gehen.

    Also ist da Zwang nicht "vernünftig" eingesetzt? Wie gesagt, ich bin mir noch nicht schlüssig darüber. Aber passt ja gerade gut ins Thema.

  • Zitat

    Natürlich frage ich mich jedesmal, woran liegt es dass er das Kommando nun nicht befolgt? Hab ich mich falsch ausgedrückt? Oder zu viel Ablenkung (obwohl ich das bei einem 2,5Jahre altem Hund nicht mehr gelten lasse bzw. nur äußerst selten)? Also was dann tun? Klaro gibt es Tage an denen ich mir sage "Komm vergiss es" und wir gehen weiter und machen es in 20m nochmals. Aber ist das konsequent? Nein, eigentlich nicht. Ich stelle mir immer die Frage wie oft kann man soetwas machen? Und wann hat der Hund kapiert dass er es nicht tun muss?

    Ich habe den Eindruck du verwechselst "sanfte" Erziehung mit Inkonsequenz. Eine Anweisung wird immer befolgt und wenn es ne halbe Stunde dauert. Das "sanfte" (der Ausdruck ansich ist blöd in diesem Zusammenhang) besteht für mich darin, dass ich zur Durchsetzung keine körperliche Gewalt anwende (hands off), allerdings fällt das Lob dann auch nicht besonders aus. Ein ok ist dann genug, vorausgesetzt der Hund weiß was ich von ihm will. Eine schnellere Ausführung wird stärker belohnt. Es ist allerdings ungeschickt und kontraproduktiv ein Kommando in einer Situation zu geben, in der ich weiß es wird wahrscheinlich nicht sicher ausgeführt. Man muss schon vorher überlegen, was kann ich in einer bestimmten Situation verlangen und entsprechend vorausdenken, aber für die Ausführung sorge ich immer.

    LG

  • Ich habe über dieses Thema ein bisschen nachgedacht, weil ich auch ab und zu angesprochen werden "ach der arme Hund, ist doch jetzt nicht so schlimm wenn er das nicht macht" weil irgendwelche anderen HH meinen ich wäre zu streng mit meinen Hunden.

    Erziehe ich mit Gewalt? Irgendwie schon - ich oute mich also hier.

    Einen Hundeplatz habe ich mit Barney mal probeweise besucht, die vielen Menschen und Hunde habe ihn jedoch so irritiert, das dieses üben gar keinen Sinn machte.

    Mir ist es nicht wichtig, ob ich meinen Hund in der Innenstadt ablegen könnte, weil es für mich keinen Sinn machen würde.
    Ob mein Hund perfekt bei Fuß geht oder halt mal vor meiner Zehenlinie läuft finde ich auch nicht wichtig solange er weiß das er bei mir bleiben soll

    Es gibt jedoch Situationen, da muss ein Hund meiner Meinung nach hören um das Zusammenleben für beide Parteien angenehm zu machen. Und bei diesen Punkten versuche ich es erst mit liebevoller Konsequenz, dann streng und wenn das alles nicht bringt fliegt entweder ein Schlüsselbund oder die Leine oder der Hund landet halt mal in der Rückenposition. Vorraussetzung ist natürlich das der Hund das Komando an sich kennt und beherrscht.

    Was ich davon habe?
    Negativ: Einen 11 Jahre alten Hund, der in den ersten Jahren 2 mal einen Schlüsselbund abbekommen hat und 2 oder 3 mal von mir auf den Rücken geworfen wurde.

    Positiv: Einen Hund der seit 11 Jahren 95 % seiner Spaziergänge ohne Leine läuft, Radfahrer, Jogger und Spaziergänger vollkommen links liegen lässt, sich wenn ein fremder Hund oder eine "Rivale" entgegenkommt hinsetzt und wartet bis ich bei ihm bin um dann gesittet an dem anderen Hund vorbei zu gehen. Und der mit einem gefundenen Brötchen zu mir kommt anstatt es heimlich zu fressen.

    Unser 16 Wochen alter Welpe hat bisher 2 mal auf dem Rücken gelegen, beide Male weil er mich angeknurrt / nach mir geschnappt hat wenn es um Futter ging. Ansonsten kennt er bisher auch nur liebevolle Konsequenz.

    Und wenn ich dann die vielen (meist Frauen) sehe, die Jahrelang mit einem kaum kontrollierbaren Hund an der Leine ihre täglichen Gassirunden drehen und ach so froh wären wenn ihrer auch mal so hören würde dann ist mir der Weg den ich in der Hundeerziehung gegangen bin auf jeden Fall lieber.

    Konsequent und fair, aber in gewissen Situationen auch mal duchgreifend.


    In keinster Weise kann ich jedoch Leuten zustimmen, die ihrem Hund auf dem Übugsplatz irgendwelche Prestige-Komandos einprügeln wollen um Prüfungen machen zu können. Die für eine Prüfung (egal welche) notwendigen Komandos sollen dem Hund Spaß machen, sonst hat er bei der Prüfung meiner Meinung nach nichts verloren.

  • Positive Verstärung ist eine tolle Sache. Bei manchen Hunden kann man das das ganze Leben so handhaben...gutes verhalten loben, schlechtes ignorieren oder bei bedarf korrigieren.

    Als ich meinen welpen bekommen habe (ist mittlerweile auch 2 1/2 Jahre her) wollte ich ihn auch unbedingt so erziehen. aber mittlerweile muss ich sagen, so einfach ist das leider nicht. manchmal muss ein hund einfach sehen, was "hinter dem abgrund" liegt. es mag sensibler kandidaten geben, die eine "grobere" behandlung nicht abkönnen. aber manche betteln einfach danach. ich rede nicht davon jeden tag gewalt gegen einen hund anzuwenden. das würde ein rudel/meute auch nicht tun.

    ich zeige meinem hund 1 mal wo es langgeht. und dann muss diese thematik bestimmt so schnell nicht mehr angesprochern werden. aber ich bestehe auf meine alphastellung und wenn mein hund mich in frage stellt, klären wir die sache eben. da habe ich ihm auch schonmal in den hals "gebissen"

    und nein, mein hund hat keine angst vor mir.
    und ja, mein hund arbeitet gerne mit mir.

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