Warum müssen eure Hunde sitzen?

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    Aber wo liegt nun Deiner Ansicht nach das Problem, wenn der Hund "unnötig" häufig sitzt? Soll dadurch seine Seele verkümmern?


    ich gebe zu das ich mir bei dem ganzen Sitz- und Platzgedöns (das Fuß nicht zu vergessen) weniger Gedanken um das Sellenheil des Hundes mache, als um die Suggestion: nur so ist ein Hund erzogen.

    Kann aus vielen Erfahrungen und Beobachtungen einigen Dingen, die Alina als Beispiel bringt und auch von Jörg sehr schön beschrieben ist immer wieder das Gegenteil feststellen.

    Wichtig ist es mit einem Hund sich in dem vorhandenen Umfeld zu bewegen ohne andere Mitmenschen zu belästigen oder zu gefährden. Nicht mehr und nicht weniger. Und die Behauptung, dies könne nur durch die klassische UO geschehen sehe ich nicht.

    Jeder sollte es so handhaben wie er möchte. Aber auch kritisch seinen Hund beobachten und nicht auf Dingen bestehen nur weil er von ihnen überzeugt ist sondern seinem Hund die Möglichkeit geben zu verstehen um was es geht.

    Das wird hier von den Meisten gemacht. Ich finde es aber weiterhin traurig das in den meisten HuSchu es nur darum geht das ein Hund Sitz, Platz und Co. kann. Da gibt es viel wichtigere Dinge wie Bindung und Vertrauen.

    Barry hat übrigens oft Schwierigkeiten mit Sitz oder Platz durch seine HD und seine Probleme mit seiner Halswirbelsäule. Da würde ich ihm mit der Sitzmasche mehr Schaden als Nützen.

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    Ich sehe es halt so: HH haben ohnehin nicht den besten Ruf. Da kann ein bisschen Rücksichtnahmen - wenn auch mit Mehraufwand verbunden - nicht schaden.

    Gruß,
    Martin

    Da geb ich Dir allerdings vollkommen Recht. Das andere ist eben wie vieles Ansichtssache. Dazu kommt das man hierzu auch noch die Lebensabschnittsphasen des Hundes mit einbeziehen muss um das vermeintlich Richtige zu tun. Unsere ist nun 5 Monate alt... hier gehe ich lieber teilnahmslos weiter damit sie lernt "Ok... heir is nix besonderes"

    BTW: Natürlich kann sie auch sitzen! ;) Und Nein... es ist nicht mein erster Hund :^^:

    Ich bin persönlich eben gegen ein ständiges "Fixieren" bei solchen Begegnungen oder Situationen. Was jetzt aber nicht heißt, das ich das NIE tun werde. Wenn es mir in entsprechender Situation richtig erscheint, oder mir vielleicht die Person signalisiert ihm ginge es dann besser, dann klar warum nicht. Es gibt kein Schwarz und Weiß in der Hundeerziehung.

    Auf das wir einen besseren Ruf erlangen durch umsichtige HF :smile:

  • Ich glaube, hätte ich Angst vor Hunden, würde ich mir wünschen, dass ein mir Begegnender HuHa seinen Hund von mir fern hält.

    Diesen Eindruck kann man mE. leicher erzielen, wenn man reagiert und den Hund irgendwas machen läßt (z.B. Kommen und Sitzen, oder Kommen und Fuß gehen (oder zumindest beim Halter bleiben).

    Damit das reibungslos klappt (und das ist wichtig, weil bei Lautem HuHa-Brüllen und Ignoranz bei Hund der ängtliche Mensch ganz sicher den Eindruck gewinnt, dass der HuHa sein Hu nicht unter Kontrolle hat, uaaaaaaaaaaaaa!!!), muß es eben häufig in "Nicht-Hundeplatz"-Situationen geübt werden.
    Wenn man es fleißig genug macht, kann ein Hund lernen, ein entgegenkomenden Menschen als Signal für "ich gehe zu meinem Menschen" zu verstehen und beachten.

    Was macht man denn in Situationen, wo der ängstliche Mensch darum bittet, den Hund anzuleinen?

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    Was macht man denn in Situationen, wo der ängstliche Mensch darum bittet, den Hund anzuleinen?

    Als verantwortungsbewusster HH habe ich meinen Hund schon vorher a) angeleint oder b) bei mir...

    Meine Ausführung sollte nicht dahingehend verstanden werden das ich den Hund 50m vorrausrennen lasse und er teilnahmslos an den Passanten vorbei geht... Ich meinte nur das ich ihn durchaus zu mir rufe... aber dann das Ganze als erledigt betrachte wenn der Hund seinerseits signalisiert (durch seine Körpersprache) das er den Passanten für nicht beachtenswert hält.

  • Also, ich seh das jetzt mal so....
    die Hauptaussage ist, dass ein Hund verkümmert wenn er solche "unnützen" Kommandos wie "Sitz" machen muss :???:
    Da denke ich genau das Gegenteil. Es ist doch eher besser wenn der Hund gefordert wird...
    Bei Menschen ist es nicht anders - Wozu lernt man in der Schule Polynomdivision wenn man's ja eh nicht braucht...
    Und ich hab keine Ahnung, was am sitzen denn so schlimm ist :???:
    Wieso sollte das denn für den Hund negativ sein? Solange er nicht zum sitzen "geprügelt" wird? :???:
    Wenn Du es so siehst, das ein "Sitz" unnütz ist... dann kannst Du direkt sagne die ganze Erziehung ist unnütz... Sonst wären es ja Hunde an sich auch, oder nimmst Du Deinen als Arbeiterhund? =)

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    .. ist Sitz teilweise ganz angenehm wenn ich länger stehen bleibe (reden oder so)- wenn die Hunde dann stehen bleiben warten sie die ganze Zeit auf Aktion und so wissen sie "es geht erstmal nicht weiter".


    Das klingt logisch.

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    Bei meinen Hunden ist es so, dass Grisu wesentlich lieber sitzt als sich zu legen, gerade wenn was aufregendes in der Nähe ist ..


    Deswegen, weil er im Liegen noch kleiner wird als sowieso schon.

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    Du meinst aber, warum man generell das Kommando beibringt?


    Ja, auch, und warum man es andauernd, meines Erachtens überflüssigerweise einsetzt.

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    Er sitzt ja oft genug ganz von selbst, würde er bestimmt nicht, wenn es ihm so unangenehm wäre...


    Ich meinte, auf Befehl hinsetzen ..

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    Bin auch gerade etwas am grübeln......
    Quält sich ein Hund Deiner Meinung nach, wenn er sitzt??


    Ja, ich sehe andauernd Hunde, die damit gequält werden.

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    Wenn ich Kimani zu mir her rufe, kommt er angerannt und setzt sich immer von sich aus hin- guckt mich dabei an und wartet auf ein Lob und oder Leckerli.


    Das nennt man betteln.

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    Somit habe ich seine komplette Aufmerksamkeit, was in vielen verschiedenen Situationen sehr wichtig und von Nutzen sein kann bzw. ist!


    Muss ich demzufolge davon ausgehen, dass du sie nicht hast, wenn er steht? Wäre ja ein bisschen einseitig ..

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    habe noch nie bemerkt, dass er darunter leidet oder es ihm schwer fällt....


    Genau das ist ja der Punkt. Viele Hundebesitzer bemerken es nicht, wenn ihr Hund sich unwohl fühlt. Ich sehe es als „Außenstehende“ oft, und frage mich dann, ob der Hund vielleicht schon so oft so krampfig ist, dass es einfach nicht mehr auffällt, und als normal angesehen wird. :sad2:

    Zitat


    .. auch meine Zazie darf sich an der Leine hinsetzen, wenn ich stehenbleibe.
    1. An der Straße: ..
    2. Wenn ich mich mit jemanden außerhalb der Wohnung treffe ..
    3. Wenn ich in Warteschlangen stehe: siehe 2., nur mit dem Unterschied, dass ..


    Sitz klingt bei dir irgendwie wie ein Allheilmittel gegen jegliche Unarten. :D

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    Ganz einfach: Weils in der BH-Prüfung so gefordert wird


    Das ist toll, wenn man es dafür (und währenddessen) kann, aber warum im Alltag?

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    Außerdem finde ich, es nimmt Spannung aus der Situation. Mitmenschen können sich häufig mit einem sitzenden Hund (signalisiert einfach Kontrolle und Erziehung - warum auch immer) oft besser anfreunden, sich danben stellen, als wenn der Hund steht oder sogar dann vielleicht auf der Stelle noch 1-2 Schritte macht. Es wirkt unkontrollierter grade auf Leute, die sich mit Hunden nicht so wirklich auskennen.


    Das sehe ich nun wieder ganz anders. Wenn der HH beispielsweise sein Tier die ganze Zeit mit scharfem Blick fixiert, dann bekommt man doch, ob Hundekenner oder nicht, erst mal das Gefühl, dass der regelrecht drauf wartet, dass sein Hund gleich aufspringt, und irgendetwas unvorhergesehenes macht. Oder wenn er ständig am Hund zuppelt, oder sich als „Wand“ vor ihn stellt, dann bekomme ich den Eindruck, dass der Hund gefährlich ist, und man ihn die ganze Zeit bearbeiten muss, damit er sich nicht rührt. Mein Hund steht oft in Menschenmengen, die Leute wundern sich kurz, gucken sich um nach dem dazugehörigen Halter, sehen meinen „ist ok“ Ausdruck, und sind entspannt und freuen sich. Soweit ich mich erinnern kann, war noch nie jemand verunsichert, bis auf eine Dame, aber sie hatte wahrscheinlich eine extreme Phobie, ist direkt aus der Straßenbahn ausgestiegen, und hat den Bus genommen. :schiefguck: Und da saß mein Hund.

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    Im Prinzip bin ich aber ehrlich, da wir selten in die Situation kommen, in einem Ort oder an Straßen zu gehen, nutze ich das einfach immer als Übungsmöglichkeit.


    Das finde ich in Ordnung, wenn man hin und wieder übt, und die Gelegenheiten nutzt. Finde nur die Häufigkeit bei vielen total übertrieben.

  • Alina
    Manche deiner Argumente sind echt seltsam, ja ein Hund wird kleiner wenn er sitzt oder liegt aber ordnen wir den Hund nicht eh dem Menschen unter. Ich würde meinen Hund auch nie ins Sitz oder Platz schicken wenn ich merke dass er sich durch irgendwas bedroht fühlt.
    Was dem ängstlichen Menschen lieber ist weiß ich nicht wirklich denn Ängste äußern sich ja auch unterschiedlich und jeder Mensch empfindet anders. Ich habe die Erfahrung gemacht dass die ängstlichen Menschen sich augenscheinlich wohler fühlen wenn meine Hunde vor mir sitzen und mich ansehen.
    Deine Beispiele mit dem sitzenden Hund an Ampel oder Bahn sind leider nicht soweit hergeholt aber denkst du nicht auch dass dort generell etwas zwischen Hund und Halter nicht stimmt.

    LG Olli ;)

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    ...aber dann das Ganze als erledigt betrachte wenn der Hund seinerseits signalisiert (durch seine Körpersprache) das er den Passanten für nicht beachtenswert hält.


    Die meisten Hundehalter verstehen die Hundekommunikation nicht, glaubst Du, dass Menschen die Angst vor Hunden haben sie besser verstehen?


    Zitat


    Deswegen, weil er im Liegen noch kleiner wird als sowieso schon.


    ich denke, es liegt daran, dass hund im Sitzen einfach besser gucken kann, als im liegen...
    Wenn man allerdings aus allem ein dominanzproblem machen will, hat man bestimmt eins!


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    Ja, auch, und warum man es andauernd, meines Erachtens überflüssigerweise einsetzt.


    Wahrscheinlich weil derjenige es als sinnvoll erachtet, oder weil er es in der Hundeschule so glernt hat...
    Allerdings besthet für micht ein wesentlicher Unterschied darin, wie man es lehrt und wie man es "verlangt". (Siehe meinen obrigen Beitrag dazu).


    Zitat


    Ja, ich sehe andauernd Hunde, die damit gequält werden.


    ich wiederhole mich, aber: das hängt davon ab, wie der Hund das Signal gelernt hat, und wie man das Signal gibt!


    Zitat


    Das nennt man betteln.


    Nein, das nennt man operante Konditionierung!


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    Sitz klingt bei dir irgendwie wie ein Allheilmittel gegen jegliche Unarten. :D


    Wer sitzt kann ziemlich wenig Unfug anstellen. Warum sollte man das dann also nicht nutzen?

    Zitat


    Das ist toll, wenn man es dafür (und währenddessen) kann, aber warum im Alltag?


    Wieder ist es doch andersrum: die BH wurde doch mal dazu erfunden, um zu prüfen, ob der Hund alltagstauglich ist (leider prüft sie das m.M. nach nur sehr eingeschränkt...)

  • Zitat


    Wer sitzt kann ziemlich wenig Unfug anstellen. Warum sollte man das dann also nicht nutzen?

    Genau so sieht es aus! Denn wer sitzt, STEHT nicht mehr im Mittelpunkt und kann sich auch nicht robbend wieder dazu machen, Unart Nr. 1 meiner kleinen Möchtegern-Prinzessin. :D

  • Schade, Alina, dass du Dich nicht dazu äusserst, warum dem Hund ein bestimmtes Verhalten über ein schwierigeres Kommando wie Steh! beigebracht werden soll, wenn man doch mit Sitz! mehrere Fliegen mit einer Klappe erschlägt....

    Ich habe übrigens auch schon Hunde gesehen, die mit Steh!-Kommandos drangsaliert wurden - Anschreien, Leinenruck, alles was du dem Sitz ankreidest, gibt es da auch. Worin besteht also der Vorteil des Steh! ??? :???: Versteht der Hund bei Steh! besser, dass er nicht rumhampeln darf als bei Sitz?

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